Uff...endlich mal Zeit, hier wieder was reinzuschreiben. Eines vorweg: Ich hab mich entschieden, das ganze aus Ingame-Sicht zu schreiben und danach kurz offplay noch ein wenig dazuzugeben. Auch werde ich wohl eher unregelmäßig dazu kommen (weswegen auch Urdo eher selten schreibend gesehen werden wird ^^) und deswegen bitte ich um ein wenig Geduld. Natürlich sind die Spieler immer noch herzlichst eingeladen, sich zu beteiligen...
Urdos Aufzeichnungen beginnen allerdings erst mit der Reise nach Elenvina, weswegen einiges in seiner Erinnerung schon recht verschwommen ist (genau wie in der des Spielers...man möge mir etwaige Ungenauigkeiten deswegen verzeihen).
Die Chronik der Tapferen
Bericht zu den Ereignissen um die versuchte Machtergreifung Galottas und der Rettung des Mittelreichs, aufgezeichnet von Seiner Gnaden Urdo Trutz, Donator Lumini der heiligen Kirche des Herrn Praios
09.Ingerimm des Jahres 34 Hal (1027 B.F.)
Ich habe beschlossen, eine Chronik über jene tapferen Recken zu führen, denen das Mittelreich so viel zu verdanken hat, und noch viel zu verdanken haben wird, dessen bin ich mir sicher.
Da ich sicher bin, das die Ereignisse um das brennende Lagerhaus und die Tage der Vorbereitungen weitbekannt sind, werde ich auf diese nicht weiter eingehen, aber ich werde meine Gefährten, denn das sind sie inzwischen, in kurzen Worten vorstellen.
Celissa Anjuhal: Eine junge Frau, Anhängerin der Satuaria und Magiewirkerin. Ein durchaus Rahjagefälliger Anblick, eine spitze Zunge und ihre Gefühle nie hinter dem Berge haltend. Eine durchaus schwierige Bekanntschaft, die ich da gemacht habe, ist doch die Intoleranz meiner Kirche gegenüber solchen unlizensierten Zauberern gegenüber in vielen Fällen berechtigt. Doch in diesem Falle neige ich dazu, Gnade vor Recht ergehen zu lassen, nicht zuletzt, da ich ihr mein Leben verdanke.
Dargasch, Sohn des Grimmtasch: Ein recht ruhiger Zeitgenosse der Angroschim. Auch er ist ein Magiewirker, doch beweist er mehr Disziplin als selbst einige Mitglieder der Pfeile des Lichts. Seine Gegenwart wirkt oft beruhigend, vielleicht deshalb, weil er wenig redet.
Curthan Tannhaus: Herr Tannhaus. Ein Meister seines Fachs. Ein Meister vieler Fächer. Seine Talente sind weit gestreut, und seine Eloquenz unerreicht. Manches mal waren seine Worte ein Quell der Heiterkeit und der Weisheit gleichermassen, auch wenn ich zuweilen des Gefühl hatte, verborgene, dunkle Tiefen würden in diesem Mann lauern.
Navariel: Der seltsamste meiner neuen Weggefährten, und doch der, zu dem ich am meisten Vertrauen gefasst habe. Ein Halbelf, und zugleich wirkt er dunkel, als sei er aus der Düsternis, und nicht aus dem Licht getreten. Die Ereignisse dieser Tage haben ihn auf dem Weg Borons gebracht, durchaus passend. Er vermag, andere mit einem Blick zum Verstummen zu bringen, doch schon im nächsten Augenblick kommt eine flotte Bemerkung über seine Lippen. Er ist der Träger des Stabs des Vergessens, und ich weiss nicht, ob er sich wirklich der Ehre bewusst ist, die er damit erhalten hat.
(OT: Ich kann mir den Namen einfach nicht merken...): Er ist erst vor kurzem zu uns gestossen, nachdem Zuldar uns verlassen hat, um in den Resten der Garether Stadtgarde für Ordnung zu sorgen. Ein Diplomat und Höfling, Abkömmling des Hauses Löwenhaupt. Er begleitet uns auf ausdrückliche Empfehlung Herrn Tannhaus's, doch in der kurzen Zeit unserer Bekanntschaft beginne ich mich zu fragen, ob das eine gute Idee ist. Er behandelt die meisten in unserer kleinen Truppe mit Herablassung, während er selbst auf Einhaltung der Umgangsformen pocht. Vor einer Woche hat er sich doch tatsächlich dazu hinreissen lassen, Fräulein Anjuhal als Haus- und Hofhexe zu bezeichnen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Disskussion, die irgendwann darauf folgen wird. Und ich gebe zu...ich habe kein bisschen Mitleid mit ihm.
Zu guter Letzt bleibt nur noch meine Person, doch ich gedenke nicht, mich hier groß darüber auszulassen. Ich bin nur mehr ein Chronist und ein Begleiter als ein Akteur im großen Schauspiel dieser Zeit. Doch gerade jetzt, in der Zeit der Umwälzung, mag das vielleicht eine der wichtigsten Rollen sein.
Beginnen wir nun also mit dem, was vermutlich die größte Heldentat unserer Zeit ist: Dem Sturz des selbsternannten Dämonenkaisers Gaius Cordovan Eslam Galotta. Nachdem unser Plan, das Luftboot des Erfinders Leonardo zu nutzen, gescheitert war, beschlossen wir, erst einmal am Boden die Stadt zu verteidigen. Wir wollten das schwarze Auge, das in der neuen Residenz aufbewahrt wurde, in Sicherheit bringen, und trafen dort auf den Reichsverräter Udalbert von Wertlingen. Mit Celissa, Dargasch und ich umgingen ihn, doch das "Auge des Morgens" war entwendet worden. Dort trafen wir auf Dexter Lucanius von Gareth zu Belhanke, ein unehelicher Sohn Prinz Storkos. Gerade wollten wir uns auf den Weg in die Stadt machen, als Ucurian Sturmfels mich benachrichtigte, das die Kapelle St. Noralec, der Aufbewahrungsort der heiligen Klinge Araschar, angegriffen wurde. Schnellstens eilten wir dort hin und konnten die Klinge nach hartem Kampf retten. Kaum nach draussen ins helle Licht getreten, sahen wir die untoten Gefährten des Rhazzazzor in Richtung der Boronacker fliegen. Sofort eilten wir den Verteidigern dort zu Hilfe. Zuldar, bewaffnet mit der Klinge Araschar, stürtzte sich Todesmutig auf den Drachen. Ich selbst verlor in all dem Trubel den Überblick, doch Navariel tauchte irgendwann unvermittelt neben mir aus dem Schatten auf, auf dem Rücken ein Stab mit den Insignien Borons.
Die untoten Drachen waren nach hartem Kampf vernichtet, doch noch war nichts gewonnen. Denn ihr Herr selbst, Rhazzazzor, erschien, um das Duell mit Regentin Emer auszufechten. Und trotz göttlichen Beistandes war es uns nicht möglich, die Reichsregentin zu retten. Rhazzazzor verschlang sie, kurz bevor es Navariel geland, das Untier den Stab aufs grausige Haupt zu schmettern. Nie werde ich seine Stimme vergessen, als er direkt in diese untoten Augen sah und schmetterte: "Meer des Schmerzes, leere dich!" Das Grauen, das daraufhin von uns Besitz ergriff spottet jeder Beschreibung. Und doch war es nur ein Abglanz dessen, was auf Rhazzazzor niederging. Das Untier floh, doch seine Tat war schon geschehen. Wir haben Emer an den Heptarchen verloren. Möge ihre Seele in Borons Hallen ruhen. Wir jedoch hatten keine Zeit, uns unserem Kummer hinzugeben. Noch immer hing die schwarze Festung drohend über uns in den Wolken.
Und da geschah ein Wunder, auf das kaum einer noch gehofft hatte. Die Greifen kehrten zurück! In der Stunde unserer größten Not standen Praios Boten uns bei. Noch heute erstarre ich fast in Ehrfurcht, wenn ich daran denke. Ein jeder von uns durfte auf den Rücken eines Greifen steigen, und als Greifenreiter schwangen wir uns auf, um ins Herz der dunklen Festung zu gelangen und Galotta seiner gerechten Strafe zuzuführen. Gegen jeden Widerstand gelang es uns, auf der Festung zu landen und ins innere vorzudringen. Doch im Thronsaal wurden wir bereits erwartet...
Galotta, an seiner Seite ein Irrhalk, ließ uns von Heshtotim gefangen nehmen, in einer solchen Zahl, das jede Gegenwehr im Keim erstickt wurde. Lange redete er mit uns, ließ uns teilhaben an seiner "Vision". Gotteslästerer, Paktierer und schlimmeres war er! Doch gerade, als alles aussichtlos erschien, nahm ein Mann allen Mut zusammen. Trotz Gefahr für Leib und Leben hatte Leonardo den Aufstand gewagt. Er brachte die schwarze Festung zum Absturz und flutete den Thronsaal mit einem Gas, das die Dämonen zurück in die Niederhöllen riss. Diesen Moment nutzten wir, um dem geschwächten "Kaiser" das Leben zu nehmen. Leider verlor im Handgemenge Graf Dexter Nemrod das Leben, wie so viele Würdenträger in diesen Tagen. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Die Festung stürzte auf Neu-Gareth, ein bevölkerungsdichtes Zentrum...mit allen Mitteln versuchten wir, sie zu lenken...und schafften es gerade noch. Doch nun stürzte die Festung auf die Stadt des Lichts zu. Ich betete zu Praios, das er mir verzeihen möge und das sich niemand in den Tempeln aufhielt. Mit Hilfe Leonardos konnten wir aus der abstürzenden Festung entkommen. Dieser Mann ist ein Genie. Praios sei Dank wurde er den Klauen der schwarzen Mächte entrissen.
Doch nun dämmert bereits der nächste Morgen. Diese Aufzeichnungen werden weitergeführt, wann immer ich die Zeit dazu finde.
OTJa...aller Anfang ist schwer, und nach unserem vorherigen Meister fällt es uns (also dem Co-Meister und mir) um so schwerer, diese Kampagne würdig fort zu führen. Ich bin bisher nicht viel auf neuere Ereignisse eingegangen, was sich aber morgen oder übermorgen noch ändern wird. Dank Pharyons Vorarbeit (die ich erst jetzt wirklich zu schätzen weiss) gibt es selbst in den wenigen Momenten, wo einige Charaktere ungefordert sind, genug lose Enden, um sie zu beschäftigen. Auch die OT-Disskussionen halten sich in Grenzen. Was ich allerdings bemängeln muss, und das liegt an der Struktur der Kampagne, ist der sehr eng gefasste Zeitplan. Wenn man sich ansieht, was die Helden alles leisten müssen, reichen die vier Tage nach dem Absturz der Festung nur aus, wenn sie weder schlafen noch sonst eine Minute vertrödeln. Deswegen wurde unser Zeitrahmen ein wenig...modifiziert. Wenn ihr zu einem Ereigniss aus den Aufzeichnungen des Donator Lumini genaueres wissen wollt, scheut euch nicht, zu fragen. Ich werde dann evtl. hier, vielleicht auch per PN, genauer darauf eingehen. Und wenn meine Spieler meinen, sich an gewisse Details anders zu erinnern...könnt ihr das gerne sagen. Niemand ist perfekt, ich schon gar nicht...mein Gedächtnis ist sowieso noch nie das beste gewesen *hust*
Bis zum nächsten mal^^