Wenn ich als Streuner auf ein magisches Problem stoße, dann rufe ich nach dem Magier. Der Spieler des Magiers ist froh über sein Spotlight und die Rollenspielvorlage und paludert ein wenig Pseudobosparano. Wenn nun aber der Streuner eine Kugel der magischen Analyse dabei hat und den Magier dadurch ersetzt (was völlig logisch, regelkonform und auch glaubwürdig ist), das hat doch auf das Spielerlebnis des Magierspielers ganz natürlich Auswirkungen. Damit können manche gut und macnhe weniger gut umgehen.
Daran ändern Spielregeln und Verbote aber auch nicht viel. Sie behandeln nur die Symptome eines Spielproblems, greifen aber nicht den Kern der Sache an. Genau so gut kannst du jede Krankheit, die dich quält, immer nur mit Aspirin behandeln. Die Schmerzen werden weniger, aber die Krankheit geht nicht weg.
Das Problem liegt nach wie vor bei den Spielern, nicht beim Spiel an sich.
Wenn ich unbedingt Steilvorlagen brauche, um Rollenspiel zu betreiben, ist das vielleicht nicht das richtige Hobby für mich.
Man zieht mit Nahema durch die Lande. Alle Probleme lässt sie die Helden lösen. Scheitern die Helden, greift sie ein und rettet den Tag. Also ich sehe da Parallelen...
Echt? Ich nicht. Bin noch nie mit Nahema durch die Lande gezogen. Ich sehe da auch irgendwie nen klitzekleinen Unterschied zwischen einer Freizauberin mit weitestgehend eliminiertem Misserfolgspotential und einem Adeptus Maior der Gildenmagie. Verbraucht Nahema überhaupt AsP beim Zaubern? Falls ja, juckt es sie wahrscheinlich nicht, weil sie pro Sekunde doppelt so viel regeneriert, wie sie verbraucht hat!
Bei einem Spielermagier sieht das ein wenig anders aus, wage ich zu behaupten. Und ich sage es nochmal: Magie war in jeder mir bisher bekannten Gruppe eine knappe, sparsam eingesetzte Ressource, die es unter allen Umständen zu schonen galt, weil sie im absoluten Katastrophenfalle das Blatt zugunsten der Helden wenden konnte. Und das war auch allen bewusst. Deshalb haben Magier nie mit AsP um sich geschmissen, um andere Helden alt aussehen zu lassen. Deshalb und aus Ingame-Gründen wie Kodextreue, Arroganz oder auch Unsicherheit ("Ich hab die weißen Haare von nem Zauberpatzer - wer weiß, was beim nächsten Mal passiert! Muss ich jetzt unbedingt zaubern?! Geht das nicht anders?").
Ich habe noch nie erlebt, dass ein Charakter (selbst ein Magier) in den Gebieten anderer Spieler geglänzt hat, nur um sie nutzlos zu machen oder ihnen zumindest dieses Gefühl zu geben. Daher kann ich für mich nur sagen: Bei euch (die ihr diese Erfahrungen gemacht habt) läuft wohl irgendwas falsch und bei uns bisher nicht.
Unsere Magier müssen regeltechnisch nicht noch weiter eingeschränkt werden. Die sind schon vom Setting (Kodex, Verpflichtungen), von ihrer Persönlichkeit (arrogant oder unsicher, andere etwaige - auch magische - Nachteile) oder von metagamistischen Überlegungen ("Wenn ich jetzt nen Sapefacta spreche, um kostenlos dein Kleid zu reinigen, und wir kommen heute noch in eine Situation, in der ich meine AsP dringender brauche... nee, lass ma!") genügend in ihrer magischen Macht eingeschränkt.
Wenn ich als Streuner auf ein magisches Problem stoße, dann rufe ich nach dem Magier. Der Spieler des Magiers ist froh über sein Spotlight und die Rollenspielvorlage und paludert ein wenig Pseudobosparano. Wenn nun aber der Streuner eine Kugel der magischen Analyse dabei hat und den Magier dadurch ersetzt (was völlig logisch, regelkonform und auch glaubwürdig ist), das hat doch auf das Spielerlebnis des Magierspielers ganz natürlich Auswirkungen. Damit können manche gut und macnhe weniger gut umgehen.
Darauf hätte ich als bekennender Metagamer auch eine böse Antwort: Einfach keine Streuner spielen!
Warum? Streuner sind auf Stadtabenteuer spezialisiert. Im Kampf sind sie meist lausig, in der Wildnis verloren, für Dungeoncrawls zu eitel... die einzige Daseinsberechtigung in einer Gruppe erhalten sie durchs Schlösserknacken. Das kann genau so gut ein Zwerg übernehmen. Der kann darüberhinaus auch kämpfen und schwere Rüstung tragen, kann in Städten ebenso gut wie im Freien und in Dungeons gespielt werden. Und er lässt idealerweise eh die Finger von Magie. Bums, Nische geschützt.
Gesellschaftliche Talente können auch auf andere Gruppenmitglieder verteilt werden. Idealerweise hat man einen für die gehobeneren Kreise dabei und einen für den Umgang mit der Unterschicht. Und will man unbedingt einen Stadtmenschen spielen, warum nicht mal einen Gardisten (Nachtwächter) statt eines Streuners? Der Gardist kann wenigstens noch dazu kämpfen, nicht nur Schlösser knacken und mit Ganoven und Bettlern verhandeln.
Nee, also wer einen Streuner spielt, der muss sich im Spiel über Nutzlosigkeit nicht wundern. Die ist bei der Profession schon mit eingebaut. In einer reinen Stadtabenteuer-Kampagne ganz nett, dabei zu haben. Aber sonst eher mau.