Es sind die gleichen Verhaltensweisen und Muster wie bei realem Rassismus, nur das Zielobjekt ist ein anderes.
Hier wuerde ich widersprechen.
Es gibt weder ein Ziel das dem Objekt hinsichtlich des real existierenden Rassismus entspricht, noch gibt es das entsprechende Muster und auch die Verhaltensweise unterscheidet sich grundlegend.
Die Verhaltensweise insbesondere dadurch das sie von einem Spielmechanismus gepraegt beziehungsweise gefuehrt wird. Es liegt keine ideologische Praegung vor und die Verhaltensmuster stimmen nicht ueber ein.
Allenfalls wenn man die Trennung von Spiel/Fiktion und Realitaet aufhebt.
Wobei die Aehnlichkeiten dann erneut abstrakt sind.
Blos weil ich am Ende von Monopoly maximal mit einem "ich habe gewonnen" dastehe, ändert das nichts daran, dass die Spielhandlungen kapitalistisch sind und mich auch genau darauf konditionieren.
Falsch. Die Handlungen im Spiel sind spielerisch und nicht kapitalistisch und es erfolgt keine Konditionierung.
Das heisst man hat durchaus untersucht in wie weit Spielen eine Konditionierung beguenstigen kann, allerdings in Hinblick auf positive Eigenschaften [Gehirn-Jogging Spiele, Ausbau der Strategischen Faehigkeiten durch das Spielen von Schach, Go, Wirtschaftssimulationen sowie Spielen mit sozialen Netzwerken in Form von Gilden]
Das Ergebnis war dahingehend ernuechternd das die Spiele keinen Lern-/Konditionierungs Effekt haben.
Die Probanten wurden besser, allerdings nur in Bezug auf das Spiel.
Gewalt ist ja kein herbeigeredetes konstrukt sondern ziemlich real.
In Bezug auf ein Rollenspiel, ein Ego-Shooter oder andere Spiele ist die Gewalt nicht real.
Es wird keine Kraft Anwendung auf eine Person oder einen Gegenstand ausgeuebt.
[Vielleicht gibt gewaltsame Einwirkungen auf die Psyche aus dem Kontext des sozialen Umgangs - aber die Form der Gewalt wurde nicht thematisiert]
Das heisst wenn man in einem Rollenspiel die Aussage trifft das die Spielfigur ein Spielobjekt beeinflusst und es beschrieben wird findet keine Gewalt Handlung statt. Gegebenfalls im Kontext der Fiktion, aber nicht in Bezug auf die Realitaet.
Da möchte ich entschieden widersprechen.
Eine absolute und vollständige Trennung von Fiktion und Realität halte ich für eine Illusion.
Ich halte sie fuer einen erwiesnen Fakt.
Gerade durch z.B. die Darstellung von Vorgaengen im Film die auf die Realitaet uebertragen einen Gewaltaetigen Vorgang darstellt, wird in der Regel keine Abstumpfung oder Konditionierung hinsichtlich der Gewaltempfaenglichkeit des Zuschauers geschaffen.
Andernfalls wuerde bzw. haette, als einfaches Beispiel, die Verbreitung der Warner Brother Cartoons wie Tom und Jerry dazu gefuehrt das die heutige Generation respektive zuvor entsprechend gewaltaetig konditioniert waere.
Ebenso wuerde die weite Verbreitung von PC Spielen wie Ego-Shootern zu einer entsprechenden Konditionierung gefuehrt haben, die jedoch auch nicht festzustellen ist.
Gewalt im Film ist idR nicht real, trotzdem schafft sie es, ähnliche Reaktionen wie echte Gewalt hervorzurufen.
Gerade in der Jugendarbeit und Gewaltprävention und auch bei Mediatoren sind Rollenspiele ein recht verbreitetes Mittel um mittels fiktiver Gewalt bzw gespielten Handlungen eine reflektion über echte Handlungen herbeizuführen.
Diese Form des Rollenspiel hat sehr wenig bis ueberhaupt gar nichts mit der Form des Rollenspiels zu tun wie es hier verstanden wird. [Desweiteren finden sich dort keine Charakter Werte und dergleichen]
[Thorwaler +1 Zechen, Elfen +1 Musik
Je nach der eigenen Rassismusdefinition KANN man das schon als rassistisch empfinden.
Nein. Weil es eine Weltbeschreibung ist.
Das heisst in Bezug auf die Spielwelt ist es ueber die Regeln ein einfacher Fakt das die einen besser darin sind und die anderen besser in etwas anderen.
Der Rassismus Vorwurf gestaltet sich doch aus der Uebertragung das ein Thorwaler einen realen Menschen nordischer Abstammung abbilden soll und ein Zirkelschluss gegeben ist.
Hierbei liegt m.E. der rassistische Gedanke nicht unbedingt beim Autor, sondern bei dem Leser, welcher die Verbindung herstellt.
Wenn Tolkien beispielsweise aussagt das seine Figuren keinen Bezug zu der real existierenden Gesellschaft haben, ist das eine Aussage die m.E. zu akzeptieren ist.
Wenn ein Leser nun behauptet das die Figuren der Elben in der Auspraegung als recht perfekte Kreaturen der englischen Aristokratie entspricht so sagt es m.E. mehr ueber ein (ggf. rassisches) Weltbild des Lesers aus, als ueber das Weltbild Tolkiens.
Etwas anderes waere es wenn Tolkien sein Werk mit der erklaerten Absicht geschrieben haette eine Aussage ueber reale politische Verhaeltnisse zu treffen.