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Was ist euch lieber bei der Charaktererschaffung? Das Auswürfeln der Werte, oder das Setzen der Werte nach einem Punktekonto?

Ich würfel alles aus
Ich würfle, aber mit Verteilungseinfluss
Ich setze das Meiste, würfle aber bei unbedeutenderen Werten
Ich setze lieber Werte
Ich lass die Grüne Fee entscheiden

Autor Thema: Werte: auswürfeln oder setzen?  (Gelesen 23782 mal)

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Offline Bad Horse

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #100 am: 13.04.2011 | 18:56 »
@Tümpelritter: Bei Dresden Files gehört der Charakterbau explizit schon zum Spiel dazu.  ;)

(Klar, ich weiß, was du meinst. Aber gerade das Auswählen der Stunts hat meistens kaum Zeit in Anspruch genommen... die Powers dauern etwas länger, aber die sind vom Template ja meistens zumindest mal teilweise festgelegt. Außerdem ist der Ansatz, die Charaktererschaffung schon als Spiel zu begreifen, gar nicht so blöd.)
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Offline Oberkampf

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #101 am: 13.04.2011 | 19:02 »
@Tümpelritter: Bei Dresden Files gehört der Charakterbau explizit schon zum Spiel dazu.  ;)


Wow, das rettet den Tag. Und wenn ich jemals in Gefahr kommen sollte, DSA spielen zu müssen, erklär ich die Stunden der Charaktererschaffung auch zum Spiel dazu. Wer sagt denn, dass man am Rollenspiel Spaß haben soll?  ;D

(Nee, ernsthaft, auf den Städtebau und die gemeinsame Charaktererschaffung mit verlinkten Stories freue ich mich ja auch. Auch auf das Entwickeln der Aspekte. Nur der ganze Stuntkram nervt mich, sowohl bei LoA als auch bei DF.)
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Offline Woodman

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #102 am: 13.04.2011 | 19:15 »
Dafür haben andere Probleme mit den freien Aspekten, da sollte man bei mir so mindestens 2-3 Tage einplanen bis ich zu ner Entscheidungt gekommen bin.

Offline Alrik

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #103 am: 13.04.2011 | 19:31 »
Ich hab fuer die Gruene Fee gestimmt. Es haengt stark vom Spiel ab.

Ich hab damals mit totaler Begeisterung DSA4 Charaktere generiert, per hand ohne PC. Meistens haben wir das zusammen am Tisch gemacht und die Buecher rumgereicht. Irgendwie gehoerte das zu DSA dazu und war fester Bestandteil des "Spiels". Rueckblickend hat das eher was von zusammen mit Freunden die Steuererklaerung machen und dabei Chips essen... ;D

Den groessten Nachteil solch komplexer Punktekaufsysteme sehe ich darin, dass man gegen Ende haeufig Sachen kauft, die einen eigentlich gar nicht interessieren oder voellig egal sind. Das wurd hier im Thread ja auch schon erwaehnt. Viele Spiele sind so mit Unmengen an Generierungspunkten zugemuellt, dass man sich bei der Charaktererschaffung ein viel zu detailiertes Bild von seinem Charakter machen muss und jeder Punkt, der auf ein x-beliebiges Talent (oder aehnliches) ausgegeben wird, etwas von der Freiheit nimmt, den Charakter im spaeteren Spiel zu erspielen.

Wuerfeln bringt da natuerlich genau dieses gewisse Etwas ins Spiel, das einen dazu anregt, waehrend des Spielens ein Bild vom Charakter zu entwickeln, um so die Werte oder was auch immer zu erklaeren.

Leider begrenzt sich meine Rollenspielerfahrung nur auf die unguenstigste Wuerfel-bei-der-Charaktererstellung Variante: CoC, AD&D 2nd und DSA, wo jeweils total langweilig einfach nur die Attribute ausgewuerfelt werden, was bei strenger Auslegung vom SL echt einfach nur zu frustrierenden Charakteren fuehren kann. Ich kenn zwar Traveller, Reign und Artesia, aber mehr als Lesen war bisher noch nicht drin.

Ich bin also fuer: Wuerfeln bei der Charaktererschaffung rockt und bereichert das Spiel, wenn sich das Wuerfeln nicht ausschliesslich auf eine Reihe von universellen Werten beschraenkt (wie z.B. Attribute). Wuerfel sollten dafuer sorgen, dass interessante und zufaellige Charaktere entstehen, die den Spieler positiv herausfordern und Spielraum zur Interpretation lassen. Wuerfel, die unweigerlich zu unterschiedlich maechtigen Charakteren fuehren, sind genau so lahm wie 2h Generierungspunkte ausgeben.
« Letzte Änderung: 13.04.2011 | 19:36 von Alrik »
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Offline Skele-Surtur

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #104 am: 13.04.2011 | 21:23 »
Genau weil so gut wie alles auf den ersten Blick nützlich ist und wir (Spieler und ich) noch nicht abschätzen können, was wie gut/hilfreich ist, wird es ewig dauern, bis eine Entscheidung getroffen ist.
Erstmal die vielen, vielen Eigenschaften abgucken, dann feststellen, dass man doch nicht alles lernen kann, was man gerne für den Charakter hätte, dann überlegen, ob die Charaktere nicht völlig inkompetent sind, verglichen mit RPG XYZ. Schon bei den Eigenschaften muss man ja einige unkonventionelle Sachen erklären (z.B. die Eigenschaft: Ressourcen).
Danach die Stunts/Powers anschauen, vergleichen, verwerfen.
Danach das Konzept der Aspekte nochmal gemeinsam durchgehen, Aspekte und FATE-Punkte verhandeln.

Man steht zwar nie mit totaler Kacke da, aber bis sich einem Neuling der Sinn der Mechanik erschlossen hat, hätte man - brutal gesagt  ;) - mit WHFRPG (1. oder 2. Ed.) schon drei Stunden gespielt.
Ich glaube, das erste was man den Neulingen bei FATE erklären muss ist, dass sie nicht solange nachdenken sollen, sondern sich einfach das nehmen, was ihnen aus dem Bauch heraus am besten gefällt, und wenn es sich im Spiel als suboptimal herausstellt, einfach zu tauschen.
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Offline Feuersänger

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #105 am: 14.04.2011 | 01:24 »
Himmel, lässt man euch mal 12 Stunden alleine, spammt ihr zwei Seiten mit Fäit voll.

Ein spielbarer Charakter ist das, was ein Rollenspiel von einem Glücksspiel unterscheidet.

Das hast du schön gesagt. ^^

Vergleiche dazu den Thread im D&D-Bereich zum Thema IP-Proofing: ein Hauptanliegen der Charakteroptimierung ist zumindest in diesem System in der Tat, das Zufallselement soweit wie möglich zu negieren. Also die Werte soweit "abzudichten", dass man entweder gar nicht oder nur das absolute Minimum der Proben verhauen kann. Wie heisst es so schön, "Luck is the enemy".

Das nur so eben am Rande, so ziemlich alles Wichtige zum Thema  wurde ja schon gesagt.

Mal davon abgesehen, dass Sprüche wie "erstmal ein Semester Charakterbau studieren" reine Strohmänner sind. Typische Setzsysteme hat man vom Prinzip her innerhalb von 5 Minuten kapiert, und die Entscheidung, ob man nun eher auf ausgeglichene Attribute setzt, oder auf ein Primary und X Dumpstats, ist nicht zuletzt Geschmackssache. Das machen Spieler meistens so, wie es ihrer Natur entspricht.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

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Thor lootet nicht.

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Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Callisto

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #106 am: 14.04.2011 | 01:49 »
Ich will das was mir bei dem Charakter wichtig ist setzen können und das was wo ich mich nicht entscheiden kann oder will, darf meinetwegen gewürfelt werden.

Offline Blizzard

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #107 am: 14.04.2011 | 02:10 »
Jop die Kompetenz der Warhammer Chars unterschied sich anfangs so gut wie garnicht, waren alles Nulpen, nur die angehenden Magier ware noch etwas schlechter drann als der Rest weil die schlichtweg absolut nix konnten.
Jau, die Kompetenzunterschiede bei WHFRP sind am Anfang marginal, und die Misserfolgsquote ist bei allen Charakteren in etwa gleich hoch. Das hat mir an WHFRP trotz Auswürfelei gut gefallen. Und damit ist man immernoch besser gefahren als in Degenesis, wo man trotz Verteilung durch Punktekonto nur absolute Versager hatte. Ich habe nichts gegen diese Auswürfelei, wenn sie optional ist oder das Powerniveau unter den Charakteren nicht allzu gravierende Unterschiede aufweist. Da finde ich Deadlands in der Hinsicht schon krasser, will sagen schlimmer, obwohl ich es ansonsten echt sehr schätze.
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Offline Benjamin

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #108 am: 14.04.2011 | 06:12 »
"Früher haben wirs auch schon immer so gemacht!" ist noch nicht einmal ein halbes Argument!
Das ist nicht richtig. Man würde Dir sagen "Sei kein Weichei und spiel, was Dir gegeben ist!"
Oder wie 1of3 geschrieben hat: Jedes Ereignis bringt das Spiel voran, dazu gehört auch ein Einsen-Quadrupel bei der Charaktererschaffung.

Edit: Unnötiges Gestänkere entfernt.
Schade, damit konnte man nämlich immerhin mal was anfangen. Dir passt also die Form nicht. Ich versuche, zu entbrocken.

Offline Jiba

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #109 am: 14.04.2011 | 07:11 »
Das ist nicht richtig. Man würde Dir sagen "Sei kein Weichei und spiel, was Dir gegeben ist...

... auch wenn es dir überhaupt keinen Spaß macht.
Soll das der Sinn von zufallsbasierter Charaktererschaffung sein?  :-\

Aber zwei Schwierigkeiten, die bei Punktesystem immer wieder auftritt: Häufig hat man entweder zu viele Punkte, die man verteilen kann (so, mein Chara kann alles, was er soll und ich habe immer noch Punkte übrig... na gut, dann kann er noch Drachisch und ist ein guter Schneider. :P ) oder, was bei den meisten Punktesystemen zum argen Problem wird, man hat zu wenig Punkte. Da geht dann nämlich die Nachteilshorterei (wenn das System solche denn anbietet los). Bei DSA4 einen kompetenten Charakter zu schreiben, ohne sich mit Nachteilen zuzuholzen galt bei 4.0 noch als unmöglich und auch in der (o)WoD habe ich die Erfahrung gemacht, dass irgendwie jeder Charakter die obligatorische Phobie oder die Albträume hat. In beiden Fällen holt man sich Sachen für den eigenen Charakter, an deren Ausspielen man eigentlich kein Interesse hat, nur damit die Punktebilanz stimmt. :P
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Offline Benjamin

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #110 am: 14.04.2011 | 08:44 »
Das ist es ja gerade: Wie definiert sich denn Spaß? Mal zwei Betrachtungen:

1. Alles würfeln, viele Zufallstabellen etc.: Das Spielen an sich ist Quelle des Spaßes. Verlieren ist aufregend/Spaß. Das Verlieren vermeiden durch Strategie und Taktik ist aufregend/Spaß.

2. Alles selbst bestimmen, Encounterdesign: Das Außenrum ist Quelle des Spaßes. Verlieren ist nahezu unmöglich, daher sind Minmaxen, taktisches Vorgehen in Encountern und "Plot" der Spaß.

Das ist natürlich wieder polarisierend, aber wie ein gewisser Herr S. schon sagte, hängt es immer mit der Intention zusammen.

Offline Blizzard

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #111 am: 14.04.2011 | 09:32 »
Ich denke mal, dass man nicht so einfach sagen kann, dass das eine besser ist als das andere. Beide haben ihre Daseinsberechtigung, und letzten Endes entscheidet der persönliche Geschmack darüber ob man auswürfeln lässt oder ein Point-Buy-System zur Charaktererschaffung verwendet.Ich habe in meiner langjährigen SL-Laufbahn schon Spieler erlebt, die das Auswürfeln bevorzugt haben, aber eben auch schon Spieler, die ein Point-Buy-System bevorzugt haben. Man kann es eh nie allen recht machen, man kann es nur versuchen, allen recht zu machen, indem man einfach beide Varianten für die Charaktererschaffung anbietet, das Problem jedoch ist, dass die meisten Systeme nur eine Variante zur Verfügung haben.
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Offline Oberkampf

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #112 am: 14.04.2011 | 09:48 »
Das ist es ja gerade: Wie definiert sich denn Spaß? Mal zwei Betrachtungen:

1. Alles würfeln, viele Zufallstabellen etc.: Das Spielen an sich ist Quelle des Spaßes. Verlieren ist aufregend/Spaß. Das Verlieren vermeiden durch Strategie und Taktik ist aufregend/Spaß.

Wobei man hier hinzufügen muss, dass Würfelsetzsysteme nicht zwangsläufig den Zufall/das Risiko auf Null 'runterschrauben, und selbst klassische Würfelsysteme Räume bieten, wo der Zufall reduziert ist.
Beispiel 1: Savage Worlds ist ein Setzsystem, bei dem z.B. durch explodierende Würfel oder taktische Optionen dennoch jeder Kampf riskant bleibt (ok, außer der Schiffskampf gegen die Executer  :)).
Beispiel 2: D&D vor der 3. Edition war standardgemäß bei der Charaktererschaffung ein Würfelsystem. Trotzdem wurde der Zufall in Bereichen der sozialen Interaktion mit NSCs oder des Umgangs mit Fallen/Schlössern durch einige Zauber stark reduziert (z.B. Charm, Open Lock, Detect Trap), wenn ich mich richtig erinnere.

2. Alles selbst bestimmen, Encounterdesign: Das Außenrum ist Quelle des Spaßes. Verlieren ist nahezu unmöglich, daher sind Minmaxen, taktisches Vorgehen in Encountern und "Plot" der Spaß.

Im Grunde vertrete ich einen ähnlichen Gedanken, indem ich zwischen "Spielspannung" und "Plotspannung" unterscheide, aber das Encounterdesign ist z.B. auch dafür da, wieder ein gewisses Risiko in die Kämpfe zu bringen. Würde ich als Element des Spielspaßes bezeichnen, während ich z.B. die starke Reduzierung des Zufalls in Skillproben (bei z.B. sozialen Interaktionen, s.o.) oder auch die Risikoreduzierung durch garantierte Wiederbelebungsmagie als Element des "Plotspaßes" ansehen würde.

Gegenüber solchen Risikoreduzierungen ist das "Werte setzen" nur Kleinkram.
« Letzte Änderung: 14.04.2011 | 10:14 von Tümpelritter »
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Offline Teylen

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #113 am: 14.04.2011 | 09:52 »
Das ist natürlich wieder polarisierend, aber wie ein gewisser Herr S. schon sagte, hängt es immer mit der Intention zusammen.
Ich wuerde es weniger polarisierend als, nunja, falsch nennen.

In Hinsicht auf Strategie und Taktik macht das Wuerfeln keinen Spass da es eine potentielle taktisch / strategische Komponente bei der Charakter Erschaffung heraus nimmt und ein Stueckweit willkuerlich gestaltet.
Man wuerfelt schliesslich auch nicht beim Schach aus mit welchen Figuren man spielt oder wie diese ziehen koennen.

Allenfalls schafft es vielleicht eine Distanzierung zu der Spielfigur, fuer deren Gestaltung man nicht direkt verantwortlich ist, bzw. eine Abstraktion der selben die unter Umstaenden eine analytischere Spielweise beguenstigt.
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Offline Dirk Remmecke

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #114 am: 14.04.2011 | 10:26 »
Gewissermaßen "Bottom up" anstatt "Top down" von einem Konzept her.
Das trifft es so ziemlich, finde ich.  :d

DIP vs. DAS.

Darauf lässt sich die ganze Abstimmungsfrage reduzieren.

Habe ich eine Idee von einer Figur im Kopf und möchte diese Idee umsetzen (und nicht von einem zufälligen Wurf verstellt bekommen) oder will ich mich Schicksal herausfordern zu lassen?
Will ich den Charakter formen oder will ich den Charakter interpretieren?
Will ich einen Typen spielen, von dem ich weiß, dass ich ihn spielen kann oder will (negative Ausprägung: alle meine Charaktere sind Drizzt, egal in welchem System oder Genre) oder will ich einen Typen spielen, der mir selbst nie eingefallen wäre*?


* Auf der Spielleiterseite gibt es diesen Grundsatzkonflikt auch, wenn es um Kaufabenteuer vs. selbstgeschriebene Abenteuer geht.

Offline Jiba

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #115 am: 14.04.2011 | 10:35 »
Gut zusammengefasst, Dirk... aber was ist DIP und DAS?  wtf?
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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #116 am: 14.04.2011 | 10:39 »
Gut zusammengefasst, Dirk... aber was ist DIP und DAS?  wtf?

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #117 am: 14.04.2011 | 10:42 »
Ich finde, beim Würfeln ist es ein ähnlicher Anreiz wie bei Aufbaustrategie-Spielen, wenn man ein vorgegebenes Szenario spielt, statt in leerem Raum bei 0 anzufangen. Dieser Anreiz muss nicht jedem gefallen, v.a. weil man sich von der Idee verabschieden muss, dass der Aufbau jemals "perfekt" (im Empfinden des Spielers, nicht absolut) sein könnte. Es sind aber eben genau diese Ecken und Kanten, die mich persönlich ansprechen (können). Dabei sollte klar sein, dass es eine Schwelle nach unten gibt, ab der ein total verkorkster Ausgangspunkt vorliegt, den man gar nicht angehen möchte. Diese Schwelle ist durchaus individuell verschieden.

Man KANN sich natürlich auch via Punktekauf ein solches "Ausgangsszenario" zusammenbauen. Aber das ist eben nicht dasselbe, wie eines vorgegeben zu bekommen. Man muss dazu bereit sein, Kontrolle abzugeben. Das ist etwas, mit dem meiner Erfahrung noch viele Spieler generell Probleme haben, und zwar in allen Bereichen des Spieles, nicht nur bei der Charaktererschaffung. Die Erschaffung ist ja nur ein Teilbereich des Charakters, und ich wette, dass die, die beim Auswürfeln bereits rot sehen, auch sonst Eingriffe in ihren Charakter bzw. Vorgaben zu ihrem Charakter weitgehend ablehnen.

Diese Vermutung soll hier jetzt niemanden vor den Kopf stoßen und ich möchte betonen, dass sie keine Wertung beinhaltet. Es ist einfach eine Beobachtung meinerseits.
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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #118 am: 14.04.2011 | 10:48 »
Ich finde, beim Würfeln ist es ein ähnlicher Anreiz wie bei Aufbaustrategie-Spielen, wenn man ein vorgegebenes Szenario spielt, statt in leerem Raum bei 0 anzufangen.
Eigentlich startet man bei jedem Rollenspiel in ein [mehr oder weniger detailliert] vorgegebenes Szenario.
Unabhaengig davon ob die eigene Figur ausgewuerfelt wurde oder nicht.
Insofern sehe ich dort keinen Konflikt.
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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #119 am: 14.04.2011 | 10:51 »
Eigentlich startet man bei jedem Rollenspiel in ein [mehr oder weniger detailliert] vorgegebenes Szenario.
Unabhaengig davon ob die eigene Figur ausgewuerfelt wurde oder nicht.
Insofern sehe ich dort keinen Konflikt.
Er meint den Vergleich Aufbaustrategie-Szenario <-> Spielercharakter.
Nicht Aufbaustrategie-Szenario <-> Rollenspielszenario.
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Offline Teylen

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #120 am: 14.04.2011 | 10:55 »
Er meint den Vergleich Aufbaustrategie-Szenario <-> Spielercharakter.
Nicht Aufbaustrategie-Szenario <-> Rollenspielszenario.
Ah, achso.
Wobei mir da das Problem erscheint das es ja keine Aufbaustrategie mehr ist, wenn der Charakter ausgewuerfelt wurde. Schliesslich ist er dann schon fertig.
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Offline Benjamin

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #121 am: 14.04.2011 | 10:57 »
In Hinsicht auf Strategie und Taktik macht das Wuerfeln keinen Spass da es eine potentielle taktisch / strategische Komponente bei der Charakter Erschaffung heraus nimmt und ein Stueckweit willkuerlich gestaltet.
Man wuerfelt schliesslich auch nicht beim Schach aus mit welchen Figuren man spielt oder wie diese ziehen koennen.

Wir spielen aber kein Schach. Und ich meinte ja auch, dass die Charaktererschaffung dann eben nicht strategisch, sondern bereits Teil des Spiels ist. Ist der Charakter stark? Reicht es für den Magier oder ist er doch Krieger? Und das macht wohl Spaß.

Also, was Dirk schreibt.

Offline ElfenLied

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #122 am: 14.04.2011 | 11:06 »
Mein zweiter FATE-Versuch, diesmal mit Dresden Files, steht übermorgen an, und ehrlich gesagt grauts mir vorm Charakterbau. Da kommt nämlich, vor allem aufgrund der Stunts, der Nachteil des Setzens voll zum Tragen.

Als kleinen Tip vielleicht: Nimm Aspekte, unter denen der SL etwas versteht. Und einen Trouble Aspect, der interessant ist, regelmäßig compelled werden kann, dir aber keine massiven Nachteile einbringt. Wir hatten bei unserem DF Oneshot zwei Charaktere mit ähnlichen Trouble Aspects ("Sucker for a pretty face" und "Leisure Suit Larry"), und ersterer ist 3-4x compelled worden, und letzterer nur einmal durch self-compel. Der SL kannte halt Larry nicht, und konnte damit entsprechend wenig anfangen.

Aufs Topic bezogen: Ja, auch bei Systemen mit dem setzen von Werten kann man massiv Mist bauen. Wenn man das System nicht kennt, und man keine Hilfe bekommt, kann es schnell passieren, dass man einen suboptimalen Charakter baut. Das ist aus meiner Sicht nicht nur bei mechaniklastigen Systemen wie Shadowrun so, sondern auch bei freiformnahen Systemen wie FATE, wo das generieren von Gummipunkten ein wahrer Drahtseilakt werden kann.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #123 am: 14.04.2011 | 11:06 »
Ah, achso.
Wobei mir da das Problem erscheint das es ja keine Aufbaustrategie mehr ist, wenn der Charakter ausgewuerfelt wurde. Schliesslich ist er dann schon fertig.

Nein, wieso? Selbst vollständig gewürfelte Charaktere werden ja im Zuge des Spieles weiterentwickelt. Sicher, hier muss man hinsichtlich des Vergleiches Abstriche machen, da das Entwicklunsgpotenzial von der Kampagne etc. abhängt. Aber selbst beim Würfeln wird der Charakter in seinen Werten meistens nicht zu 100% ausdefiniert. In der Regel beschränkt sich das Würfeln doch auf Attributswerte o.ä.; was man damit konkret umsetzt, bleibt dem Spieler selbst überlassen (Beispiel AD&D: die Attribute sind vorgegeben, aber Klasse, Rasse, Ausrüstung etc. liegt vollständig in der Hand des Spielers, soweit die Attribute dies zulassen).
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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #124 am: 14.04.2011 | 11:14 »
Wir spielen aber kein Schach. Und ich meinte ja auch, dass die Charaktererschaffung dann eben nicht strategisch, sondern bereits Teil des Spiels ist. Ist der Charakter stark? Reicht es für den Magier oder ist er doch Krieger? Und das macht wohl Spaß.
Imho ist die Charakter Erschaffung dann teil des Spiels wenn man einen eigenen Einfluss darauf hat.
Wenn man keinen eigenen Einfluss hat, weil es erwuerfelt ist, ist es eher ein Mechanismus der angeworfen wird und wo man halt das Ergebnis betrachtet.

Nein, wieso? Selbst vollständig gewürfelte Charaktere werden ja im Zuge des Spieles weiterentwickelt.
Schon, wobei sich die Weiterentwicklung im Spiel nicht unbedingt abhaengig von dem Schaffungsprozess des Charakters gestaltet.


Ansonsten, egal ob gewuerfelt oder gesetzt, die Charakter Erschaffung von Fate mag ich [bisher] ueberhaupt gar nicht.
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase