In den zig Systemen, in denen ich einigermaßen klar definierte Zauber habe, gehe ich als Spieler doch immer so ran: "Was, das ist ein Magier der 2. Stufe, der kann mit einem Feuerball sowieso nur 2W Schaden anrichten." "Ach so, jetzt wendet der einen Gardianum an, was hat er denn für einen Wert?" "Eigentlich dürfte er den Dämon gar nicht beherrschen, denn für den Beherrschung IV braucht er mindestens 3 Runden, wenn er keinen Stab hat, und den haben wir ihm abgenommen."
Bei Ars Magica ist das zwar alles pseudoakademisch formuliert, aber in dem Sinne geheimnisvoll, dass man nie weiß, was ein Magier mit seinen Werten für einen Effekt aus dem Hut zaubert. Selbst als Spieler eines Magiers weiß ich nicht, was ich dereinst alles mit meiner Magie machen werde. Die Werte in Kunst und Form sagt mir nur, dass ich eine gewisse Macht habe, aber ich habe kein Arsenal an vorgefertigten Effekten, die allen anderen auch zur Verfügung stehen.
Das ist zumindest mein großer Kritikpunkt an dem Feeling der meisten Magiesysteme, dass sich das Regelmechanische immer in den Vordergrund drängt. Das ist tatsächlich ein bisschen so, wie irgendwelche Sonderkarten beim Brettspiel: Ich habe den Spruch soundso und kann in der und der Situation das und das damit machen (was auch reizvoll sein kann, vor allem, wenn man besonders einfallsreich damit umgeht, aber vom Flair her finde ich diese Spontanzauber-Idee bei AM halt näher an dem, wie ich mir Magie in einer Fantasy-Welt vorstelle: Ich habe Macht über dies und das und kann die völlig frei einsetzen).