[Im LARP, wo soweit mir bekannt ja das meiste im PvP läuft, fände ich es dann am ehrlichsten, würde man es gleich vom Charakterbogen streichen]
Im LARP, soweit wir nicht vom Vampire-LARP sprechen, kommt es darauf an, auf welche LARPs du gehst - PvP oder "normal". Aber das ist irrelevant, weil auch der NSC seinen momentanen Charakter voll spielt. Du hast also auch hier eine Person mit der du interagierst.
Die meisten LARPer (bzw auf den Cons, auf die ich gehe) benutzen keine Charakterbögen und wenn Charakterbögen genutzt werden, verfügen die Systeme über keine sozialen Fähigkeiten - hier werden tatsächlich soziale Konflikte zu 100% ausgespielt. Inzwischen werden auch Kämpfe hauptsächlich von den Fähigkeiten des Spielers und nicht von deren Werten bestimmt. LARP ist das Rollenspiel-Spiel, bei dem die Methode Rollenspiel vor dem Wurf absolute Priorität hat.
Die ganze Diskussion in diesem Thread dreht sich aber imho darum das Charakter-Werte egal sind, weil ein Spieler dessen Charakter überredet, getäuscht oder erfolgreich angelogen wird ja in seiner Charakter Hoheit beschnitten würde.
Dementsprechend gibt es noch einen Würfelwurf, der allerdings nicht mehr hervorbringt als unverbindliche Tags / Flags. Imho kann man dort das Würfeln auch gleich lassen und einfach feststellen das man halt die soziale Fertigkeiten des Charakters (im PvP) nicht nutzt.cc
Da widerspreche ich. Erstmal muss geklärt werden, ob ein Würfelwurf überhaupt notwendig ist. Die "Methode Rollenspiel" kommt komplett ohne Würfelwürfe aus und funktioniert dann, wenn die Spieler, auch der potentiell unterlegene Spieler, innerhalb einer PvP-Situation, im vollen Umfang und in Beziehung zu den Charakterwerten spielt. D.h., dass der Spieler des Charakters, der nach Charakterwerten keine gute Menschenkenntnis hat, entsprechend naiv spielt.
In dem Fall wird der Spieler ja auch nicht in seiner Charakterhoheit beschnitten, da er ja voll und ganz entscheidet, wie gehandelt wird, nur eben die Charakterwerte zu Basis seiner Entscheidungen macht.
So etwas funktioniert dann, wenn zwischen den Spielern ein hohes Maß an Konsens besteht, denn es gibt im Falle von Dissens keine schlichtende Instanz. Diese schlichtende Instanz ist nämlich nicht der SL, wie vielfach (IMHO fälschlich) angenommen, sondern der Würfelwurf.
Der Würfelwurf wird also notwendig, wenn Dissens zwischen den Spielern besteht. In dem Fall ist es tatsächlich so, dass der Spieler in seiner Charakterhoheit beschnitten wird, was aber nur ein Problem ist, wenn der Spieler der diese Charakterhoheit nicht freiwillig aufgibt. Denn in einer gegebenen Situation kann es auch sein, dass der Spieler sagt: "Okay, die Würfel sind so gefallen, ich akzeptiere das und mein Charakter glaubt das jetzt."
Die Problematik bei erster Methode ist, dass Spieler sagen könnten: "Wozu soziale Fähigkeiten kaufen? Kann ich doch ausspielen!"
Die Problematik bei zweiter Methode ist, dass Spieler sagen könnten: "Ich finde das unglaubwürdig! Dass ich das jetzt so spielen muss, nur weil der einen hohen Wert auf dem Papier hat, stört meine Immersion!"
Ersterem kann man dann begegnen, wenn bei den Spielern ein hohes Maß an Konsens über die Art, wie gespielt wird, besteht und die Charakterwerte als Maßstab für das Spiel noch beachtung finden. So etwas nimmt auf PvP-Handlungen halt das konkurrierende Element, denn die Spieler spielen immernoch sehr stark miteinander.
Beim zweiten wird das schon schwieriger.
Ich denke, es geht hier in erster Linie darum, ein System zu finden, das sowohl die Spieler, die lieber "ausspielen" und die Spieler, die lieber eine handfeste Regelbasis haben, zufrieden stellt, also einen Mittelweg zu finden. Dazu kann die Methode, aufgrund von vorher abgefertigten Würfen, Informationen zur Verfügung zu stellen, aber hinterher trotzdem die Methode Rollenspiel zu verwenden, eine Möglichkeit sein. Aber auch die passt nicht jedem.