@Xemides/Old Sam
Wenn man solches Herumstochern und Zufügen von Hinweisen mag, ist meine Technik natürlich relativ sinnlos. Allerdings denke ich seid ihr damit eine ziemliche Minderheit. Zumindest habe ich bisher mehr Detektiv-Spielrunden erlebt, die in Frust endeten, weil das Rätsel nicht gelöst werden konnte, als den gegenteiligen Fall.
Meine Technik ist allerdings auch etwas anspruchsvoller als es auf den ersten Blick erscheint. Denn natürlich kann man diese auch plump einsetzen, aber mit etwas Geschick kann man aus ihr sehr gute Ergebnisse herausholen. Vor allem in dem man mit ihr spielt.
Letztlich funktioniert die Technik wie eine gute Lüge. Es gibt einen Funken Wahrheit (Fakten, die bereits im Spiel sind), um den herum aus dem Spielerinput die Lösung erbaut wird. Die Illusion funktioniert letztlich dadurch, dass der Spielleiter Haken auswirft und dann mit den Schnüren weiterarbeitet, bei denen die Spieler anbeißen. Der Grundsatz entstammt dem Impro-Theater: Was einmal im Raum steht, wird nicht negiert.
Dabei muss es sich im Übrigen nicht einmal um Haken handeln, die der Spielleiter bewusst ausgeworfen hat! Durch die sehr unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung von Fakten durch den Spielleiter und die Spieler, werten die Spieler andere Informationen als wichtig ein als der Spielleiter. Mit diesen Informationen sollte man als Spielleiter arbeiten, letztlich handelt es sich dabei um Ergebnisoffenheit auf der Metaebene, denn am Ende wächst aus dem Input aller Beteiligten die Auflösung heran.
Das ist natürlich ein gänzlich anderer Spielstil als man in Abenteuern vorgebetet bekommt und er lässt sich vor allem nicht auf Papier bannen, da er sehr stark von Improvisation lebt. Aber ich habe bisher nur positive Erfahrungen damit gemacht.
Allerdings stellt das ganze recht hohe Ansprüche an den Spielleiter, vor allem muss er auch bereit sein den Plot abzugeben.