Ach was, um Rechte geht es doch gar nicht. Kaffee wird nicht von Intellektuellen geröstet, Rollenspielprodukte aber schon. Und man weiß halt gerne, welcher kluge Kopf dahinter steckt.
Welcher kluge Kopf dahinter steht, steht auf dem Cover des Produkts, und Ulisses teilt ja auch brav mit, wer gerade zu welcher Redaktion etc. gehört. Mein Post bezog sich darauf, dass an der Infopolitik von Ulisses immer dahingehend rumgemeckert wird, dass man nicht erfährt, aus welchen Gründen Lindner nun tatsächlich gegangen wurde.
Im Übrigen weiß ich nicht, wie man darauf kommt, dass Kaffeeröster nicht, Rollenspieproduzenten aber sehr wohl intellektuell sein sollen.
Ulisses hält ja nicht hinter dem Berg, wer gerade als was für DSA arbeitet. Schön wäre sicher, wenn es ein Statement gäbe, das klärt, wohin DSA inhaltlich gehen soll, falls es eine solche klare Richtung überhaupt gibt, was ich bezweifle. Unbedingt nötig ist das aber nicht. Und wieso genau sich eine Redaktion von einem Autor trennt, das muss die Öffentlichkeit einfach nicht erfahren. Das hat nichts mit guter oder schlechter Infopolitik zu tun.
Aber ich find es schon gut sich für die Bedingugen zu interessieren unter denen das Produkt das ich kaufe Produziert wird.
Ein hehrer Ansatz, aber bei welchen Produkten machst Du das? Bei Rollenspiel liegt die Sache noch mal anders, das ist schon klar, und da interessiert man sich schon auch für Inhalte und die Leute, die dahinter stehen. Aber trotzdem kann ich nicht verlangen, zu erfahren, ob Herr Lindemann gefeuert wurde, weil er mit Herrn Truthahn nicht ins Bett wollte, weil er zu teuer wurde oder weil er in seinem letzten Beitrag einmal zu oft das Wort Weichkäse benutzt hat - nur weil ich alle zwei Monate mal 30 Euro für ein Buch ausgebe.
Nur weil ich als Fan die neue Platte der Fleet Foxes kaufe, habe ich kein Recht zu erfahren, wie oft sich während der Aufnahmen der Drummer mit dem Bassisten gezofft hat. Selbst wenn die Platte nachher vielleicht gerade wegen dieser Zoffs energischer klingt.
Sorry, aber bei sowas geht mir echt die Hutschnur hoch!
Dabei trage ich nicht mal einen Hut...
Ich sage nur: "Servicewüste Deutschland" ...
"Recht auf irgendwas" ist so ein bescheuertes Totschlagargument.
"SIE HABEN KEIN RECHT DAZU!"
So entstehen die besten Nachbarschaftsstreits, aus denen aus eine Gemeinschaft, die mal freundschaftlich miteinander umging eine Streitsüchtige Meute entsteht, die nur noch mittels Anwalt kommunizieren kann.
Natürlich existiert diesbezüglich kein "Recht" auf irgendwas!
Aber es existieren Wünsche und Erwartungen!
Und es existieren Emotionen: Begeisterung und Frustration
Und als Produzent von einem Produkt bin ich auf Kunden angewiesen.
Also hat mich die Kundenzufriedenheit sehr wohl zu interessieren.
Und dann sollte ich auch versuchen, die Erwartungen meiner Kunden zu erfüllen.
Auf die Nichtexistenz irgendwelcher Rechte zu pochen ist bei diesem Thema genauso bescheuert,
wie auf sein Recht als Kunde und Verbraucher zu bestehen.
Es geht um Kundenzufriedenheit und ein gutes Verhältnis zwischen Konsument und Produzent.
Beides muss von beiden Seiten ausgehen.
Um nichts anderes geht es...
Nein, hier geht es darum, dass Leute erfahren wollen, was an Lindners Nase den Entscheidern bei Ulisses nicht passte. Und dann von schlechter Infopolitik zu reden, weil man das nicht erfährt, finde ich ziemlich verstiegen. DSA ist ein Rollenspiel und keine Reality-Soap. Ulisses ist kein Unternehmen, das den Kunden verspricht, sie mit tollen Schlammschlachten zu unterhalten, sondern mit Rollenspielprodukten. Deswegen kann ich erwarten, solche für mein Geld zu bekommen und darf kritisieren, wenn ich sie nicht bekomme. Aber wenn man Verlagsinterna, in diesem Falle die genauen Gründe für den Abbruch der Zusammenarbeit zwischen Ulisses und Lindner, nicht im Newsticker serviert bekommt, dann gibt es in meinen Augen kein Grund zu meckern, denn das hat mit den eigentlichen Produkten nichts zu tun. Mit derlei Dingen würde vielleicht ein Bedürfnis der Kunden befriedigt, dieses hat aber nichts mit dem Rollenspiel an sich zu tun, sondern mit der Freude am Schlammschlachten und Tratschen. Dafür sind bestimmte Fernsehprogramme zuständig, nicht aber Ulisses.
Und ich sage noch mal speziell für Glgnfz: Mir geht es nicht um die Info, wer für welche Produkte als Autor oder Redakteur zuständig ist. Natürlich interessiert das, aber das teilt Ulisses ja auch mit. Ich verstehe nur nicht, was schlechte Infopolitik sein soll, wenn der Verlag nicht bei jedem uneinvernehmlichen Abschied eine Erklärung abgibt, was genau die Gründe dafür waren.
Übrigens will ich damit Ulisses gar nicht wirklich in Schutz nehmen. Ich will nur meiner Verwunderung über solche Aussagen Ausdruck verleihen.