Autor Thema: Spielleiten auf Anfrage - Denkt ihr, so etwas wäre möglich?  (Gelesen 4017 mal)

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Offline Jed Clayton

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Es geht ja hier auch um den Rahmen, dass im Zuge einer Brettspiel/Rollenspiel-Großveranstaltung Leute, die aus Versehen in den Rollenspielbereich gestolpert sind und plötzlich Lust verspüren, nach 15 Jahren mal wieder DSA zu spielen, nicht unverrichteter Dinge wieder wegschicken zu müssen.

Ja, so meinte ich das auch in meiner Einleitung. Gut aufgepasst.

Zitat
Um die erste Gruppe wieder ans Rollenspiel zurückzuführen braucht es aber nicht ein Dutzend verschiedener exotischer Systeme, sondern vermutlich nur DSA, D&D und Rolemaster/MERP, vielleicht noch Shadowrun, CoC und GURPS.

Mehr oder weniger, ja. Etwas seltsam finde ich, dass du noch "MERP" (MERS) in diesem Zusammenhang genannt hast, denn Mittelerde sehe ich schon seit über 15 Jahren nicht mehr als viel propagierte Spielwelt. Auf Cons sehe ich nie, dass einer Rolemaster oder MERP spielt.

Ich bin ja mal gespannt, was sich mit dem nächsten Lord of the Rings Spiel (dem fünften oder sechsten?) daran ändern wird.

Als Einstiegsmöglichkeit gäbe es vermutlich auch Savage Worlds mit Fantasy, so wie das Beispielabenteuer in der deutschen Savage-Worlds-Version.

Zitat
Wonach haben die Interessenten auf den Spielertagen denn gefragt?

Explizit gefragt wurde nach D&D und nach Midgard. Nach DSA wurde auch gefragt, als die einzige DSA-Runde im E-Werk bereits voll war.

Am Samstagabend kam noch einer vorbei, der am Infostand meinte, all die verschiedenen bunten Bücher würden ja ganz nett aussehen, aber spielen würde er nur DSA, weil es das einzige Rollenspiel war, das er früher mal ausprobiert hatte.
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Offline Valher

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bei uns wird noch viel MERP gespielt. Und gerade da könnte ich mir auch vorstellen,
das jemand kommt und sagt: hey das hab ich früher mal gespielt, gibts das noch, leitet einer? ;)

Offline Blizzard

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ich denke auch, dass das theoretisch funktionieren kann, ABER in der Praxis scheitern wird. Das hängt wohl weniger damit zusammen, dass es generell gesehen nicht genug "Leitwillige" gibt, sondern einfach an der Vielzahl von möglichen spielbaren Systemen. Wie gesagt: Der Ansatz, der dahinter steckt, ist nett und sicherlich auch verfolgenswert. Aber bei solchen Individuen, die sich unabsichtlich in die RPG-Ecke verirrt haben wird der Wunsch nach angebotenen Systemen entweder der nach Mainstreamsystemen sein, oder der nach solch exotischen Systemen, die kaum einer spielt oder kaum einer kennt. Und wenn doch, dann sind es wohl meistens Systeme, die eher komplex an-bzw. ausgelegt sind, und bei denen man nicht unbedingt gewillt ist, sie zu seinen Top 5-Systemen zu zählen, die man mal kurz aus der Tasche zaubert UND dann noch ein adäquates Abenteuer dafür mit dabei hat. Zudem scheint die angesprochene Problematik wohl eher auf Messen zuzutreffen als auf "gewöhnliche" RPG-Cons.

bei uns wird noch viel MERP gespielt. Und gerade da könnte ich mir auch vorstellen,
das jemand kommt und sagt: hey das hab ich früher mal gespielt, gibts das noch, leitet einer? ;)
Das sind aber zwei paar Stiefel. Das System kann es ja durchaus noch geben, aber eben keinen, der es leitet oder leiten will.
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Offline D. M_Athair

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Explizit gefragt wurde nach D&D und nach Midgard. Nach DSA wurde auch gefragt, als die einzige DSA-Runde im E-Werk bereits voll war.
Welches D&D? Old School (oD&D - AD&D), AD&D 2nd, D&D 3.X, D&D 4E?
Oder einfach nur etwas in der Geschmacksrichtung D&D? (Dann würde nämlich auch Fantasy mitTrue20, Castles & Crusades oder Microlite20 gehen.) Oder ein Spiel auf dem D&D steht?


Für die nächste Con, auf die ich fahre, werde ich ein Abenteuer vorbereiten, das wahlweise mit Prince Valiant oder Lamentations of the Flame Princess gespielt werden kann.



Was mir bezüglich des Themas wichtig erscheint:
Das Bedienen von Schnittpunkten der Settings und Systeme.

Narnia und Lone Wolf MPGB wäre was, wofür ich mir vorstellen könnte EIN Abenteuer vorzubereiten.
In beiden Settings ist es Aufgabe der SC die Moral des Guten hochzuhalten. Reisen - ohne größere Buchhaltung und viel Realismus sind ein Thema. Schauplätze wechseln. Die Settings bieten kein klassisches EDO.

Ein Archäologen-Pulp-Abenteuer könnte man mit HEX, Savage Worlds und Spirit of the Century anbieten.
Alle drei Spiele können Pulp und coole Moves. Cinematische Effekte lassen sich gut abbilden.

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Offline Jed Clayton

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Welches D&D? Old School (oD&D - AD&D), AD&D 2nd, D&D 3.X, D&D 4E?
Oder einfach nur etwas in der Geschmacksrichtung D&D? (Dann würde nämlich auch Fantasy mitTrue20, Castles & Crusades oder Microlite20 gehen.) Oder ein Spiel auf dem D&D steht?

Ich hatte mal ein Exemplar von MicroLite d20, das ich irgendwo verlegt habe ...

Aber egal, um deine Frage zu beantworten: Es war ja nur ein einziger kleiner Ausnahmefall. Die Frage kam von einer Frau, die ich vorher noch nie gesehen hatte (... schon mal 'was Positives, weil das zeigt, dass nicht immer nur die gleichen alten Gesichter bei den RPGs zusammen waren) und sie fragte nach "D&D" oder irgendetwas dazu. Später meinte sie dann noch, "D&D oder wenigstens 'was Ähnliches" und ich erklärte ihr darauf kurz, was Warhammer ist, weil ja eine Warhammer-Runde angekündigt war. Allerdings hatte diese entweder noch nicht angefangen oder war voll.

Zitat
Für die nächste Con, auf die ich fahre, werde ich ein Abenteuer vorbereiten, das wahlweise mit Prince Valiant oder Lamentations of the Flame Princess gespielt werden kann.

Keine schlechte Idee. So etwas Ähnliches werde ich demnächst wohl auch machen.

Die "Lamentations" werde ich mir aber nicht auch noch dazu kaufen. Ich bin gerade mit anderen Dingen beschäftigt.

Ich könnte beispielsweise auch ein beliebiges D&D- oder Pathfinder-Abenteuer mit den CAH-Regeln für Dungeons & Dragons - Die Zeichentrickserie leiten. Nur dass es sich dann für geübte D&D-Veteranen wohl nicht wie "D&D" anfühlen würde ... sondern eben wie das hier.

Da ich ja hauptsächlich Storys spiele und keine "Systeme", kann ich generell recht gut wechseln. (Die Systeme, die ich spiele, sind zu über 90% nicht an eine Welt gekoppelt und machen kaum Vorschriften bezüglich des Hintergrunds.)
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Offline Robert

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  • Nein, so sehe ich nicht aus. Aber ich mag ihn^^
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Ich melde eigentlich immer nur eine Runde an, um den Eintritt zu sparen ;)
Spaß beiseite:
Ich benutze seit ewigen Zeiten auf Cons einfache Systeme und vorgefertigte Abenteuer.
Früher waren das auf FATE adaptierte alte Kaufabenteuer bzw. Internetfunde,
heutzutage läuft es meistens auf Savage Worlds One-Sheets hinaus.

Klar könnte ich z.B. eine FATE-, eine PDQ# und das Original(Savage Worlds) von "A Smuggler's Song" anbieten.
Nur was, wenn sich die Spieler nicht über das System einige werden können?
Oder was, wenn ich 1 Runde voll bekomme, aber noch genug Interessenten für eine weitere Runde in anderem System habe?
Welche von den beiden Runden soll ich dann auf später vertagen und evtl. enttäuschen, weil die andere Runde massiv überzogen hat und ich danach zu müde zum Spielleiten bin?

Sehe ich nur Probleme auf SL und Orga zukommen, der andere Vorschlag hier im Thema hat mehr Potential:
Voranmeldung für Spieler "Suche System XY, Charakter vorhanden ja/nein; akzeptiere Vorgefertigte des SL ja/nein"
Macht halt viel Arbeit fürs Orga-Team, daraus Spielrunden zu basteln und Leute(egal, ob Spieler oder SL), die ohne Absage einfach nicht erscheinen sind doppelt ärgerlich.
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^

Swafnir

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Die Idee finde ich gut, aber ich sehe da Probleme:


1. Kontaktaufnahme: Wie willst du das kommunizieren? Einen Zettel schreiben mit "Würde Narnia, Deadlands oder Scion leiten". Dann haste nachher einen der Narnia spielen will, zwei die Bock auf Cowboys haben und drei die Halbgötter spielen wollen. Man kann nur eines machen, also haste mindestens 3 Spieler enttäuscht.

2. Überforderung: Die meisten wissen selbst nicht was sie wollen, wenn du ihnen nicht den normalen Einheitsbrei anbietest. Ich hab auf unserem monatlichen Stammtisch mal vier Wochen vorher 10 Systeme angeboten. Dann haben sich kaum welche gemeldet, mit der Begründung dass sie die Auswahl erschlagen hat.


Offline ArneBab

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Taysal und ich haben letztes Jahr Flyerbücher geschrieben, um schnelle und ungeplante Runden für eine Erfahrene SL und unerfahrene Spieler zu ermöglichen: Ein Flyer mit Regeln, einer mit einem Abenteuer und Zusatzszenarien, falls es länger werden soll. Dazu Charaktere auf Spielkarten - alles einfach zum selber ausdrucken: http://tanelorn.net/index.php/topic,65471.0.html



Die kann jede Con frei verwenden und auch ändern, z.B. um eine SL zu unterstützen, die grade breitgeschlagen wurde zu leiten aber nichts vorbereitet hat. (wenn euch das ändern interessiert und ihr es gerne noch leichter haben wollt, kann ich ein Flyerbuch-zip mit allen Quellen zusammenstellen - bisher sind alle in unserer öffentlichen Versionsverwaltung).

Inzwischen gibt es Regeln und Grundhandlung auch auf einem einzigen Flyer: http://1w6.org/releases/1w6-flyerbuch-0.2.pdf

Die Regeln sind vereinfacht, um auf 5000 Zeichen zu passen, sind aber kompatibel mit den etwas komplexeren Grundregeln und damit können auch Regeln aus Gurps und FATE mit geringem Aufwand übernommen werden, um Kurzregeln für eigene Szenarien zu schreiben (kompatibler Wertebereich).

PS: Klar ist das Eigenwerbung, aber ich denke, hier passen die Flyerbücher einfach und sind für die Con-Orga nützlich.
« Letzte Änderung: 25.03.2011 | 10:34 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«