D&D 4 scheint mir etwas totgeboren zu sein, und erst im Nachhinein durch die Essentials revitalisiert. Gerade das unspektakuläre schnelle Ausflackern des Systems hierzulande spricht da Bände. Über die Essentials-Bände scheint sich das ganze etwas gefangen zu haben, aber ich habe schon das Gefühl, dass D&D 4 nie die reine Schwungmase der Vorgänger erreicht hat, und vermutlich auch nicht erreichen wird, was auch an der Teilung D&D/Pathfinder liegt.
Gurps ist zwar recht empfehlenswert, aber kein sonderlich angehyptes System. Es ist grundsolide (und meines Erachtens in der obigen Liste das rein handwerklich mit Abstand beste System), aber Gurps ist halt auch sehr sperrig und vergleichsweise schlecht zugänglich, weil man relativ viel Material in den Grundbüchern ausfiltern muß. Von den genannten Systemen dürfte hier der Unterschied zwischen Substanz und Präsenz am negativsten ausfallen. Es scheint aber so zu sein, dass gegenwärtig eher schlichte, einfache Systeme populärer sind, und das trifft auf Gurps nun gerade nicht zu.
Pathfinder ist das Gegenstück zu D&D 4: und hat auf Grund der gleichen Teilung des D&D Hauptstamms an reiner Masse verloren; ich persönlich finde es bezeichnend, wie deutlich der Erfolg von Pathfinder auch das Scheitern von D&D4 als Nachfolgemodell unterstreicht. Ich würde das nicht als reine Nostalgie abtun.
Fate ist meines Erachtens zu speziell für den Massengeschmack mit den doch sehr zentralen Plot-Coupons; daher glaube ich, dass das System auch eher eine gewisse Nische von Spielern anspricht, auch wenn ich etwas das Gefühl habe, dass die Kombination mit der doch recht populären Dresden Files Reihe dem ganzen etwas mehr Schwung verliehen hat. Dabei finde ich persönlich dass es zwar hier im Forum relativ oft empfohlen wird, aber dabei nicht übemäßig aufdringlich präsentiert wird...
...im Gegensatz zu Savage Worlds, was effektiv ein solides aber doch recht durchschnittliches, um nicht zu sagen mittelmäßiges System ist, dessen einzige wirklich nennenswerte Stärke im einfachen Zugang liegt, dass aber von einer besonders großen Hype-Blase umgeben ist, und dem eine lautstarke Minderheit der Anhänger mir zu Mindest den Eindruck besonderem Nachdrucks, Aggressivität und einer gewissen Aufdringlichkeit auftreten. Ich persönlich finde dieses leicht Verbissene eher unangenehm, aber was den reinen Hype angeht, dürfte SW das gegenwärtige "In-System" sein.