Autor Thema: Rassismus im Rollenspiel  (Gelesen 42494 mal)

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MadMalik

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #100 am: 29.04.2011 | 15:28 »
Dieses festmachen an den Bevölkerungsanteilen funktioniert bei Basketball aber eben nicht besonders gut.
Ginge es danach (und hätten genetische Eigenschaften keinen relevanten Einfluss), lässt sich der Anteil von 75% Afro-Amerikanern in der NBA in 2008 nicht besonders gut erklären.

Noch deutlicher wird es wenn man sich mal die Dominanz von "schwarzen" im Laufsport ansieht.

Siehe mein Kommentar weiter oben zu positiven-Rassismus. Du darfst sagen, es gibt viele Leute da, weil die art von Leuten das gut können.... du darfst nicht sagen, es gibt wenig Leute da, weil die das nicht so gut können. Letzteres wäre rassistisch im Sinne wie unsere Gesellschaft Rassismus definiert und das gibt es per Dogma nicht. Aber ich wiederhole mich.

Wobei man ihn natürlich trotzdem noch ohne genetische Relevanz erklären könnte wenn man sich nur anstrengt, zB damit, dass schwarze Familien meist sozial benachteiligt sind und daher Sportstipendien, bzw die Anwerbung für ein Collegeteam zu spiel für selbige oft die einzigen Möglichkeiten sind eine bessere Schule zu besuchen. Usw, usw, blablabla

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #101 am: 29.04.2011 | 15:30 »
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #102 am: 29.04.2011 | 15:34 »
Zudem werden bei Tieren und Pflanzen ja Rassen gezielt gezüchtet. Dass sich die Eigenschaften vererben, wird dort nicht bezweifelt. Phänotyp und Genotyp hängen zusammen.
Bin auch kein Biologe, aber klar ist hier, dass zwischen "Eigenschaften" und "Rasse" ein wichtiger Unterschied besteht. Das bestimmte Merkmale wie die Hautfarbe (anteilig, mehr oder weniger) vererbt werden ist klar, genau wie auch Augenfarbe, Haarfarbe, Körpergröße, Gesichtsform usw. durch die Vererbung beeinflusst werden, aber allein aus der Übereinstimmung einiger Merkmale lässt sich halt noch keine Rasse ableiten.
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 15:37 von OldSam »

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #103 am: 29.04.2011 | 15:41 »
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #104 am: 29.04.2011 | 15:47 »
Das kann ich bestätigen oder wie die thorwalische Piratin sagen würde:


Ist nur leider falsch.
Der Aberglaube ist im Kulturpaket verpackt, nicht in der Rasse.
Ein brabaker Thorwaler hätte dieses Problem also nicht.

Dafür gibts eben den Jähzorn als rassischen Nachteil.

Siehe mein Kommentar weiter oben zu positiven-Rassismus. Du darfst sagen, es gibt viele Leute da, weil die art von Leuten das gut können.... du darfst nicht sagen, es gibt wenig Leute da, weil die das nicht so gut können. Letzteres wäre rassistisch im Sinne wie unsere Gesellschaft Rassismus definiert und das gibt es per Dogma nicht. Aber ich wiederhole mich.

Ach je, diese Unterteilung in positiven und negativen Rassismus ist eh scheinheilig und lächerlich bis zum geht-nicht-mehr.
Wie die Gesellschaft Rassismus definiert ist sicher eine sehr interessante Frage, insbesondere da man sich weder hier im Strang, noch auf bekannten Plattformen wie Wikipedia auf eine einzige Definition einigen kann.

Zitat
Wobei man ihn natürlich trotzdem noch ohne genetische Relevanz erklären könnte wenn man sich nur anstrengt, zB damit, dass schwarze Familien meist sozial benachteiligt sind und daher Sportstipendien, bzw die Anwerbung für ein Collegeteam zu spiel für selbige oft die einzigen Möglichkeiten sind eine bessere Schule zu besuchen. Usw, usw, blablabla

Klar, irgendwie herbeireden kann man natürlich immer etwas.
Ausreden zu finden, warum etwas das gefälligst nicht sein darf nicht ist, darin ist der Mensch doch recht toll.

Zitat von: Tudor the Traveller
Kann es sein, dass das vielleicht DOCH der political correctness hierzulande geschuldet ist?
Das "vielleicht" würde ich hier streichen.
So rein gefühlsmäßig scheinen viele Leute auch damit Probleme zu haben, zwischen der Frage nach der Anerkennung der Existenz von (menschlichen sub-) Rassen und der Frage nach der Bewertung der Unterschiede unterscheiden zu können.
Eine anerkennung dass Dackel und Schäfer zwei unterschiedliche Hunderassen sind, bedingt ja nicht zwangsläufig eine Akzeptanz der behauptung einer angeblichen Höher- oder Minderwertigkeit einer der beiden Rassen, oder einem Verbot der Vermischung der beiden.
Eine gesellschaftliche Akzeptanz der Existenz von Unterschieden brächte aber mMn wohl das Risiko mit sich, das gerade Personen die eine rassische Hierarchie herleiten wollen, nun einfacher agieren können.
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 15:49 von Darius_der_Duellant »
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #105 am: 29.04.2011 | 15:49 »
Es ist bei jeder Rassismus-Diskussion dasselbe: Es wird über Genetik und Biologie debattiert. Rassismus ist aber eine Ideologie. Ich muss doch auch nicht über die Existenz verschiedener Geschlechter und primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale reden, wenn es um Sexismus geht. Beim Rassismus geht es um Zuschreibungen. Einem Menschen mit dunkler Haut (angeboren) muss ich die nicht erst zuschreiben. Die hat er einfach. Man kann aber -- und das ist rassistisch -- zuschreiben: Deutsche sind tüchtig, ehrlich, haben das alleinige Recht auf den Thüringer Wald als Teil ihrer Heimat, Araber sind verschlagen und verlogen, Germanen sind freiheitsliebend, Italiener sind faul, Asiaten sind herzlos, "Kopftuchmädchen" bringen fast nur dumme Kinder zur Welt, "Neger" sind schmutzig, Donauschwaben haben Recht auf Rückkehr, dies und jenes liegt denen im Blut, "Zigeuner" sind schädlich und klauen ....

EDIT: vier erklärende Worte hinzugefügt, eines geändert und Anführungszeichen gesetzt, um zu verdeutlichen, dass diese Begriffe aus rassistischen Diskursen stammen und absichtlich herangezogen wurden, um diese zu illustrieren, nicht aber statthaft sind.
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 19:24 von korknadel »
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MadMalik

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #106 am: 29.04.2011 | 15:54 »
So rein gefühlsmäßig scheinen viele Leute auch damit Probleme zu haben, zwischen der Frage nach der Anerkennung der Existenz von (menschlichen sub-) Rassen und der Frage nach der Bewertung der Unterschiede unterscheiden zu können.

Genau das ist das Kernproblem bei der Sache. Und du solltest meine Erklärung der Situation nicht als Darstellung meiner Meinung sehen, sonst würde ich wohl von dem Wort Dogma abstand halten.

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #107 am: 29.04.2011 | 15:56 »
Es ist bei jeder Rassismus-Diskussion dasselbe: Es wird über Genetik und Biologie debattiert. Rassismus ist aber eine Ideologie. Ich muss doch auch nicht über die Existenz verschiedener Geschlechter und primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale reden, wenn es um Sexismus geht. Beim Rassismus geht es um Zuschreibungen. Einem Menschen mit dunkler Haut (angeboren) muss ich die nicht erst zuschreiben. Die hat er einfach. Ich kann aber zuschreiben: Deutsche sind tüchtig, ehrlich, haben das alleinige Recht auf den Thüringer Wald als Teil ihrer Heimat, Araber sind verschlagen und verlogen, Germanen sind freiheitsliebend, Italiener sind faul, Asiaten sind herzlos, Kopftuchmädchen bringen fast nur dumme Kinder zur Welt, Neger sind schmutzig, Donauschwaben haben Recht auf Rückkehr, dies und jenes liegt denen im Blut, Zigeuner sind schädlich und klauen ....

Das ist so ein typischer Augenverschliesserbeitrag bei dem Sachen vermengt werden die nicht zusammengehören.
Streich den ganzen Mist und versuch dann mal rational an wirklich problematische Themen wie "race and intelligence", oder (noch mal deutlich unangenehmer) "race and health" ranzugehen.

Da wird es dann nämlich wirklich unschön und das bequeme "sind alles nur zuschreibungen" funktioniert nicht mehr so leicht.


Genau das ist das Kernproblem bei der Sache. Und du solltest meine Erklärung der Situation nicht als Darstellung meiner Meinung sehen, sonst würde ich wohl von dem Wort Dogma abstand halten.

Danke für die Klarstellung.
Ich empfand den Hinweis leider nicht als Eindeutig genug.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #108 am: 29.04.2011 | 15:57 »
Es ist bei jeder Rassismus-Diskussion dasselbe: Es wird über Genetik und Biologie debattiert. Rassismus ist aber eine Ideologie. Ich muss doch auch nicht über die Existenz verschiedener Geschlechter und primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale reden, wenn es um Sexismus geht. Beim Rassismus geht es um Zuschreibungen. Einem Menschen mit dunkler Haut (angeboren) muss ich die nicht erst zuschreiben. Die hat er einfach. Ich kann aber zuschreiben: Deutsche sind tüchtig, ehrlich, haben das alleinige Recht auf den Thüringer Wald als Teil ihrer Heimat, Araber sind verschlagen und verlogen, Germanen sind freiheitsliebend, Italiener sind faul, Asiaten sind herzlos, Kopftuchmädchen bringen fast nur dumme Kinder zur Welt, Neger sind schmutzig, Donauschwaben haben Recht auf Rückkehr, dies und jenes liegt denen im Blut, Zigeuner sind schädlich und klauen ....

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(Danke dafür. Ich könnte mich auch jedes Mal wieder drüber aufregen. Zumal die angesprochenen Diskussionen über Genetik etc genau das sind, was bestimmte Leute mit fragwürdigen politischen Gesinnungen etablieren möchten.)
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #109 am: 29.04.2011 | 15:57 »
Hm, ich sehe das glaube ich ein wenig anders, ich versuchs mal mit einem Beispiel:

In einem Ego-Shooter jemandem die Rübe wegzuballern ist in gewissem Sinne Gewalt, genauso wie es in gewissem Sinne rassistisch ist, innerhalb eines RPG einen angehörigen einer spezifischen Rasse als Minderwertig zu betrachten.
Es ist in beiden Fällen nur nicht schlimm, weil es eben keine realen Existenzen betrifft.
Bits und Papier sind nun einmal keine Wesen aus Fleisch und Blut.
Es ist beides weder gewalttaetig noch rassistisch da sich beides auf eine Fiktion bezieht.

Das heisst wer Ego-Shooter spielt uebt keine Gewalt aus.
Es wird niemand verletzt, beeintraechtigt bzw. kein Gewalt Akt vollzogen.

Ebenso wie jemand der Monopoly spielt keinen Kapitalismus ausuebt.
Es wechselt kein Geld den Besitzer und es wird nichts erworben.

Wenn wer in einem RPG einer Figur aufgrund von Parameter Faehigkeiten gibt ist nicht rassistisch.
Es ist schliesslich kein Person oder Mensch betroffen.

Ich halte es fuer falsch davon auszugehen das es "nur nicht schlimm sei" weil es keine reale Existenz betrifft, weil es bereits impliziert das es eine reale Existenz betreffen koennte. Das die Vermischung von Fiktion [Spiel] und Realitaet geben koennte. Die jedoch bereits im Ansatz nicht gegeben ist.


Das heisst aufgrund der Tatsache das es keine Menschen betrifft respektive ein Spiel und / oder Fiktion ist, ist es imho unzulaessig den Anspruch an die Spieler zu stellen ueber das Verhalten zu reflektieren beziehungsweise es zu bewerten als wuerde es einer Handlung in der Realitaet entsprechen.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #110 am: 29.04.2011 | 16:00 »
Ist nur leider falsch.
Der Aberglaube ist im Kulturpaket verpackt, nicht in der Rasse.
Ein brabaker Thorwaler hätte dieses Problem also nicht.

Dafür gibts eben den Jähzorn als rassischen Nachteil.


Oha da hab ich mich vertan...

Danke für die Richtigstellung.

Aber ich finde es ist noch kein Rassismus wenn Thorwaller und Zwerge + 1 Auf Zechen und Elfen und Waldmenschen + 1 auf Tanzen haben (wobei ich mir bei den Waldmenschen nicht sicher bin da über sie nicht viel im Basisregelwerk zu finden ist.)
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Offline Chaosdada

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #111 am: 29.04.2011 | 16:05 »
Aber ich finde es ist noch kein Rassismus wenn Thorwaller und Zwerge + 1 Auf Zechen und Elfen und Waldmenschen + 1 auf Tanzen haben (wobei ich mir bei den Waldmenschen nicht sicher bin da über sie nicht viel im Basisregelwerk zu finden ist.)
Ich auch nicht, aber ob Waldmenschen +1 auf Tanzen oder Utulus +1 auf Musizieren kriegen macht diesbezüglich keinen Unterschied.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #112 am: 29.04.2011 | 16:08 »
aber allein aus der Übereinstimmung einiger Merkmale lässt sich halt noch keine Rasse ableiten.

Doch. Genauso werden Rassen definiert. Per Konvention zeichnet sich dann eine Rasse X durch die Eigenschaften A, B und C aus, die andere Rassen nicht haben. z.B. dunkle Haut/dunkles Fell/blaue Augen/ whatever. Das Problem ist sinnvolle Alleinstellungsmerkmale zu finden. Aber nur weil man sich nicht einigen kann, wie man die beobachteten Merkmale sinnvoll ordnet, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #113 am: 29.04.2011 | 16:10 »
Ich auch nicht, aber ob Waldmenschen +1 auf Tanzen oder Utulus +1 auf Musizieren kriegen macht diesbezüglich keinen Unterschied.
Überhaupt sind mehr Unterschiede besser, damit die Auswahl bedeutender wird.

Ja, da hast du recht.
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Belchion

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #114 am: 29.04.2011 | 16:13 »
Es ist bei jeder Rassismus-Diskussion dasselbe: Es wird über Genetik und Biologie debattiert. Rassismus ist aber eine Ideologie.
Dem kann ich nur zustimmen. Für den Rassismus ist es vollkommen egal, ob es verschiedene Menschenrassen gibt oder nicht.

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #115 am: 29.04.2011 | 16:15 »
Aber ich finde es ist noch kein Rassismus wenn Thorwaller und Zwerge + 1 Auf Zechen und Elfen und Waldmenschen + 1 auf Tanzen haben (wobei ich mir bei den Waldmenschen nicht sicher bin da über sie nicht viel im Basisregelwerk zu finden ist.)

Nein, weil da Volk und Kultur untrennbar verwoben sind. Aber das ist ein guter Ausgangspunkt für eine Überlegung: Ein Thorwaler, der aus irgendwelchen Gründen woanders aufwächst, wo nicht so viel gesoffen wird... bekommt er den Bonus von +1 auf Zechen oder nicht?

- nein, denn das resultiert aus kulturellem "Training"

- ja, weil Thorwaler von Natur aus Alkohol schneller abbauen können
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #116 am: 29.04.2011 | 16:15 »
Das ist so ein typischer Augenverschliesserbeitrag bei dem Sachen vermengt werden die nicht zusammengehören.
Streich den ganzen Mist und versuch dann mal rational an wirklich problematische Themen wie "race and intelligence", oder (noch mal deutlich unangenehmer) "race and health" ranzugehen.

Da wird es dann nämlich wirklich unschön und das bequeme "sind alles nur zuschreibungen" funktioniert nicht mehr so leicht.

Du willst einfach nur über etwas ganz anderes reden. Du willst darüber reden, ob "health" oder "intelligence" etwas mit Vererbung zu tun haben. Das Phänomen des "real existierenden" Rassismus umschiffst Du damit aber. Denn Rassismus ist keine Krebsforschung, sondern eine Ideologie, die man beschreiben kann und die von mir genannten und noch viel mehr Zuschreibungen vornimmt. Auch wenn da freilich noch ganz andere Sachen wie Ressentiments usw. reinspielen.

Aber bevor man sich tatsächlich Gedanken darüber macht, weshalb solche Zuschreibungen munter weitertradiert werden und populistisch ausgenutzt werden können, kümmert man sich lieber um "wirklich problematische Themen" wie die, ob Schwarze im Schnitt schneller laufen können als Weiße oder nicht, und wenn ja, ob das an den Genen liegt oder an einem Dutzend sozialer Faktoren.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #117 am: 29.04.2011 | 16:20 »
Doch. Genauso werden Rassen definiert. Per Konvention zeichnet sich dann eine Rasse X durch die Eigenschaften A, B und C aus, die andere Rassen nicht haben. z.B. dunkle Haut/dunkles Fell/blaue Augen/ whatever. Das Problem ist sinnvolle Alleinstellungsmerkmale zu finden. Aber nur weil man sich nicht einigen kann, wie man die beobachteten Merkmale sinnvoll ordnet, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.

Das ist z.B. Humbug. Obama, z.B., der, obwohl genetisch nur zu 1/4 "schwarz", wird durchgehend als Schwarzer bezeichnet. Auch die meisten "Schwarzen", die zu weniger als der Hälfte "schwarz" sind, sehen sich selbst als tendenziell einer hypothetischen schwarzen Rasse zugehörig. Dann anzufangen, genetisch argumentieren zu wollen, ist schlichtweg magisches Denken und wissenschaftlicher Humbug. Korknadel trifft es: Rassismus ist Ideologie und keine Wissenschaft.

Bei den meisten Themen von Race&Health und Race&Intelligence handelt es sich übrigens wohl eher um Scheinkorrelationen. 1. gibt es gerade bei Race&Health viel mehr Beispiele, die dafür sprechen, dass es keinen Zusammenhang gibt und dass beobachtbare Unterschiede an Populationen und nicht an etwaigen Rassen liegen (vergleiche z.B. das Vorkommen von Sichelzellanämie und das Auftreten von schwarzer Hautfarbe). 2. Vergleicht Race&Intelligence viel eher die durch Bildung bestimmte Intelligenz bestimmter sozialer Schichten, die nicht so durchlässig sind, wie gern behauptet (trickle down, hahahaha). Genetische Ursachen innerhalb von Rassen können weitestgehend ausgeschlossen werden.
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 16:24 von Dolge »

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #118 am: 29.04.2011 | 16:21 »

Jetzt hatte ich zuletzt eine intressante Diskussion mit einem Soziologie Studenten der mir sagte das der ansatz viele Systheme, nämlich das Eigenschaften von der Rasse abhänge, Rasistische überlegungen verstärken oder bestätigen könnten.

Ab hier war mir klar, was passieren würde. Und ich werde trotzdem am Sonntag unreflektiert meinen Kämpfer seiner rassistischen Gewaltneigung gegen unterprivilegierte Dunkelelfinnen in sonnenlichtdistanzierten Milieus nachgehen und ihn so das Patriarchat stärken lassen. Höhö.

Offline Arbo

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #119 am: 29.04.2011 | 16:22 »
@ Knorknadel:

Wobei Darius m.E. insofern Recht zu haben scheint, als dass die Probleme, die er meint, durch die Rassismusdebatten ein gewisses Geschmäckle bekommen. Ansonsten Zustimmung.
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #120 am: 29.04.2011 | 16:26 »
Aber nur weil man sich nicht einigen kann, wie man die beobachteten Merkmale sinnvoll ordnet, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.
Die Existenz der Merkmale wird ja nicht angezweifelt, sondern die Selbstverständlichkeit von deren Einordnung in die Rassenkonvention,  entweder hat man sich auf eine solche Konvention geeinigt oder nicht. Man kann natürlich selbstständig eine Konvention treffen (mögliche Voraussetzungen dafür sind ja vorhanden), aber man kann nicht sagen diese Einordnung wäre dann zwingend gegeben.
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 16:31 von OldSam »

Offline Darius der Duellant

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #121 am: 29.04.2011 | 16:28 »
Es ist beides weder gewalttaetig noch rassistisch da sich beides auf eine Fiktion bezieht.
Das sehe ich nicht so.
Es sind die gleichen Verhaltensweisen und Muster wie bei realem Rassismus, nur das Zielobjekt ist ein anderes.
ll
Zitat
Das heisst wer Ego-Shooter spielt uebt keine Gewalt aus.
Es wird niemand verletzt, beeintraechtigt bzw. kein Gewalt Akt vollzogen.

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Wenn wer in einem RPG einer Figur aufgrund von Parameter Faehigkeiten gibt ist nicht rassistisch.
Es ist schliesslich kein Person oder Mensch betroffen.

Nö. Es ist virtuelle Gewalt/Kapitualismus usw.
Blos weil ich am Ende von Monopoly maximal mit einem "ich habe gewonnen" dastehe, ändert das nichts daran, dass die Spielhandlungen kapitalistisch sind und mich auch genau darauf konditionieren.


Zitat
Ich halte es fuer falsch davon auszugehen das es "nur nicht schlimm sei" weil es keine reale Existenz betrifft, weil es bereits impliziert das es eine reale Existenz betreffen koennte.

Könnte es ja auch.
Gewalt ist ja kein herbeigeredetes konstrukt sondern ziemlich real.


Zitat
Das die Vermischung von Fiktion [Spiel] und Realitaet geben koennte. Die jedoch bereits im Ansatz nicht gegeben ist.

Da möchte ich entschieden widersprechen.
Eine absolute und vollständige Trennung von Fiktion und Realität halte ich für eine Illusion.
Gewalt im Film ist idR nicht real, trotzdem schafft sie es, ähnliche Reaktionen wie echte Gewalt hervorzurufen.

Zitat
Das heisst aufgrund der Tatsache das es keine Menschen betrifft respektive ein Spiel und / oder Fiktion ist, ist es imho unzulaessig den Anspruch an die Spieler zu stellen ueber das Verhalten zu reflektieren beziehungsweise es zu bewerten als wuerde es einer Handlung in der Realitaet entsprechen.

Ganz im Gegenteil.
Gerade in der Jugendarbeit und Gewaltprävention und auch bei Mediatoren sind Rollenspiele ein recht verbreitetes Mittel um mittels fiktiver Gewalt bzw gespielten Handlungen eine reflektion über echte Handlungen herbeizuführen.



Zitat
Aber ich finde es ist noch kein Rassismus wenn Thorwaller und Zwerge + 1 Auf Zechen und Elfen und Waldmenschen + 1 auf Tanzen haben
Je nach der eigenen Rassismusdefinition KANN man das schon als rassistisch empfinden.
Das spezifische Problem bei DSA für manche Leute ist halt (es gab dieses Thema auf Alveran mal), dass es doch recht offensichtlich von irdischen Kulturen kopiert.
Wenn dann die Wikinger als absolute Übermenschen, die körperlich total überlegen sind, dargestellt werden, wohingegen die schwarzen natürlich Musik im Blut haben, mag das dem einen oder anderen ebenso sauer aufstossen, wie anderen die Sprachvergewaltigungen bei den Professionsbeschreibungen.

Du willst einfach nur über etwas ganz anderes reden. Du willst darüber reden, ob "health" oder "intelligence" etwas mit Vererbung zu tun haben. Das Phänomen des "real existierenden" Rassismus umschiffst Du damit aber.
So ein Schmarrn.
Zum Problem des real existierenden Rassismus habe ich mich oben schon geäussert.
Was du nicht verstehst oder verstehen willst, ist dass die zwei Sachen nicht trennbar sind.
"Rassissmus" geht idR mit einer bewertung einher.
Solange man sich jetzt an denjenigen Dingern aufhängt, die wahrscheinlich ein gesellschaftliches und kein genetisches Problem sind ("Kriminalitätsrate bei Sinti und Roma ist im Vergleich zu XYZ extrem hoch")
kann der geneigte Menschenfreund problemlos jedem Populärrassiten vorhalten, wie unsinnig eine rassenhierachie ist, die auf solchen Punkten beruht..
Wendet man seinen Blick aber auf die von mir angeführten Themen, sieht man dass das ganze eben doch keine so klare Sache ist.
"Ich möchte mich nicht mit afrikanern vermischen weil ich keine Lust auf eine erhöhte Anfälligkeit für Sichelzellenanämie bei meinen Kindern habe", bekommst du mit den üblichen Anti-Rassismusargumenten ("es gibt keine Rassen!!!!") nämlich nicht vom Tisch.

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #122 am: 29.04.2011 | 16:31 »
Mal ein konstruktiver Vorschlag.
Wie wär es wenn wir ein 100% Rasissmusfreies und nicht Gewalt förderndes Rollenspielsysthem für Kinder entwickeln.
Also ich würd kostenlos einen Soundtrack zu steuern.
So eine Art Pädagogisch wertvolle Fantasy Welt?
Mann müsste das natürlich mal weiter diskutieren...ist zwar ein neues Thema aber was ist Gewaltverhelichend? Und was nicht?
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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #123 am: 29.04.2011 | 16:32 »

Aber bevor man sich tatsächlich Gedanken darüber macht, weshalb solche Zuschreibungen munter weitertradiert werden und populistisch ausgenutzt werden können, kümmert man sich lieber um "wirklich problematische Themen" wie die, ob Schwarze im Schnitt schneller laufen können als Weiße oder nicht, und wenn ja, ob das an den Genen liegt oder an einem Dutzend sozialer Faktoren.

Das ist eigentlich die interessante Frage für mich: inwieweit beeinflussen die Ansichten, die in Unterhaltungsmedien publiziert werden, gewollt oder ungewollt die Konsumenten? Wahrscheinlich glaubt hier im  :T: niemand, dass die DSA-Autoren überzeugte Rassissten sind, was auch immer sie über das Trommeln und den "angeborenen Rythmus im Blut" irgendwelcher aventurischer Volksgruppen schreiben.

Aber die Leute, die das lesen? Wie viele Leser sehen das als eine Genrekonvention des Abenteuerromans an (die "früher" von imperialistischem und rassisstischem Gedankengut nur so strotzen), wieviele sehen das als eine Wiedergabe realweltlicher Verhältnisse, und wieviele ziehen daraus Schlussfolgerungen über die gesellschaftliche Stellung realweltlicher Gruppen?
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

Offline Helmron

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Re: Rassismus im Rollenspiel
« Antwort #124 am: 29.04.2011 | 16:35 »
Nein, weil da Volk und Kultur untrennbar verwoben sind. Aber das ist ein guter Ausgangspunkt für eine Überlegung: Ein Thorwaler, der aus irgendwelchen Gründen woanders aufwächst, wo nicht so viel gesoffen wird... bekommt er den Bonus von +1 auf Zechen oder nicht?

- nein, denn das resultiert aus kulturellem "Training"

- ja, weil Thorwaler von Natur aus Alkohol schneller abbauen können


Interessanter Gedanke. Bei der Erstellung eines Thorwallers zahlst du 5 Gp zusätzlich.
Sagen wir der Thorwaler wächst in einer mitteländischen Stadt auf. Du hast also die Kultur "Mitteländische Städte".
Laut regeln hast du vermutlich trotzdem den Vorteil + 1 Zechen. Wie du es in der Fiktion  erklärst liegt dann bei dir.  
« Letzte Änderung: 29.04.2011 | 16:40 von Helmron »
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