Wer würde das denn lustig finden?
Muss es das denn sein?
Ehrlich... muss man sich dem Thema Gaming immer über Auslach-Komödien nähern?
Außerdem gibt es im Film auch eine Menge Komödien, die mit Typen wie du und ich funktionieren - auch durchaus abgedrehtere. Also welche, wo der Protagonist echt ein ganz normaler Kerl ist. Ich würde sagen, dass das sogar der Standart bei Comedy ist. Beispiel aus der RPG-Szene: Kovalics "Dork Tower". Das arbeitet eigentlich auch damit, dass ein Großteil von den Jungs um Matt auch ganz normale Typen sind, die einen Job haben und Beziehungen mit Nicht-Gamern und so (Ausnahme ist eigentlich nur Igor und selbst der beweist Sozialkompetenz). Witzig ist es trotzdem, sogar für die, die nur in der Popkultur so mitschwimmen und keine beinharten Geeks sind. Kovalic dekonstruiert die Vorurteile, die man gegenüber Gamern hat ein stückweit oder kommentiert sie zumindest und das macht uns die Figuren sympathisch. Heck, andere Subkulturen sind schon längst salonfähig geworden im Film: Der sympathische Nerd ist längst drin in den Köpfen, der sympathische Kleinkriminelle auch, der sympathische Gangsta Rapper, der sympathische Schwule - nur der sympathische Gamer steckt noch in den Kinderschuhen. Es wäre so leicht zu zeigen, dass diese Vorurteile gegenüber Rollenspielern Klischees und Halbwahrheiten sind... und es wäre an der Zeit, dass man genau das mal tut.
Und auch die Texte auf der Homepage finde ich nicht durchdacht... Sympathie für den Comic Book Guy bei "Simpsons" entsteht für Nicht-Geeks auch maximal aus Mitleid und man macht sich auch eher lustig über ihn, als das man mit ihm lacht (was bei den "Simpsons" sowieso bei ziemlich jedem der Fall ist). Klar, der Comic Book Guy ist cool, aber wie oft gibt uns diese Figur denn überhaupt die Möglichkeit, sie auf sympathische Weise kennen zu lernen. Bei "The Office" dürfte das noch schwieriger sein. Niemand mag diese Figuren ernsthaft im Sinne von Sympathie, sondern man "mag" sie im Sinne von "sie sorgen für Lacher und reißen fiese Sprüche". Aber man würde eben kein Bier mit ihnen trinken gehen.
Callisto hat was Wichtiges angesprochen... das könnte die Intention hinter dem Film sein, aber ich bezweifle, dass die Rechnung wirklich aufgeht: Denn Hipster ist der Exot in einer Welt voller Freaks. Er ist die Ausnahme. Tatsächlich täte es unserer Szene aber gut, wenn man ihn als die Regel präsentieren würde.