Autor Thema: Heinlein  (Gelesen 5189 mal)

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Offline Grey

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Heinlein
« am: 7.03.2011 | 11:19 »
Bitte, ich will das jetzt hier nicht offtopic führen, aber bitte lies erstmal ein paar Sachen von Heinlein, ehe du so einen Stuss absonderst. Das steht dir nicht.
Erst mal danke für den Nachsatz, den nehme ich als Kompliment. :) Und zu meiner Meinung über Heinlein: ich habe durchaus einige Sachen von ihm gelesen und war lange Zeit selbst ein großer Heinlein-Fan, ehe meine Ansicht über ihn kippte.

"Farmer im All" war quasi meine Einsteigerlektüre in die SF, zumindest der erste Roman, den ich komplett aus diesem Genre gelesen habe. Damals war ich begeistert, und ich werde das Buch auch in gewisser Weise immer in Ehren halten. Trotzdem betrachte ich im Nachhinein vieles in diesem Buch als bedenklich. Vor allem Heinleins "Pfadfinder über alles"-Hurra-Patriotismus, der sich als roter Faden durch viele seiner Werke zieht, stößt mir heutzutage sauer auf, da er Hingabe an die Flagge, die Kameraden etc. als alleinseligmachende Doktrin hinstellt.

Es sind aber auch noch jede Menge andere Details in seinen Werken, die mir heutzutage sauer aufstoßen. Frauen erscheinen mir bei Heinlein mehrheitlich als kreischendes, nerviges Beiwerk, es sei denn, sie gebärden sich als harte Kerle im falschen Körper. Was Heinleins sehr naive, wissenschaftlich nur auf den ersten Blick fundierte Herangehensweise an die Besiedlung des Weltalls betrifft ("Wir verpassen Ganymed mal eben eine atembare Atmosphäre"), würde ich heute sagen, solche Werke tragen stark zum Ruf der Naturwissenschaften bei, der Hybris zu verfallen. Seine in "Starship Troopers" geäußerten politischen Ansichten, daß z.B. nur Menschen, die im Militär gedient haben, das Wahlrecht bekommen sollten, sind für mich nur noch das Sahnehäubchen. Sein ganzes Werk, soweit ich es kenne, ist von libertarianischen Ansichten geprägt, die in meinen Augen für ein sehr naives und in mancher Hinsicht gefährliches Menschenbild sprechen.

Daher meine etwas drastische Ausdrucksweise in Bezug auf Heinlein. Sorry, aber manchmal geht es bei diesem Autor mit mir durch. Wahrscheinlich gerade, weil ich mal ein Fan von ihm war.
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Re: Heinlein
« Antwort #1 am: 7.03.2011 | 12:21 »
Mhm okay, also der Reihe nach.

"Farmer in the Sky" sowie "Tenderfoot in Space" und andere einschhlägige Geschichten schrieb Heinlein für eine Pfadfinderzeitschrift (Boy's Life). Was soll man noch mehr dazu sagen? Natürlich geht es da um Pfadfinder und sie werden als toll dargestellt. Das war die Zielgruppe. Und amerikanische Pfadfinder ticken halt so, bis heute, mit Flaggenfetischismus und Paramilitarismus. Das ist mit deutschen Pfadfindern, die starke Einflüsse aus der Jugendbewegung übernommen haben, nicht zu vergleichen.

Was ich zugestehen muss ist, dass Heinlein ein eher archaisches Geschlechterbild hat. Gelegentlich gibt es auch mal starke Frauen, aber die sind eindeutig in der Minderheit. Das schreibe ich dem zu, dass das zu Heinleins Lebzeiten eben so war und eine Änderung dieser Verhältnisse anscheinend über seine Vorstellungskraft hinausging. Interstellare Weltraumsprünge schön und gut, aber Gleichberechtigung, das ist Science Fiction (frei nach Asterix). Gleiches lässt sich auch für Kunstdünger anführen. ;)

Zitat
Seine in "Starship Troopers" geäußerten politischen Ansichten

Das habe ich im ST-Thread schon geschrieben: ich bezweifle sehr stark, dass das Heinleins persönliche politische Ansichten sind. Da spricht einiges dagegen. Wie gesagt halte ich ST für ein relativ objektives Gedankenspiel, wie eine Gesellschaft auch ganz anders als unsere aufgebaut sein könnte. Ich glaube, Space Cadet spiegelt seine Ansichten da eher wider.

Gleiches gilt auch für die Nazikeule, die nun wirklich völlig daneben ist. In _keiner_ mir bekannten Heinleingeschichte fand ich irgendwelchen Rassismus. Im Gegenteil bemüht sich Heinlein, immer möglichst ganz nebenbei einen Hinweis darauf fallen zu lassen, dass der eine ein Schwarzer und der andere ein Filipino ist usw. Und musste dabei den Spagat schaffen, es so rüberzubringen, dass es für die jeweiligen Akteure die "Rasse" eines anderen völlig irrelevant ist, diese aber dennoch gelegentlich zu erwähnen, damit der durchschnittliche weiße amerikanische Leser auch schnallt, dass es nicht alles weiße Amerikaner sind. Das war für die damaligen Verhältnisse schon sehr progressiv.

Zitat
libertarianischen Ansichten

Zum Beispiel? Ich habe noch nicht alles von ihm gelesen, aber bisher konnte ich das noch nirgends feststellen. Im Gegenteil. In vielen Geschichten (wie eben z.B. Farmer in the Sky) geht er z.B. von einer Nahrungsmittelknappheit aus, derentwegen die Lebensmittel weltweit rationiert werden. Aber das wird nicht als inhärent schlechte Lösung dargestellt, sondern als der für die Erdbevölkerung derzeit einzig gangbare Weg. Abgesehen von der Kolonisierung Ganymeds natürlich. Siehe oben.

Militarismus, ja vielleicht; da vermisst man zumindest weitgehend kritische Untertöne. Fahnen, Uniformen, Rituale, Heldentum; ich glaub das fand Heinlein schon ganz geil.
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Re: Heinlein
« Antwort #2 am: 7.03.2011 | 13:09 »
Das habe ich im ST-Thread schon geschrieben: ich bezweifle sehr stark, dass das Heinleins persönliche politische Ansichten sind. Da spricht einiges dagegen.
Nenn mal Beispiele. Bislang erschien mir die Darstellung des Militärs in ST sehr konsistent mit seiner Darstellung des Pfadfinderlebens. Einschließlich der Tatsache, daß ich in seinen Geschichten Schwierigkeiten habe, einen positiv besetzten Charakter zu finden, der kein Pfadfinder war. Ich gebe aber zu, in seinem Gesamtwerk bin ich wahrscheinlich nicht so firm wie du.

Gleiches gilt auch für die Nazikeule, die nun wirklich völlig daneben ist. In _keiner_ mir bekannten Heinleingeschichte fand ich irgendwelchen Rassismus.
Nazi-Gedankengut beschränkt sich nicht auf Rassismus. In erster Linie ist es Nationalismus, und danach fühlt sich sehr vieles von Heinlein für mich an. Seine bessere Zukunft besteht im Grunde immer darin, daß die ganze Welt zu einer vergrößerten Version der USA zusammengewachsen ist. Jedes positiv besetzte Symbol ist uramerikanisch. Ich konnte einfach den Eindruck nie abschütteln, daß für Heinlein die einfache Gleichung gilt "gut=amerikanisch". Das aber ist Nationalismus in Reinkultur.

damit der durchschnittliche weiße amerikanische Leser auch schnallt, dass es nicht alles weiße Amerikaner sind.
... daß aber jeder, unabhängig von Herkunft und Rasse, im Geiste ein "weißer Amerikaner" werden kann. Das Verhalten seiner positiv besetzten Akteure entspricht stets diesem Klischee und stellt es somit als erstrebenswert hin.

Was seine Zeit betrifft, gab es auch damals schon Zeitgenossen, die über den Tellerrand hinausgesehen und sich mit anderen Kulturkreisen auseinandergesetzt haben. Asimov etwa schrieb in "The currents of space" von sehr interessanten Kulturen, in denen auf verschiedenen Planeten sogar ausdrücklich unterschiedliche Rassen dominierten - und einer seiner Hauptsympathieträger ist ein Schwarzer von einer sehr einflußreichen Welt, die aufgrund ihrer klimatischen Bedingungen fast ausschließlich von Schwarzen besiedelt wurde.

Zum Beispiel? Ich habe noch nicht alles von ihm gelesen, aber bisher konnte ich das noch nirgends feststellen. Im Gegenteil. In vielen Geschichten (wie eben z.B. Farmer in the Sky) geht er z.B. von einer Nahrungsmittelknappheit aus, derentwegen die Lebensmittel weltweit rationiert werden. Aber das wird nicht als inhärent schlechte Lösung dargestellt, sondern als der für die Erdbevölkerung derzeit einzig gangbare Weg. Abgesehen von der Kolonisierung Ganymeds natürlich. Siehe oben.
Die übervölkerte Erde mit ihren Rationen wird zwar als einzig gangbare Notstandsgesellschaft dargestellt, nichtsdestoweniger aber als Dystopie, der die Protagonisten ja gerade entkommen wollen. Heinlein nimmt zwar nirgends die Worte "Libertarismus" oder "Anarchie" in den Mund, aber Ganymed kommt als genau diese Sorte Utopie rüber: eine frische, unverbrauchte Welt, in der freie Menschen ohne Einmischung einer lästigen Obrigkeit mit ihrem Eigentum (ihrer Farm) tun können, was sie wollen. Allein die Fähigkeiten bestimmen, was ein Mensch aus sich macht. Der Zusammenhalt der Nachbarn ersetzt jede Regierung. Nicht einmal Heinleins übelste Antipathieträger wie z.B. Mr. Saunders kämen auf den Gedanken, zu stehlen oder (über eine freundschaftliche Rauferei hinaus) gewalttätig zu werden. Ganymed in "Farmer im All" wird - zumindest in meiner Wahrnehmung - als mustergültiges Gedankenexperiment einer funktionierenden libertarianischen Gesellschaft aufgebaut. Dies freilich, indem das Unkontrollierbare - Krankheit, Verbrechen aus niederen Beweggründen etc. - weitgehend außen vor gelassen wird. Klar, es gibt die Erdbebenkatastrophe, aber auch die betrifft wieder die Gemeinschaft als Ganzes. Daß ein Individuum in einer solchen Gesellschaft ohne eigenes Verschulden in Not geraten kann, blendet Heinlein aus. Ich unterstelle ihm da keinen Vorsatz, aber schon eine gewisse Blauäugigkeit und Fixierung auf ein bestimmtes Weltbild.
« Letzte Änderung: 7.03.2011 | 13:22 von Grey »
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Re: Heinlein
« Antwort #3 am: 7.03.2011 | 13:52 »
Nur kurz, Zeitmangel: Farmer in the Sky greift mit seinem "Homesteading" das alte Bild von der Eroberung des Wilden Westens auf. Ja, das wirkt auf uns heute ziemlich albern. Auch der Libertarismus lebt von einem gerüttelt Maß Wildwestromantik. Insofern haben die wohl die gleichen Ursprünge, aber ich würde Heinlein dennoch nicht als Libertarier bezeichnen.

Gerade das mit der Rationierung spricht ja dagegen. Ein Libertarier würde sagen "Und man lässt einfach alle machen was sie wollen und es gibt automatisch genug Essen und Wohlstand für alle"; das Heinleinsche "Jeder muss ein bißchen verzichten, damit es für alle reicht" wäre für den Vollblutlibertarier vollkommen inakzeptabel.

Was Starship Troopers angeht, _in_ diesem Werk findet sich da wenig bis keine inhärente Kritik, aber wie gesagt hat Heinlein X verschiedene Zukunftsvisionen beschrieben, von U- bis Dystopie, und da finde ich es doch etwas fragwürdig, da jetzt ausgerechnet eine einzige, deren Thema sich nirgendwo anders wiederholt, als Heinleins Leib- und Magenphilosophie hinzustellen. Wenn ich mal so grob überschlage, sind die Szenarien à la Space Cadet in der Überzahl, und bilden daher wit höherer Wahrscheinlichkeit Heinleins eigene Wunschvorstellungen ab.

Was das mit dem Kulturimperialismus angeht: das mag wohl sein, dass sich alle Menschen wie weiße Amerikaner verhalten. Aber auch das wiederum schreibe ich mindestens teilweise Heinleins Gegenwart zu: in den 50er- und 60er-Jahren ging es den Amerikanern im Vergleich zum Rest der Welt verdammt gut; es gab eine sehr breite Mittelschicht und wenig Armut, und in der Mittelschicht hatte jeder ein Haus und ein dickes Auto. Gleichzeitig hat man aus den sozialistischen Ländern in erster Linie von Mangel und Not gehört. Letzten Endes meine ich, dass die angenommene Durchsetzung des American Way of Life nur eine konsequente Folgerung aus den Beobachtungen der Gegenwart war. Wie es ja bei Science Fiction meistens der Fall ist.

Ach kack, doch wieder länger getippt als geplant. :p
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Re: Heinlein
« Antwort #4 am: 7.03.2011 | 13:56 »
Zuminest ist bei Asimov das Geschlechterbild das Gleiche wie bei Heinlein. Und Asimov ist unendlich naiv bezüglich der Möglichkeiten, mittels Kernenergie aller Versorgungsprobleme Herr zu werden.

Bei Asimov ist mir auch bekannt, dass er politisch den Republikanern zugeneigt war und unter anderem zu den Autoren gehörte, die verhinderte, dass Anfang der 70er ein Award an den "Kommunisten" Stanislaw Lem vergeben wurde. Gute Chancen, dass Heinlein da ebenfalls mitmachte.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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Re: Heinlein
« Antwort #5 am: 7.03.2011 | 13:58 »
Und Asimov ist unendlich naiv bezüglich der Möglichkeiten, mittels Kernenergie aller Versorgungsprobleme Herr zu werden.

Ziemlich unfaire Einschätzung, wenn man sich vor Augen führt, dass über die Risiken der Kernenergie und auch das Problem der knapper werdenden Ressource Uran in den 50ern noch sehr wenig bis nichts bekannt war.

Offline Grey

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Re: Heinlein
« Antwort #6 am: 7.03.2011 | 14:20 »
ich würde Heinlein dennoch nicht als Libertarier bezeichnen.
Angeblich tat er das selbst durchaus:
Zitat von: http://de.wikipedia.org
Heinleins Zukunftsfantasien beruhen sehr stark auf den Idealen des Libertarismus, zu dem sich der Autor bekannte.
... wobei ich selbst zugestehe, daß diese Aussage ohne weitere Quellennachweise mit Vorsicht zu genießen ist. Unstrittig ist, daß er von der Libertarian Futurist Society für drei Romane mit dem Prometheus Award ausgezeichnet wurde.

Gerade das mit der Rationierung spricht ja dagegen. Ein Libertarier würde sagen "Und man lässt einfach alle machen was sie wollen und es gibt automatisch genug Essen und Wohlstand für alle"; das Heinleinsche "Jeder muss ein bißchen verzichten, damit es für alle reicht" wäre für den Vollblutlibertarier vollkommen inakzeptabel.
NichtZustimm. Auch der Vollblutlibertarier streitet nicht ab, daß es dann und wann Notsituationen gibt, in denen der Wohlstand eingeschränkt wird. Er behauptet jedoch, in einer solchen Situation würden sich die Menschen auch ohne Zentralgewalt schon einig werden. Das "Nachbarn helfen Nachbarn"-Ideal der Dorfgemeinde im mittleren Westen.

Was Starship Troopers angeht, _in_ diesem Werk findet sich da wenig bis keine inhärente Kritik, aber wie gesagt hat Heinlein X verschiedene Zukunftsvisionen beschrieben, von U- bis Dystopie, und da finde ich es doch etwas fragwürdig, da jetzt ausgerechnet eine einzige, deren Thema sich nirgendwo anders wiederholt, als Heinleins Leib- und Magenphilosophie hinzustellen. Wenn ich mal so grob überschlage, sind die Szenarien à la Space Cadet in der Überzahl, und bilden daher wit höherer Wahrscheinlichkeit Heinleins eigene Wunschvorstellungen ab.
OK: Space Cadet kenne ich nicht. Von daher muß ich das an dieser Stelle erst mal unerwidert hinnehmen.

Was das mit dem Kulturimperialismus angeht: das mag wohl sein, dass sich alle Menschen wie weiße Amerikaner verhalten. Aber auch das wiederum schreibe ich mindestens teilweise Heinleins Gegenwart zu: [...]
Wie gesagt: andere Autoren waren da durchaus in der Lage, andere Gedanken zu verfolgen. Aber gut, Heinlein war da wohl eher "näher am Mainstream".

Ach kack, doch wieder länger getippt als geplant. :p
;) Kenne ich, das Problem...

Zuminest ist bei Asimov das Geschlechterbild das Gleiche wie bei Heinlein.
wtf?

Gladia Solaria? (Die nackte Sonne, Aurora, Das galaktische Imperium)
Noys Lambent? (Das Ende der Ewigkeit)
Bürgermeisterin Branno? (Auf der Suche nach der Erde)
Wonne? (Die Rückkehr zur Erde)
Bayta und Arcady Darell? (Foundation-Trilogie)
Susan Calvin? (I, Robot)

... um nur ein paar Beispiele für starke, durchaus dem Klischee entwachsene weibliche Hauptpersonen zu nennen.

Und Asimov ist unendlich naiv bezüglich der Möglichkeiten, mittels Kernenergie aller Versorgungsprobleme Herr zu werden.
Stimmt. Eine gewisse Naivität besaß auch Asimov. ::) Ich habe ja nicht behauptet, er wäre makellos und rein.

Bei Asimov ist mir auch bekannt, dass er politisch den Republikanern zugeneigt war und unter anderem zu den Autoren gehörte, die verhinderte, dass Anfang der 70er ein Award an den "Kommunisten" Stanislaw Lem vergeben wurde. Gute Chancen, dass Heinlein da ebenfalls mitmachte.
Hast du zu der Sache mit dem Award einen Link?

Umgekehrt weiß ich, daß sich Asimov in der McCarthy-Ära offen gegen die Hetzjagd auf die Kommunisten gestellt hat. Was eine Neigung zu den Republikanern betrifft: ich habe keine Ahnung, wie die zu seiner Zeit getickt haben. Asimov war auch bekennender Atheist, und damit würde er in das Klischee des Republikaners, wie wir es hier in Deutschland wahrnehmen, nicht unbedingt reinpassen.

EDIT: zumindest Wikipedia widerspricht dir in dem Punkt, daß Asimov Republikaner gewesen sein soll:
Zitat von: http://en.wikipedia.org
Asimov became a staunch supporter of the Democratic Party during the New Deal, and thereafter remained a political liberal. He was a vocal opponent of the Vietnam War in the 1960s
« Letzte Änderung: 7.03.2011 | 15:09 von Grey »
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Offline Chaosdada

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Re: Heinlein
« Antwort #7 am: 7.03.2011 | 14:35 »
dass über die Risiken der Kernenergie [...] noch sehr wenig bis nichts bekannt war.
Und die heute - wenigstens in Deutschland - meist stark übertrieben werden.

Offline Crimson King

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Re: Heinlein
« Antwort #8 am: 7.03.2011 | 15:07 »
Hast du zu der Sache mit dem Award einen Link?

Steht im Vorwort meiner Solaris-Ausgabe. Das Vorwort ist von Ursula Le Guin, und es ging um genau zu sein nicht um einen Award, sondern um die Aufnahme Lems in die Organisation "Science Fiction and Fantasy Writers of America" oder kurz SFWA. Lem war zunächst Ehrenmitglied. Diese Ehrenmitgliedschaft wurde jedoch auf Betreiben einiger Autoren - laut Ursula Le Guin unter anderem Asimov - wieder aberkannt.
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Re: Heinlein
« Antwort #9 am: 7.03.2011 | 15:27 »
Steht im Vorwort meiner Solaris-Ausgabe. Das Vorwort ist von Ursula Le Guin, und es ging um genau zu sein nicht um einen Award, sondern um die Aufnahme Lems in die Organisation "Science Fiction and Fantasy Writers of America" oder kurz SFWA. Lem war zunächst Ehrenmitglied. Diese Ehrenmitgliedschaft wurde jedoch auf Betreiben einiger Autoren - laut Ursula Le Guin unter anderem Asimov - wieder aberkannt.

Das stellt sich auf Wikipedia wie folgt dar:
Zitat von: http://en.wikipedia.org
Lem was awarded an honorary membership in the Science Fiction Writers of America (SFWA) in 1973 despite being technically ineligible. SFWA Honorary membership is given to people who do not meet the criteria for joining the regular membership but who would be welcomed as members. Lem, however, never had a high opinion of American science-fiction—particularly the works of Harlan Ellison—describing it as ill thought-out, poorly written, and interested more in making money than in ideas or new literary forms. After his American publication, when he was eligible for regular membership, his honorary membership was rescinded. Some of the SFWA members apparently intended this as a rebuke, and it seems that Lem interpreted it thus, but the organization's official line is that honorary membership is only extended to people who are not eligible for regular membership. After his American publication, Lem was invited to stay on with the organization with a regular membership, but declined.
Vor diesem Hintergrund wäre ich vorsichtig damit, Asimov zu unterstellen, er habe aus "antikommunistischen" Motiven heraus die Aberkennung von Lems Ehrenmitgliedschaft unterstützt. Offensichtlich spielten hier sowohl formale Probleme mit rein als auch - von manchen Autoren - persönliche Ressentiments, nachdem sich Lem despektierlich über die amerikanische SF insgesamt geäußert hatte. Und ich muß leider sagen, daß ich Le Guin nicht unbedingt Vorsicht bei Unterstellungen zutraue.
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Re: Heinlein
« Antwort #10 am: 7.03.2011 | 15:27 »
Steht im Vorwort meiner Solaris-Ausgabe.
Kannst du da vielleicht noch Veröffentlichungs-Datum und Verlag beisetzen? Das ist dann doch mal ein Thema, dass für einige Lem-Interessierte durchaus interessant sein könnte. (Und gerade in ebay-Zeiten dürften die Nachwuchs-Lem-Fans dann doch eher sehr stark auf Ausgaben aus der ehemaligen DDR zurückgreifen. Zumindest sind meine Romane von Lem zu gut 98% keine West-Wahre.)
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Re: Heinlein
« Antwort #11 am: 7.03.2011 | 16:58 »
Kannst du da vielleicht noch Veröffentlichungs-Datum und Verlag beisetzen? Das ist dann doch mal ein Thema, dass für einige Lem-Interessierte durchaus interessant sein könnte. (Und gerade in ebay-Zeiten dürften die Nachwuchs-Lem-Fans dann doch eher sehr stark auf Ausgaben aus der ehemaligen DDR zurückgreifen. Zumindest sind meine Romane von Lem zu gut 98% keine West-Wahre.)

List-Verlag, ISBN 978-3-548-60611-8, 1. Auflage war 2006, wobei die wohl identisch ist mit der ursprünglichen Übersetzung aus dem Jahr 1981.
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Re: Heinlein
« Antwort #12 am: 8.03.2011 | 09:41 »
OK, ich bin zuhause noch mal meine Bib durchgegangen... wie es aussieht, stammen alle Geschichten, aus denen ich mir mein bisheriges Urteil über Heinlein gebildet habe, aus "Boy's Life". So gesehen also eine etwas einseitige Basis.

@Feuersänger: "Space Cadet" hast du ja schon mehrmals erwähnt. Gibt es sonst noch Werke von Heinlein, die du mir für einen neuen Anlauf ans Herz legen würdest? Ich wäre durchaus bereit, noch mal einen Versuch mit ihm zu wagen... insbesondere, wo ich zur Zeit auf der Suche nach SF-Inspiration bin und Heinlein zumindest eines gut konnte, was ich bei den aktuellen SF-Autoren schmerzlich vermisse: unterhaltsam schreiben.
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Offline Feuersänger

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Re: Heinlein
« Antwort #13 am: 8.03.2011 | 10:05 »
Hauptsächlich hab ich mich bisher auf die Young Adult Novels konzentriert, weil die recht locker und frisch geschrieben sind und einige seiner späteren Werke doch sehr zäh rüberkommen...

Also, mir haben die "Rolling Stones" sehr gut gefallen.

Achja, a propos Patriarchat: "The Moon is a Harsh Mistress" hat eine ganz andere Gesellschaftsform. ^^ Dafür hat H. glaub ich auch viel Flak gekriegt, und er ist dann in späteren Werken, die im gleichen Universum spielen, wieder davon abgekehrt.

"Between Planets" war insgesamt ziemlich gut, aber leider hat er mal wieder das Ende verbockt; Happy End aber höchst unspektakulär und antiklimatisch.

"Red Planet" war auch gut, natürlich wieder eine Juvenile (es geht um Internatsschüler auf dem Mars), interessanter Konflikt, leider am Ende Deus ex Machina.

"Starman Jones" ist wieder ganz anders, sehr absurde Gesellschaft... (und da käme auch niemand auf die Idee zu sagen, dass das Heinleins Idealvorstellung gewesen sein muss). Als besonderen Bonus hat diese Geschichte einen richtigen Schluss.

Allgemein: gerade das, was du weiter oben monierst (chauvi etc.), empfinde ich als drollig, und nehme es als Bonus, der den humoristischen Effekt der anachronistischen Retro-SF noch erhöht. =) Unter anderem auch die übertrieben jugendfreie Sprache... da kommt keinem ein schlimmerer Fluch als "That hum-hum so-and-so" über die Lippen. ^^
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Re: Heinlein
« Antwort #14 am: 8.03.2011 | 10:25 »
Danke für die Empfehlungen. :) "Young Adult" bzw. "Juvenile" ist durchaus auch meine Richtung.

Allgemein: gerade das, was du weiter oben monierst (chauvi etc.), empfinde ich als drollig, und nehme es als Bonus, der den humoristischen Effekt der anachronistischen Retro-SF noch erhöht. =) Unter anderem auch die übertrieben jugendfreie Sprache... da kommt keinem ein schlimmerer Fluch als "That hum-hum so-and-so" über die Lippen. ^^
Naja, gerade beim Chauvi kann ich nun wirklich nicht "Kind seiner Zeit" als Entschuldigung gelten lassen. Er teilte sich seine Zeit mit liberalen Geistern wie z.B. Isaac Asimov und A.E. van Vogt. Was das Jugendfreie betrifft... ich glaube, eine 50er-Jahre-Realverfilmung von den ganzen "Boy's Life"-Geschichten durch Disney wäre irgendwie eine Traumhochzeit gewesen. ;D
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Offline Timberwere

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Re: Heinlein
« Antwort #15 am: 9.03.2011 | 12:16 »
"Have Space Suit, Will Travel" kann ich noch wärmstens empfehlen. Das ist mein erklärter Lieblings-Young-Adult-Roman von Heinlein.

Außerdem immer sehr gerne gelesen habe ich neben den von Feuersänger schon erwähnten "Rolling Stones" noch "The Door into Summer" und "Podkayne of Mars". Hier ist die titelgebende und ich-erzählende Podkayne "Poddy" Fries eine sehr resolute und eigenständige junge Heldin und alles andere als ein weibliches Klischee, und der Roman selbst ist - vor allem wegen seines überraschenden Endes - eigentlich kein echter Young Adult Roman mehr. Das Ende wurde übrigens in einer späteren Version vom Verlag (zu Heinleins großen Protesten) etwas abgemildert.

"Friday" hat auch eine Heldin, ist auch in der 1. Person geschrieben, und den Ansatz, dass die Hauptperson eine genetisch modifizierte, "künstliche" Person ist, die aufgrund dieser Tatsache mit massiven Vorurteilen seitens der Gesellschaft kämpfen muss, fand ich damals beim Lesen ziemlich spannend. Die Story ist, soweit ich mich erinnern kann, dagegen eher normale Spionage-/Abenteuer-Kost.

Und dann sei noch "The Puppet Masters" erwähnt. Diese Geschichte einer Alien-Invasion ist oberflächlich betrachtet auch ein Beispiel von "amerikanischer Kampfgeist überwindet alles", aber ich finde, sie enthält doch einige durchaus interessante (und fast ein wenig subversive) Elemente, und verdammt spannend liest sie sich noch dazu.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

MadMalik

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Re: Heinlein
« Antwort #16 am: 9.03.2011 | 12:33 »
Danke für die Empfehlungen. :) "Young Adult" bzw. "Juvenile" ist durchaus auch meine Richtung.
Naja, gerade beim Chauvi kann ich nun wirklich nicht "Kind seiner Zeit" als Entschuldigung gelten lassen. Er teilte sich seine Zeit mit liberalen Geistern wie z.B. Isaac Asimov und A.E. van Vogt. Was das Jugendfreie betrifft... ich glaube, eine 50er-Jahre-Realverfilmung von den ganzen "Boy's Life"-Geschichten durch Disney wäre irgendwie eine Traumhochzeit gewesen. ;D

Kind seiner Zeit bezieht sicht allerdings meist auf die Vorstellungen und Lebensweise der Masse, nicht auf die Individuen die sich durch Bruch mit selbigen Vorstellungen von der Masse absetzen. Ist natürlich keine Entschuldigung, aber eine durchaus legitime Erklärung.  :gasmaskerly:

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Re: Heinlein
« Antwort #17 am: 23.05.2011 | 15:46 »
Hab die letzten Tage wieder mal einen Heinlein gelesen - "Double Star" diesmal. Spielt wieder in einem anderen Universum, wie man an den außerirdischen Rassen erkennen kann. Die Technologie ist soweit fortgeschritten, dass eine Reise zwischen Erde und Mars nur ca. 2 Tage dauert. Torchships also.
Die Erde ist in einem Imperium vereint, und hat auch Venus, Mars und die Jupitermonde kolonisiert; ferner hat jede dieser Welten eine eigene eingeborene intelligente Spezies. Man erfährt relativ früh, dass es eine Regierung und eine "Loyale Opposition" gibt. Ist aber alles gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Tatsächlich handelt es sich um eine konstitutionelle Monarchie, in der der Imperator nur repräsentative Aufgaben erfüllt; insgesamt erinnert es stark an das britische System, inklusive Direktwahl der Abgeordneten in den Wahlbezirken. Außerirdische haben das aktive, aber nicht das passive Wahlrecht. Es gibt eine ganze Reihe von Parteien, die sich zu Koalitionen zusammenschließen müssen (hier haben wir einen deutlichen Unterschied zum amerikanischen und britischen System).
Als kleines Schmankerl wird der Kaiser vom Haus Oranien gestellt. ^^ Wie es dazu kam, wird allerdings nicht erklärt. Die Hauptstadt des Imperiums liegt auf dem Mond und heisst Neu-Batavia.

Insgesamt ein recht optimistisches Setting (von Hunger, Unterdrückung und Krieg ist keine Rede), wenn auch keine Utopie im engeren Sinne. Die Hauptpersonen der Geschichte sind Politiker, die auf eine Gleichberechtigung aller Rassen hinarbeiten, also den Außerirdischen das volle imperiale Bürgerrecht inklusive passivem Wahlrecht verschaffen wollen und so weiter. Gewisse libertäre Aspekte kommen ebenfalls zum Tragen, z.B. die Abschaffung der Handelsbeschränkungen und Zölle zwischen den Planeten, die es zu Beginn der Geschichte seltsamerweise noch gibt.

Die eigentliche Story scheint den Film "Dave" inspiriert zu haben; mehr will ich dazu auch gar nicht sagen. Ich war am Anfang etwas skeptisch, aber schon bald hat sie mir richtig gut gefallen.
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Re: Heinlein
« Antwort #18 am: 14.07.2011 | 12:44 »
Ich wollte auch mal in Heinlein reinlesen, es stehen zur Auswahl:

- Farmer im All
- Ein Mann in einer fremden Welt.
- Die Tramps von Luna

Empfehlungen zu einem der drei?
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Heinlein
« Antwort #19 am: 14.07.2011 | 12:55 »
Ich wollte auch mal in Heinlein reinlesen, es stehen zur Auswahl:

- Farmer im All
- Ein Mann in einer fremden Welt.
- Die Tramps von Luna

Empfehlungen zu einem der drei?

Farmer im All ist eine von Heinleins gefühlten 1000 "Pfadfinder im All"-Büchern; als Kind fand ich die nicht schlecht, bezweifle aber, ob sie nach objektiven Kriterien heute besonders gut abschneiden würden.
Ein Mann in einer fremden Welt (das ist doch "Stranger in a strange land"?) würde ich nicht als Heinlein-Einstieg nehmen, das ist hippireligiös verbrämter Quatsch.
Bleiben die Tramps von Luna, und die hab ich selbst nicht gelesen. Ich würde trotzdem damit anfangen. ;)

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Re: Heinlein
« Antwort #20 am: 14.07.2011 | 13:10 »
Ich musste erst nachschauen, weil mir "Die Tramps von Luna" nichts sagte. Dahinter verbirgt sich "The Rolling Stones", und damit ist dies auch meine Empfehlung zum Heinlein-Einstieg. Das ist eine sehr schöne und typische Heinlein-Geschichte, mit ordentlich Hard-SF Elementen, und macht einfach Spaß zu lesen. Schwachpunkt ist der Schluss: sie hat keinen.

Stranger in a Strange Land kenne ich selber nicht.
Farmer in the Sky ist durchaus eine Pfadfindergeschichte (Heinlein hat damals eine Reihe von Geschichten für ein Pfadfindermagazin geschrieben), aber es geht nicht _primär_ um Pfadfinder, sondern um "Homesteading", was mehr so an den ganz frühen Wilden Westen erinnert.
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Re: Heinlein
« Antwort #21 am: 14.07.2011 | 13:17 »
Ich stimme Pyromancer und Feuersänger zu. Fange mit den Tramps an. Falls mich mein altersschwaches Gedächtnis nicht täuscht, haben die Tramps noch in einem anderen Werk einen kurzen Auftritt.
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Re: Heinlein
« Antwort #22 am: 14.07.2011 | 13:39 »
Super! Danke schonmal. Morgen fällt die endgültige Entscheidung!
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Re: Heinlein
« Antwort #23 am: 14.07.2011 | 14:11 »
Wobei - falls ich wirklich beraten soll, würde ich als zuallererst mit "The Past Through Tomorrow" oder mit "The Green Hills Of Earth" anfangen. Das sind Kurzgeschichtensammlungen, die sich am besten für den Einstieg eignen. Wobei mein persönlicher Favorit ist "The Door Into Summer", aber das würde ich dann nach den Kurzgeschichten empfehlen.  ;)
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Re: Heinlein
« Antwort #24 am: 17.08.2011 | 23:37 »
Ich hab von Heinlein Starship Troopers, dann Stranger in a Strange Land und schließlich noch The Cat who walks through Walls gelesen.

Jedes war anders — ST militaristisch, faschistisch, die Charaktere haben keinerlei Entwicklung durchlebt und Heinlein schreibt all das, was er wegen Tuberkulose leider nicht selbst im Militär erleben konnte. ST ist dann auch laut wikipedia das erste SciFi-Werk, das Pflichtlektüre beim US-Militär geworden ist.

In Stranger gab's dann diese Hippy-Einflüsse, bzw. hat das Buch soweit ich das in dazu veröffentlichten Artikeln gelesen habe die Hippies beeinflusst, und es gab auch ein paar stärkere weibliche Charaktere: Die drei "Nymphen" von Jubal, diese Krankenschwester, die Mike raus bringt …

The Cat war dann schon fast eine romantische Komödie mit tödlichen Waffen. Ich hab manchmal Tränen gelacht, wenn sich Colin und Gwen — frisch verheiratet, und wie! — mal wieder in der Wolle hatten.

Heinlein ist vielleicht der misverstandenste Autor aller Zeiten? Jedenfalls der einzige tote, berühmte Mensch, mit dem ich gerne einen Abend im Gespräch verbringen würde, wenn das noch möglich wäre.
… do something right.