Frage (Titel): Wer darf Einfluss darauf nehmen, ob ein SC gespielt werden darf?
Antwort: Die ganze Gruppe
Frage (Umfrage): Wer sollte Eurer Meinung nach das letzte Wort haben, ob ein Charakterkonzept im Spiel mitmachen darf?
Antwort: Nur der SL
Ich sehe einen Unterschied zwischen "Einfluss" und "das letzte Wort".
Grundsätzlich sollte jeder Mitspieler aus der Gruppe die Möglichkeit haben, zu einem Charakterkonzept eines Mitspieler seine Bedenken zu formulieren. Dabei geht es um den legendären Begriff "Suspense of Disbelief". Wenn im konkreten Beispiel also ein Zwerg neu in die Gruppe kommen soll, der vom Typus und Konzept her nicht mit den Vorstellungen der Mitspieler über Zwerge in dieser Spielwelt übereinstimmt, kann es zu dem Problem kommen, dass die Mitspieler sich an der Interpretation des Zwergen stören.
Aber das letzte Wort kann immer nur eine Person haben. Da bin ich kein Freund der gleichberechtigten Veto-Rechte (zu hoch ist die Gefahr des "Minimalkonsenses", bei dem alle Kanten vorsorglich abgeschleift sind, alle Mitspieler in der "Komfortzone" agieren und der wenig Potential für Innovationen bietet), sondern bevorzuge lieber die wohlwollende bzw. kooperative Autorität des Spielleiters. Der SL hat im Falle einer neu auftauchenden Regel-Unklarheit das letzte Wort über die vorläufige Lesart, der SL hat das Recht - und hat die Aufgabe übernommen - die Kampagnenplanung zu bestimmen, demzufolge kann es auch nach meiner Ansicht niemand anderes als der SL sein, der die letztgültige Entscheidung über die Aufnahme eines Charakterkonzepts treffen darf.
Auch wenn der SL sowieso schon mannigfaltige Aufgaben zu erledigen hat - er ist in der Spielrunde derjenige, der einen anderen Job hat als die übrigen Mitspieler, weswegen er für den Job des Mediators/Vermittlers/Schiedsrichters prädestiniert ist.
Aber, und damit wieder an den Anfang der Argumentation, grundsätzlich sollte zunächst einmal jedes Gruppenmitglied seine Meinung sagen und seine Bedenken formulieren dürfen, damit man im Gespräch, in der Diskussion Probleme aus dem Weg räumen kann. Möglicherweise findet die Gruppe beim Zusammensitzen eine Möglichkeit, das Zwergenkonzept des Spielers in die gemeinsame Spielwelt zu integrieren, weil irgendjemandem eine gute Idee kommt, mit der alle Mitspieler leben können. Ebenso bei der Unvereinbarkeit von "guten" und "bösen" Helden, da können die Spieler vielleicht durch die Diskussion Zugeständnisse machen und Kompromisse finden. Aber wenn kein Kompromiss möglich ist (oder nur eine schlechte Wahl darstellt), dann braucht es einen Schlichter oder Schiedsrichter: den SL.
Schöne Grüße
Chris