Autor Thema: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?  (Gelesen 15928 mal)

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Offline Sashael

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #75 am: 24.01.2011 | 23:10 »
Ja?
Okay, vielleicht täusche ich mich, aber wer kommt heute noch durch die Schule, ohne etliche Jahre Englisch zu lernen?
Verdammt viele Menschen!

Wer kommt im Beruf ohne englische Texte und Sprache aus?
Noch viel MEHR verdammte Menschen! Hallo? Bitte nicht immer von der eigenen Vita auf andere schließen!
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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #76 am: 24.01.2011 | 23:20 »
Was ist mit den Unverdammten, die ins Himmelsreich aufsteigen? Die müssen alle Englisch können? Gemeine Welt.
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Offline Stonewall

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #77 am: 24.01.2011 | 23:23 »
Nein, andersherum. Englisch zu können ist nicht Bedingung, sondern Zeichen der Erwähltheit. Mal frei nach Calvin.  8]

Offline Michael

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #78 am: 24.01.2011 | 23:23 »
Also, dass viele Leute Englisch sprechen, mag in bestimmten Bereichen stimmen, aber es gibt genauso viele, wenn nicht sogar mehr Menschen, die kein Stück Englisch lesen können oder es mal gekonnt haben, aber alles wieder vergessen haben.

Aber das ufert jetzt ab vom eigentlichen Thema, was eigentlich gut begründet wurde.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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ErikErikson

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #79 am: 24.01.2011 | 23:25 »
Hm ja ,es wurde ja schon gesagt, es gibt ja wohl Pathfinder.

Offline Sashael

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #80 am: 24.01.2011 | 23:31 »
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Offline Greifenklaue

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #81 am: 24.01.2011 | 23:44 »
3/ Amigospiele hat sehr lange für die D&D3 Übersetzung gebraucht, weil sie sich jeden Begriff von WoTC absegnen lassen mussten.
Ist ja nicht so wichtig, warum es solange dauerte, aber ich vermute doch stark, dass das nicht der einzige Grund war (wie gesagt: etwa 2 Jahre!).
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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #82 am: 25.01.2011 | 07:04 »
Zitat
Verdammt viele Menschen!
Das Englisch-Lernen fängt heute schon im Kindergarten an. Mein 5-jähriger Patensohn kann auf Englisch fließend bis 20 zählen. Er bringt es gerade seinem 3-jährigen Bruder bei. Da kann mir keiner erzählen, dass da nichts hängen bleibt. Zumal die meisten Rollenspieler höhere Bildungsabschlüsse haben und von daher wirklich nicht um das Englisch herumkommen. Interesse tut dann das seinige. Viele coole Regelwerke kriegt man halt nur auf Englisch und ich kenne auch genug Leute, die anhand Rollenspielen gutes Englisch gelernt haben.
« Letzte Änderung: 25.01.2011 | 07:07 von Wiener Melange »

Offline Tudor the Traveller

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #83 am: 25.01.2011 | 08:00 »
Und welches RPG-Regelwerk zeichnet sich schon durch literarische Komplexität aus?

Nun ja, vielleicht nicht gerade literarische Komplexität, aber gerade D&D besitzt zum Teil sehr komplexe inhaltliche Zusammenhänge. Die Regelwerke sind ja nicht wegen der hübschen Bilder so dicke Schinken. Wenn also zu den komplexen Regeln noch Informationsverluste und Verständnishürden hinzutreten, weil der Text nicht in der nativen Sprache ist, dann ist das zumindest suboptimal. Es begünstigt das Missverständnis der Regeln.
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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #84 am: 25.01.2011 | 08:12 »
Das Englisch-Lernen fängt heute schon im Kindergarten an. Mein 5-jähriger Patensohn kann auf Englisch fließend bis 20 zählen. Er bringt es gerade seinem 3-jährigen Bruder bei. Da kann mir keiner erzählen, dass da nichts hängen bleibt. Zumal die meisten Rollenspieler höhere Bildungsabschlüsse haben und von daher wirklich nicht um das Englisch herumkommen. Interesse tut dann das seinige. Viele coole Regelwerke kriegt man halt nur auf Englisch und ich kenne auch genug Leute, die anhand Rollenspielen gutes Englisch gelernt haben.

Möchtest du mal in meine 5. Klasse mitkommen? Von den 25 wird nach Klasse 10 keiner ein englisches Regelwerk lesen können. (Und das liegt nicht an ihrem fabulösen Englischlehrer.) Die zwei, die danach bis Klasse 13 weitermachen hätten immerhin geringe Chancen.
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Offline Sashael

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #85 am: 25.01.2011 | 08:41 »
@Wiener Melange
Nochmal: Nicht von einem Einzelfall auf die Masse schließen. Es gibt in Deutschland eine enorme Zahl von Menschen, die Englisch können. Aber es gibt einen imho fast genauso großen Teil, die nicht Englisch beherrschen. Die implizierte These, dass jeder Rollenspielinteressierte auch gleich zu den Abiturienten gehört, finde ich (vorsichtig formuliert) gewagt. Und von denen, die Englisch "können", gibt es einen enormen Anteil, die sich nie im Leben die Mühe machen würden, mehr als einen kurzen Artikel auf Englisch zu lesen, geschweige denn ein ganzes Regelwerk von 200+ Seiten. Ich z.B. war in Englisch in der Schule immer sehr gut. Danach habe ich noch ein paar Jahre gebraucht, um mir mal ein englisches Regelwerk zu Gemüte zu führen und das war Warhammer 40k. Und das habe ich mir auch nur deshalb angetan, weil ich Warhammer Fantasy und Space Hulk in deutsch hatte und mir damit viele Zusammenhänge leichter erarbeiten konnte. WHF für den Crunch und SH für den Fluff. Ab da ging es natürlich aufwärts, aber die meisten Leute finden imo nie die Motivation, diese erste Hürde zu nehmen. Es geht hier schließlich um SPASS in der FREIZEIT! Für extrem viele Menschen bedeutet das vor allem: Keine großen unnötigen geistigen Anstrengungen.
Das mag man schade finden, ist aber nur in Einzelfällen wirklich zu ändern.  ;)

Edit:
WOOHOO!!! 1.000er Post!  ;D
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Offline Valher

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #86 am: 25.01.2011 | 08:46 »
Mein Schwager hat auch kein Abi, sein Englisch ist generell ziemlisch "mies", aber er ist begeisterter RPGler.
Ein englisches Regelbuch packt der nicht mal an hehe

Offline Crimson King

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #87 am: 25.01.2011 | 09:10 »
Klar gibt es Rollenspieler, deren englisch zu schlecht ist. Die sind aber doch eher die Ausnahme. Die Masse kommt mit englischen Regelwerken gut klar. Man ist ja auch durch englischsprachige Computerspiele in die Richtung sozialisiert, und genügend Leute schauen gestreamte Serien oder gerippte Filme mit Originalvertonung an.

Die Anzahl an Spielern, die von englischen Regelwerken abgeschreckt werden, ist zu klein, um einen ernstzunehmenden Markt zu bilden.

Was mich eher wundert, ist, dass es noch kein NWN3 mit D&D4-Regeln gibt.
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Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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Samael

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #88 am: 25.01.2011 | 09:15 »
, und genügend Leute schauen gestreamte Serien oder gerippte Filme mit Originalvertonung an.


Man kann auch Original-DVDs mit Originalton schauen.

Offline Crimson King

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #89 am: 25.01.2011 | 09:16 »
Aber nicht so früh.
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Offline kalgani

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #90 am: 25.01.2011 | 09:31 »
Die Anzahl an Spielern, die von englischen Regelwerken abgeschreckt werden,
ist zu klein, um einen ernstzunehmenden Markt zu bilden.

was ich auch nicht glaube.

wenn ich sehe wieviele in meinem bekanntenkreis
so gut wie nix "in english" können und wenn ich an
meine AD&D anfangszeiten denke, wo die anderen
alles auf deutsch brauchten weil sie die englischen
Zusammenhänge nicht wirklich verstanden haben,
bin ich der überzeugung das man mit deutschen
Übersetzungen doch einiges an geld verdienen könnte.
 
Warum wird von paizo/ulisses  das denn so forsch
mit den übersetzungen vorangetrieben? weil es gekauft
wird, oder nicht?
Ich denke wenn Paizo/Ulisses noch ein paar Plakate
in DE an die Wände pappen würden, würden auch
noch ein paar mehr leute in die passenden shops
gelockt werden können.

Offline Hotzenplot

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #91 am: 25.01.2011 | 09:34 »
Ich finde es erstaunlich, dass hier mehrfach angeführt wird, der Großteil der Rollenspieler würde gut genug die englische Sprache beherrschen, um in seiner Freizeit (also mit einer gewissen Freude statt aus Zwang) Rollenspielregelbücher lesen zu können.
Vielleicht habe ich da subjektiv einen absolut falschen Eindruck, aber mich würde mal interessieren, wie ihr (diejenigen, die o. g. behaupten) darauf kommt?

In meinen zwei Gruppen kenne ich zwei Leute einschließlich mir, die englische Regelbücher von verschiedenen Rollenspielen lesen. Zwei können so gut wie gar kein Englisch, der Rest hat das übliche Schulenglisch, mit dem man nicht mal die klassische Fantasy-Trivialliteratur (und damit auch kein Regelbuch) flüssig lesen kann.

Was mich angeht: Ich kann englischsprache Regelbücher lesen, für Fantasyromane reicht es auch noch aus (einige Wörter schaue ich dann aber doch nach), für anspruchsvollere Literatur würde es aber definitv nicht reichen. Ich lese englische RPG-Texte nur deshalb, weil ich sie in deutsch nicht bekomme. Aber es macht mir nicht so viel Spaß. Wenn es mehr D&D-Zeug auf deutsch gäbe (gerade von der 3.5er), wäre ich vielleicht ein richtiger Sammler geworden und hätte sicherlich hunderte von Euros für diese Bücher ausgegeben, ohne mit der Wimper zu zucken.
Ich frage mich seit Jahren, warum es kein nennenswertes deutsches D&D gibt. Vielleicht unterschätzen die Verantwortlichen einfach den deutschen Markt.
Klar, DSA ist stark in Dschörmeni, aber ich als DSA-Sammler hätte mich von einer D&D-Sammlung nicht abhalten lassen, wenn es die 3.5er Sachen in ausreichender Menge in deutsch gegeben hätte. Von der 4. Edition auf deutsch kann man ja gar nicht mehr sprechen. Da ist es schon mehr oder minder Veräppelei, deutsche Regelwerke herauszubringen und die Quellenbände dann nicht mehr.
« Letzte Änderung: 25.01.2011 | 09:39 von Hotzenplotz »
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Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

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Offline Selganor [n/a]

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #92 am: 25.01.2011 | 10:00 »
Was mich eher wundert, ist, dass es noch kein NWN3 mit D&D4-Regeln gibt.
Kommt dieses Jahr noch (und von WotC kommt auch noch das dazu passende Sourcebook)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Crimson King

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #93 am: 25.01.2011 | 10:03 »
Wird hier das Schulenglisch unterschätzt?

Ich hatte in der Schule immer eine 3 oder 4 in Englisch, und hatte nie Probleme mit englischer Trivialliteratur und Regelwerken.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #94 am: 25.01.2011 | 10:08 »
@Glgnfz
Wie haben wir das dann nur früher geschafft, wo doch unsere Englischausbildung noch viel schlechter war? Wunder, oh, Wunder. Aber vielleicht liegt es dran, dass ich von einer Gesamtschule komme. ::)

@Allgemein
Was man nicht vergessen sollte: Rollenspiele sprechen eh nur eine recht enge Bandbreite von Leuten an und das sind in der Regel nicht die fußballspielenden Buchverächter, sondern eher die Gamer und Nerds. Beide Gruppen beherrschen genug passives Gamer-Englisch (das ganz andere Anforderungen hat als Schulenglisch), dass sie im Grunde mit englischsprachigen Regelwerken nicht mehr Probleme haben als mit deutschsprachigen. Grottig oder zumindest zweideutig geschrieben sind beide gerne.

Weiterhin ist auch das Einstiegsalter nach oben gegangen. Ich glaube nicht, dass heute irgendein 12-jähriger mit P&P anfängt. Früher war das über Spielwarengeschäfte möglich, RPGs vermist man heute in diesen aber ziemlich. Außerdem gibt es auch viel zu viele Alternativen. Aber mit 15, 16 sieht das dann ganz anders auch und bis dahin ist dann auch das nötige Englisch über das Medium CRPGs vorhanden.

Was höchstens sein kann, und das ist ein ganz anderer Punkt, ist, dass die Leute keine Lust auf englische Regelwerke haben. Die landen dann halt bei DSA, viele gehen von da aber auch wieder weg und gucken sich dann eben doch auch andere Sachen an, wenn sie beim RPG bleiben.

Auch eine Rolle spielt das Umfeld. Wenn irgendwer mit einem coolen, englischen Rollenspiel um die Ecke kommt, dann wird das natürlich gezockt. Auch wenn's vielleicht schwer fällt die Regeln zu verstehen. Aber man sollte nicht vergessen, dass Jugendliche zwei Dinge haben, die alten Säcken wie uns fehlen: Massig Zeit und unendliche Motivation (zumindest wenn es um Dinge geht, die sie interessieren).

Offline kalgani

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #95 am: 25.01.2011 | 10:18 »
Ich kenne genug buchverächtende fußballfreunde
die gerne mal fiktiv eine drachen/ork/goblin etc platt
machen würden.
habe eine ganze zeit auch genug von denen zum
spielen gebracht, nur mit dem auslaufen der DE-Versionen
hatten die auch keine Lust mehr sich ins hintergrundmaterial
einzuarbeiten, weil englisch bei denen einfach überflüssig im
alltag ist.

wofür braucht ein handwerker bitte englisch kenntnisse?
oder jemand der in DE im Handel arbeitet?
da gibt es dann den einen Kollegen der englisch kann,
der wird dann gerufen wenn es mal einen Kunden gibt
der der deutschen sprache nicht mächtig ist.
Selbst bei mir als Netzwerk-Admin würden die englisch kenntnisse
sich auf IT beschränken, wenn ich nicht nach der schule aktiv
an meinem englisch gearbeitet hätte (trivialromane etc.)

Offline Sashael

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #96 am: 25.01.2011 | 10:23 »
@Glgnfz
Wie haben wir das dann nur früher geschafft, wo doch unsere Englischausbildung noch viel schlechter war? Wunder, oh, Wunder. Aber vielleicht liegt es dran, dass ich von einer Gesamtschule komme. ::)
Vielleicht liegts auch daran, dass früher die Alternativen weniger attraktiv waren. Als ich mit RP angefangen habe, hatte ich nen Amiga 500 und ich kann mich an kein Spiel erinnern, für das ich auch nur daran gedacht hätte, eine Rollenspielsession ausfallen zu lassen. Das ist heute definitiv anders. Damit steigt die Motivationsschwelle, aber der man sich mit schwereren Dingen beschäftigt an. Und dazu zähle ich das Lesen von langen Texten, die nicht in der Muttersprache verfasst sind.

@Allgemein
Was man nicht vergessen sollte: Rollenspiele sprechen eh nur eine recht enge Bandbreite von Leuten an und das sind in der Regel nicht die fußballspielenden Buchverächter, sondern eher die Gamer und Nerds.
Meine erste langjährige Runde bestand zu 60% aus aktiven Hooligans, die sonst vielleicht mal nen Comic "gelesen" haben. Und in einer anderen Runde waren 2 von 5 Spielern drogendealende Kleinkriminelle, die ausser der wöchentlichen RP-Runde mit Games überhaupt nichts am Hut hatten.

Englisch nicht als großes Hindernis zu sehen, wenn es um den Vertrieb von Regelwerken in Deutschland geht, halte ich für extrem kurzsichtig und elitär.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #97 am: 25.01.2011 | 10:30 »
@Allgemein
Was man nicht vergessen sollte: Rollenspiele sprechen eh nur eine recht enge Bandbreite von Leuten an und das sind in der Regel nicht die fußballspielenden Buchverächter, sondern eher die Gamer und Nerds. Beide Gruppen beherrschen genug passives Gamer-Englisch (das ganz andere Anforderungen hat als Schulenglisch), dass sie im Grunde mit englischsprachigen Regelwerken nicht mehr Probleme haben als mit deutschsprachigen. Grottig oder zumindest zweideutig geschrieben sind beide gerne.

Nein und Nein. Definitiv! Wenn das deine Erfahrungen sind, dann kann ich dir hiermit sagen, dass sie NICHT allgemeingültig sind. Wie du ja an den anderen Gegenstimmen auch siehst.

1. Ich spiele Fußball, mein Bruder tuts, meine Kumpels auch. Und "Gamer Nerds" sind wir wohl auch eher nicht. Zugegeben, wir sind keine "Buchverächter". Aber mit derartigen pauschalen Vorurteilen liegst du meilenweit daneben.

2. "Gamer English" reicht in keinster Weise aus, um ein Regelwerk, das in ganzen Sätzen mit halbwegs anspruchsvoller Grammatik geschrieben ist, zu verstehen.
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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #98 am: 25.01.2011 | 10:34 »
Englisch nicht als großes Hindernis zu sehen, wenn es um den Vertrieb von Regelwerken in Deutschland geht, halte ich für extrem kurzsichtig und elitär.

Das sehe ich ähnlich, auch wenn ich Eins Einwand mit dem "speziellen" Kundenspektrum von RPGs verstehen kann. Ich glaube schon, dass insgesamt der Anteil von zumindest grob an Büchern interessierten Menschen in der Rollenspielszene höher ist als allgemein, aber es geht ja nicht nur darum, ob man des (englischen) Lesens mächtig ist, sondern vor allem darum, ob man so viel Spaß daran hat, dass man es in seinem Hobby tut.

Die Frage ist also, die ich mir gerade selbst gestellt habe: Macht dir das Lesen eines englischsprachigen Rollenspielbuches genauso viel Spaß wie das eines deutschen Rollenspielbuches?
Und:
Wenn du das gleiche RPG in deutsch oder in englisch kaufen könntest, welche Version wählst du?

Bei Frage eins sage ich: Nein, beim englischen brauche ich länger und muss mich mehr auf die Sprache konzentrieren und nicht voll auf den Inhalt.
Bei Frage zwei sage ich: Wenn ich es auf deutsch bekomme, nehme ich auf jeden Fall das deutsche Produkt.
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http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
« Antwort #99 am: 25.01.2011 | 10:44 »
Ich verweise an dieser Stelle auch mal auf folgende Umfrage:
http://tanelorn.net/index.php/topic,54797.0/viewResults.html

30% würden bis zu 10 Euro mehr für eine gute deutsche Übersetzung blechen. Wenn man es auf max. 5 Euro reduziert, sind es über 50% unserer User. Das ist doch eine Aussage.
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