Ich würde auch sagen: Wenn ein Aspekt aus irgendeinem Grund nicht mehr verwendet werden kann, sollte dem Spieler erlaubt werden, ihn zu ersetzen. Wenn mein Rondra-Geweihter eben, ich weiß nicht, einen Gegner hinterrücks niedersticht und von Rondra verlassen wird, dann darf er seinen Aspekt eben in "Gefallener Rondra-Geweihter" oder "Pah, Götter, wer braucht die schon?" umwandeln. In der Zeit ist eben nichts mit Magie oder Wundern.
Natürlich sollte der Charakter dann die Möglichkeit haben, sich seinen Aspekt wieder zu erspielen, wenn er das möchte. Eben durch eine Geschichte, in der er Buße tut oder was man eben als Ex-Geweihter so machen muss.
Aspekt müssen ja keinesfalls statisch bleiben. Sollten sie meiner Meinung nach auch nicht
Um nochmal drauf zurückzukommen:
Genau SO wollte ich das auch erst machen, bis ich dann von u.a. Praion Gegenwind bekam: Nene, das ist doch dann aber nichts, weil dann hat der SC was gemacht, dass eine negative Auswirkung haben sollte und kann dann aber Karmapunkte farmen, weil man ja ständig seinen Aspekt "Habe gegen meine Gottheit verstoßen" ziehen kann.
Manchmal bin ich bei den Tipps und Vorschlägen die man hier bekommt echt ratlos, weil egal was man vorschlägt jeder mal was positives oder negatives dazu sagt. Ergo: Dann mach ich es doch lieber wie ICH es für richtig halte, anstelle wieder ja/ne/vielleicht/aber nicht so zu hören bekomme.
Ums nochmal aufzudrösen, weil sich alle hier an dem "bitte Aspekt nicht reizen" aufhängen:
Vorgabe: Es gilt AUSCHLIESSLICH FreeFATE. Andere Regelungen wie bei DF oder sonstwo benutzt werden, gehen mir für meine Aventurien-Conversion am Popo vorbei. Dazu will ich schlicht nichts hören.
Um einen Aspekt positiv ausnutzen zu können, muss die Aktion im Einklang mit dem Aspekt stehen. Für die DSA-Konvertierung erscheint es mir am sinnvollsten, wenn ich die aventurischen Voraussetzungen für das Zaubern und die Voraussetzungen der Traditionen mit in den gewählten Magie-Aspekt packe.
Dann beinhaltet der Aspekt "Schöne der Nacht, von eigener Mutter ausgebildet" automatisch eben auch die Aventurischen Grundvoraussetzungen für Magie (Fluch des Eisens, Sicht/Wahrnehmungskontakt) und die Tradition (muss Bodenkontakt halten).
Wenn ich das NICHT so handhabe, dann gibt es nur folgende Möglichkeiten:
a) Ich verzichte komplett auf diese aventurischen Anforderungen an die Magie.
b) Ich bastle mir was kompliziertes, um das abzubilden.
a) Mag ich nicht, da es in meinen Augen das Spielgefühl doch beeinflusst, wenn der Magier jetzt auch in der Plattenrüstung problemlos seine Ignifaxi raushaut.
b) Mag ich nicht, weil es das einfache, elegante FreeFATE aushebelt.
Zur entscheidenden Frage: Muss ich einen Aspekt ändern, nur weil ich ihn gerade nicht einsetzen kann?
Meine Antwort: Nein!
Hat ein Spieler für seinen SC den Vorteil "Wo ich bin, ist vorne!" und sein Char steht laut seiner eigenen Beschreibung gerade bibbernd in der hintersten Reihe, dann kann er den Aspekt auch nicht zu seinem Vorteil einsetzen - die Voraussetzungen sind nicht erfüllt (er steht nicht vorne, der Mut-Aspekt des Aspektes ist nicht erfüllt usw.). Lässt er seinen SC laut eigener Beschreibung das ganze Abenteuer in der hinteren Reihe oder Mitte gondeln, dann kann er eben auch das ganze AB nicht den Aspekt einsetzen. Und soweit ich weiß gibt es Regelungen zur Charakterentwicklung, in der auch die Umbenennung von Aspekten möglich ist.
Jetzt zum anderen Fall, den Geweihten:
Auch hier beinhaltet der "Magie-Aspekt" zur Weihe automatisch die Ge- und Verbote der Gottheit. Du willst einen Praiosgeweihten spielen, der laut Setting Aufrichtigkeit und Recht ausdrückt? Dann leb auch damit, dass du nicht lügen und nicht stehlen usw. darfst!
Tut er dies doch, dann hat er die Vorgabe des Aspekts gebrochen und darf - ebenfalls laut Setzung - erstmal nicht wundern, bis er ausreichend Buße getan hat. Es ist eben nicht der Fall "Auf dem Turm kann ich nicht zaubern, ich geh mal wieder ins Erdgeschoss". Er hat gelogen, um das ungeschehen zu machen, reicht es eben nicht aus, weiterhin die Wahrheit zu sagen, er muss dafür sorgen, dass die Lüge vor seiner Gottheit abgegolten ist. Er könnte z.B. der belogenen Person nachreisen und die Lüge klar stellen. Oder oder oder...
Wieso also kein "schlechter Gewisse"-Aspekt (jetzt mal unabhängig davon, wie er genau formuliert wird) für Geweihte? Wie Praion schon anmerkte: Dann lässt sich dieser durch eine Verfehlung erhaltene Aspekt beständigt ausnutzen, um FATEpunkte zu generieren. "Ich würd ja jetzt gerne eine Liturgie sprechen, aber ich kann ja nicht so richtig, weil ich gegen Praios gefrevelt habe, das ist doch für mich jetzt negativ - he Meister, lass mal nen FATEpunkt rüberwachsen!"
Boni lassen sich daraus aber sicherlich immer noch generieren, z. B. wenn man sich auf religiöse Autorität o. ä. berufen möchte. Mal theoretisch spekuliert.
Jupp, das ginge sicherlich! Er könnte auch den Aspekt "Gildenmagier" dafür ausnutzen, nicht vor ein weltliches, sondern ein Gildengericht gestellt zu werden (ja, das ist ein positiver Effekt!).