Wäre doch nicht schlecht! Oder ist das wieder total verwerflich?
Verwerflich nicht, Schwachsinnig wäre es aber in jedemfall. Aber auch so unwahrscheinlich dass ich mir darüber keinen großen Kopf mache.
Letztens schrieb ein ehemaliger Autor in einem DSA-Forum darüber dass er sich Gedanken mache über das schwindende Wissen und Know-How durch die straffe Neuorganisation die der Verlag vornimmt. Das sind Dinge die man gar nicht von heute auf morgen spüren kann, die sich aber dennoch früher oder später abzeichnen werden.
Es war ja immer so dass DSA-Autoren
settingspezifische Fachidioten waren. Jeder hat da seine Hand voll NSCs und Regionen mitsamt Plänen und Perspektiven. Hiervon sind mittlerweile eine Menge dauerhaft weggebrochen und können auch nicht mal schnell durch andere Autoren fortgeführt werden. Niemand, nichtmal eingeschweißte Hardcore-DSA-Fans mit Aventurien-Diplom kennen sich weder allen Plots aus, noch in allen Subsettings noch sind ihnen alle NSCs geläufig, einfach weil die Masse an bereits vorhandenem Material unheimlich dick ist.
Ich habe das selbst gemerkt als ich mir Südaventurien für meine DSA-Spielrunde als Setting auserkoren habe und mich ins Material reinarbeitete. Für viele DSA-Autoren die wenig mit Südaventurien zu tun hatten war Al Anfa immer noch der fiese sklavenhaltende Prügelknabe wie zu Kiesows Zeiten, nur 1-2 Autoren des Regionalbandes selbst hatten da eine tiefere Perspektive, konnten oder wollten diese jedoch auch weder im Boten noch in anderen Bänden fortführen (stattdessen wurde seit Ewigkeiten ein Abenteuer angekündigt was wohl nun so 2012 erscheinen wird). Die Konsequenz war dass wann immer Südaventurien/Al Anfa in Publikationen von Settingfremden Autoren auftauchte lediglich die alten Klischees aus DSA1-3 Bänden verwendet wurden, was man halt so oberfläch über das Setting wusste (nämlich nichts).
In dieser Konsequenz würde es auch nicht einfach funktionieren jetzt irgendjemand zum Schreibsklaven für das fortlaufende Aventurien zu benennen, ungeachtet dessen ob er Ahnung von der Materie hat oder nicht. Kreatives Material ist eben nicht einfach personenunabhängig beauftragbar.
Ergänzung: Zum justen Einwand, man könne ja mal eben die Jungs von Rakzahar mit der Betreuung von Aventurien beauftragen: Mal logisch nachgedacht, wo sind die Unterschiede zwischen einem Setting was über Jahrzente gewachsen ist und einem Setting dass bislang unbeschrieben war und volle Narrenfreiheit bietet?! Wer sich die Frage stellt wird wohl selbst recht schnell die Unterschiede erkennen.