Mir geht es bei den Lynch-Filmen oft so, dass ich auf einer intuitiven Ebene schon verstehe, worum es geht, weil er sehr, sehr effektiv mit Bildern arbeitet. Aber diesen Eindruck dann genau zu formulieren ist wahnsinnig schwierig. Andererseits habe ich grade zu Mullholland Drive schon einige sehr präzise Analysen (an)gelesen, die ganz und gar nicht auf Intuition basierten (im Wesentlichen Abwandlungen dieser "erster Teil nach zweitem Teil" - Geschichte). Sieht so aus, als käme man auf unterschiedlichen Wegen zu einem Verständins des Films, und das ist doch auch ein Merkmal von Qualität.
Ich habe mal einen Band mit Lynch-Interviews gelesen, und daraus den Eindruck gewonnen, dass er beim Filmen oft genau so arbeitet - also auch Bilder verarbeitet, von denen er nicht oder nicht genau weiss, wie sie in den Film passen. Abgesehen davon, dass ich überzeugt bin, dass andere Teile der Filme völlig durchdacht sind, ist das ja auch nicht irgendwie "unkünstlerisch" oder handwerklich schlecht. Zufall, Unterbewusstes und vor allem der Ansatz, den Zuschauer beim Verständnis des Films mitarbeiten zu lassen sind ja eigentlich auch schon wieder alte Hüte in der Kunst. Insofern teile ich dieses "Unsinn um des Unsinns willen" - Argument nicht. Das klingt so wie "Das kann ja meine kleine Schwester auch" bei abstrakter Kunst. Geht irgendwie an der Problematik vorbei.