Autor Thema: [Savage Worlds] Saljeth in den Wilden Dunklen Zeiten  (Gelesen 7110 mal)

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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: [Savage Worlds] Saljeth in den Wilden Dunklen Zeiten
« Antwort #25 am: 17.03.2011 | 09:32 »
Am vergangenen Samstag ging es bei uns weiter und es kam wieder Schwung auf.

Erstaunlicherweise war der Tod von Helenios plötzlich wie vergessen, jedenfalls spielte er den ganzen Tag über keine weitere Rolle. Ich führte als Apsara die Helden durch ein asiatisch-suptropisch wirkendes Land zu einer verlassen wirkenden Stadt aus weißem Stein. Hier wurde schnell deutlich, dass ich unverschämte Anleihen an Vahan Calyd aus "Die Elfen" und der Architektur von Minas Tirith aus "Herr der Ringe" missbrauchte, aber es passte und verlieh der Szene Stimmung.

In ihrem Palast in der Mitte dieser zeremoniellen Geisterstadt herrscht die Königin. Die Helden wurden durch den Zeremonienmeister in die strenge Etikette eingewiesen, mussten einen Fußfall ausführen, durften sie nicht anblicken etc. Erstaunlicherweise fügten sich die Helden ohne Widerworte. Um so erstaunter waren sie, als die Königin selbst ein sanftmütiges, kindliches Wesen war, dass die Helden als prohpezeite Recken wider die Finsternis begrüßte.

Nonchalant erzählte sie von der großen Invasion dieser barbarischen Eberkrieger und dass ihnen nur noch diese Stadt und das Umland geblieben wären. Das Reich stehe vor dem Aus. Die Eberkreiger seien hässlich und dumm und wild und aggressiv und überhaupt schröcklich, das wurde ganz deutlich. Ohne ihren Anführer, der als einziger ein Hirn zu haben schien, seien sie jedoch auch nur eine wilde Bande von Tieren. Kurzum: Die Helden seien ihr vorhergesagt worden, dieses Übel abzuwenden und dies eben durch das gezielte Ausschalten des Ebergenerals. Bevor das Wort Auftragsmord in den Köpfern widerhallen kann, deutet die Königin eine fürstliche Belohnung an: Ein kristallenes Ei eines der größten Drachen, die es je in diesen Landen gegeben habe. Wer immer diesen Kristall (Karfunkel?) besitzt, verfüge über nicht näher definierte große Macht.

Damit war die Gier geweckt. Pazifistischere Geister (Tassia) trösteten sich mit der Aussicht, dem leidenden Volk der Königin, einer bunten Mischung aus Gnomen, Elfenartigen, Kentauren und kleinen Blütenfeen, zu helfen. Auf die Frage, warum das keiner der eigenen Leute erledige, antwortete die Königin bedauernd, dass ihr Volk zu solchen Taten nicht geeignet sei. Man könne nicht aus seiner Haut (ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Feenwelt mit metaphorischer Bindung handelt, ohne Handlungsfreiheit der NSCs wurde aber glaube ich so nicht verstanden).
Ihnen wurde Ausrüstung vom Feinsten zuteil und man gab ihnen einen fiesen kleinen Gnom namens Artax als Führer zur Seite, später liebevoll Anthrax genannt.

Es folgte eine zügige, mehrtägige Reise durch das Elfenland, samt Patrouillen des Feindes, denen man ausweichen musste und ein niedergebranntes Dorf mit den "Besatzern" wurde auch gezeigt. Das Land selbst schien unter den Eroberern zu leiden (gelbes Gras, schroffe Felsen...ein Rohan, wie es vielleicht mit Saruman ausgesehen hätte).

Schließlich kamen sie an das Lager des Bösen: Nicht mehr als eine Palisade, Zelte und Hütten vor natürlichen Höhlen in einem Talkessel. In mühevollen Diskussionen wurde ein Plan ersonnen, der eine gewaltfreie Vorgehensweise beinhalte. Man wolle erst mal mit diesem General Uraius, den man an einer güldnen Maske erkennen würde, sprechen, denn Tassia hatte so einen Verdacht, dass es sich bei ihm nicht um einen Eberkrieger handelt. Kurzum wurde ein Götterbennie geschmissen, der von Ojo´Sombri, der Gottheit der Heimlichkeit und Intrige und es durfte erzhält werden, dass die Eberkrieger gerade ein wildes Fest feierten. Das erleichterte das unbemerkte Eindringen ungemein.

In der Höhle selbst sahen sie dann Vorräte, schlafende Eberwachen und den General an einem Tisch, lesend. Leise machten sich die skrupelloseren der Helden ans Werk: Harkash und Ariana schossen Pfeile auf den Wehrlosen, Isegrain und Xavius setzten ihm mit Magie zu, während Mercurius versuchte, den General mit der Klinge entgegenzustürmen.

Hier explodierte die Szenerie: Ein bis dahin nicht entdeckter gewaltiger Wolf stürzt sich Mercurius entgegen (Tiergefährte des Uraius) und die 8 Eberwachen wurden grunzend wach. Uraius selbst wurde schwer verletzt und suchte nach Deckung und konnte gerade noch ein Verhandlungsangebot unterbreiten. Er wusste, dass sie kommen würden und sie seien einer Lüge aufgesessen!

Schnell einigte man sich auf einen Waffenstillstand, jedoch erst nachdem der gute Wolf sein Leben gegeben hatte  :'(
Ein Götterbennie der unumstößlichen Wahrheit (Chrysir) später erzählte Uriaus die ganze Wahrheit (aus seiner Sicht).
Er sei in Wahrheit ein Elf und zwar früher der oberste General der Königin und hoch in ihrer Gunst. Als seine hohe Fürstenmutter sich gegen die Königin wandte, war er gezwungen, zu wählen. Obwohl er den Aufstand bekämpfte, erfuhr er von der Grausamkeit der Königin und wandte sich gegen sie, führte den Aufstand fort. Nur folgten ihm jetzt die Streitkräfte des Königreiches. Als Strafe verfluchte die Königin sie alle und verwandelte sie in diese dummen Tiergestalten, alle bis auf den General, der sich nun nicht mal mehr mit jemandem richtig unterhalten konnte.
Er setzte sich eine Ebermaske auf, aus Solidarität, und führte den Kampf fort. Die Politik der verbrannten Erde der Königin schadete dem Land sehr und er hatte sich entschieden, sie in ihrem Schloss einfach verrotten zu lassen. Sie habe keine Macht mehr und er wolle nur noch seinem Volk den Fluch nehmen.

Wenn die Helden ihm helfen würden, wäre seine ewige Dankbarkeit gewiss. Er habe nur geringe magische Kräfte, ist aber zuversichtlich, den Fluch brechen zu können, wenn er das Ei des Drachen hätte. Ein Gegenstand von großer Macht, aber auch der Gefahr der Korruption.

Man beratschlagt sich, der Königin einfach ins Gesicht zu lügen und ihr die blutverschmierte Maske zu bringen und den Kristall danach Uriaus zu bringen. Aber würde die Königin die Lüge durchschauen und falls nicht, würde sie Wort halten?
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: [Savage Worlds] Saljeth in den Wilden Dunklen Zeiten
« Antwort #26 am: 21.03.2011 | 14:50 »
An dieser Stelle mal Einladung zum offenen Brainstorming. Die Spieler (obwohl wissend, in einer Feenwelt zu sein=Allgemeinwissenprobe geglückt) haben bisher nicht einmal darüber nachgedacht, wieviel Zeit wohl so vergeht in Saljeth. In der Feenwelt sind sie so mind. eine Woche, die Rückreise zum Palast eingerechnet.

In der Zeit verläuft in Aventurien die Zeit schneller, d.h. der gute Hauptmann der Wache wird sie vermissen. Er wird nach ihnen suchen lassen, ihre Klamotten im Schwimmbad finden und den herausgebrochenen Leuchtstein. Vielleicht wird er auch den unterirdischen Tunnel finden. Was nun? Schickt er Leute hinterher? Und wenn ja, was macht er auf der anderen Seite? Ist dies der Beginn einer Miniexpansion in die Feenlande?

Der Eunuch ist indes findig genug, um seine Flucht zu vervollkommnen. Ich denke da an Unterstützung durch eher zweilichtige Gestalten, wie einen schrägen Chimärologen, der eine Art Hahnenkampf mit Abominationen unterhält. Benutze ich ihn da als "Frischfleisch" für neue Kreationen oder lasse ich ihn tatsächlich nach Vadocia entkommen, wo er von dem Statthalter evtl. gegen die Helden eingesetzt werden kann? Hach...so viel Sand und keine Förmchen.
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Re: [Savage Worlds] Saljeth in den Wilden Dunklen Zeiten
« Antwort #27 am: 10.04.2011 | 10:20 »
Meine Runde hat offensichtlich in Savage Worlds ein bischen Fuß gefasst, denn es wurden dieses Mal alle Register gezogen!

Sie entschließen sich gegen den Versuch, der Königin ins Gesicht zu lügen und erzählten sich (plausibel) einen Geheimgang, einen Fluchtweg aus der Stadt herbei, der ingame von Uraius bekannt war. Zuvor schnappte man sich den kleinen dreckigen Gnom Artax und lässt ihn gefesselt bei den Eberkriegern zurück.

Sie knacken eine magische Falle im Fluchttunnel und schaffen es, die Palastwächter vor dem Thronsaal lautlos auszuschalten (mittels Fesseln in der Ausprägung Zeitstillstand erst handlungsunfähig gemacht und  dann bewusstlos geschlagen) und dort im Thronsaal den Schrein mit dem Ei des Drakorys zu knacken. Doch dann wird das Eindringen von einer Patrouille entdeckt. Man muss sehen, dass man wegkommt.

Während sich die meisten Charaktere zum Geheimgang aufmachen, muss Xavius unbedingt noch mal die Bücher ihrer Majestät in Augenschein nehmen (Bennie). Nur Tassia steht ihm bei, um ihn dort wegzuquatschen.

Dort werden sie von der sich hereinteleportierenden Königin überrascht, die, in Begleitung zweier Blütenfeen, das "magische Feuer" eröffnet. Während die beiden Magier aus dem Thronsaal fliehen, erleidet Xavius schwere Verletzungen durch die grellen Lichtblitze.

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Zwischenzeitlich halten Mercurius und Harkash einen Gang gegen die Elfensoldaten und werden dabei durch Isegrains Magie unterstützt. Letzterer lässt die Wachen fliehen (Macht: Angst), so dass nur der treue Hauptmann Silion gegen die übrigen kämpft. Letzten Endes muss er aber unterliegen und stirbt auch an seinen schweren Verletzungen.

Nach der gelungenen Flucht aus der Stadt, ein paar Blütenfeenspäher mit Lichtsignalen werden durch Isegrains Angstmagie in die Flucht geschlagen, treffen sie auf Uraius mit einem Stoßtrupp Krieger, der sie eigentlich zu ihrer Welt eskortieren will, man könne ihm das Ei dann geben. An der Grotte der Apsara findet man jedoch viele Stiefelabdrücke und die durch ein Schwert bereits vor vielen Tagen gerichtete Apsara selbst.

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Ohne die Hilfe der Nixe trauen sich die Gefährten nicht, den Tunnel zu durchschwimmen und entscheiden, einen anderen Weg einzuschlagen. Sie suchen nach einem Einsiedler, der ein anderes Tor in die Welt der Menschen kenne.

Der kleine, misstrauische Messiegnom mit dem ausgeprägten Verhandlunggeschick ist sogar bereit ihnen zu helfen, da geraten die Spieler plötzlich in eine heftige Diskussion.
Man könne auf keinen Fall das Ei des Drakorys dem Elfengeneral aushändigen, schließlich könne dieser ebenso korrumpiert werden. Das Ei gehört zerstört! Nach einigem hin und her, das teilweise auch im Spiel geäußert wurde und Uraius an der Lauterkeit der Helden zweifeln lässt, da er fürchtet, er werde nun hintergangen, einigt man sich gemeinsam darauf, dass die Magier selbst versuchen werden, Uraius bei der Rückverwandlung seines Volkes zu helfen und nur, wenn das nicht klappt, würde man das Ei übergeben.

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In der Höhle des Uraius studierten die Zauberer der Gruppe die alten Texte und fuchsten sich in die Thematik der "Unseelie" Magic ein, während sich Harkash und Mercurius eher langweilten. Also bot ich ihnen an, sich doch den heranrückenden, verzweifelten Truppen der Elfenkönigin zu stellen, ihrem "Letzten Aufgebot".
Zwei Wochen lang tobten die Schlachten auf der verbrannten Ebene und die zahlenmäßig unterlegenen Elfen musste sich vor den Eberkriegern zurückziehen.

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In einer Zwischensequenz schafften es die beiden außerdem, den Anführer der Kentaurenkrieger von der Falschheit der Königin zu überzeugen, so dass diese auch noch auf ihre besten Kämpfer verzichten musste (Bennie für die Idee).

Lange kämpften indes die Zauberer und erlitten so manche Niederlage. Doch irgendwann war der Bann der Elfenkönigin gebrochen, fast zur gleichen Zeit, als auch die Armee der Königin geschlagen war. Die Elfen nahmen wieder ihre ursprüngliche Gestalt an und feierten eine ganze Nacht lang.

Nun wollen die Helden wieder zurück in ihr Land, oder aber sie wollen die Königin in ihrem Schloss unschädlich machen oder sie gar ersetzen. Man weiß es nicht.
Auf jeden Fall sind sie um eine Verbindung (Elfenkrieger) und 4 XP reicher. Alle waren sich einig, dass sowohl die Auseinandersetzung im Schloss als auch die spannende Ritualgestaltung viel Spaß gemacht hat. Dass die Krieger außerdem den Zauberern den Rücken freigehalten haben, macht deren Spieler ebenfalls glücklich.

Savage Worlds for the Win, würde ich sagen.
« Letzte Änderung: 11.04.2011 | 17:28 von Opa Hoppenstedt »
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