Vielleicht wird mit zweierlei Maß gemessen, weil Zwerge dem Volk der Rollenspieler so ähnlich sind (Bauch, ungehemmter Bartwuchs, Frauenmangel, seltsame Manieren)
Ich glaube es liegt daran, dass Zwerge den Leuten einfach nicht so auf den Sack gehen wie Elfen. Vielleicht liegt es aber auch an den klassischen "Elfenspielern". Es ist mir einfach meistens passiert, dass die, die den Elfen spielen das erstens nicht rüber bringen
(wie auch? Wie soll man mehrere Hundert Jahre Erfahrung spielen?)
und zweitens einfach Mary-Sues spielen wollen. Und als Mitspieler kann die einfach keiner leiden.
Ich hab manchmal eher das Gefühl, dass insbesondere Elfen an der literarischen Tolkien-Vorlage gemessen werden nur um dann hämisch-grinsend festzustellen "Na denn weisen, erfahrenen freundlich arroganten 1000 Jahre alten Hochelben nehm ich dir jetzt aber echt nicht ab"
Das hat mit Häme nichts zu tun, sondern damit, dass sich der Rollenspieler einfach übernommen hat. Denn woran soll man sie denn sonst messen, wenn nicht an der Vorlage?
Wenn ein Setting keine klaren Hinweise gibt, wie Elfen dort zu betrachten sind, dann hat man halt die HdR-Elben vor Augen. Dann sind die das Maß der Dinge. Nur seltsamer Weise nehme ich dem bärtigen, Bier trinkenden Nerd die zarte Prinzessin oder den weiblichen Rouge mit Fokus auf Verführung ab, aber den Elfen nicht. Also liegt es nicht nur daran, dass Realbild und Immersion nicht harmonieren. Vielleicht haben die Elfenspieler auch einfach ein anderes Bild von Elfen als all die Nicht-Elfenspieler.
Erstaunlicher Weise sind die einzigen Elfen, die ich auch als Elfen wahrgenommen habe und die mich nicht genervt haben, LARP-Elfen gewesen. Vielleicht liegt das auch daran, dass beim LARP so viele Elfen rumlaufen, dass man schon rein statistisch früher oder später einem "guten" Spieler über den Weg läuft.