Der ein oder andere hat sich vielleicht ja auch schon vorab den ein oder anderen Testbericht zu Risen 2 durchgelesen. Es hat dabei i.d.R. sehr gut (PcGames, GameStar,spieletips) abgeschnitten, es gibt aber auch kritischere Stimmen (4Players-wen wundert's?). Kurz gesagt-und das geht auch aus den diversen Tests hervor- ist Risen 2 ein Spiel mit (viel) Licht, aber eben auch (kleineren&grösseren) Schattenseiten. Nachdem ich Risen 2 nun etwas länger angespielt habe möchte ich hier mal meine ersten Eindrücke schildern.
Ich gebe zu, ich hatte anfangs Mühe, mit Risen 2 warm zu werden. Das liegt an mehreren kleinen und grösseren Dingen. Das Intro ist weder Fisch-noch Fleisch und hat mir im ersten Teil von Risen viel besser gefallen. Auch der Anfang in Caldera ist...in Ordnung, aber so recht Spannung kommt da noch nicht auf-war im ersten Teil auch besser. Zudem finde ich es schade, dass man im Prinzip schon von Anfang an weiss, wer der Oberbösewicht ist- das nimmt zusätzlich von der ohnehin kaum vorhandenen Spannung am Anfang. Aber, soviel mal vorweg: Sobald man Caldera verlässt, nimmt auch das Spiel an Fahrt auf. Die Quests sind in Ordnung, aber so wirklich richtig gute Quests waren bislang nicht dabei. Ich hatte zudem manchmal das Gefühl, dass so manche Quest künstlich in die Länge gezogen wurde, damit es der Charakter auch ja nicht zu einfach hat. Sprich: Hier wäre weniger mal mehr gewesen. Auch das Setting hatte mich erst nach Caldera richtig für sich einnehmen können, dafür aber dann um so mehr.
Die Grafik hat Licht&Schatten. Gut gefallen haben mir Vegetation, Tag-&Nachtwechsel. Aber: Vegetation&Objekte ploppen manchmal direkt oder neben dem Charakter auf-das ist unschön, ich muss aber zuegeben, dass ich mich mit der Zeit daran gewöhnt habe. Leider,leider fallen Charaktere und Vegetation stellenweise etwas kantig aus, und das obwohl ich AntiAlising auf der höchtsmöglichen Stufe eingestellt habe. Zwischensequenzen in Spielgrafik sind aber gut, und das Karibik-Flair kommt auch gut zur Geltung. Ein unschönes Überbleibsel aus Risen 1 ist zudem die Verwendung von ein-und dem selben Charaktermodell für mehrere, unterschiedliche Charaktere. Das ist schade, weil das auf Caldera noch nicht der Fall ist, aber eben später leider zum Tragen kommt.
Es gibt allerdings wieder viel zu entdecken, weshalb sich Routen abseits des Weges durchaus lohnen. Aber: in den Kisten, die man nicht öffnen muss, ist i.d.R. viel zu wenig drin, zudem sind gefühlt 80% der Truhen, die irgendwo rumstehen verschlossen. Somit muss man eigentlich schon recht früh Schlösser knacken erlernen, zumal es ja -auch nicht wie in Risen 1-eine magische Alternative dazu gibt. Das Schlösser knacken aus Risen 1 hat mir besser gefallen. Generell gilt, das man in Truhen nur selten Waffen und/oder Kleidung findet, und man sie kaufen muss. Hier kommt das nächste Aber: Dinge, ganz egal ob Waffe, Kleidung oder Sonstiges, sind zu teuer. Das gilt insbesondere für das Erlernen von Fähigkeiten, die alle(!) 500 oder 1000 Gold kosten. Für die niederklassigen bzw. niederstufigen Talente ist das viel zu teuer, zumal man Diebstahl erst auf ein gewisses Level gebracht haben muss, um Leuten überhaupt was aus der Tasche ziehen zu können. Sprich: häufig Geldprobleme(zumindest ging es mir so). Ob das so gewollt oder gar Absicht ist, weiss ich nicht, kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen.
Wie gesagt, die Vegetation weiss zu gefallen. Warum man aber den Pflanzen, die genau gleich aussehen wie in Risen 1, andere Namen geben musste, entzieht sich meiner Logik. In Risen 1 war das Sammeln der Pflanzen cool, grade in Hinblick auf die Alchemie. In Risen 2 lohnt sich das Sammeln der Pflanzen nicht wirklich, da 90% der Pflanzen den selben Effekt haben: sie geben Lebensenergie wieder. Überhaupt ist diese schrittweise Regeneration der Lebensenergie wenn man was isst, nicht wirklich prickelnd. Mag ja sein, dass das realistischer ist, aber es wirkt irgendwie deplatziert und macht das Spiel imho unnötig künstlich schwerer. Ziemlich deplatziert finde ich auch die Fallen von den Eingeborenen. Man hat keine Chance, diese zu entdecken oder zu entschärfen und kann im Prinzip nur darauf hoffen, dass man nicht drauf tritt. Lustig hingegen ist, dass Rum,Grog u. Konsorten sofort Lebensenergie regenerieren. Aber-ihr ahnt es schon-richtig: Diese Dinge sind wiederum recht teuer-zumal man sich am Anfang gut damit eindecken sollte. Zum einen sind Kämpfe i.d.R. (auf mittlerem SG) nicht ohne, für meinen Geschmack einen Tick zu schwer. Bislang, so scheint es, sind menschliche Gegner schwieriger zu besiegen, als Monster-was in manchen Fällen komisch anmutet Andererseits gibt es auf der dritten Insel keine Möglichkeit, Grog oder Rum käuflich zu erwerben-ich habe zumindest keine gefunden.
Das Kampfsystem krankt leider auch etwas. Warum kann ich gegen Tiere/Monster nicht ausweichen oder parieren??? Gegen menschliche Gegner funktioniert es gut. Aber: sobald man alleine(Patty und Stahlbart begleiten einen nicht immer) gegen 2 oder mehrere Gegner kämpfen muss ist das fast schon ein Todesurteil, wenn es sich nicht um ganz schwache Gegner handelt. Ach ja bzgl. Patty: Begleit-NSCs können nicht sterben. Sie werden ohnmächtig und stehen nach dem Kampf wieder auf. Aber warum kann oder soll ich Patty dann mit Grog versorgen, wenn sie eh nicht sterben kann? Zum Sterben: ätzend finde ich auch, dass man z.B. wenn man ein Duell verloren hat, nicht sofort das Menü aufrufen und den letzten Speicherstand laden kann. Sondern man muss erst warten, bis der Charakter wieder aufgestanden ist. Ätzend! Gut hingegen ist, dass das Spiel selbst AutoSaves anlegt-aber müssen es gleich so viele sein?
Naja, soviel mal für den Moment. Bis auf die Macken gefällt mir Risen 2 bislang ganz gut. Wenn ihr Fragen habt oder sonst noch was wissen wollt, was im ersten Eindruck evtl. vergessen wurde oder untergegangen ist, dürft ihr gerne Fragen. Ich muss mich jetzt Crow stellen...