Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5  (Gelesen 331664 mal)

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Offline Ayas

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #825 am: 26.05.2011 | 15:16 »
Ach Mensch, jeder muss sich doch erst mal weiter entwickeln.
Ich erinnere mich noch an unseren Haupt-DSA-SL, der sich noch zu Zeiten von DSA3 beschwerte, dass ihm irgendein inoffizielles Abenteuer (vergessen welches es war) nur Fakten geliefert hätte, aber nicht wie die Spieler es gefälligst richtig zu lösen hätten. Er verglich das mit Rätseln, bei denen man ja als SL ja auch wissen will, wie die richtige Lösung ist. Das war dann auch der Grund, warum er nur offizielle ABs geleitet hat.
Mittlerweile spricht der selbe SL eine ganz andere Sprache und eines der besten ABs die ich bei ihm gespielt habe, hat er in einem Auto während eines stundenlangen Staus aus dem Handgelenk geleitet, wo er uns zur Zerstörung von Arras de Motte durch die Orks eingeladen hatte. Wir saßen in der Burg, außerhalb der Burg tausende von Orks und er meinte am Ende, dass er sich eigentlich gar keine Gedanken gemacht hat, wie wir da wieder raus kommen sollten und war total verblüfft, das wir einerseits geschafft haben mehrere Hundert Orks zu töten und andererseits da noch leben und nicht als Gefangene raus gekommen sind. Leiten und Spielen tut er wegen Job und Familie leider nicht mehr.
...DSA 4: viele Regeln für wenig Effekt

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #826 am: 26.05.2011 | 15:32 »
Ach Mensch, jeder muss sich doch erst mal weiter entwickeln.

Mir ging es vor allem darum, zu zeigen, wie viele Konsumenten eben bis dato konditioniert sind. Das ist jetzt weniger gegen den -- im übrigen sehr eloquenten! -- Rezensenten gerichtet. Eigentlich diente es nur der Illustration der Lage, vor allem im Hinblick auf einige Themen, die hier mal wieder in letzter Zeit diskutiert worden sind.

Schade an solchen Rezensionen und Grundhaltungen ist dennoch, dass die Leute nach der Lektüre (oder aufgrund solcher Rezensionen) erst mal urteilen und das Ding dann wahrscheinlich nicht spielen. Ich bin überzeugt, dass manch ein SL (längst nicht alle, denn sicher gibt es Spieler, die ohne "Führung" und "Dramaturgie" auch sehr verunsichert sind) die Überraschung seines Lebens erleben würde, wenn er einfach mal drauf ankommen lassen würde. Mal schauen, was dann an den Stellen passiert, die offenbar so mangelhaft "ausgestaltet" sind. Viele würden bestimmt merken, dass das hochgradig Spaß machen kann.
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Offline Gasbow

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #827 am: 26.05.2011 | 15:55 »
Konditioniert klingt so einseitig.

Es ist ja nicht so, als ob die DSA Spieler Opfer einer fiesen Verschwörung schlechter Rollenspielautoren seien.

Diese Art zu spielen hat sich absolut bilateral im Laufe der Zeit so entwickelt.
Und wie Menschen nunmal so sind, gibt es eben viele Autoren, aber auch Spieler die davon nicht wirklich bereit sind abzuweichen.

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #828 am: 26.05.2011 | 16:05 »
Konditioniert klingt so einseitig.

Es ist ja nicht so, als ob die DSA Spieler Opfer einer fiesen Verschwörung schlechter Rollenspielautoren seien.

Diese Art zu spielen hat sich absolut bilateral im Laufe der Zeit so entwickelt.
Und wie Menschen nunmal so sind, gibt es eben viele Autoren, aber auch Spieler die davon nicht wirklich bereit sind abzuweichen.

Das meiste, was Du unterstellst, hat auch niemand behauptet. Harnmasterspieler sind ganz anders konditioniert und deshalb auch keine Opfer irgendeiner Verschwörung. Warhammerspieler auch und D&D-Spieler sind auch irgendwie konditioniert, ganz zu schweigen von WoD-Spielern.

Ist mir schleierhaft, wieso Du bei "konditioniert" gleich meinst, da müsste eine fiese Verschwörung mitgedacht werden.
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Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #829 am: 26.05.2011 | 16:12 »
Meine Konditionierung erfolgte durch DnD, Traveller, Cthulhu, Runequest, Shadowrun und Midgard.

Und komischerweise führte das alles nicht zu Sandbox bei mir, sondern zu plotorientierten Spiel.

Sandbox habe ich nie gelernt, wurde mir vor 28 Jahren auch durch absolut nichts nahegebracht. Selbst Abenteuer, die möglicherweise so gedacht waren, habe ich zum Plotabenteuer umfunktioniert.
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Offline Gasbow

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #830 am: 26.05.2011 | 16:13 »
Verschwörung ist natürlich eine Übertreibung. Ich dachte, dass das auch erkennbar wäre, ist auf jeden Fall nicht wirklich ernst gemeint.
"Konditionierung" impliziert definitiv eine Einseitigkeit, die ich in der Realität was DSA Spieler und Autoren angeht absolut nicht sehe.

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #831 am: 26.05.2011 | 16:14 »
@Sineijdan:
Ich dagegen kenne Verdammte des Südmeers  ;D.

Si tacuisses, philosophus mansisses, kann ich da nur sagen.
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Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #832 am: 26.05.2011 | 16:29 »
Ich dachte, du redest über die Rezension und wie dumm und scheiße der Rezensent ist?

Das ist jetzt weniger gegen den -- im übrigen sehr eloquenten! -- Rezensenten gerichtet. Eigentlich diente es nur der Illustration der Lage, vor allem im Hinblick auf einige Themen, die hier mal wieder in letzter Zeit diskutiert worden sind.

Das hatte ich zum Thema, wie dumm und scheiße ich den Rezensenten finde, geschrieben. Die Rezension finde ich nicht scheiße, sondern schade.

Plot versus Sandboxen:
Wieso plötzlich alle von Sandboxen reden, leuchtet mir nicht ein. Das Abenteuer bietet durchaus einen Plot. Es geht doch nur rein darum, dass es den Verlauf und vor allem die Finali der einzelnen Teile nicht vorskriptet, sondern dafür alle Begebenheiten zur Verfügung stellt und den Ablauf den Aktionen der Spieler überlässt. Wenn die Helden -- plotbedingt -- in den Turm des Magiers eindringen, wird da halt nicht festgesetzt, in welchem superdramatischen Moment die Helden den Beschwörungsraum betreten, welchen Monolog der Bösewicht hält, bevor er NSC x den Hals aufschlitzt und welche Zauber ihm automatisch gelingen. Und zwar völlig unabhängig davon, was die Helden machen. All das ist in dem Abenteuer nicht "ausgestaltet". Dafür kriegt man den ganzen Turm samt dem Magier und dem NSC x beschrieben, und wie das Finale abläuft, kommt eben auf die Helden an (vielleicht wollen die dem NSC x ja selber den Hals aufschlitzen ...). Das ist alles überhaupt nicht revolutionär und alles andere als Sandboxing (okay, eine Verwandschaft ist da). Es gibt genug Plot, genug zu tun für die Helden, es wird nur nicht so viel vorgeskriptet.
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Offline First Orko

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #833 am: 26.05.2011 | 17:28 »
Eben. Die Spielweise fällt wohl eher unter "Offenes Plotspiel" denn Sandbox. Dass dadurch eben genau impliziert wird, dass es kein gescriptetes Ende gibt (geben KANN) wird vom Rezensenten wohl als unerhöhrt bzw. als Mängel wahrgenommen.
Und genau diese Erwartungshaltung wird halt von den meisten anderen DSA-ABs bedient, insofern finde ich "Konditionierung" auch ein wenig hoch gegriffen. Hat eher was mit Erwartungshaltung zu tun und es lässt sich streiten, ob man als Rezensent sich von sowas frei machen sollte. Letztendlich steht da das einzelne Produkt gegenüber den anderen Produkten derselben Serie, da ist es eventuell angebracht, wenn man entäuscht ist weil das AB ein ganzes Stück weit anders aufgebaut ist.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #834 am: 26.05.2011 | 17:38 »
Ich halte das ja vor allem für ein Informationsproblem...

...ebenso wie das dümmliche Hochsterilisieren von "Ergebnisoffenheit" zum goldenen Kalb der selbsternannten Besserrollenspieler nach meiner Ansicht das Resultat einer unangenehmen Melange aus Indoktrination und Herdentrieb darstellt.
« Letzte Änderung: 26.05.2011 | 17:41 von TAFKAKB »

Offline Glgnfz

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #835 am: 26.05.2011 | 17:39 »
Man merkt, dass du dich zu sehr mit Fußball befasst... 8]
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

Coldwyn: "Hach, was haben die Franzosen für schöne Produkte, wir haben irgendwie nur Glgnfz. Wie unfair."

Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #836 am: 26.05.2011 | 17:39 »
Man merkt, dass du dich zu sehr mit Fußball befasst... 8]
Schönes Zitat oder?

Offline Glgnfz

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #837 am: 26.05.2011 | 17:42 »
Aber lange nicht so gut wie: "Es ist immer ein gutes Gefühl den Olli hinten drin zu haben!"
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

Coldwyn: "Hach, was haben die Franzosen für schöne Produkte, wir haben irgendwie nur Glgnfz. Wie unfair."

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #838 am: 26.05.2011 | 17:50 »
Ich halte das ja vor allem für ein Informationsproblem...

Wo ist das welches Informationsproblem?
Die Konditioniereung mal beiseite: Mir ging es noch nicht einmal darum, Besserspielerei hochzuhalten. Das ist -- oder wäre -- eine Unterstellung. Mir ging es darum zu zeigen, dass ein so eher offenes Abenteuer von diesem Rezensenten nicht mit den richtigen Kriterien beurteilt wird. Denn wo er dem Autor Schlamperei udn Einfallslosigkeit vorwirft, ist das ja Absicht und der Offenheit des Abenteuers geschuldet. Das finde ich kurios, dass der Rezensent diese Offenheit zwar irgendwie registriert und als Ansatz auch akzeptieren kann, aber nachher Geskriptetes fordert. Weil ihm nicht bewusst ist, dass genau das die Offenheit ist. nach dem Motto: Solange alles schön geskriptet ist, darf es ruhig offen sein ....
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Offline Teylen

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #839 am: 26.05.2011 | 17:52 »
Die Logik besteht doch umgekehrt genauso wenn es um die geskripteten Abenteuer geht.
Solang sie nur schoen offen sind, duerften sie auch geskriptet sein.
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Offline Grimnir

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #840 am: 26.05.2011 | 17:58 »
Direkt nach dem zitierten Satz schreibt der Rezensent übrigens:

Zitat
Etliche Ansätze für einen offenen Abenteuerverlauf bereichern das Abenteuer, doch verleiden Nadelöhre und die Suche nach entscheidenden Informationen dem Improvisateur den Spaß.

Ohne das Abenteuer zu kennen einfach mal ins Blaue spekuliert: Kann es nicht sein, dass der Rezensent mit den von Dir, korknadel, hervorgehobenen Zitate nicht die Ergebnisoffenheit an sich kritisiert, sondern nur die unzureichende Umsetzung?

Es grüßt
Grimnir
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

Vergibt Mitleidspunkte...
... und hetzt seine Mutter auf unschuldige Tanelornis (hier der Beweis)

Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #841 am: 26.05.2011 | 18:08 »
Weil ihm nicht bewusst ist, dass genau das die Offenheit ist. nach dem Motto: Solange alles schön geskriptet ist, darf es ruhig offen sein ....
Das halte ich für ein Informationsproblem. Viele Rollenspieler haben sich noch nicht genug mit den Möglichkeiten eines offenen Spiels auseinandergesetzt. Der Rezensent offenbar auch nicht, wenngleich das Zitat von Grimnir tatsächlich schon wieder anders klingt.

Parallel gehen aber auch viele foreninfizierte Klugscheißer mit begrenztem Horizont hinaus in die Welt und bemitleiden alles und jeden von oben herab, wenn keine Hardcoresimulation beim Rollenspiel gewünscht und/oder umgesetzt wird. Im Tanelorn setzt sich nach meinem Eindruck zwar so langsam die Erkenntnis durch, dass ergebnisoffenes und plotorientiertes Spiel erstens durchaus kombinierbar sind, zweitens jedoch parallel über jeweils eigene Vor- und Nachteile verfügen. Insbesondere gilt das auch für ergebnisoffenes Spiel. Dennoch: Dass solch ein ergebnisoffenes Spiel aber eben nicht situationsunabhängig der heilige Gral des Rollenspiels ist, sondern in sich ebenfalls gravierende Nachteile mit sich bringt, wird nach meinem Eindruck selbst im Tanelorn noch nicht flächendeckend verstanden.

Diesbezüglich halte ich übrigens, um zur Abwechslung auch mal Komplimente zu verteilen, gerade die DSA-Channel-User für ausgesprochen ausgeschlafen, weil dieser Diskussionstyp (Plot- versus Offenspiel) hier ja quasi seinen Ursprung hat und entsprechend viele threadgestählte, wohlinformierte Veteranen des immerwährenden Plot-Offen-Kriegs herumlaufen.
« Letzte Änderung: 26.05.2011 | 18:17 von TAFKAKB »

Offline Teylen

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #842 am: 26.05.2011 | 18:50 »
Was mich am meisten, nach dem lesen der Rezension, irritiert, ist das der Autor gar nicht die Offenheit als solche bemaengelt. Vielmehr beschwert er sich ueber die zu engen Uebergaenge zwischen den Kapiteln.
Eine Schwierigkeit besteht in den engen Nadelöhren, die Holger Raab für die Kapitelübergänge wählt. Zwei Mal ist es ein sehr konkretes Ereignis, das Bedingung für eine Fortführung des Abenteuers ist. Gelingt es den Helden nicht, den entscheidenden Schritt ins nächste Kapitel zu tun, endet das Abenteuer, wie der Autor auch lapidar anmerkt. Diese harte Führung steht in krassem Kontrast zu dem Anspruch, den Helden größtmögliche Handlungsfreiheit zu gewährleisten, wie er im übrigen Abenteuer auch klar umgesetzt wird
Das klingt, ohne das Abenteuer zu kennen, so als wuerde der Meister gezwungen entweder zu Railroaden, oder das weitere offene Szenario nicht nutzen zu koennen. Aehnlich wie das "Geht doch Lollis klauen" Beispiel.

Ansonsten scheint es den Rezensenten nicht zu stoeren das keine Geschichte vorgegeben wird, sondern das die Plot Hooks nicht ausgearbeitet sind. Nun und Sachen wie Karten fehlen.
Der Schwachpunkt des Abenteuers liegt jedoch in der unzureichenden Aufbereitung der handlungsrelevanten Informationen. So werden beispielsweise die wiederholten Recherchen der Helden nicht gut geführt. Der Meister wird die entsprechenden Informationen sorgfältig herausarbeiten müssen, damit seine Helden nicht ziellos umherirren. Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass nur die Hälfte der in der Einleitung erwähnten Karten tatsächlich vorhanden ist, zumal Hôt-Alem inzwischen im Aventurischen Boten 143 näher beschrieben wurde.
Also ich kann verstehen, das es jemand aergert, wenn er eine fertige Sandbox will, das Karten und Recherche Tiefe vergessen wurden. Dachte solche Fakten braeuchte man gerade bei offenen Spiel? [Damit man nicht umher willkuert oder gar die Vergangenheit / Hintergruende on the fly strickt]
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #843 am: 26.05.2011 | 18:59 »
Also ich kann verstehen, das es jemand aergert, wenn er eine fertige Sandbox will, das Karten und Recherche Tiefe vergessen wurden. Dachte solche Fakten braeuchte man gerade bei offenen Spiel? [Damit man nicht umher willkuert oder gar die Vergangenheit / Hintergruende on the fly strickt]


Wenn ich mich nicht täusche, ist das weglassen von Karten aber a) dem eingeschränkten Platz geschuldet und b) gäbe es dann auch wieder die Spieler die rumnörgeln würden "aber im AB/RSH XYZ war doch die Karte schon drinne, was braucht man die da nochmal reinzudrucken, den Platz hätte man auch gut nützen können um da ABC noch reinzubringen". <= Ich gestehe (auch wenn ich sonst mehr die Kritikerin bin), dass es manchmal auch so gut wie unmöglich ist, es jedem Recht zu machen. Alternativ könnte man aber alle benötigten Karten auch irgendwo online einstellen (so dies möglich wäre, ohne andere Publikationen zu entwerten).

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Offline Teylen

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #844 am: 26.05.2011 | 19:17 »
Mein Punkt ist weniger das fehlen der Karten oder nicht, sondern das der Rezensent da hauptsaechlich an Punkten rummaekelt die eher pro "offeneres" Abenteuer gehen als Richtung "AH! Ein fieser, verblendeter DSA Spieler der railroaden will.".
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Offline rillenmanni

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #845 am: 26.05.2011 | 22:12 »
Das Gute an den Rezensionen des Rezensienten Krassling ist, dass er ein elaboriertes Bewertungskonzept entwickelt hat, das er jedesmal strikt einhält. (Er hat das einst in Alveran mal ausgeführt.) Und das merkt man den Rezensionen eben an: Sie haben eine Systematik und legen den Finger auf offene Abenteuerwunden. Bei einer Krassling-Rezi weiß man, was man bekommt, und es ist gewiss nichts Tumbes. Insofern lese ich Krasslings Rezis gern.
In der Bewertung der Abenteuer gehe ich mit Krassling dennoch oft nicht d'accord, weil ihm der klassische dramaturgische Aufbau (Einstieg - erster Höhepunkt - retardierendes Moment - Finale) sehr wichtig ist. Ich stimme hier natürlich ausdrücklich mit TAFKAKB überein, dass Hybriden aus Freiheit & Plot grundsätzlich etwas Positives sind, aber mE legt Krassling noch immer den Schwerpunkt auf Plot, dh darauf, dass zum richtigen Moment "das Passende" zu passieren hat. (Krassling möge mich korrigieren, wahrscheinlich liest er ja hier mit.)
Dass Krassling die "Nadelöhre" negativ vermerkt, ist selbstredend ein Plus für die Rezension und zielt ja auch in beide Richtungen (Abenteuervorlieben): Nadelöhre sind in jedem Fall tunlichst zu vermeiden. Aber das ist leichter gesagt als getan, da Nadelöhre sich wie Superkleber an zwei Abenteuerteilen festhalten können, und während man vorne versucht, eines zu entfernen, schleicht sich solch ein Ollie von hinten schon wieder rein.
Aber im Grunde meines Herzens bin ich ganz bei korknadel, schon weil er so oft "Unter Wudu" schreibt. ;D
« Letzte Änderung: 26.05.2011 | 22:15 von rillenmanni »
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Offline Senebles

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #846 am: 26.05.2011 | 22:29 »
Man sollte nur aufpassen, dass "Unter Wudu" nicht das neue "Die Toten des Winters" wird.
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.

Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #847 am: 27.05.2011 | 07:06 »
Ich sage es noch mal: Die Rezension ist besser geschrieben als Vieles, was auf vergleichbaren Seiten und in Foren rumläuft. Hut ab!

Mir geht es eben -- und das dürfte bekannt sein -- auch um eine Kombination aus offenem Spiel und Plot.

Und als ich die Diskussion gestern verließ, weil ich weg musste, fiel mir noch "Tote des Winters" ein. Witzig, dass Senebles nun damit angekommen ist. Dieses Harnmastermodul gilt zu recht als eine der großen Perlen im Rollenspielbereich. Bei diesem Werk müsste man, wenn man die Brille des Rezensenten aufsetzte, wohl aber ganz ähnliche Dinge bemängeln: "Wow, so ein tolles Setting, so atmosphärisch, was für ein interessanter Mordfall, doch dann kümmern sich die Autoren plötzlich nicht mehr darum, gestalten das nicht liebevoll, lassen den SL bei der Recherche im Stich. Keine Führung!" Weil es auch hier so ist, dass das Abenteuer sich nur so lange um den Plot kümmert, bis die SCs ihn übernehmen.

Die Lektüre von VdS liegt bei mir leider zu weit zurück, weshalb ich die Kritik an der Recherche, die Teylen anführt, nicht mehr recht beurteilen kann. Es mag sein, dass hier tatsächlich Informationen fehlen, es kann aber auch sein, dass lediglich die Information fehlt, wie genau denn die Recherche -- wieder unabhängig von dem, was die Spieler eventuell machen würden -- abzulaufen hat. Denn es heißt in der Rezi (ich hebe hervor):
Zitat
So werden beispielsweise die wiederholten Recherchen der Helden nicht gut geführt. Der Meister wird die entsprechenden Informationen sorgfältig herausarbeiten müssen, damit seine Helden nicht ziellos umherirren.

Das klingt schon so, als wären die relevanten Recherche-Infos da, aber eben nicht einer "Dramaturgie" folgend geordnet, es mangelt an Führung (weil man nicht davon ausgeht, dass die Infos an sich schon eine Richtung vorgeben: Je nach dem, was die Helden wo erfahren, werden die meisten von ihnen auch ohne Führung das nächste tun -- man weiß nur eben vorher noch nicht, was das sein wirf). Deshalb muss der Eindruck von "Ziellosigkeit" entstehen, weil der Abenteuertext keine Abfolge/Ordnung/Zielgerichtetheit liefert, sondern all das erst im Spiel durch die Handlungen der Spieler im Zusammenspiel mit den Infos entsteht.

Und aus all den Gründen und meiner Kenntnis des Abenteuers (auch wenn die Lektüre ein wenig zurückliegt), würde ich eben bei der Behauptung bleiben: In der Rezension werden Dinge als strukturelle, mehr oder weniger objektive Mängel dargestellt, die eigentlich Geschmackssache sind.

Ich habe als junger DSA-Fan damals so Sachen wie Tote des Winters in die Hand genommen und für unspielbar gehalten. Auch in Warhammer-Abenteuern, die ich damals gelesen habe, gab es immer wieder diese "offenen" Stellen: Die SCs treffen hier und da auf jenes Problem, die Gegebenheiten sind so und so, die Parteien x und y sind beteiligt und würden in der Situation so und so vorgehen, ach ja, und hier sind die Werte -- wenn die Helden das Problem gelöst haben und dazu auch noch leben, geht es im nächsten Kapitel weiter. Und ich dachte damals immer: Hilfe, wie soll denn das gehen? Kann mir da nicht jemand sagen, welche Partei die SCs unterstützen sollen und wann NSC Osterhase auftaucht, um einen Monolog zu halten und der Szene einen Höhepunkt zu geben? Und gleichzeitig dachte ich: Wow, es gibt unter den Rollenspielern bestimmt arschcoole Typen, die damit überhaupt kein Problem haben, die das sogar richtig geil finden. Anders wäre Harnmaster ja auch gar nicht spielbar, und ich wusste ja, dass es Harnmasterspieler gab. Deshalb hatte ich so etwas immer etwas ehrfürchtig bewundert, obwohl ich mich selber nicht in der Lage fühlte, so etwas zu meistern (pun intended).

Auf jeden Fall aber hätte ich nicht gesagt: Das stimmt so nicht, weil ich wusste, dass es für manche Leute stimmte. Und so hätte ich mir das eben auch in der Rezi gewünscht. So wie es Xemides gemacht hätte: Mag ja sein, aber ich möchte so nicht spielen, für mich taugt das Abenteuer nicht, ich will lieber andere Abenteuer. Stattdessen aber werden in der Rezi strukturelle Fehler herbei argumentiert, und das finde ich eben schade. Mehr aber auch nicht.

Im Übrigen finde ich Verdammte des Südmeers insgesamt gar nicht sooo prall. Die ganze Fluchgeschichte zum Beispiel finde ich uninteressant. Mich freut dabei vielmehr gerade die Herangehensweise und die Art der Präsentation. Und einzelne Teile, vor allem
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sind ganz famos. Vor allem erstere lässt sich auch wunderbar in jedes andere Südmeer-Abenteuer einbauen und ist im Prinzip genau das, was ich von Katakomben und Kavernen erwartet hätte, aber nicht bekommen habe  ;D.
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« Antwort #848 am: 27.05.2011 | 08:24 »
Ich habe als junger DSA-Fan damals so Sachen wie Tote des Winters in die Hand genommen und für unspielbar gehalten. Auch in Warhammer-Abenteuern, die ich damals gelesen habe, gab es immer wieder diese "offenen" Stellen: Die SCs treffen hier und da auf jenes Problem, die Gegebenheiten sind so und so, die Parteien x und y sind beteiligt und würden in der Situation so und so vorgehen, ach ja, und hier sind die Werte -- wenn die Helden das Problem gelöst haben und dazu auch noch leben, geht es im nächsten Kapitel weiter. Und ich dachte damals immer: Hilfe, wie soll denn das gehen? Kann mir da nicht jemand sagen, welche Partei die SCs unterstützen sollen und wann NSC Osterhase auftaucht, um einen Monolog zu halten und der Szene einen Höhepunkt zu geben? Und gleichzeitig dachte ich: Wow, es gibt unter den Rollenspielern bestimmt arschcoole Typen, die damit überhaupt kein Problem haben, die das sogar richtig geil finden. Anders wäre Harnmaster ja auch gar nicht spielbar, und ich wusste ja, dass es Harnmasterspieler gab. Deshalb hatte ich so etwas immer etwas ehrfürchtig bewundert, obwohl ich mich selber nicht in der Lage fühlte, so etwas zu meistern (pun intended).
Ja, das kenne ich auch. Wir haben damals auf Mittelerde gespielt und uns unabhängig vom jeweiligen SL immer gerne und ziemlich klar am Nasenring durch den Plot ziehen lassen. Die offiziellen MERP-Abenteuer (qualitativ leider ziemlich mies) waren aber immer vollkommen anders gestrickt und ich habe nie verstanden, wie das funktionieren soll - bis ein Abenteuer erschien, das gerade perfekt in unsere Kampagne passte: Dark Mage of Rhudaur. Da hab ich einfach probiert, es mal komplett ohne Plot zu spielen. Das hat gut geklappt, aber ich hatte dabei lustiger Weise ein schlechtes Gewissen, weil ich so viel improvisiert habe. Ich habe mich ein bisschen dafür geschämt, nicht alles im vorhinein dramaturgisch durchgeplant zu haben. Dennoch habe ich weiter so geleitet, weil es für mich als SL einfach spannender war, nur die entscheidenden Fragmente von Handlung und Hintergrund zu haben, um damit dann zu einem Abenteuer zu gelangen. Erst über die Beschäftigung mit Rollenspieltheorie habe ich gerafft, was da genau los war. Am Rande: das ist übrigens einer der Punkte, weshalb ich Leute, die Rollenspieltheorie rundweg ablehnen, für bestenfalls ignorant halte. Da gibts nämlich der fragmentarischen, unprofessionellen Ansätze zum Trotz durchaus eine ganze Menge zu lernen und verstehen. Wer das nicht nachvollziehen kann, ist mir ein bisschen suspekt  ;)

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #849 am: 27.05.2011 | 08:46 »
Ja, die Theorie hätte mir seinerseit schon auch ein wenig geholfen, mehr aber noch die Praxis. Ich hatte leider nicht die Möglichkeit, in andere Gruppen reinzuschnuppern damals. Wenn ich mal bei einem SL gewesen wäre, der mir das vorgemacht hätte, wäre ich froh gewesen. Es ist ja keine Kunst, so etwas zu leiten, man muss nur einmal die Erfahrung gemacht haben, dass es funzt, dass ein Abenteuer auch weitergeht, wenn der SL vorher nicht weiß, wie die Spieler mit Problem x fertig werden sollen. Nach einer mehrjärigen Rollenspielpause habe ich mit einer neuen Gruppe wieder angefangen, und da habe ich dann plötzlich einen SL erlebt, der sich zurücklehnte und abgewartet hat, was passieren wird, anstatt alles vorzuplanen. Ich empfandd as plötzlich alles als viel spannender: Was, nicht einmal der SL weiß, wie wir diesen Encounter überstehen sollen? Krass! D.h. es ist alles möglich? Wir können einfach drauflosspielen, obsiegen, verrecken, stolpern, vögeln? Es gibt kein Skript? Da hat es bei mit klick gemacht, und seither weiß ich solche Abenteuer zu schätzen.
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