So, Zitatorgie
Das Problem mit realistischen, d.h. tödlichen modernen und futuristischen Feuerwaffen scheint mir, dass sie den Kampf zu tödlich machen.
Mir scheint das Problem eher, dass viele Spieler unter "realistischem" Schaden eine viel zu
hohe Tödlichkeit verstehen.
Z.B. zwei Faktoren, die dabei oft übersehen werden, hier aber schon genannt wurden:
- Je nach Art und Lokation der Verletzung ist ein Mensch geradezu absurd widerstandsfähig.
Das modellieren viele Schadenssysteme nur ungenügend*.
- Auch futuristische persönliche Waffen werden, sofern sie ungelenkt sind (und
auch für bestimmte Formen von Lenkwaffen!) mit nutzerbedingter Ungenauigkeit und anderen Bedienfehlern zu kämpfen haben.
In den meisten RPGs sind die Trefferquoten tatsächlich viel zu hoch - aus verschiedenen Gründen.
Manche machen das aber auch "richtig", und wenn sie gut genug aufgezogen sind, hat man auch entsprechende Möglichkeiten, die Trefferquote zu erhöhen, wenn man z.B. die richtigen taktischen Entscheidungen trifft.
*
Sci-fi und Jetzt-welt Systeme haben leider viel zu selten eine gute Trennung von tödlichem Schaden, der aber jemanden einfach nur "träumen" schickt. Ein Traum aus dem er vielleicht nicht erwacht, aber er wird nicht sofort sterben.
+1.
Aber auch manche recht "mainstreamige" Systeme wie SR machen das schon ganz gut, indem sie eine ziemlich große "Komazone" haben, also einen Bereich, in dem man zwar handlungsunfähig, aber eben noch nicht tot ist.
Warum soll ich so nen Laserkarabiner verwenden (oder überhaupt bauen), wenn ne HK 47 oder sogar ne Pistole besser ist? Laserkarabiner klingt kompliziert und teuer.
1. Es gibt keine HK 47
2. Das klingt vielleicht kompliziert und teuer, ist es aber zumindest in 40K per Definition nicht.
Die Laserkarabiner sind da zuverlässig, billig und leicht zu bedienen.
Dass Laserwaffen im Vergleich zu Projektilwaffen wesentlich präziser sind, kommt in 40K regeltechnisch nicht zum Tragen.
Dafür kann man die Batterien für die Lasergewehre ins Feuer schmeißen und sie so wieder aufladen(!) - davon gehen sie zwar auf Dauer kaputt, aber allein für dieses "feature" hätte wohl schon so mancher Frontsoldat seine Großmutter in ein arabisches Bergwerk verkauft...
Es könnte auch einfach sein, dass größere Waffen bei Todesstrafe verboten sind und ihre Spuren gefunden werden können.
Es ist völlig belanglos, ob es den Gruppentötenden Laser gibt, wenn eine Benutzung dir die Raumpatroullie auf den Hals hetzt.
Ich weiß nicht - die Verbotskeule zieht mMn nur dann, wenn man auch in zivilisierten Gegenden unterwegs ist.
Heutzutage kann man in manchen Landstrichen Afrikas ja auch relativ ungehemmt mit RPGs und schweren MGs rumholzen, ohne dass ALLEIN deswegen die UN anrückt
Als Zivilist bzw. generell als Unberechtigter kommt man ja meist nur in Gegenden an solche Waffen, wo staatliche Strukturen so weit erodiert oder erst gar nicht vorhanden sind, dass das staatliche Gewaltmonopol nicht mehr aufrecht erhalten werden kann bzw. noch nicht etabliert wurde.
Mein erster SL pflegte immer zu fragen: "Möchtest Du, dass Deine Gegner so eine Waffe gegen Dich einsetzen?"
Nicht falsch verstehen, aber das ist ein Gedankengang, bei dem sich mir die Fußnägel aufrollen.
Der Gegner setzt ein, was er für richtig und sinnvoll hält, und die SCs machen das auch.
Dass die Gegner aber bestimmte Waffen
einzig und allein als Reaktion auf den Einsatz durch die SCs nutzen (und auch: darauf überhaupt nur Zugriff haben, weil die SCs sie auch haben...), ist mMn ziemlicher Unfug - zumal ja oft genug die SCs zunächst gar nicht als Opposition bekannt sind.
Es gibt zwar einige Präzedenzfälle für solche Vorgänge (z.B. die Manipulation der eigenen Vollmantelgeschosse, weil vom Gegner angenommen wird, dass er (verbotene) Dum-Dum-Geschosse einsetzt) - die sind aber längerfristiger angelegt und funktionieren eigentlich nur mit großen, vernetzten Parteien (z.B. Armeen) wirklich nachvollziehbar.
Natürlich kann es zwischen Gegnergruppe X und SC-Gruppe Y zu einer stufenweisen Eskalation kommen, in deren Verlauf von beiden Seiten immer schwerere Waffen eingesetzt werden - aber auch dann sollte sich das immer noch daran bemessen, was denn die Gegnergruppe hat und zum derzeitigen Stand des Konfliktes einzusetzen gewillt ist, und nicht konkret (also im Sinne einzelner Waffentypen) daran, was die SCs vorher eingesetzt haben oder einzusetzen gedenken.
*total gegen solche "gentlemen´s agreements" auf Meta-Ebene*
Effiziente Waffen der Zukunft bei uns wären vermutlich:
-Pocken ausgelöscht aber ja noch in Labors vorhanden
-Hochzüchten und kreuzen für schnellere und lethalereWirkung auf den Menschen
-Nur die eigene Bevölkerung immunisieren
-Mutierte Pocken per Drohne in Regenwolken über dem Zielland abwerfen am besten kombiniert mit Sachen die Regen auslösen
-Immunisierte TruppenHilfskonvois ins Land schicken für die finale Klärung.
C- und B-Waffen sind nur auf dem Papier wirklich tauglich - i.d.R. scheitert es an den nötigen Größenordnungen, die für einen effektiven Einsatz nötig sind.
Effizient ist der Einsatz
als hauptsächliches Kampfmittel, speziell im Gefecht, von C-Waffen nie und der von B-Waffen so gut wie nie.
Unterstützend und abseits der eigentlichen Gefechtshandlungen können (auch improvisierte) B-Waffen nützlich sein, aber insbesondere im SF-Kontext (wo die Wirkungs- und Verbringungsweise schnell bekannt sein dürfte und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden können) dürfte der massive Einsatz von B-Waffen nur dann sonderlich erfolgreich sein, wenn er eine wirkliche Überraschung ist.
Und zum Schluss einer meiner liebsten Einsprüche
:
Wer weiß zB, ob in Zukunft bei der militärischen Kriegsführung physikalische Gewalt überhaupt noch eine große Rolle spielt, vielleicht kommt da auch endgültig der Übergang zu gezielten Angriffe gegen die Psyche und Infrastruktur des Gegners durch Meme (Terror) und Hackerangriffe.
Ich weiß das
Psychologische Kriegsführung gibt es seit Menschengedenken; insbesondere bei asymmetrischen Konflikten spielt sie zwar eine große Rolle, kann aber genau genommen immer nur im Kielwasser von bzw. im Zusammenspiel mit physischer Gewaltanwendung stattfinden.
"Meme warfare" hört sich zwar schick und neu an, ist aber eigentlich nichts anderes - und während unsere Gesellschaft dafür relativ empfindlich ist, ist es sehr leicht denkbar, dass und wie soziale Strukturen (und Einzelpersonen) dagegen "gehärtet" werden können.
Für den Cyberkrieg gilt Ähnliches; hier ist durch technischen Fortschritt "lediglich" eine Verwundbarkeit entstanden, die es vorher nicht gab.
Sobald die Verteidigung entsprechend nachzieht, relativiert sich das schnell wieder - damit meine ich nicht nur die rein softwareseitige Verteidigung, sondern auch eine entsprechende Gesamtkonfiguration relevanter Infrastrukturen inklusive Notfallplänen usw..
Das steckt derzeit noch in den Kinderschuhen - auch deswegen, weil die Schäden durch Cyberkriegsführung bei uns im Westen bei Weitem noch nicht groß genug sind, als dass das ernsthaft in Angriff genommen werden würde.
Davon ab/grundsätzlich:
Solange der Gegner eine physikalische Komponente hat, ist diese auch Angriffsziel (Preisfrage und Rückgriff zum Thema Cyberkrieg: Was passiert wohl mit einem ideologisch gefestigten und hoch kompetenten gegnerischen Hacker, dessen Standort bekannt und mit vertretbarem Aufwand erreichbar ist?
).
Physische Gewalt bzw. die Mittel, diese anzuwenden, sind für praktisch jeden leicht verfügbar und es ist schwer, sich wirksam dagegen zu schützen.
Sie ist daher oft das einfachste und bisweilen das einzige
kurzfristig anwendbare Mittel.
Vom militärischen Bereich weg:
Manche Ziele können nur durch physische Gewalt erreicht werden (Beispiele auf Anfrage
).
Umgekehrt haben manche Anwendungen von physischer Gewalt keinen rationalen Hintergrund und andere Kampfweisen stellen daher für den Anwender keine "sinnvolle" Alternative dar.
Keine Sorge (
) - physische Gewalt wird uns noch seehr lange begleiten.
Geschosse? Laser? Die Waffen eines Könners sind Köpfchen, Zugangscodes, "interessante" Informationen und die richtigen Kontakte.
Neben dem oben Gesagten:
Z.B. in einer konkreten Defensivsituation helfen die besten Kontakte und die schönsten Zugangscodes nichts - da braucht es (physische) Waffen, und zwar die wirksamsten, die jeweils verfügbar sind...