Autor Thema: Was ist der Grund für die enttäuschten Kunden von Savage Worlds?  (Gelesen 67762 mal)

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Offline JS

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Wir haben mit SW längere Zeit Fallout, Necropolis, Sundered Skies und "Normalfantasy" gespielt, und keiner der an diesen Runden insgesamt beteiligten 8 Spieler konnte SW das abgewinnen, was die zu der damaligen Zeit unangenehm laute und missionarisch penetrante Fangemeinde ihm immer wieder nachsagte und propagierte.

Wir empfanden zwar die SC-Erschaffung nach Baukastenprinzip gut - sie erinnerte z.B. an das Unisystem -, die Unterscheidung zwischen Helden und Statisten aber führte im Spiel schon zu zahlreichen völlig absurden Situationen, ebenso das Würfelsystem mit seinen Freakrolls. Wie auch Thot, so empfanden wir SW als grob und teilweise völlig skurril; letzteres begründete sich u.a. auf den Möglichkeiten, jemanden gezielt abzulenken (also "shaken" zu machen). (Zahlreiche Diskussionen zu diesen manchmal sehr absurden Situationen findet man auch hier im Tanelorn.)

Im Kern störte uns alle, das SW in vielen Situationen, besonders in Kämpfen zwischen Wildcards, keineswegs "fast, furious and fun" war, sondern schlicht und einfach reine Langeweile und Kaugummikämpfe bot.

Wäre diese - ich muß es leider noch einmal sagen - ganz unangenehme Fangemeinde damals nicht gewesen, empfände ich SW als ein normales, weitgehend funktionierendes System mit Stärken bei der SC-Gestaltung und Schwächen im Kampfbereich. Doch einige seiner lauten und sozial fragwürdigen Fans haben mich so abgestoßen, daß ich SW mittlerweile nicht mehr von ihnen und ihren Reden trennen kann und möchte.

Meine SW-Enttäuschung beruht also im Grunde genommen auf dem Hype, der um das System gemacht wurde, weniger darauf, daß ich mich an den Schwächen SWs sonderlich störe. Ich werde SW als Spielsystem nicht mehr aus dem Schrank ziehen, aber das nicht, weil ich es sooo schlecht finde, sondern, weil es andere Systeme gibt, die meinen Vorstellungen und Wünschen sehr viel besser entsprechen und die auch ohne eine Fanlatte an Regeln und Verhaltensweisen zum eigentlichen Regelsystem funktionieren.
:)
« Letzte Änderung: 3.05.2011 | 14:25 von JS »
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Offline Harlan

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Ah, es ist wieder so weit: die Savages sind unangenehm, laut, sozial fragwürdig, abstoßend. Allein um das zu sagen, lohnt es sich, hier immer mal rein zu schauen, gell  ;)

ErikErikson

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So laut sind sie gar nicht.

Offline Harlan

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So laut sind sie gar nicht.

Willst Du mit der Bemerkung auch unhöflich werden?

Offline Korig

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Ah, es ist wieder so weit: die Savages sind unangenehm, laut, sozial fragwürdig, abstoßend. Allein um das zu sagen, lohnt es sich, hier immer mal rein zu schauen, gell  ;)

Ist halt wie immer im Leben, dass die wenigen unangenehmen einfach besser in Erinnerung bleiben. Ich habe zumindest viele nette SWler hier kennen gelernt, bis halt auf wenige Ausnahmen  ~;D

Offline Tsu

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Oh man, als hätte man mit dem letzen Thread und der Aktion "Komm, eröffnen wir doch  einen FlameWar Thread und laden die ganzen Neider zum diskutieren ein" nicht gelernt.

Und siehe da die selben Kollegen wie immer: Thot und Konsorten...

Mal sehen wer diesmal gebannt wird

*holt sich Popcorn*

mfg

 ~;DTsu ~;D

Offline Teylen

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@Teylen
Du hast es erst einmal gespielt (?) und dabei ist offenbar irgendwas untypisches gelaufen: 10 Aufstiege in einer Sitzung, gleichgeschaltete Charaktere, keine Verbündeten ...
Jep, es war nur einmal.
Es koennten auch 5 Aufstiege gewesen sein, jedenfalls schon ein paarmal.
Die Charaktere wurden nicht wirklich gleichgeschaltet sondern vorher kurz erschaffen.
Jeder durfte selbst ran und auch Fragen und sowas. Es gab nur die Absprache das die zu einem Polizei Team gehoeren und Zombies toeten wuerden.
Wir hatten dort iirc 3 bis 5 verbuendete NSCs.
Die haben auch Sachen gemacht, aber irgendwie beeindruckten die mich [gerade regelmechanisch] nicht so wirklich.
Wir hatten mit der GE gespielt.

Zitat
Deine Erwartungen sind außerdem unrealistisch gewesen, insofern als es nicht die Regeln zur Charaktererschaffung sind, welche ein Spielen in Militärsettings mit Hierarchien ermöglichen.

Ich meinte es eher allgemein bezogen.
Nun und an dem WE schaffte es ein anderes System [Reign] aehnliche Erwartungen exellent zu erfuellen [sogar ohne das ich die Erwartungshaltung vorher hatte]

Zitat
Ist das wirklich ein Grund für Enttäuschung? Lies es doch erst mal in Ruhe, und überlege, was man damit anfangen kann/sollte, anstatt nach einem atypischen Spielabend den Wert des Systems zu beurteilen.
Im Grunde ist das genannte schon ein Grund fuer Enttaeuschung.
Nicht die fehlende Hirachie, sondern die fehlende (komplexe) Strategie / Taktik.

Hinsichtlich des erneuten lesen stellt sich fuer mich die Herausforderung das ich nicht davon ausgehe das es dadurch einen groesseren Detailgrad erhaelt und die taktischen Moeglichkeiten in einer Form zu nehmen das es mir als Spieler strategisch komplex erscheint.

Letztlich heisst es auch nicht das es nicht kurzweilig war, nur das es, uhm, schwer zu beschreiben, eher als ein kleines nettes System zum schnellen zwischendurch spielen rueber kam den als taktisch-strategische Herausforderung die den Anspruch von Go [genannt da es mein Fav. Strategie Spiel ist] auf das Rollenspiel uebertraegt.

Ansonsten muesste ich es zum lesen kaufen, was ich nachdem Spielabend nicht tat. ^^;
(Und da ich einen Stapel ORE Regelwerke plane vorher zu lesen muesste es warten)
Allerdings bin ich, wie geschrieben, neuen Spielmoeglichkeiten gegenueber durchaus offen um es erneut anzutesten.
Mit entsprechend nach unten korrigierten Erwartungen [die dann einfacher zu erfuellen / ueberbieten sind].
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Offline Tarin

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Wir haben es ebenfalls probiert und relativ schnell wieder fallen gelassen. Gründe dafür sind ...

- verschiedene Würfeltypen. Es ist einfach unübersichtlich. Das es stört, wurde uns aber erst während des Spielens klar. Mittlerweile spielen wir einfach wieder Spiele mit wenigen Würfeltypen oder aber Spiele, in denen man nicht dauernd verschiedene Würfel zusammensucht.
- Subsysteme. Mein Verständnis von Eingängigkeit und F!F!F! beißt sich mit Sonderregeln für Massenkämpfe, Verfolgungsjagden, Luftkampf, Kampf für Wildcards, Kampf für Extras.
- Krempel. Auch hier wurde erst später klar, dass das nichts für uns ist, es klingt nämlich eingängig und toll. Aber Spielkarten, Bennies und der ganze Kram ist uns einfach zuviel. Speziell dann, wenn man Minis als Shaken markiert werden sollten, hatten wir einfach zu viel Zeug auf dem Tisch. Battlemaps und Minis generell finde ich aber mittlerweile toll. Das ist allerdings ein Verdienst der 4E, nicht von SW.
- schwieriges Selberbauen. Auch das Selbermachen von Settings, Monstern usw. ist nicht F!F!F!, zumindest nicht, solang man das System nicht sehr genau kennt. Dann dreht man nämlich sehr schnell an irgendwelchen Rädchen, die das System kippen, ohne das einem das klar ist.

Gruß
Tarin, spielt aktuell Dungeonslayers, DnD4 und demnächst vllt. ein bisschen PDQ
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Harlan

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@ Tsu
Ach was, der ganze thread ganze landet hoffentlich bald im Blubberorkus, wegen allgemeiner Substanzlosigkeit. Schwamm drüber. Von mir aus lieber früher, als später!

@ Teylen
Viel Spaß, niemand zwingt Dich! (Ich finde Go übrigens auch toll, noch jemand?)

Offline JS

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Ok, ihr habt recht, ich hätte etwas mehr differenzieren sollen (müssen!), denn ein Thread über SW-Fans sollte es nun nicht werden.

Daher genauer: Zu der Zeit, als wir viel SW spielten und auf den Hype hereingefallen waren, gab es hier und anderswo EINIGE höchst aktive und leider sehr dominante und gleichzeitig mir sehr unangenehme SW-Fans, auf die meine Aussagen oben gemünzt sind.

Seit Bobas Tacheles kann ich hier im Tanelorn nichts Negatives mehr über die noch aktiven SW-Fans und den SW-Channel sagen. (Außer vielleicht, daß sie sich nach wie vor schnell angegriffen fühlen. ;) )

Dennoch lag uns SW einfach nicht, warum genau, wurde schon gesagt und ist - wie so oft - weitgehend individuell empfunden. Wer SW mag, wird dafür ebenso stichhaltige Gründe für sich gefunden haben.
« Letzte Änderung: 3.05.2011 | 12:46 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Teylen

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@Harlan:
Positiv gesehen bin ich recht schnell ggf. neu zu begeistern, also ich habe SW nicht soweit abgeschrieben wie es ggf. klingt. ^^

Ansonsten finde ich den Thread weder destruktiv noch geblubbert.
Die Leute werden ja nicht weniger enttaeuscht weil man es weg schiebt.
So ein gewisses rauschen von denjenigen die noch nicht spielten kann man ja auch ignorieren. ^^;

Speziell dann, wenn man Minis als Shaken markiert werden sollten, hatten wir einfach zu viel Zeug auf dem Tisch.
Man kann die Figuren die Shaken sind einfach auf die Seite legen oder bei der Verwendung von Linsen umdrehen.
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Offline Boba Fett

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Offline Feuersänger

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Gründe:

Wie im anderen Thread schon erwähnt, vor allem die extreme Zufälligkeit des Systems. Freak Rolls und so. Da kommt irgendein Extra daher und würfelt im falschen Moment mal ein paar Aces, und zack bist du in einem Rutsch weggebombt. Da helfen dann oft auch keine Bennies mehr. Auch in Nicht-Kampfsituationen finde ich es fragwürdig, wie leicht selbst hochstufige Charaktere einen normalen Wurf in den Sand setzen können.

Zweitens, ich bin kein Freund von Mechaniken, bei denen man auf SL-Gnaden angewiesen ist. Und das ist bei Bennies der Fall. Wenn der SL keinen Bennie rausrücken will, kriegst du keinen. Leider haben beide SLs, mit denen ich bisher SW gespielt habe, die Bennies nicht so fließen lassen, wie es fürs Funktionieren von SW nötig wäre. Klar, man kann SL-Fehler nicht unbedingt dem System anlasten, aber das ändert nichts am Ergebnis.

Drittens, die Charakteroptionen empfinde ich als ziemlich eingeschränkt. Nein, ich will jetzt nicht darauf hinaus, dass Novizen gnadenlose Stümper sind, ich weiß, dass man auch auf höheren Graden anfangen kann. Aber auch auf höheren Graden sind die eigenen Möglichkeiten immer noch ziemlich eingeschränkt; vielleicht nicht ganz "One Trick Pony" aber es geht in die Richtung.

Wie gesagt, auf anfängliche Begeisterung ("Wir wollen alles savagen") folgte nach einiger Zeit die Ernüchterung. Ich würde jetzt keine längerfristigen Kampagnen mehr mit SW spielen wollen. Oneshots und Minikampagnen meinetwegen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline OldSam

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Da ich schon mit mehreren Probleme gerechnet hatte, kann ich eigentlich nicht sagen, dass ich wirklich "enttäuscht" war von SW, aber die Befürchtungen wurden halt auch nicht widerlegt, nur differenziert ;) Aus meiner Sicht wird SW in verschiedener Hinsicht überschätzt und ist mir zu grobkörnig für den regelmäßigen Gebrauch, mehrere Kritikpunkte wurden da ja schon genannt. Trptzdem ist nach mehreren Spielen mein Fazit, dass es durchaus ein spaßiges System für passende Action-Oneshots ist, obwohl es andere gibt, die mir persönlich besser gefallen.
Ich glaube, dass das bombastische Marketing ein wichtiger Grund für die "Kundenenttäuschung" ist, also für Leute, die das System aufgrund der Werbeaussagen gekauft haben. Weil da muss ich einfach sagen, sorry, die Werbung als solche ist sehr gut gemacht, aber inhaltlich wird viel zu dick aufgetragen, die Versprechungen werden also nicht erfüllt.
Für leichtgängige, pulpige Action-Games, die spielig sein sollen und wo die Charaktere mechanisch relativ einfach gestrickt bleiben können, ist SW nen gutes System. Das Problem scheint mir dementsprechend v.a. darin zu liegen, dass teils Erwartungen aufgebaut werden, die das System nicht erfüllt, z.B. ist vielleicht so manchem Kundem nicht klar gewesen, dass die Geschwindigkeit durch Reduktion von Details u. weniger Differenzierung kommt (mehr abstrakt) und das viele Sachen sich nicht grad realistisch anfühlen, sondern schlicht auf lockeres, schnelles gaming ausgerichtet sind (ohne das Wunder vollbracht werden).

Einige der wichtigsten Kritikpunkte für mich:
Falsche Wahrscheinlichkeitsentwicklung der dice-steps, da z.B. der an sich bessere W8 deutlich seltener explodiert als der W4.
Die starke Zufälligkeit und die extreme Streuung durch die explosiven Würfe bringen viel Unberechenbarkeit und oft auch ziemlich unplausible Resultate (also schon mehrfach vorgekommen in nur ein paar Spielen).
Ich mag es einfach nicht, dass z.B. ein Elite-Sniper grundsätzlich problemlos ohne Kompetenzverlust auf eine Panzerfast umswitchen kann und dabei sogar noch besser ist als der normale Heavy Weapons Guy, da alles "Schiessen" ist...
Meiner Meinung ist die Abhängigkeit der Spielmechanik vom Fluss der Bennies zu hoch, da auf diese Weise viel weniger Variabilität im Spielstil möglich ist, wobei es natürlich nix macht, wenn man wirklich nur pulp-action oder vergleichbares spielt.
« Letzte Änderung: 3.05.2011 | 13:29 von OldSam »

Offline Boba Fett

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Und das ist ganz bestimmt keine Kampfrethorik?
Wenn ...
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ErikErikson

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Äh,Dolge, ich gebe hier auch meinen Senf dazu, obwohl ichdas Spiel nie gespielt habe.

El God

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Mir gefällt Savage Worlds nachdem wir die erste Kampagne nach 43 größtenteils sehr guten Sessions abgeschlossen und die nächste schon angefangen haben nach wie vor sehr gut.
Einige Kritikpunkte hier kann ich auf einer intellektuellen Ebene nachvollziehen, andere erscheinen mir völlig abstrus - aber gut, es sind subjektive Eindrücke.

Offline Tybalt

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Bei mir war es ähnlich wie bei vielen anderen:

  • Freak Rolls. Die Ausreißer sind extremer als ich vorher angenommen habe und haben mehr oder weiniger den Spielspaß gekillt.
  • Kämpfe waren zäh und langweilig. Wir haben allerdings ohne Minis gespielt. Ich weiß, sie sind an sich vorgesehen, ich habe allerdings den Fehler gemacht und auf allzu enthusiastische Fans gehört, die meinten, man kann auch ganz toll ohne Minis spielen. Mag ja sein, hat bei uns nicht funktioniert.
  • Wir sind mit der statischen Verteidigung bei Fernkämpfen nicht warmgeworden.
  • Alles in allem war das Spielgefühl nicht das erhoffte heroische Rollenspiel.
  • Der eine oder andere lautstarke Fan, der mir unangenehm aufgefallen ist, kommt dazu. Dem Punkt messe ich allerdings wenig Bedeutung zu, wenn mir das System gefallen hätte, wäre es nicht weiter schlimm gewesen. Aber so war es halt das i-Tüpfelchen.

Etwas irritiert bin ich nur, daß hier einige Fans solche oder andere Punkte effektiv mit "Hast du halt nicht verstanden!" oder "Ihr habt eben nicht lange genug gespielt, um das Spiel würdigen zu können!" und "Wer es nicht länger gespielt hat, dessen Kritik ist wertlos!" abbügeln oder gleich pauschal Rumtrollen unterstellen. Doch, das ist schon irritierend, aber darauf bin ich ja schon bei meinem letzten Punkt weiter oben eingegangen.

Ich werde bestimmt auf einem Con nochmal Savage Worlds spielen, wenn eine vielversprechende Runde angeboten wird, ich würde es auch als Spieler spielen (wobei, da liegt meine Meßlatte extrem niedrig, ich spiele so gut wie alles mit...), aber leiten werde ich es nicht mehr, dafür hat es in meinen Augen viel zu viele Macken.

Offline Oberkampf

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Für leichtgängige, pulpige Action-Games, die spielig sein sollen und wo die Charaktere mechanisch relativ einfach gestrickt bleiben können, ist SW nen gutes System. Das Problem scheint mir dementsprechend v.a. darin zu liegen, dass teils Erwartungen aufgebaut werden, die das System nicht erfüllt, z.B. ist vielleicht so manchem Kundem nicht klar gewesen, dass die Geschwindigkeit durch Reduktion von Details u. weniger Differenzierung kommt (mehr abstrakt) und das viele Sachen sich nicht grad realistisch anfühlen, sondern schlicht auf lockeres, schnelles gaming ausgerichtet sind (ohne das Wunder vollbracht werden).

Das ist sicherlich ein Problem für viele Leute: SW lässt durch die Reduktion von Details viele Fluff- und Colourelemente bei den Spielern. Ist halt eine Geschmacksfrage, ob man das mag oder nicht.

Einige der wichtigsten Kritikpunkte für mich:
Falsche Wahrscheinlichkeitsentwicklung der dice-steps, da z.B. der an sich bessere W8 deutlich seltener explodiert als der W4.

Komischerweise fand ich das bei Earthdawn schlimmer. Aber da ist auch viel "gefühlte Wahrscheinlichkeit" drin, denn bis auf eine kleine statistische Unregelmäßigkeit (eins über dem jeweiligen Würfel) ist der höhere Würfel trotzdem statistisch immer besser.
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Offline OldSam

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Es koennten auch 5 Aufstiege gewesen sein, jedenfalls schon ein paarmal.
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Wir hatten dort iirc 3 bis 5 verbuendete NSCs.
Die haben auch Sachen gemacht, aber irgendwie beeindruckten die mich [gerade regelmechanisch] nicht so wirklich.

Ich hab auch in der Runde mitgespielt und die Charerschaffung war nach meiner Erfahrung mit ein paar anderen Runden ganz normal. Die schnellen Aufstiege (ein paar Mal, weiss es nicht mehr genau) waren in der Tat sehr außergewöhnlich, aber das war jedenfalls für mich nichts negatives. Es sollte damit das Gefühl des Leveling in Computerspielen entstehen, da wir immer nach einem Abschnitt mit überstandenem Kampf usw. aufstiegen und zugleich auch das Level der Gegner angehoben wurde.

Verbündete NSCs hatten wir definitiv ein paar Mal und ich sehe das auch so wie Teylen, dass diese mechanisch wenig zu bieten hatten, im Grunde immer nur der eine stupide W6 und schauen wir mal, ob es klappt. Immerhin konnten die manchmal mit Glück was reissen und ein paar Gegner als Kanonenfutter abhalten  :P Ich fand die jedenfalls bemerkenswert undifferenziert, weil ein paar Hausfrauen, die wir befreit und bewaffnet hatten effektiv genau so gut waren, wie 08/15-Polizisten, die ja zumindest eine Ausbildung gehabt haben müssen, immer 1W6... großartig :-|
« Letzte Änderung: 3.05.2011 | 13:52 von OldSam »

Offline Yehodan ben Dracon

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Und ich als Threadstarter möchte ausdrücklich, dass jeder enttäuschte Spieler hier seine (begründete) Meinung über Schwächen äußern darf.
Ich möchte nur nicht, dass jemand angegriffen wird. Ein wenig Gelassenheit gehört nun mal dazu.
Allein die Aussage von Js, dass ihm einige Fans und ihre Art so sehr aufgestoßen sind, dass er das Spiel nicht mehr mag, ist doch i.O., auch wenn es unfair ist, es dem System anzulasten  ;)

Hier geht es nicht darum, wer Recht hat, oder ob SW an sich doof ist. Es geht eben darum, die eigene rosa Brille abzunehmen und mal zu gucken, ob nicht doch einige Punkte eigenartig erscheinen.

Natürlich darf aber darauf hingewiesen werden, wenn eine Einschätzung möglicherweise durch falsche Regelanwendung herrührt.

———————————————————————————————

Dass Bennies fest ins System eingebunden sind und gerade die "Slapstick" Unfähigkeit von Würfelpech auffangen sollen, dürfte hinreichend klar geworden sein. Ohne sie sind viele "weiche" Nachteile sinnlos und man ist dem eher nach Stil- als nach funktionalen Gesichtspunkten untergeordneten Würfelsystem ein Stück weit ausgeliefert.

Immer wieder werden ja Freakrolls erwähnt. Für Spieler werden sie wohl akzeptiert, nur den NSCs gönnt man sie nicht so recht. Es steht die Gefahr im Raum, dass ein SC ganz unvermutet durch eine Küchenmagd Außer Gefecht geht.
Hier also nochmal ein paar Fragen:

Ist diesen Kritikern auch klar, dass "Außer Gefecht" nicht "tot" bedeutet und dass man mittels der Fertigkeit Heilen oder der Macht einen umgefallenen Charakter recht gut wieder hinbiegen kann?

Ist ein System in dem ein Gegner mit einem Schlag einen Helden umhaut grundsätzlich nicht gewünscht? Denn auch andere Systeme bieten mWn so etwas.
Ich empfand das z.B. als reizvoll, dass jede Auseinandersetzung gefährlich ist und mit Pech eben die letzte sein kann.

Fehlende Differenzierung von Fertigkeiten wurde auch genannt. Das trifft ja auch zu. Werden denn in diesen Fragestellungen berücksichtigt, dass sich eben Scharfschützen durch Talente von Artilleristen unterscheiden und nicht durch eine Fertigkeit? Nur durch Talente sind signifikante Unterschiede in der Erfolgschance zu erreichen.

« Letzte Änderung: 3.05.2011 | 13:45 von Opa Hoppenstedt »
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alexandro

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Was hält dich davon ab, "Schießen" in bestimmten Settings in x verschiedene Fertigkeiten aufzuspalten? Habe ich in einigen Settings mit "Fahren" und "Kämpfen" gemacht und funktioniert wunderbar (natürlich ist es angeraten, bei größerer Fertigkeitsanzahl auch mehr Fertigkeitspunkte zu vergeben - etwas das GURPS z.B. nie gelernt hat). Welchen Mehrwert haben lange Fertigkeitslisten, wenn die Fertigkeiten ohnehin dieselbe Funktion haben (den Höchstgrad dieser Absurdität findet sich in SilCore: dort braucht man "Verstecken" um sich irgendwo zu verbergen, "Heimlichkeit" um sich ungesehen zu bewegen und "Beschatten" um jemand ungesehen zu folgen  :gaga: ).
« Letzte Änderung: 3.05.2011 | 13:57 von alexandro »

Offline Yehodan ben Dracon

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Magst Du diese Punkte noch mal beleuchten? Insbesondere statsiche Verteidigung im Fernkampf.... Kam denn Deckung nicht zum Einsatz? Möglicherweise wurde dies ohne Visualisierung links liegen gelassen. Wurde sich bewegt oder lief man auf den Gegner zu und kloppte ihn um und zwar jeder suchte sich einen einzelnen Gegner? Ich frage, weil auch wir damit zu "kämpfen" (hihi) haben.

Und: Wie fühlen sich denn da andere Systeme besser an? Ich dachte, Fernkämpfe in Gräben sind per se statisch?
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Offline Abd al Rahman

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Bei mir war es ähnlich wie bei vielen anderen: Etwas irritiert bin ich nur, daß hier einige Fans solche oder andere Punkte effektiv mit "Hast du halt nicht verstanden!" oder "Ihr habt eben nicht lange genug gespielt, um das Spiel würdigen zu können!" und "Wer es nicht länger gespielt hat, dessen Kritik ist wertlos!" abbügeln oder gleich pauschal Rumtrollen unterstellen. Doch, das ist schon irritierend, aber darauf bin ich ja schon bei meinem letzten Punkt weiter oben eingegangen.

Ich drücke es höflicher aus:

Ich war überrascht als ich feststellen musste, dass sich SW tatsächlich nicht schnell erschließt. Es ist wesentlich komplexer wie es die F!F!F! Werbung und die Fans behaupten. Wer den Einfach-Behauptungen Glauben schenkt (das meine ich ganz neutral, nicht wertend) wird von SW enttäuscht werden.

Ich würde nach über anderthalb Jahren SW und einer (bald zwei) Konversionen nicht mehr behaupten, es sei ein einfaches System. Schnell ist es ja, aber nicht einfach.