ich denke das können wir berechtigter weise anzweifeln.
Ja?
Okay, vielleicht täusche ich mich, aber wer kommt heute noch durch die Schule, ohne etliche Jahre Englisch zu lernen?
Wer kommt im Beruf ohne englische Texte und Sprache aus?
Und welches RPG-Regelwerk zeichnet sich schon durch literarische Komplexität aus?
Ich sehe nicht, daß sich da eine relevante Marktlücke zeigt.
(Wäre natürlich etwas ganz anderes bei RPGs aus Fernost, ...da wäre ich sofort neugierig auf eine Übersetzung.)
Es ist in der Tat ein Vorurteil. Und gerade Regelwerke haben zwei nicht gerade kleine Tücken:
a) Fachvokabular (oft esoterische Begriffe, Kampfmanöver etc.)
b) da es ein Regelwerk (also ein Gesetz im weiteren Sinne) ist, ist nicht die ungefähre Bedeutung, sondern der Wortlaut oft entscheidend.
Okay, sind Argumente, wobei ich gegen a) ins Feld führe, daß mir englische Fachbegriffe z.B. des Schwertkampfes oder frei erfundenes Magievokabular auch nciht fremder und unbekannter sind als selbes auf Deutsch; und gegen b) das man gerade bei solche Texten mehr aus dem Kontext liest und eher am Sinn als an der Formulierung interessiert ist, als man es bei z.B. IT-Literatur oder historischen Berichte täte.
Aber sicher ist dies teilweise ein Frage persönlicher Vorlieben - aber wenn ich auf bestimmte Regelwerke nur hoffen kann, dann habe ich eine starke Motivation, es überhaupt zu bekommen und nur eine geringe Neigung, dafür auf eine bestimmte Sprache zu warten.
Achtung, es folgt ein kleiner Wutausbruch. Zarte Gemüter lesen ihn lieber nicht.
Bin ich nicht, daher kein Problem.
Zum Nachwuchsproblem später, hier nur:
Ich rede nicht davon, daß es JEDER können MUSS, sondern daß es soviele können - gerade in der RPG-interessierten Gemeinde.
Wir sind auch NICHT dafür verantwortlich, Verlage am Leben zu halten, denen nichts innovativeres einfällt als englische Regelwerke mit langer Verzögerung mehr schlecht als recht 1:1 zu übersetzen und dafür mehr Kohle zu verlangen!
Ich bin der letzte, der nicht gerne mal einen regionalen Settingband kauft, ein neues System ersteht, oder einen RPG-Roman einer unbekannten Autorin versucht, aber wenn da nichts geboten wird, was eine deutsche Kundschaft anlockt, geht der Verlag an schlechten unternehmerischen Können ein - vielleicht schade, aber unumgänglich.
Auch wenn Lichtbringer es sehr drastisch ausgedrückt hat, im Kern der Sache hat er absolut Recht. Wir haben nun mal ein Nachwuchsproblem was Rollenspieler angeht. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Welcher Jugendliche setzt sich denn heute hin und ließt ein Regelwerk in einer Fremdsprache die ihn möglicherweise schon in der Schule genug nNerven kostet, als seine Freizeit viel bequemer einfach vor der X-Box zu verbringen?
Ich sehe nicht, daß wir ein Nachwuchsproblem haben; IMHO haben wir ein Zeitproblem, das wir versuchen damit zu kurieren, daß wir funktionale Gruppenkerne mit jungen Spieler aufstocken, von denen wir annehmen, daß sie viel mehr Zeit haben als wir und somit mehr mögliche Spieltermine entstehen.
Nichts gegen junge Spieler - aber würden auch mit 40-60 Jährigenen gut spielen können, wenn diese nur mehr Gelegenheit dazu hätte.
Oder anders formuliert: Wir erlebenen einen Mangel an Spielgelegenheiten, bedingt durch einen Mangeln an Zeiten, in denen sich 4-8 Rollenspieler für ein paar Stunden an einem Ort treffen können.