Ich lass mal was hier, das eventuell hilfreich sein könnte.
Predigt eines hochgebildeten, magiekundigen NSC-Praiosgeweihten aus Gareth an einen Fasarer Schwarzmagus aus unserer Gruppe (der Meister ist irgendwie voll in der Rolle aufgegangen):
"Was es gegen die Anwendung von Magie einzuwenden gibt, Adeptus? Die Macht, über die Ihr gebietet, war nie Teil des göttlichen Plans. Sie wurde gewaltsam in unsere Sphäre gelassen, durch die Vernichtung der Zitadelle der Kraft, auch bekannt als Madas Frevel. Und unser Herr Praios wusste sehr wohl, weshalb er den Sterblichen diese Macht vorenthielt. Schaut nur, was eure Zunft aus Aventurien gemacht hat! Denkt nach über die Magierkriege, über die Öffnung der Pforten des Grauens und die Invasion der Verdammten! Verwüstete und verfluchte Landstriche allenthalben, verderbte Wildnis und Monstrositäten in beinahe jedem Landstrich des Reiches! Die Dämonenbrache, das Schlachtfeld von Brig-Lo, die Trollpforte, die verseuchte Warunkei! Harpyien in den Bergen, Riesenspinnen in den Wäldern, wandelnde Tote und noch furchterregendere Schrecken in beinahe jedem Sumpfgebiet, belebte Schleimhaufen und mutierte Ratten, die unsere Kanalisationen unsicher machen - das alles ist es, was wir Eurer Profession verdanken.
Die Priesterkaiser? Oh ja, sicher, ich gebe gern zu, dass auch unsere heilige Mutter Kirche eine finstere Vergangenheit hat. Aber WIR haben aus unseren Fehlern gelernt und tun Buße für das, was wir angerichtet haben. Sagt mir, Adeptus: Welche Lektion haben die borbaradianischen Horden denn aus den Magierkriegen gezogen?
Ach, ihr seid kein Borbaradianer? Soso - das war Gaius Cordovan Eslam Galotta ebenfalls nicht. Er war Mitglied der Gilde der Rechten Hand, akzeptiertes und hochgeschätztes Mitglied der Gemeinschaft der Weißmagier. Und selbst er erlag den Verlockungen der Macht, und wurde sogar zu einem der gefährlichsten Gegner, mit denen das Reich je fertig zu werden hatte. Ihr wollt mir erzählen, Magie sei keine zerstörerische Macht, sie sei kontrollierbar und ließe sich verantwortungsvoll meistern, während die rauchenden Ruinen und die rastlosen Seelen des entsetzlichen Gegenbeweises sich rings um unsere schöne Heimat erstrecken, ja sogar große Teile dieses Reiches und seiner Menschen den entsetzlichen Mächten, die eure Profession zu entfesseln in der Lage ist, bereits zum Opfer gefallen sind?
Und was wisst überhaupt Ihr, ein Mitglied der selbstherrlichen "Wissenden Bruderschaft" (triefender Sarkasmus) von "Verantworungsbewusstsein"? Sagt mir, oh Adeptus der Al'Achami zu Fásar: Welch "höchst verantwortungsbewusste Anwendungsbereiche" findet denn die Kraft innerhalb der Mauern eurer Heimatakademie? Welch "überaus nützliche, der Allgemeinheit dienliche und den Göttern gefällige Werke" werden damit zum Wohle der Wissenschaft verrichtet? Wird vielleicht das Leiden verwunschener Seelen gemindert? Nein? Werden Wege gesucht, Krankheiten und Seuchen einzudämmen? Auch nicht?
Ich kenne die Kräfte, die ein Meister der Beherrschung entfalten kann, Adeptus, und ich kann mir leider nur allzu lebhaft vorstellen, welchen Gebrauch ein Mensch, der frei von Skrupeln ist wie eurer geschätzter Akademieleiter, davon zu machen imstande ist, und bei Praios! ich fühle mit den armen Menschen, die ihm und seinen Schülern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.
Wagt es nicht noch einmal, mir etwas von verantwortungsbewusstem Umgang mit der Macht zu erzählen, Schüler des Machtmissbrauchs!
Auch ihr werdet mit der Zeit mächtiger werden. Eure Kräfte werden sich steigern. Eure Möglichkeiten sich ins Unfassbare entfalten. Aber wer, frage ich, hat Euch Verantwortung gelehrt? Atherion? Dass ich nicht lache! Eines sage ich Euch - je mächtiger Ihr werdet, umso mehr Aufmerksamkeit werden auch die Wesen der anderen Sphären Euch widmen. Und eines Tages hört auch Ihr ihre Verlockungen. Vielleicht locken sie Euch mit unbegrenzter Macht, vielleicht mit Unsterblichkeit? Denkt nach - wie viel mehr könntet Ihr über die Mysterien der Magie erforschen, wenn Euch nicht die Begrenztheit sterblicher Lebenszeit im Wege stünde. Und Ihr müsstet sicher nichts anderes tun, als Eure Versucher schlicht um Hilfe zu bitten. Mehr wollen sie gar nicht. Sie wollen nur gebeten werden. Was ist schon eine einfache Bitte gegen den Preis der Unsterblichkeit? Gegen die Aufhebung der Grenzen sterblicher Macht? Oder gegen das Zurückgewinnen einer verlorenen Liebe?
Früher oder später erliegt auch Ihr diesen Verlockungen. Wenn selbst der große Galotta nicht zu widerstehen vermochte - ein Schüler der schwarzen Künste wie Ihr wird es bestimmt nicht. Und erneut wird unfassbares Leiden von einem wie Euch über die armen, schutzlosen Menschen dieses oder irgendeines anderen Landes hereinbrechen, nur weil mal wieder ein Magier verlernt hatte, was Demut und Opferbereitschaft bedeuten!
Unsere Kirche böte Euch einen Ausweg. Eine Gelegenheit zu einem anderen, friedlicheren Leben, jenseits der Gier nach Macht, bar all dieser Verantwortung, die auf Euren Schultern lastet. Wir könnten den Fluch der Mada von Euch nehmen, könnten einen einfachen Menschen aus Euch machen. Vielleicht sogar den Schaden an Eurer Seele heilen, den die Irrlehren und der Machtmissbrauch, mit denen Ihr aufgewachsen seid, angerichtet haben.
Überlegt es Euch. Die Kirche empfängt jeden, der sich von der Sternenkraft reinigen will, mit offenen Armen. Nun entschuldigt mich. Im Gegensatz zu euresgleichen habe ICH eine Gemeinde, um die ich mich kümmern muss."
Ist leider nur unvollständig wiedergegeben, aber die Szene am Tisch war Gold wert. Der Magierspieler war sprachlos, und wir anderen Spieler klatschten Beifall.