Hallo Tümpelritter,
Was meinst du mit rückgebunden ?
Hallo Xemides,
das finde ich schwer zu erklären, also bitte nochmal nachfragen, wenn die Antwort unklar ist.
Im Grunde meine ich damit, dass die Spielhandlungen der Kleingruppe/Abenteurergruppe eine Veränderung bei ihrer Organisation/ihrem Adelshaus oder ihrer Baronie bewirken. Und zwar eine regeltechnisch klare, oder zumindest nachvollziehbare Veränderung. Und umgekehrt das Gedeihen oder der Niedergang der Organisation sich deutlich und nachvollziehbar auf die Charaktere auswirkt. Dass es nicht vollkommen ohne SL-Entscheid geht, nehme ich hin.
Bei SoI&F werden die Konsequenzen für das Haus ja anscheinend über die Belohnungsmechanik (Glory und Coin) geregelt. Aber nach meinem Eindruck fehlt da das Risiko (für Institution und Charakter), und für die Spielercharaktere irgendwo der Nutzen. Haus und Charakter stehen irgendwie so lose nebeneinander, aber vielleicht muss ich da erst ein paar Abentuer lesen, um das zu verstehen. Bei Pathfinder (Adventure Path Kingmaker) ist die Schnittstelle nach meinem (vorläufigen) Eindruck primär die Möglichkeit, magische Waffen zu kaufen, und außerdem gibt es XP für die Vergrößerung des Reiches. Das ist zumindest mal ein Anlass zum Expandieren.
Bei LoA bin ich immer noch nicht so ganz hinter die Mechanik für Organisationen und Einheiten gekommen, aber LoA würde ich im Augenblick auch nicht so sehr politikfixiert, sondern eher charakterfixiert aufgrund der Aspektmechanik spielen wollen. Ähnliches gilt für B&B, das mir 1of3 freundlicherweise zukommen ließ, auch wenn ich da noch nicht ganz mit Lesen durch bin: da scheint mir das Spannende eher die Entwicklung auf der Charakterebene und auf dem gemeinsamen Erzählen der Heldentaten zu liegen.
Zusammengefasst: ich suche etwas, wo die Handlungen auf der Charakterebene und die Handlungen auf der Organisationsebene miteinander in Verbindung stehen - auch und vor allem zum Vorteil/Nachteil der Charaktere, damit ein wirkliches Interesse besteht, die Organisation zu pflegen, etwas für sie zu riskieren und durch sie zu agieren. (Und ohne Scham gebe ich zu, dass ist meine "gamistische" Ader, die da spricht.)
Wovor ich halt ein Bisschen Panik habe, ist, dass anstelle eines "politischen Spiels" eher ein "Spiel vor politischem Hintergrund" rauskommt, was ich auch ohne Regeln für Organisationen, Ämter, Nationen usw. abwickeln kann.
Mal als Beispiel: Baronie A und B liegen im Streit. SCs wohnen in Baronie B. Baronie A zieht ihre Truppen an der Grenze zusammen. Die Tochter des Barons B(erthold) wurde entführt. Die Kaufleute der Stadt Klingelbeutel in B weigern sich, dem Baron Steuern zu zahlen. Auf dem Land von B geht ein irrer, apokalyptischer Priester umher, der die Bauern aufwiegelt. In den Bergen von B wurden zahlreiche Orcs gesichtet. Die Arbeiter in einer ertragreichen Silbermine streiken plötzlich. Die Spielercharaktere werden der Wilderei beschuldigt usw. usf.
Das kann ich alles als "normale" Abenteuer einer Kleingruppe vor einem politischen Hintergrund spielen, bis auf, vielleicht, einen militärischen Zusammenstoß der Truppen, und auch das ginge möglicherweise mit einer Siegpunktemechanik. Mir liegt aber daran, dass die Spieler nicht nur durch ihre Charaktere, sondern auch durch Institutionen handeln können und müssen. Der Fokus soll ein Stück weit weg von der SC-Gruppe hin zur SC-Organisation kommen.