@ lachender Mann: Danke für die Argumente, damit kann ich arbeiten. Zu meiner Argumentation: Klar kann man das so auslegen wie du, ich erkläre diesbezüglich kurz mal meine Perspektive. Vorangehend: Alle Götter und Halbgötter wollen die "Schöpfung" bewahren, jeder auf seine/ihre Weise. Das ist der fundamentale Gegensatz zu den (Erz-)Dämonen. Und gerade im Zwölfgötter-Pantheon hat man immer wieder Gegensatzpaare, die scheinbar (oder meinetwegen tatsächlich) unvereinbar sind, das macht die Sache jetzt nicht besonders glaubwürdig oder unglaubwürdig, gibt es doch in er Wirklichkeit bei einigen Religionen alleine Widersprüche in der Auslegung, auch wenn man "nur" einen Gott hat.
Meines Erachtens neigen die Tugenden des Phex_Kults hal stark dazu, ein gewisses Arschlochverhalten zu fördern. Keine Hilfe ohne Gegenleistung? Hallo Arschloch. Dinge gehören demjenigen, der sie sich nimmt? Hallo Arschloch. Nein, Phex ist der abslute Unsymphat unter den Göttern. Wie gesagt, ein Arschlochkind mit guter Publicity, dass ein Verhalten gutheißt, wie es eben von Schulhofschlägern gelebt wird. Arschlöchern halt.
Keine Hilfe ohne Gegenleistung: Ich seh das auch als Balance-Akt, der den Char aber davor bewahrt ohne Sinn Taten oder ähnliches zu "verschenken". Als "Lohn" für gute Taten bekommt man auch was. Wenn unser Handeln ohne Wirkung wäre, würden wir über kurz oder lang wohl depressiv sein. Außerdem ist der Begriff "Gegenleistung" so offen, dass da auch mal Kleinigkeiten bei rausspringen. Wenn ich aber immer alles "verschenke", stehe ich am Ende arm und alleine da.
Sich Dinge "aneignen": Im WdG gilt da zumindest, dass man sich nicht von Leuten "bedienen" soll, die dadurch ihr Leben verwirken. Also ist die Zielgruppe eingeschränkt (was TSF seeeehr egal sein dürfte). Zum anderen wird das Opfer "quasi" per Religion vorgewarnt, dass es auf seine Sachen aufpassen muss, weil so wenig im Leben selbstverständlich oder geschenkt ist. Das schützt einen Wachsamen dann auch vor Dieben, die "mehr" wollen, als deinen Besitz.
Geheimnisse bewahren: Im Gegensatz zu Praios der "Du sollst nicht lügen!" befürwortet, hält Phex ein "Du musst nicht immer DIE Wahrheit sagen.". Es steht aber nirgends, dass es situationsbedingt nicht auch Momente gibt, wo der Phexensjünger reinen Wein einschenkt.
Wie gesagt, mann kann die gebote auch schnell als Rechtfertigung für Arschlochverhalten vorhalten. Aber auch das Verhalten ist nur eine Interpretation der Gebote, bei dem sich die meisten das dann sehr einfach (oder sehr schwierig) machen wollen.
Beispiel "Robin Hood": Der passt mMn sehr gut auch zu Phex. Er nimmt denjenigen, die mehr haben, als sie brauchen. Er gibt es den Armen, damit sie ihn nicht verpfeifen. Er hält seinen Aufenthaltsort geheim. Dass er mit der Rückgewinnung seines rechtmäßigen Amtes dann auch noch Praios Willen Gehorsam zeigt, ist doch ein Beispiel für die Vereinbarkeit beider Interessen.
Beim Phex-Kult hat man zusätzlich das Problem, dass Täter und Opfer gemeinsam eine Gemeinschaft bieten sollen, und das Prinzip der Heimlichkeit auch einem höheren Organisationsgrad widerspricht. Diebeskulte sind zwar eher albern (besonders offiziell anerkannte Diebeskulte) aber als Topos der Fantasy-Literatur noch akzeptabel; Händler-Kulte respektive Logen machen sogar tatsächlich Sinn. Aber beides in einem Topf? Nicht wirklich. Denn nur so am Rande: Wen beklauen Diebe? Beim einfachen Volk ist nicht viel zu holen; der Adel kann sich meist ganz gut wehren... bleibt nicht so viel übrig.
Naja, wie schon erwähnt wurde, sind die Diebesbanden unter Phex eher wie eine Mafia ohne Vergewaltigung, Prostitution, Mord und Folter. Man hält sich gegenseitig geheim gegen "Outgroups". Die Synergien von Heimlichkeit und Vereinbarungen geben sich hier auch schön die Hand.
Wie gesagt, das ist (m)eine Perspektive. Die Gebote sind für Missbrauch genauso anfällig, wie Promiskuität unter Rahja, Gemetzel unter Rondra/Kor, Doofheit unter Travia oder Manie unter Tsa. Aber hier sind mWn die Vorgaben noch sehr offen gehalten.
p^^