Autor Thema: Aktuelle Trends in Deutschland?  (Gelesen 16151 mal)

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Offline SeelenJägerTee

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #50 am: 27.04.2011 | 17:21 »
[...]
Ganz nebenbei bin ich gespannt, wie Warhammer 40k bei uns weiterlaufen wird.
Diese Frage kann ich dir, denke ich, beantworten: So wie Fantasy.
Gerade bei RT kann man bei FFG eine starke Tendenz ausmachen Inhalte auf möglichst viele Bücher zu verteilen, die eigentlich Sinnvoll in einem Buch hätten auftauchen sollen. Erklärbar ist dies mMn nur dadurch, dass sie einen "freundlich drängen" wollen auch das andere Buch noch zu kaufen.*

Ich denke man wird jetzt noch Zusatzbände wie sau rauskloppen und sobald der Gewinn aus den 40K Spielen unter einen gewissen Schwellenwert fällt wird man auf das gleiche System umsteigen wie in der 3rd Ed. von WHFRP verwendet wird.
Den Wechsel werden sie dann gleich nutzen um diese nervigen Arschkrampen die sie dummerweise von BI geerbt haben loszuwerden eine Umstrukturierung der Lizenzen im deutschsprachigen Raum vorzunehmen.








*Ich will damit nicht sagen, dass ein Verlag nicht versuchen darf seine Bücher an den Mann zu bringen. Ich halte es nur für fragwürdig Inhalte möglichst großflächig zu streuen damit der Kunde möglichst alles Kaufen muss und nicht einen bestimmten Band auslassen kann, weil der für ihn uninteressant ist.

------
[...]
Ich vermute aber, das wird wunschdenken bleiben, weil die meisten verlage ihre Systeme doch nicht für andere Settings öffnen wollen, die meisten Autoren doch unbedingt ihr eigenes System zusammenschrauben, egal, wie imba es dann wird.
Jetzt mal im Ernst, was für andere Optionen hat man schon.
Nehmen wir mal an ich würde jetzt "Mein Setting TM" veröffentlichen wollen.
Dann habe ich doch eigentlich nur ziemlich begrenzte Optionen:

1.
Ein Universalsystem nehmen, das ich u.U. zum kotzen finde.
Das ist etwas, was sich wohl kaum ein Autor zumuten will.

2.
Gar kein System angeben und mich abstrakt halten. "Der Drachen hat einen Nahkampfangriff. Trefferquote: gering, Schaden: sehr hoch.
Da ist der Unerfolg schon vorprogrammiert, denn die ganze Arbeit bleibt am SL hängen.

3.
Ein Vorhandenes System nehmen und sagen: "Regeln entnehmen aus "Game Masters Guide; System XYZ" und dafür Statblocks angeben.
Zunächst mal kommt hier eine Gewisse unsicherheit auf, was man abdrucken kann und was nicht bevor die einem mit der Rechtsabteilung kommen können.
Zum Anderen zwingt man dadurch die Kunden ja noch ein anderes Buch zu kaufen, das sie u.U. gar nicht haben wollen. Das setzt die Hemmschwelle hoch. Der Misserfolg bahnt sich da schon an.

4.
Man kleistert halt doch selber was zusammen.

Offline OldSam

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #51 am: 27.04.2011 | 17:47 »
1.
Ein Universalsystem nehmen, das ich u.U. zum kotzen finde.
Das ist etwas, was sich wohl kaum ein Autor zumuten will.

Du hast den entscheidenden Punkt, der IMHO meistens auch die beste Lösung darstellt, praktisch unterschlagen bzw. vernebelt => nämlich ein gutes, passendes Universalsystem auszuwählen und dieses von den Regeln her optimal auf das eigene Setting anzuwenden, bzw. bei Bedarf (und nach Rücksprache mit Systemkennern) sogar kleine settingspezifische Zusatzregeln zu ergänzen.

Der Nachteil dabei besteht eigentlich nur in gewissen Gewinnverlusten durch die Lizenz, sofern man kein freies System nutzt, wo es ja auch einige sehr gute Sachen gibt. Man kann natürlich immer viel Zeit darauf verwenden das Rad neu zu erfinden, meist kommt da aber nicht viel mehr raus als das die Spieler sich freuen dürfen wieder einmal ein völlig neues Regelwerk zu lernen... ;)
« Letzte Änderung: 27.04.2011 | 18:01 von OldSam »

Offline korknadel

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #52 am: 27.04.2011 | 17:53 »
Ich fände es schön, wenn der Trend dahin geht, dass die Verlage ein "System" rausbringen
und das mit zunächst kleineren Settings ergänzen.
 System auf den Markt bringen will (Gameism, Storytelling, ...)

Geht Malmsturm nicht schon in diese Richtung? Nicht dass das jetzt repräsentativ für einen Trend wäre.
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Offline Sephiron

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #53 am: 27.04.2011 | 18:47 »
@korknadel

Für genau solche Fälle gibt es OGL & D20 Licence. Wie es mit Fate etc aussieht, weiss ich nicht... Malmsturm hat aber auch nen OGL-Anhang o.O
Natürlich gibt es evtl Interessierte, die das "Muttersystem" nicht mögen & dann die Finger vom Setting lassen. Das kann dir mit nem hausbackenen System aber noch schneller passieren.

Die Engel-Lösung wäre, ein Rules-Light-Homebrew und eine D20-/Whatever-Adaption zusammen in ein Buch zu packen... mMn ne extrem sinnvolle Idee.

Geht Malmsturm nicht schon in diese Richtung? Nicht dass das jetzt repräsentativ für einen Trend wäre.

Malmsturm ist ja afaik noch gar nicht richtig angelaufen. Vielleicht setzt sich die Idee ja doch durch.
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Offline rollsomedice

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #54 am: 27.04.2011 | 19:26 »

Malmsturm ist ja afaik noch gar nicht richtig angelaufen. Vielleicht setzt sich die Idee ja doch durch.
Das liegt in Eurer Hand nun :-).
Aber ja Malmsturm trennt die Regeln von der Welt und ich denke das ist auch unabdingbar wenns ich ein rollenspielsystem generisch oder universell nennt

Offline Blechpirat

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #55 am: 27.04.2011 | 19:39 »
Ich vermute, der Trend geht zu schlanken, kleineren Spielen. Die meisten Verlage haben keine Lust, sich große Projekte mit zig Publikationen ans Bein zu binden. Ein GRW, zwei Zusatzbände, fertig, nächstes Spiel. Ich hoffe jedenfalls auch ein bisschen, dass es so kommen wird. Das würde die Szene nämlich wahrscheinlich mehr beleben, als wenn sich ein neuer Lizenznehmer für die nWoD o.ä. fände. Lieber hier ein Malmsturm, da ein BoL oder DS4, ein Justifiers und um die Ecke noch LL oder eine Kult-Neuauflage. Ich finde das im Moment sehr sympathisch und hoffe, dass es so weitergeht.

Ganz nebenbei bin ich gespannt, wie Warhammer 40k bei uns weiterlaufen wird.

Hm. Dann fehlt das große, gemeinsame Spiel, die Identifikation. Wir können hier alle über DSA und D&D reden, das kennt hier praktisch jeder. Aber wo ist die Gemeinsamkeit einer Gruppe, die kein gemeinsames "Kernspiel" hat? Dann zerfasern die Rollenspieler noch mehr in Kleinstgrüppchen und verschwinden aus der Wahrnehmbarkeit noch schneller als ohnehin schon.

Offline Kardinal

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #56 am: 27.04.2011 | 20:06 »
ein "Kernspiel" (bzw Setting) dürfte unnötig sein, um die "group identity" von Rollenspielern zu sichern: man kann sich zB auch prima als Videogamer identifizieren ohne je ein Zelda oder Alone in the Dark oder Ultima Spiel gezockt zu haben.
Einige allgemeine Systeme oder Systemfamilien (FATE, d20/Pathfinder/D&D3.x, Storyteller, Ubiquity, SW, GURPS) sind da vielleicht wichtiger, allein schon, um Lernaufwand und Einarbeitungszeit in Grenzen zu halten.   
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Offline Sephiron

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #57 am: 27.04.2011 | 20:26 »
Rollenspiele, die nicht nur auf die ewig selbe ritualbehaftete Fancommunity, sondern auf neue Zielgruppen ausgelegt sind, würde ich für höchst begrüßenswert halten.

Malmsturm ist so ein Spiel, das mich ein bisschen darauf hoffen lässt, dass es auch Leute anspricht, die nichts mit den üblichen Verdächtigen (DSA, D20, WoD) anfangen können.
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Offline rollsomedice

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #58 am: 28.04.2011 | 06:41 »
...Wenn Malmsturm halbwegs Werbung außerhalb des Internets kriegt könnte das ein richtiger Erfolg werden, immerhin basiert es auf Fate, und damit einem sehr trendigem Geschichtemerzählsystem.
....
Hast du ne idee?

@ Sephiron Danke das geht runter wie Öl!

Online Vash the stampede

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #59 am: 28.04.2011 | 08:46 »
Also die Trends, die ich ausmachen konnte und nicht nur auf Deutschland beschränkt, waren, dass vermehrt Pocket-Editionen veröffentlicht werden. Und diese in Folge dessen auch im DIN A5-Format (oder ähnlich groß) erscheinen.

Beispiele: Savage Worlds, Dungeon Slayers, Reign

Im Weiteren habe ich das Gefühl, das Übersetzungen vermehrt privat und ohne kommerziellen Gedanken gestartet werden. Das Gefühl kann aber auch trügen, weil ich zum einen Betroffener bin und zum anderen, es inzwischen einfach nur übers Internet bekannt gemacht wird, das eine Übersetzung gemacht wurde oder wird. Letzteres kann auch eine Folge des Open Source-Gedankens sein, der in andere Bereiche übertragen wird und halt auch ins Rollenspiel.

Beispiele: Fate, Fiasco - Play Sets
Machen
-> Projekte: PDQ# - FreeFate - PtA Zapped - Fiasko - FateCore - Durance - SRAP (mit Diary) - Mothership 0e (dt) - Romanze der  Gefährlichen Lande
-> Diaries 212 (nWoD) - Cypher Suns (Fadings Suns/Cypher) - Anderland (Liminal) - Feierabendhonks (DnD 5e) - DSA mit Shadowdark

Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

Offline Boba Fett

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #60 am: 28.04.2011 | 09:46 »
Nehmen wir mal an ich würde jetzt "Mein Setting TM" veröffentlichen wollen.
Dann habe ich doch eigentlich nur ziemlich begrenzte Optionen:

1.
Ein Universalsystem nehmen, das ich u.U. zum kotzen finde.
Das ist etwas, was sich wohl kaum ein Autor zumuten will.

4.
Man kleistert halt doch selber was zusammen.

Ich würde als Kunde bevorzugen, wenn Du Option 1 wählen würdest.
Als Settingerfinder hast Du doch letztendlich die Wahl:
- Du machst es für Dich (und Deine Gruppe[n]), dann ist es egal.
- Du machst es für den Kunden, dann solltest Du Kundeninteressen berücksichtigen.

Welches Interesse hat ein Kunde das eintausendundelfte Regelsystem zu studieren?
Rollenspiele werden grundsätzlich wegen dem Setting gekauft.
Es gibt genug offene Systeme (OGL, SW, Fate, Ubiquity, Fuzion [+Interlock], Runequest, Traveller, ...) um wirklich alle Spielweisen mit einem ausbalancierten System zu supporten.

Ich habe im Schrank zig Systeme stehen, die ich noch nie gespielt habe, weil ich keine Lust habe, mich in noch ein System reinzulesen.
Ich habe alle diese Systeme wegen dem Setting gekauft, weil mir die Spielidee der Welt interessant erschien. Beim Durchlesen hat mich jedesmal das System abgehalten, das Spiel zu spielen.
Für mich braucht es nicht "yet another system". Und ich denke, ich stehe damit nicht alleine.
Und ich halte es auch für arrogant von einem Rollenspielautor, alle existierenden offenen Rollenspielsysteme für schlecht zu bewerten und zu glauben, er könne ein besseres System auf die Beine stellen...
Insbesondere, weil alle Systeme, die ich als wirklich interessant (weil innovativ, gebalanced, oder welche Kriterien es immer positiv aus des Masse hervorheben mag) bewerte, nicht von einem kleinen Team aus dem Boden gestampft wurde, sondern durch jahrelanges Spiel, mit exessiven Spieletesten und mit einem großen Team über Jahre entwickelt wurden.
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Offline Thot

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #61 am: 28.04.2011 | 10:26 »
Ich würde als Kunde bevorzugen, wenn Du Option 1 [existierendes Universalsystem] wählen würdest.

Ich auch. Es gibt aber dabei ein Problem:

Zitat
[...]
Es gibt genug offene Systeme (OGL, SW, Fate, Ubiquity, Fuzion [+Interlock], Runequest, Traveller, ...) um wirklich alle Spielweisen mit einem ausbalancierten System zu supporten.

Wie viele davon liegen in deutscher Sprache vor?

Ich weiss, für die meisten von uns spielt das keine Rolle. Für manche aber schon. Und es ist auch einfach lästig, wenn man (wie  ich das mal getan habe) ein Netz-Quellenbuch für ein Universalsystem schreibt und dann ständig den deutschen Text mit englischen Regelbegriffen durchmischen muss.

Zitat
[...]Und ich halte es auch für arrogant von einem Rollenspielautor, alle existierenden offenen Rollenspielsysteme für schlecht zu bewerten und zu glauben, er könne ein besseres System auf die Beine stellen...

(Naja, "die anderen sind alle schlecht" ist mit einer Eigententwicklung ja nicht gesagt, nur vielleicht "bedient andere Interessenschwerpunkte".)

Zitat
Insbesondere, weil alle Systeme, die ich als wirklich interessant (weil innovativ, gebalanced, oder welche Kriterien es immer positiv aus des Masse hervorheben mag) bewerte, nicht von einem kleinen Team aus dem Boden gestampft wurde, sondern durch jahrelanges Spiel, mit exessiven Spieletesten und mit einem großen Team über Jahre entwickelt wurden.

Das kann ich aus erster Hand voll bestätigen: Es ist noch viel mehr Arbeit, als man denken mag, ein eigenes System auf die Beine zu stellen. Und da sind die Netzwerkeffekte noch gar nicht berücksichtigt, die andere Systeme begünstigen.

Jetzt bräuchten wir also nur noch drei bis vier große Universalsysteme in deutscher Sprache (eins für jede Stilrichtung) unter freier Lizenz, dann wären alle glücklich. :)

Callisto

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #62 am: 28.04.2011 | 10:34 »
Und ich halte es auch für arrogant von einem Rollenspielautor, alle existierenden offenen Rollenspielsysteme für schlecht zu bewerten und zu glauben, er könne ein besseres System auf die Beine stellen...
Insbesondere, weil alle Systeme, die ich als wirklich interessant (weil innovativ, gebalanced, oder welche Kriterien es immer positiv aus des Masse hervorheben mag) bewerte, nicht von einem kleinen Team aus dem Boden gestampft wurde, sondern durch jahrelanges Spiel, mit exessiven Spieletesten und mit einem großen Team über Jahre entwickelt wurden.

Hey! Spiel mal Katzen mit SaWo oder GURPS. Mit Fate würde es wohl noch gehen, aber da müsste man sich auch erst reinfuchsen. Was hat das mit Arroganz zu tun, wenn man einen eigenen Ansatz mal ausprobieren und ausarbeiten möchte?

Offline Boba Fett

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #63 am: 28.04.2011 | 10:35 »
Wie viele davon liegen in deutscher Sprache vor?

Von denen, die ich genannt habe? Alle...

Was hat das mit Arroganz zu tun, wenn man einen eigenen Ansatz mal ausprobieren und ausarbeiten möchte?

Nichts, aber das habe ich auch nicht geschrieben.
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 10:37 von Boba Fett [away] »
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #64 am: 28.04.2011 | 10:37 »
Insbesondere, weil alle Systeme, die ich als wirklich interessant (weil innovativ, gebalanced, oder welche Kriterien es immer positiv aus des Masse hervorheben mag) bewerte, nicht von einem kleinen Team aus dem Boden gestampft wurde, sondern durch jahrelanges Spiel, mit exessiven Spieletesten und mit einem großen Team über Jahre entwickelt wurden.
Welche waeren das denn?
Bei vielen Systemen ist es doch eine kleine Gruppe an Leuten die sich intensiv damit beschaeftigt (und es ueber die Editionen veraendert) haben.
Die Ausnahme D&D bestaetigt als Riesenausnahme natuerlich diese Regel ;)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Boba Fett

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #65 am: 28.04.2011 | 10:54 »
Welche waeren das denn?

Für mich wirklich wichtige Systeme:

- D&D (Version >= 3.0 [PF included])
  gameistisch, komplex
- Savage Worlds
  gamistisch, einfach

- Fate
  Storytelling, abstrakt
- nWoD (das Kernregelwerk)
  Storytelling, klassisch

- GURPS
  Simulation, klassisch
- HERO
  Simulation, komplex

Ansonsten würde ich das Fuzion Interlocksystem für moderne Settings nutzen wollen,
wobei das wenig innovatives besitzt, aber auch alt ist.

Imho braucht es nicht mehr, um alle wesentlichen Spielbedürfnisse abzudecken.
Mir ist klar, dass viele das anders sehen, aber es gibt auch genug Alternativen,
die ich nicht aufgelistet habe, um eigentlich alle Nuancen spezieller Bedürfnisse abzudecken.

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Offline 6

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #66 am: 28.04.2011 | 11:08 »
Als Brettspiele sicherlich. Aber als Vollrollenspiel mit ausgeprägter Brettspieloptik? Ich jedenfalls würde in der Position von Feder&Schwert bzw. in der Position der Heidelbären nicht unbedingt darauf wetten, dass ein deutsches Warhammer 3 sich gut verkauft.
Das Problem:
Warum ein Rollenspiel auf den Markt werfen, wenn mit fast den gleichen Mitteln das Ganze als Brettspiel wesentlich mehr Umsatz macht?
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Thot

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #67 am: 28.04.2011 | 11:15 »
Von denen, die ich genannt habe? Alle...
[...]

Fuzion und RuneQuest gibt es auf Deutsch?

Gut, von Runequest kenne ich die alte Welt-der-Spiele-Ausgabe, die hab ich auch im Regal stehen. Aber eine lebendige, in den letzten 20 Jahren weiterentwickelte Version?

(Nebenbei: Hero System ist dem Anspruch nach kein Simulationsspiel. Es ist komplex und detailliert, aber reale Physik ist darin nicht wirklich bedeutsam.)

Offline Jiba

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #68 am: 28.04.2011 | 11:25 »
Was der Vash sagt.


Ansonsten:

Für mich wirklich wichtige Systeme:

- D&D (Version >= 3.0 [PF included])
  gameistisch, komplex
- Savage Worlds
  gamistisch, einfach

- Fate
  Storytelling, abstrakt
- nWoD (das Kernregelwerk)
  Storytelling, klassisch

- GURPS
  Simulation, klassisch
- HERO
  Simulation, komplex

Davon gibt es zwar auch das meiste auf deutsch, aber aktuell kaum in weitergeführt werdenden Reihen. Und wenn ein System in Deutschland nicht auf deutsch weiter vertrieben wird, hat es für viele Rollenspielschöpfer sicher einen gewissen... Nachgeschmack, ich nenne es mal so. nWoD ist auf deutsch abgesägt, D&D auch, GURPS habe ich keine Ahnung, aber viel kann da eigentlich nicht sein, HERO gibt's glaube ich gar nicht auf deutsch.
Die in Deutschland aktiv gepublishten (Universal-)Regelsysteme wären also Savage Worlds und Ubiquity. Das erste ist eher gamistisch, das zweite würde ich in die Storyteller-Richtung verorten. Jetzt kommt demnächst noch ein deutsches FATE, was auch als Buch verkauft wird (finde ich ganz wichtig, damit es in der deutschen Rollenspielerschaft eine Chance hat). Das DSA-System und das Shadowrun-System sind sehr systemspezifische (obwohl man bei DSA mit Myranor ja auch ein alternatives Setting bespielen kann). Alle anderen Regelsysteme sind weitgehend unbekannt, außer bei den ganzen Freaks im Netz ( ;) ). Also können die schonmal nicht das große Zugpferd für Settings sein.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Tybalt

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #69 am: 28.04.2011 | 11:29 »
Welches Interesse hat ein Kunde das eintausendundelfte Regelsystem zu studieren?
Rollenspiele werden grundsätzlich wegen dem Setting gekauft.

Nein.

Schlicht und einfach nein. Mach nicht den Fehler, von dir auf andere zu schließen. Es gibt genug Systemjunkies, die sich Rollenspiele eben auch wegen einem neuen System kaufen. Sicher ist das nicht die Mehrheit, aber du machst es dir zu einfach.

Zitat
Es gibt genug offene Systeme (OGL, SW, Fate, Ubiquity, Fuzion [+Interlock], Runequest, Traveller, ...) um wirklich alle Spielweisen mit einem ausbalancierten System zu supporten.
Ich hoffe nicht, das sich das durchsetzt. Ich will nicht immer denselben Pool von ewig gleichen Systemen sehen. Für mich gehört zu einem neuen Setting auch ein neues System. Ich kann Universalsystemen immer weniger abgewinnen, je länger ich spiele.

Zitat
Und ich halte es auch für arrogant von einem Rollenspielautor, alle existierenden offenen Rollenspielsysteme für schlecht zu bewerten und zu glauben, er könne ein besseres System auf die Beine stellen...

Es gibt andere, gute Gründe, eigene Systeme zu entwerfen. Wenn man deinem Ansatz folgt, war schon Tunnel & Trolls ein riesiger Fehler. Wozu denn das Rad nochmal neu erfinden, es gab doch bereits D&D, oder?

Zitat
Insbesondere, weil alle Systeme, die ich als wirklich interessant (weil innovativ, gebalanced, oder welche Kriterien es immer positiv aus des Masse hervorheben mag) bewerte, nicht von einem kleinen Team aus dem Boden gestampft wurde, sondern durch jahrelanges Spiel, mit exessiven Spieletesten und mit einem großen Team über Jahre entwickelt wurden.

Das ist das Rezept zur absoluten Stagnation. Wenn jeder so denken würde, würde sie nie was ändern. Denn auch die Großen sind in der Regel mit einem kleinen Team angefangen, eben von "arroganten" Entwicklern, die was neues haben wollten, mit dem Bestehenden ganz offensichtlich unzufrieden waren und sich dachten, sie könnten es besser.

Offline Thot

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #70 am: 28.04.2011 | 11:30 »
[...]
Davon gibt es zwar auch das meiste auf deutsch, aber aktuell kaum in weitergeführt werdenden Reihen. Und wenn ein System in Deutschland nicht auf deutsch weiter vertrieben wird, hat es für viele Rollenspielschöpfer sicher einen gewissen... Nachgeschmack, ich nenne es mal so. nWoD ist auf deutsch abgesägt, D&D auch, GURPS habe ich keine Ahnung, aber viel kann da eigentlich nicht sein, [...]

GURPS gab es mal in der dritte Edition auf deutsch. Das ist allerdings lange her - so lange, dass es auf Englisch schon seit vielen Jahren eine neuere Edition gibt (nämlich die vierte).

Edit: Die deutschen GURPS-Bücher haben mittlerweile wohl auch einen erheblichen Seltenheitswert. Bei Ebay z.B. finde ich gerade keins.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #71 am: 28.04.2011 | 11:47 »
Ich hoffe nicht, das sich das durchsetzt. Ich will nicht immer denselben Pool von ewig gleichen Systemen sehen. Für mich gehört zu einem neuen Setting auch ein neues System. Ich kann Universalsystemen immer weniger abgewinnen, je länger ich spiele.

Was mich an Savage Worlds so reizt und das erste Mal als universell (eigentlich ja generisch) einsetzbar verstanden habe (andere System mögen das auch haben), ist, dass es zwar in jedem Setting die gleichen Regeln hat, es dann aber doch immer Module gibt, die das Spielgefühl ändern, z.B. Sanity bei Realms of Cthulu oder Gritty Damage aus der Moscow Connection oder Glory bei Hellfrost.

Sprich: Immer neue System finde ich ja auch toll, frage mich aber, warum man denn immer zu das Rad neu erfinden muss: Attribute, Fertigkeiten der ganze Kram unterschiedet sich bei den meisten Systemen ja nicht wirklich. Der von Dir beschriebene "Kick" tritt doch sicher wegen der ans Setting geknüpften Besonderheiten ein. Sei das Menschlichkeit und Blutvorrat bei Vampire oder Essenz von Shadowrun.

Diese einzelnen Elemente sind es wert sie kennenzulernen.
Die Xte Fertigkeitenliste eher nicht.

Sprich: Kernregeln dürfen gerne universell sein, solange sie die Möglichkeit haben, ein Settingimmanentes Modul anzubauen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #72 am: 28.04.2011 | 11:55 »
Ich denke schon, dass es einen gewissen Charme hat, für ein bewährtes Kernsystem verschiedene, vernünftig supportete Settings im Angebot zu haben. Das war ja nicht umsonst ein sehr erfolgreiches Konzept für D&D und viele andere. Mehr oder weniger umfangreiche Anpassungen, Sonderregeln und individualisierter Crunch können auf System-Ebene durchaus ausreichen, um dem jeweiligen Setting auch regeltechnisch eine Originalität zu verleihen. Andererseits hat Tybalt natürlich recht, dass es ein großer Verlust wäre, wenn überhaupt keine neuen Systeme mehr gemacht würden.

In jedem Fall ist der Open Source-Gedanke für Deutschland sehr spannend, zumal sich herauskristallisiert, dass zukünftige Projekte in deutscher Sprache wohl fast ausschließlich Liebhaberei sein werden. Leider sind die Deutschen da noch so ein bisschen hinterwäldlerisch. Vor ein paar Jahren hatte ich z.B. mal eine DSA-Unisystem Light-Conversion geschrieben. Ich mailte an FanPro und Eden Studios und bat um Erlaubnis, diese im Internet zum freien Download zur Verfügung zu stellen. Von Eden bekam ich innerhalb von 24 Stunden eine Antwort: „Super, finden wir gut, von uns aus gerne, aber natürlich nur, wenn FanPro auch zustimmt.“ Von FanPro: Fehlanzeige. Wer weiß, vielleicht würde es heute schon anders laufen?
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #73 am: 28.04.2011 | 12:06 »
Das Problem:
Warum ein Rollenspiel auf den Markt werfen, wenn mit fast den gleichen Mitteln das Ganze als Brettspiel wesentlich mehr Umsatz macht?

In Sachen D&D4 würde ich fast sagen, dass die 4e ohnehin schnell als eigenständiges Brettspiel verkauft werden kann. Da war/ist es nicht schwer, ein paar Ergänzungen hinzuzunehmen, die ein Vollrollenspiel aus ihr machen, und den Rollenspielmarkt auch aufgrund des populären Namens noch gleich mitzunehmen. Um Missverständnisse zu vermeiden: die D&D4e ist mMn ein Vollrollenspiel, im Gegensatz zu z.B. Descent, das durch Erweiterungen ein Brettspiel mit Rollenspielkomponente werden kann. Aber die 4e kann dank ausgefeiltem Kampfsystem leicht in Brettspielformat gespielt werden.

Bei Warhammer 3e sehe ich das anders. Vor allem das Würfelsystem ist darauf angelegt, erzählerische Momente in Spiel einzubauen. WHFRPG3 holt durch seine Optik etc. Brettspieler da ab, wo sie stehen, kann aber nicht auf Brettspielebene allein bestehen.
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #74 am: 28.04.2011 | 12:30 »
Wenn Du bei Warhammer 3rd nur die Karten, Würfeln und das Gedöns nimmst und einen Großteil der Regeln rauswirfst und durch Brettspielregeln ersetzt, hast Du ein vollständiges Brettspiel, mit dem Du auf dem deutschen Markt viel mehr Leute ansprichst als mit dem Regelwerk. Gerade für die Heidelberger, die glaube ich von den Brettspielen kommen, ist das Brettspiel näher als das Rollenspiel.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist