Ob man es mag oder nicht, sagt sicher sehr viel über Genrevorlieben aus.
Originell ist der Drachenbeinthron sicher nicht. Aber wenn man klassische Fantasy im Tolkien-Stil mag, klar definiertes Gut und Böse (mit einigen kleineren Grautönen) mag, dazu mit (wie ich finde immersiven) Längen zurechtkommt und keine großartigen Überraschungen braucht, dann ist das Buch nahezu perfekt.
Ich mag sowas halt - eskapistische Wohlfühl-Fantasy. Ich fände es aber auch unfair, dem Drachenbeinthron Belanglosigkeit zu unterstellen. Es werden schon vielschichtige Persönlichkeiten entwickelt, Problemthemen aufgegriffen. Allenfalls kann man sagen, dass es das alles schonmal irgendwie gab. Mich stört das nicht.
Mit Sword & Sorcery (Conan, Elric) und "grimdarkem" Zeug kann ich dagegen überhaupt nichts anfangen.
Und Osten Ard bietet eine Menge interessanter Orte und Kulturen, die ausreichend beschrieben sind, als das man sich etwas darunter vorstellen kann. Gleichzeitig ist es nicht so stark auf einen einzigen Handlungsstrang ausgerichtet beschrieben, wie das z.B. bei Mittelerde der Fall ist. Ich finde daher schon, dass Osten Ard sich recht gut für eine Rollenspiel-Welt eignet. Ob man diese Art von Welt dann mag, ist natürlich wieder eine andere (Geschmacks-)Frage.