Autor Thema: Diskussionen DSA-Redax und Metaplot  (Gelesen 82437 mal)

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Offline Xyxyx

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« Antwort #75 am: 27.04.2011 | 23:26 »
So, Masberg holt den Hammer raus.

Aber allein der Satz über Berlin ist schön....
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« Antwort #76 am: 27.04.2011 | 23:51 »
Ein sehr interessanter Artikel.
Und recht überraschend. [So für DSA Nichtkenner wie mich und irgendwie auch so allgemein zum Kurs]
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Just_Flo

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« Antwort #77 am: 27.04.2011 | 23:58 »
Herr Masberg wird mir immer sympathischer.

Humpty Dumpty

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« Antwort #78 am: 28.04.2011 | 00:13 »
Ja. Hat mir auch gut gefallen. Außerdem zitiert Herr Masberg bei seinem Berlinspruch die Mediengruppe Telekommander. Hier. Mit Fideos. Gute Männer. Allesamt.
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 00:15 von TAFKAKB »

Offline Adanos

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« Antwort #79 am: 28.04.2011 | 00:20 »
Ich stimme zu, sehr interessanter Artikel. Wirft auch ein anderes Licht auf die Interna der erweiterten Redaktion.

Offline Herr der Nacht

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« Antwort #80 am: 28.04.2011 | 00:22 »
Ähm,...ja.

Michael Masberg sollte doch auch mal beim Thema Soap und Nachtreten über seine eigenen Arbeiten nachdenken.

Ich sage nur Orkengold. Ansonsten verstehe ich nicht warum man auf einer so persönlichen Ebene austeilen muss. Ebensowenig wie das Problem von umfangreich beschriebenen NSCs.

NSCs sind DER Katalysator von Rollenspielplots, wo ist da das Problem? Widerspricht das dem guten alten DSA-Satz "Wahret das Mysterium?"  ::)

Offline Xyxyx

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« Antwort #81 am: 28.04.2011 | 00:23 »
Ja. Hat mir auch gut gefallen. Außerdem zitiert Herr Masberg bei seinem Berlinspruch die Mediengruppe Telekommander. Hier. Mit Fideos. Gute Männer. Allesamt.

Und ich dachte er bezieht sich auf die Bahamas

;)
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Offline Teylen

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« Antwort #82 am: 28.04.2011 | 00:32 »
Ansonsten verstehe ich nicht warum man auf einer so persönlichen Ebene austeilen muss. Ebensowenig wie das Problem von umfangreich beschriebenen NSCs.
Also ich fand es, über weite Strecken hinweg, nicht sehr persönlich geschrieben.
Für mich war zum Beispiel informativ das der entsprechende Autor nicht zum Kern Team gehörte sondern ein freier Mitarbeiter war.
Was die Forderung nach Entscheidungskompetenzen in ein neues Licht rückt.
Für mich war dort auch sehr informativ das es in Bezug auf das Material, seitens des Blogger, sich die Problematik das die Spieler zu sehr festgelegt werden [der Umfang wird als Symptom für die Kritik angeführt, weniger als Problem selbst] und das durch die Gestaltung zu viele weitere [neue/offene] Metaplots generiert werden.

Nun und ich kann verstehen das persönlicher Unmut geäußert wird wenn beschrieben wird wie dicht die Veröffentlichung des freien Materials "zufällig" an die Veröffentlichung weiter DSA Bücher fällt.

Zitat
NSCs sind DER Katalysator von Rollenspielplots, wo ist da das Problem?
Das der Spielleiter keinen Gestaltungsfreiraum erhält.
Die NSCs werden, bis auf die Psyche festgelgt.

Das dort nicht nur NSCs beschrieben werden sondern Metaplot Handlungen vorgenommen.
Der NSC X bringt den NSC Y auf die Weise Z um.

Das anstelle einer R-Map wohl der Eindruck entstanden wird das eine Metaplot-Soap vorgeskriptet wird.
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Humpty Dumpty

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« Antwort #83 am: 28.04.2011 | 00:36 »
Und ich dachte er bezieht sich auf die Bahamas

;)
Auch sehr schön :D Und riecht fast so ein bisschen wie DSA-Soap  ~;D

Offline Adanos

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« Antwort #84 am: 28.04.2011 | 00:45 »
Das eine Metaplot(Soap)geschichte daraus werden sollte, ist auffällig anhand jener Designer's Notes, zB bei Haffax und seiner Sterbeszene: gleich mal eine Brücke zu Frau Pietschs "Naikka Bärenfang" geschlagen, er wird ein letztes Mal Reicherzmarschall... Hatten wir das nicht auch schon mal bei der Dreikaiserschlacht mit Kaiserin Hal?
Haffax' Motivation zum Verrat nur über seine Manie zum "Kriegsspielen" zu begründen und dabei zur Begründung auf die Galottaromane (an denen doch Wachholz beteiligt war) zu verweisen...naja, Gschmäckle. Mich hats jedenfalls nicht so überzeugt.  ;)

Der Absatz Darstellung und Verwendung im Spiel ist verhältnismäßig kurz, allerdings kann man immer noch davon ausgehen, dass das nur eine Alphaversion war und im Endprodukt mehr drinstünde. Ich denke ich hätte mir den Band aber eher nicht geholt.

Offline Herr der Nacht

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« Antwort #85 am: 28.04.2011 | 00:51 »
Also ich fand es, über weite Strecken hinweg, nicht sehr persönlich geschrieben.
Für mich war zum Beispiel informativ das der entsprechende Autor nicht zum Kern Team gehörte sondern ein freier Mitarbeiter war.
Was die Forderung nach Entscheidungskompetenzen in ein neues Licht rückt.
Nur ist das eine Information die in vielen vielen Beiträgen hier und andernorts schon erläutert wurde. Von den Gegangenen selbst und auch von Forenusern. Zuletzt übrigens in meinem Beitrag hier im Blubberthread.

Informativ finde ich die Seitenhiebe hingegen nicht, ebensowenig wie die völlig unnöten Übertreibungen und Untertöne. Sowas schreibt man wenn man abrechnen will, nicht zum informieren.

Für mich war dort auch sehr informativ das es in Bezug auf das Material, seitens des Blogger, sich die Problematik das die Spieler zu sehr festgelegt werden [der Umfang wird als Symptom für die Kritik angeführt, weniger als Problem selbst] und das durch die Gestaltung zu viele weitere [neue/offene] Metaplots generiert werden.

Nun und ich kann verstehen das persönlicher Unmut geäußert wird wenn beschrieben wird wie dicht die Veröffentlichung des freien Materials "zufällig" an die Veröffentlichung weiter DSA Bücher fällt.
Das der Spielleiter keinen Gestaltungsfreiraum erhält.
Die NSCs werden, bis auf die Psyche festgelgt.

Das dort nicht nur NSCs beschrieben werden sondern Metaplot Handlungen vorgenommen.
Der NSC X bringt den NSC Y auf die Weise Z um.

Das anstelle einer R-Map wohl der Eindruck entstanden wird das eine Metaplot-Soap vorgeskriptet wird.

Und da schreibt Herr Masberg gelinde gesagt Bullshit. Ich als Spieler oder Spielleiter kann gar nicht festgelegt werden. Weil mich niemand zwingt DSA-Bände zu kaufen oder diese streng nach Buch einzuhalten. Auch steht kein DSA-Autor hinter mir und peitscht mich bei Verstößen gegen die Inhalte aus. ALLE Informationen sind immer optional und ein Angebot an mich, keine Verpflichtung. Wer sich da zum Sklaven machen will, selber Schuld.

Was hingegen seit langem kritisiert wurde und wird ist dass große Plotentwicklungen in Hau-Ruck-Verfahren durch Abenteuer angestoßen werden. Will man auch nur rudimentär im Rahmen des Metaplots mitspielen ist man also auf jegliche Informationen aus diesen Publikationen angewiesen. Etwaige eigene Kampagnenplanungen können dann durch die Launen eines Autors (der vielleicht mal eben eine Göttin auftauchen lassen will, einen wichtigen NSC umkommen lässt) einfach vollständig und überraschend pulverisiert werden zumindestens wenn man auch weiterhin eine Kampagne von offiziellen Bänden ergänzen lassen will.

Gewisse Rahmenfestlegungen und Road-Maps hätten hier Abhilfe geschafft. Einzig und alleine für Autoren wären sie einengend gewesen aber gleichzeitig sind Rahmenbedingungen auch immer ein gutes Umfeld für kreative Umsetzungen. Vor alllem sind sie bei einem Publikationsmonster wie DSA unerlässlich wenn man nicht mit jedem weiteren Band dutzende von Widersprüchen aufwerfen will (weil Autoren die Übersicht fehlt, sie nicht miteinander kommunizieren oder aus sonstigen Gründen.

NSCs werden auf die Psyche festgelegt: Oha, ich habe eine Charakterbeschreibung und Hilfestellung um den NSC am Spieltisch auszuspielen. Wie verwerflich. Und vor allem wie ungewöhnlich. Das ist in jedem gut ausgearbeiteten Rollenspiel-Kampagnenband Usus und gerade bei WoD-Abenteuern ebenfalls Gang und Gebe. Und vor allem ist auch dies ein Angebot das ich annehmen kann aber nicht muss.

Man kann natürlich auch 3 Zeiler NSCs mit einer Hand voll unvollständiger Werte wie sie bisher in vielen DSA-Bänden bestehen als Feature wahrnehmen, aber dann wären auch DSA-Schreibblöcke ein tolles Geschäft, diese bieten mir nämlich noch viel mehr Freiraum für MEINE NSCs.

Dass hier jemand angepisst ist weil möglicherweise Planungen zerschoßen werden durch nunmehr inoffizielles Material im Netz kann ich verstehen. Andererseits ist dies das geistige Eigentum der ehemaligen Autoren und Schreiberlinge. Und für kreative von irgendwelchen Metaplot-Zwängen völlig befreiten Autoren wie Michael Masber sollte es doch kein Problem darstellen hier eigene tolle Texte zu schreiben. Insbesondere wenn man die Texte der ehemaligen Kollegen ohnehin nur als Kitsch ansieht.

Und Designers Note's sind genau das: Eine kurze Skizze wie man sich mögliche Planungen und abläufe vorstellt. Ob man anhand einer einzigen kitschigen Szene dann gleich anmaßen kann hier ganze Kampagnen abzuwerten ist für mich fraglich. Nach den Maßstäben dürfte ich sowas wie Orkengold oder die Drachenkampagne gar nicht erst in die Hand nehmen.
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 00:54 von Herr der Nacht »

Offline Teylen

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« Antwort #86 am: 28.04.2011 | 01:09 »
Und da schreibt Herr Masberg gelinde gesagt Bullshit. Ich als Spieler oder Spielleiter kann gar nicht festgelegt werden.
Für Bullshit halte ich die Behauptung das die Ausprägung des Metaplot und damit einhergehend versuchte Festlegungen der Spiel Gruppe keine Herausforderung in Bezug auf DSA ist.

Zitat
Was hingegen seit langem kritisiert wurde und wird ist dass große Plotentwicklungen in Hau-Ruck-Verfahren durch Abenteuer angestoßen werden.

Was der Blogger kritisiert ist das diese Plotentwicklungen, in dem Beispiel des NSC Buch, nun nicht mehr nur durch Abenteuer angestossen beziehungsweise aufoktroiert werden, sondern es nun sogar in die NSC Beschreibung eingebunden wird.
X Bringt Z Um.
Y Wird A machen.
Und dergleichen mehr.

Kurz: Er sah mit dem veröffentlichen Ansatz die Möglichkeit einer Sandbox bereits im Kern durch Stapelweise Metaplot zu betoniert.
Man kriegt eben nicht nur die Beschreibung des Charakters.
Sondern man kriegt zugleich auch die komplette Geschichte des Charakters.
Das was der Charakter gerade macht [nähere Geschichte]
Nun und das was der Charakter machen wird.

Zitat
Etwaige eigene Kampagnenplanungen können dann durch die Launen eines Autors (der vielleicht mal eben eine Göttin auftauchen lassen will, einen wichtigen NSC umkommen lässt) einfach vollständig und überraschend pulverisiert werden zumindestens wenn man auch weiterhin eine Kampagne von offiziellen Bänden ergänzen lassen will.
Und der Artikel führt an das genau in dem Punkt ein Konflikt zwischen den Autoren bestand und den freien Mitarbeitern die den Metaplot koordinieren wollen.
Wenn die in ihrem Buch ausführen das irgendein Amazonen Stamm einen König umbringen wird, dann ist das nicht als unverbindlicher Vorschlag gemeint, sondern als verbindliches Expose zur Fortschreibung eines "einheitlichen" Metaplot.
Der zudem, wenn man jedem der 60 NSCs einen Metaplot Handlungsstrang gibt, alles andere als einfach oder übersichtlich wird, sondern der weit ausfächert.

Zitat
Gewisse Rahmenfestlegungen und Road-Maps hätten hier Abhilfe geschafft. Einzig und alleine für Autoren wären sie einengend gewesen aber gleichzeitig sind Rahmenbedingungen auch immer ein gutes Umfeld für kreative Umsetzungen.

Also nur für die die die Arbeit machen müßen?
Die die damit leben müßen das sie das Expose GZSZ mäßig kitschig finden.
Die die danach sich die Kritik von Railroading und Metaplot Vorgaben geben dürfen.
Die die vielleicht mit den ganzen NSCs etwas sandboxige(re)s machen wollen.

Von jemand der aus Autoren Sicht in Bezug darauf keine konstruktive Leistung einbringt.

Zitat
Vor alllem sind sie bei einem Publikationsmonster wie DSA unerlässlich wenn man nicht mit jedem weiteren Band dutzende von Widersprüchen aufwerfen will (weil Autoren die Übersicht fehlt, sie nicht miteinander kommunizieren oder aus sonstigen Gründen.
Die Autoren sind weder dämlich noch Kommunikations Unfähig.
Wobei es imho verständlich ist das sich ein Autor aufregt wenn die beiden Vorwürfe von freien Mitarbeitern direkt / indirekt gefahren werden.

Zumal der ganze Mist an den Autoren kleben bleibt.
Da stirbt ein Kaiser obwohl es Balsam und k.A. was gibt womit es verhindert werden können und die Spieler werden ignoriert?
Vielleicht sind dem Autor ja die Regeln bekannt und er würde den Spielern auch gerne Handlungsraum geben. Leider hat das Metaplot Kreativteam aber schon die Szene geschrieben (die darüber hinaus auch noch auf einige kitschig wirkt)

Zitat
NSCs werden auf die Psyche festgelegt: Oha, ich habe eine Charakterbeschreibung und Hilfestellung um den NSC am Spieltisch auszuspielen.

Der Blog stört sich mehr an der Handlungsfestlegung für NSCs.

Zitat
Das ist in jedem gut ausgearbeiteten Rollenspiel-Kampagnenband Usus und gerade bei WoD-Abenteuern ebenfalls Gang und Gebe.

Ich kann nochmal nachschauen, aber die NSCs bekommen in WoD Abenteuern in der Regel kaum mehr als zwei Seiten. Werte inklusive.

Zitat
Dass hier jemand angepisst ist weil möglicherweise Planungen zerschoßen werden durch nunmehr inoffizielles Material im Netz kann ich verstehen.

Es geht wohl mehr um den strategisch gewählten Veröffentlichungszeitpunkt.
Wäre die Kreativität der einzige Antrieb gewesen, wäre die Veröffentlichung wesentlich früher erfolgt.
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Offline Lyonesse

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« Antwort #87 am: 28.04.2011 | 01:23 »
Masberg klingt jedenfalls ganz schön angepisst, wahrscheinlich hat ihm dieses Material aus dem Wolkenturm so gar nicht geschmeckt. Aber was soll's, die Leute sind weg und können DSA ja eigentlich nicht mehr 'gefährlich' werden. Ein etwas weniger gehässiger und belehrender Ton, wenn man überhaupt was dazu schreibt, hätte mir jedenfalls besser gefallen. Und wie passt das da rein, dass Wachholz, obwohl man sich überworfen hat, dann doch wieder an dem Drehbuch zum DSA-Film mitschreibt?

Na ja, um mit Korknadel oder dem Baron von Ibelin zu sprechen: Nicht weiter wichtig.
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 01:48 von Lyonesse »
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Offline Xyxyx

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« Antwort #88 am: 28.04.2011 | 01:30 »
Und wie passt das da rein, dass Wachholz, obwohl man sich überworfen hat, dann doch wieder an dem Drehbuch zum DSA-Film mitschreibt?

Die DSA-lIzenz liegt nicht allein bei Ulisses, sondern ist gesplittet. Ulisses macht Aventurien-RPG, Uhrwerk macht Myraor-RPG und -Romane, Fanpro macht Aventurien-Romane, Chromatrix macht Computer- und Browserspiele und den Film wieder jemand anderes. Und die einzelnen Lizenznehmer können natürlich bestimmen, wer da für sie herumwurschtelt.

MW wurde ja auch direkt nach seinem Rauswurf aus der (Ulisses/RPG)-Redaktion verantwortlicher Redakteuer bei Chromatrix.
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Offline Herr der Nacht

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« Antwort #89 am: 28.04.2011 | 01:36 »
@ Teylen

Die Befürchtungen die du da aus Michael Masbergs Text herausliest sind jedoch absurd wenn man die beabsichtigte Struktur und Funktion des Metaplot-Teams sich noch mal verinnerlicht:

Verlagsleiter Mario Truant -> Kernredax -> mit Publikationen beauftrage Autoren -> Metaplot-Team

Wo bitte sehr zwingen hier Metaplot-Teammitglieder den Autoren etwas auf? Falls du dich auf die Texte von Tyll Zybura beziehst die auf dem Wolkenturm stehen muss man sagen dass es hier mitnichten Texte aus irgendwelchen Metaplot-Empfehlungspapieren  handelt sondern um Texte aus dem Schwarze-Landen-Band den Tyll Zybura mitgeschrieben und redaktionell geleitet hat.

Insofern hat er inneraventurische Fakten geschaffen wie es jeder andere Autor auch sonst macht. Die Leute vom Metaplot-Team hätten lediglich Beratung und Empfehlungen ausgesprochen aber NIE Fakten erschaffen oder irgendjemand aufgezwungen.

Das ist eigentlich recht leicht zu differenzieren.

Zitat
Für Bullshit halte ich die Behauptung das die Ausprägung des Metaplot und damit einhergehend versuchte Festlegungen der Spiel Gruppe keine Herausforderung in Bezug auf DSA ist.
Der Metaplot IST eine Herausforderung für jeden DSA-Spielleiter der darauf wert legt.

Das bestreitet niemand, im Gegenteil, es geht und ging darum Lösungen zu finden um hier in Zukunft konstruktiver und strukturierter zu planen, ohne zuviele Setzungen zu treffen die Autoren einschränken.

Ich zitiere mal einen anderen ehemaligen Autor auf Vinsalt der das auch noch mal ausführt (es ist schon tausendmal geschrieben worden aber irgendwie wird es immer noch gerne völlig verklärt):

Zitat
Außerdem war dies ja auch genau die Zielsetzung, die vom Verlag, als sie das Go für die SH gegeben hatten, auch so gewollt war. Richtig ist, dass Teile der Redaktion trotz des Go, sich nie mit dem Konzept angefreundet hatten, weshalb ich es von Anfang an als zum Scheitern angesehen hatte.
Aber eben weil es aus der Spielerschaft immer wieder (berechtigte) Klagen gebenen hatte, dass sich NSCs plötzlich gegen ihre beisherige Anlage verhielten und dass i.d.R. ohne jede Begründung, sollte die SH eben nicht nur eine SH für die Meister draußen im Lande sein, sondern Leitfaden für die Redax und die Autoren, wie diese A-NSCs künftig einzusetzen wären, ohne dass jeweils im Detail alles vorgegeben worden wäre.

Dabei ist es zunächst einmal unerheblich, ob man mit den NSC Anlagen im Einzelnen jeweils einverstanden ist, zunächst ging es um das Prinzip. Und das ist letztlich auch genau der Grund warum es letzten Sommer schließlich zum Eklat kam. Die eine Seite war zunehmend frustriert über die immer mehr um sich greifende Planlosigkeit und wollte dieser durch möglichst umfassende Konzepte begegnen. Die andere Seite sah sich genau dadurch bedroht, weil sie sich in ihrer schöpferischen Freiheit eingeschränkt sahen.

Dazu kamen dann immer wieder explizit Aktionen von Redakteuren und Autoren, die sich trotz des Gos des Verlags für Rang und Namen, explizit gegen den Geist dieser Entscheidung gewandt haben und sich - bewusst wie ich annehme - nicht mit Mark als Bandredakteur abgestimmt haben.

Offline Teylen

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« Antwort #90 am: 28.04.2011 | 01:43 »
Ich finde das Blog allein deswegen schon interessant weil der Autor noch an DSA mit schreibt.
Wohingegen der Wolkenturm wohl ganz nett ist, aber das Material ist halt kein offizielles DSA.

Zitat von: HdN
[Metaplot Vorgaben]
Falls du dich auf die Texte von Tyll Zybura beziehst [..]
Ich beziehe mich in erster Linie auf die Aussagen des Blogs.
In zweiter würde ich es auf Quendans Aussagen beziehen.
Der äußerte das dort sehr klar der Eindruck einer Kompetenz Überschreitung entstand.
Nun und auch die Aussagen von Marc Wachtholz hier lassen sich in die Richtung lesen welche im Blog als negativ angeführt wird.

Nun und die ist dann weniger Verlag -> Kernteam -> Freie Mitarbeiter [Metaplot] sondern eher Verlag -> Kernteam <-> Gleichgestelltes Metaplot/Expose Team
Wie es auch bei Perry Rhodan der Fall ist.

Zitat
Die Leute vom Metaplot-Team hätten lediglich Beratung und Empfehlungen ausgesprochen aber NIE Fakten erschaffen oder irgendjemand aufgezwungen.
Natürlich schaffen sie nicht Fakten. Sie arbeiten ja nicht an den Texten.#
Die Fakten muß der Autor schaffen und verantworten.
Nun und imho wirkt das was du als Beratung und Empfehlung verkaufen magst eher als ein reinreden in die eigentliche Arbeit und Vorgaben machen.

Was einerseits verständlich ist wenn man ein Expose Team hat, aber nicht positive rüber kommt wenn sich jemand versucht in die Rolle eines Expose gebers zu begeben. Insbesondere wenn es dann noch unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der Design Struktur von Abenteuern gibt sowie den Vorgaben welche die Spieler kriegen.
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 01:50 von Teylen »
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« Antwort #91 am: 28.04.2011 | 01:55 »
Natürlich schaffen sie nicht Fakten. Sie arbeiten ja nicht an den Texten.#
Die Fakten muß der Autor schaffen und verantworten.
Nun und imho wirkt das was du als Beratung und Empfehlung verkaufen magst eher als ein reinreden in die eigentliche Arbeit und Vorgaben machen.

Was einerseits verständlich ist wenn man ein Expose Team hat, aber nicht positive rüber kommt wenn sich jemand versucht in die Rolle eines Expose gebers zu begeben. Insbesondere wenn es dann noch unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der Design Struktur von Abenteuern gibt sowie den Vorgaben welche die Spieler kriegen.

Und das wäre das dankbarste und sinnvollste was man einem DSA mit fortlaufenden Plot und begleitenden Abenteuern geben könnte. Denn in der bisherigen Form läuft es einfach nicht mehr. Spätestens wenn die letzte Regio-Spielhilfe herauskommt wird man sich mit der Mammutaufgabe konfrontiert sehen, hier neue Aktualisierungsbände herauszugeben die wiederum die Veränderungen durch Abenteuer neuerer Zeit beinhalten.

Und so läuft der Reigen immer weiter, Abenteuerautoren schaffen Fakten ohne Blick auf die größeren Auswirkungen aber mit viel Hingabe zum Drama. In folgenden Spielhilfen muss das ganze dann wieder in spielbare und spielenswerte Settings umgesetzt werden, oder noch schlimmer, Spielhilfen verweisen auf (mögliche) folgende Abenteuerbände weil sie nicht teasern wollen.

Für Soap-Fetischisten die DSA gerne über (gelesene) Abenteuer erfahren ganz schön, für mich als selektiv kaufenden Spielleiter jedoch ein Alptraum, insbesondere wenn man kein Studium in Aventurienkunde absolvieren möchte.

Offline Teylen

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« Antwort #92 am: 28.04.2011 | 02:02 »
Ich glaube das man dem Problem mit der Konzentrierung an einem Ort und der Entschlackung des Teams bei kommen kann.
Ich glaube nicht das die Autoren ohne Blick auf das große ganze Fakten schaffen.
Zumal, wenn man die im Blog vorgestellten Charakterbeschreibung als Ansatz / Arbeitsprobe des Expose Team sieht, man sich ggf. Fragen muß (bzw. wohl gefragt hat) in wie weit dies eine Besserung bringen soll
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Offline Darius der Duellant

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« Antwort #93 am: 28.04.2011 | 02:21 »
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Just_Flo

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« Antwort #94 am: 28.04.2011 | 08:44 »
Was ich nicht verstehe, wie man mit der Einführung zig neuen Plots pro NSC den Metaplot reduzieren wollte.

Ich habe immer mehr den Eindruck dass es an mehreren Fronten kracht.

Einmal pro Mark vs. Anti-Mark (persönlich kenne ich den nicht und würde wohl obwohl er mich im Internet nur noch nervt in RL sogar gut mit ihm auskommen)

Pro-Metaplot vs.ati-Metaplot
dynamisches Wachsen gegen geplantes Wachsen

ProHintergrund(Setzunmgskorrektheit) vs. Hintergrund kann man mal liegen lassen.


ProHeldeneinfluss vs. Helden schauen zu

Pro Sandbox vs. Eisenbahn

Und um alles noch schöner und komplizierter zu machen sind wir uns nicht einig auf welcher Seite Herr W. tatsächlich oder in seiner Wirkung bei all diesen Punkten steht.



Offline Yehodan ben Dracon

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« Antwort #95 am: 28.04.2011 | 09:07 »
Was ich nicht verstehe, wie man mit der Einführung zig neuen Plots pro NSC den Metaplot reduzieren wollte.

Man wollte, so habe ich das verstanden, die NSCs mit Metaplotbezug sammeln und alle ihre eigentlich losen Fäden da drin aufdröseln, um dem Spielleiter und Autoren da draußen eben etwas verbindliches an die Hand zu geben.

Wenn ich weiß, wie z.B. Haffax im offiziellen Aventurien zu Tode kommen wird, kann ich es entweder geschickt anstellen, dass die SC dabei eine Rolle spielen (Illusionismus) oder aber ich kenne das Risiko oder besser die Bedeutung der Entscheidung, falls ich von der offiziellen Linie abweiche.

Es ist schon ein Unterschied, ob uralte, finstere Mächte an plötzlichem Herzversagen sterben oder in einen Topf geschmissen werden sollen.  ~;D

Habe ich aber gar keine Informationen, dann kann ich nur freischwimmen und mich überraschen lassen. Somit entwerte ich unbewusst (nicht bewusst) künftige Publikationen für mich.
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« Antwort #96 am: 28.04.2011 | 09:17 »
Ich habe es vor allem auch so verstanden, das nicht jeder NSC auch mit dem Metaplot zutun gehabt hätte.

Ich hätte von Rang und Namen schon alleine deswegen nützlich gefunden um zu wissen was ein NSC jetzt genau vorhat und was ich mit ihm offiziell (Was ich dann inoffiziell draus mache, steht auf einem anderen Blatt) machen könnte. Zumindest mich hat es immer gestört, wenn sich NSC X in drei verschiedenen Abenteuern dreimal anders verhält.

Aber meine DSA-Gruppe legt auch viel Wert auf offizielle Ereignisse. ;)

Offline Yehodan ben Dracon

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« Antwort #97 am: 28.04.2011 | 09:34 »
Eben. Für die Spielgruppen da draußen, die nahe am Metaplot spielen wollen, wäre eine solche verbindliche Spielhilfe sehr sinnvoll gewesen.
Alle anderen brauchen so etwas ohnehin nicht.

Dass sich nun der Verlag (und die Autoren?) nicht binden (lassen) wollten, ist verständlich, löst aber das Problem mit den NSCs, die man sich ohne Richtungsweisung für zukünftige Metaplotentwicklungen vorbehält, leider nicht.
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« Antwort #98 am: 28.04.2011 | 09:56 »
Ich bin ja nun bekanntermassen kein Masberg-Fan und werde es auch nach diesem - sehr unsympathischen -  Beitrag nicht.

Er trifft aber in zwei Punkten den Nagel auf dem Kopf:

Mark war immer der dreizehntgehörnte Hochmeister des Mikromanagements. Von Rang und Namen hätte eine Entwicklungsagenda für Hinz und Kunz dokumentiert, die bestehenden Probleme multipliziert hätte.
Der Band wäre ausserdem das Evangelium der Metaplotkritiker geworden, weil hinter den Figuren ja noch kein konkreter Metaplot stand, aus dem sich der Inhalt von Von Rang und Namen ableiten hätte können. Wenn dann tatsächlich jemand ein Metaplot-Abenteuer hätte schreiben müssen, wäre er an den Band gebunden gewesen.

Die konkreten Beispiele belegen, dass der Band nicht hilfreich gewesen wäre. Der Inhalt ist aufgebläht, zu selbstreferenziell und wenig inspirierend.

Da ist es mir lieber, Masberg vermurkst drei Meisterpersonen in einem seiner Abenteuer, als das binnen zwei Jahren 120 Meisterpersonen verkorkst werden, ohne das wenigstens etwas spielbares dabei herumkommt.
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.

Offline Magiermogul

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Diskussionen DSA-Redax
« Antwort #99 am: 28.04.2011 | 15:08 »
Hallo zusammen,

Zitat von: TAFKAKB
Mein Eindruck: es gab diverse Signale, dass Dein Engagement in Sachen Metaplot in dieser Form unerwünscht war/ist, die Du mehr oder weniger gewaltsam übergangen bist. Durch Dein Insistieren wurde die Situation zunehmend eskaliert und der Verlag zu einer Entscheidung gedrängt. Die ist dann gegen Deine Beteiligung ausgefallen. Dass das niemandem leicht gefallen ist: klar. Deshalb wurde das Thema auch so lange totgeschwiegen und verdrängt. Im Ergebnis verfestigt sich mein Eindruck, dass das Florettfechten auf der inhaltlichen Ebene der Metaplotorganisation schlicht eine Verkennung der eigentlichen Problemlage ist.

Letzteres ist auf jeden Fall richtig. Es lief auf eine Klärung hinaus, ob DSA generell redaktionelle Planer mit viel Zeit, Qualitätsanspruch und Expertise braucht oder das alles auf eine Minimalbeglegschaft zentralisiert werden soll. Die Betreuung des lebendigen Aventuriens war da ein Pfeiler, der mir besonders am Herzen lag, aber ebenso galt das auch für das komplexe Regeldesign, die Game-Ausrichtung von Abenteuern, die Einsteigerfreundlichkeit oder die Verwaltung der immer komplexer werdenden Spielwelt. All das sind seit Jahren brennende Baustellen, die der Verlag aber eben auf ganz andere Weise angehen möchte - wie ja jetzt die Komplettauflösung von Kernredaktion und Gesamt-DSA-Redaktion nochmal verdeutlicht hat. Ich ordne mich da inzwischen eher als Präludium dieses Paradigmenwechsels, der jetzt im Frühling erst richtig vollzogen wurde.

Zitat von: Boba Fett
Zum anderen - und das ist viel wichtiger - müssen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten auch immer (IMMER!) mit Entscheidungskompetenzen zusammen vergeben werden.

Korrekt. Das wurde immer wieder eingefordert, weil sonst einfach Arbeit in der Praxis unmöglich ist. Man _braucht_ einfach gewisse Entscheidungskompetenzen - und auf der anderen Seite das Vertrauen, dass diese innerhalb vorher festgelegter Prämissen erfolgen. Allein diese Prämissen mussten meist aber von unserer Seite eingefordert werden. Nach Einigung wurde oft "oben" vergessen, dass man sich darüber mal geeinigt hatte und Konsens bestand (auch und gerade zum Umgang mit dem Metaplot ...).

Zitat von: Quendan
Naja, ich würde es nicht unbedingt Blödsinn nennen, wenn dieser Eindruck unabhängig bei mehreren Personen auch nach einigen klärenden Gesprächen entstanden ist. Es gab damals sicher auch einige Kommunikationsprobleme, da hatten wir ja schon mal drüber geredet. Aber eben auf allen Seiten.

Es gab genau ein "klärendes Gespräch", das Patric und Chris mit mir zu meinem Kritikverhalten gegenüber dem Verlag geführt haben. Es wurden beiden Missstände in der Verlagsarbeit benannt (Hintenrum-Entscheidungen von Autoren an der Redaktion vorbei, Vorenthaltung von Publikationen vor Druck, damit wir nicht reinschauen können, mangelnde Kommunikation mit der erweiterten Redaktion usw.). Daraufhin wurde - nach beider Aussage - der Unmut von uns überhaupt erst richtig verstanden. Man wollte mich schnell darüber informieren, was das Gespräch beim Rest des Kernteams ergibt. Dann habe ich nie wieder was gehört. Später, nach meinem Rauswurf, stellte sich heraus, dass sich einige Kernredakteure nicht mal mehr erinnern konnte, je etwas von diesem Gespräch gewusst oder aber vergessen zu haben, was genau man da dann dazu wohl besprochen hatte.

Ansonsten nehme ich für mich in Anspruch, _alles_ transparent mit jedem Zuständigen geklärt und stets - in Eigeninitiative - auf dem Laufenden gehalten zu haben. Ich hatte eher das Gefühl, dass das als nervig und penetrant wahrgenommen wurde. Nicht _einmal_ hat man mir gegenüber persönlich zur Kenntnis gegeben, dass man "Amtsmissbrauch" und "Eigenmächtige Machtansichreißung" in meiner Arbeit sieht. Im Gegenteil - die Reaktionen auf die dann fertigen NSC-Texte waren, so sie mich persönlich erreichten, positiv und vorwärtsgerichtet.

Ich will das auch alles nicht nochmal vorholen, keine Angst. :) Aber ich wehre mich einfach gegen Pauschalisierungen wie "Kommunikationsprobleme" und hätte - zumindest damals - gern gewusst, welcher Art sie konkret waren. Aber das muss auch nicht hier stattfinden. :)

Konkret noch was zum Meisterpersonenband, um auch hier einige willkührliche Gerüchte aus der Welt zu schaffen:

Zitat von: Teylen
Für mich war dort auch sehr informativ das es in Bezug auf das Material, seitens des Blogger, sich die Problematik das die Spieler zu sehr festgelegt werden [der Umfang wird als Symptom für die Kritik angeführt, weniger als Problem selbst] und das durch die Gestaltung zu viele weitere [neue/offene] Metaplots generiert werden.

Alle Metaplots waren im Vorfeld der Arbeit redaktionell ausgearbeitet und besprochen worden, und die Figurenbeschreibungen _basierend_ auf diesen redaktionellen Konzept aufgesetzt. Es ist Blödsinn, von 60 Figuren auf 60 Metaplots zu schließen, denn a) waren viele Figuren explizit metaplot-frei (und hatten beim Blick in die Zukunft lediglich ein personalisiertes "Wird auch die nächsten Jahre in dieser Rolle dem Spiel zur Verfügung stehen und sich nicht ändern") und b) sind ein Großteil der Metaplot-Figuren ja alle den immer gleichen Plots zugeordnet.

Konkret waren die gefeaturten Metaplots "Mittelreich/Schwarze Lande", "Hoher Norden", "Praios-Kirche", "Thorwal" und "Meridiana" (sowie die dann bei Erscheinen schon weitgehend abgeschlossene "Drachenchronik"). Alle Figuren, die in den Metaplots eine Rolle spielen sollten, waren von den jeweiligen Plot-Betreuern selbst _vorher_ aufgestellt worden, weil dazu Abenteuer oder Kampagnen oder Hintergrundbände bereits in Arbeit waren und bald oder in mittlerer Zukunft erscheinen und diese Figuren dort eh Verwendung finden sollten.

Zitat von: Teylen
Das der Spielleiter keinen Gestaltungsfreiraum erhält.

Auch das ein ewiger Mythos. :) Bis zum Meisterpersonenband war es Spielleitern (und vielen Autoren) nur schwer möglich, Metaplot-Figuren selbst groß einzusetzen, weil es nirgends Infos gab und immer die Gefahr bestand, mit redaktionellen Planungen zu kollidieren. Der Band sollte gerade Spielleitern (und auch Autoren) erstmals Transparenz bieten, was die Redaktion wo zumindest grob plant.

Zitat
Kurz: Er sah mit dem veröffentlichen Ansatz die Möglichkeit einer Sandbox bereits im Kern durch Stapelweise Metaplot zu betoniert.

Was Blödsinn ist, denn es war ja mit allen zuständigen Redakteuren (und den Autoren, die schon konkreten Projekten zugeteilt waren) abgestimmt. Gerade auch mit diesem "Blogger", der sehr von diesen konzeptionellen Vorgaben und den Rahmen, in denen er sich frei bewegen konnte, profitiert hat (siehe Orkengold, siehe Mondenkaiser, siehe Maraskan, siehe Walbirg-Plot usw.). Michael war mit Sicherheit einer der in diese Planungen am meisten eingebundensten Nicht-Redakteure und hat sich sehr stark in genau diesen Rahmenvorgaben mit viel Freiheit zur Ausgestaltung der konkreten Publikation entfalten können und komischerweise auch immer gern genau solche Arbeiten angenommen.

Genau in dieser Form sollten künftig nur viel mehr Autoren eingebunden werden: "Wir wollen dich gern mehr integrieren, hier sind die redaktionellen Rahmenideen, mach uns daraus ein schönes Abenteuer nach Deiner Fasson." Und das galt ja nur für konkrete Metaplot-Abenteuer, die ja auch nur einen prozentualen Anteil am Gesamtportfolio von DSA darstellen sollten.

Zitat von: Just_Flo
Und um alles noch schöner und komplizierter zu machen sind wir uns nicht einig auf welcher Seite Herr W. tatsächlich oder in seiner Wirkung bei all diesen Punkten steht.

Öhm, so aus der Hüfte geschossen:
Pro-Metaplot / geplantes Wachsen - egal, in welchem Umfang Metaplot am Gesamt-DSA hat (gern auch nur 10%, während der Rest Stand-Alone ist). Mir ging es nie um Quantität von fortlaufender Entwicklung, sondern um Qualität.

Pro-Hintergrund - Aventurien und die Marke DSA sind nur als konsistentes Universum wertvoll und auf Dauer kundenbindend. Gern aber deutliche Entschlackung, wobei das seit Jahren gewünscht war und - weil es keine Mittel dagegen gab - nur immer noch schlimmer wurde.

Pro-Heldeneinfluss und Pro-Leserschauenzu - DSA bedient verschiedene Kunden, und sie müssen sich die "Erzählrechte" an den Entwicklungen ein bisschen untereinander aufteilen. Mal läuft die Geschichte mehr zum Mitverfolgen voran (z.B. Aventurischer Bote), in Abenteuern und Spielhilfen dagegen zum Miterleben (das war auch der Stand, den Thomas Römer bevorzugte und mit mir absprach und der Basis für unsere Metaplot-Arbeit war).

Pro-Sandbox und Pro-"Eisenbahn" - da will ich mich nicht in Details auslassen, denn jeder wird mit was anderem glücklich. DSA-Spieler wurden eher durch "fertige" Abenteuer sozialisiert, und das "mach es Dir selbst" ist weder Einsteiger- noch Alte-Spieler-mit-Familie-freundlich, weshalb ich gern tolle Hybride mit viel Vorgaben und fertigen Infos bevorzuge, die sich "runterspielen" lassen, aber dabei das "Game" mehr in den Vordergrund stellen als tendentielle "Erzählabenteuer" (die ich dieser Form nur noch ausgewählt, aber nicht komplett vom Portfolio ausgeschlossen für DSA sähe).

Ach so, und Pro-Mark. :)

viele Grüße, Mark