Autor Thema: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?  (Gelesen 14425 mal)

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #50 am: 10.07.2011 | 13:58 »
Es gibt unzählige mögliche Bedingungen. Unterm Strich ist aber gerade deswegen der Caster überlegen, da er viel mehr Optionen hat als der meistens sehr stark fokussierte Kämpfer.
Der Fighter hat eine Potion of Fly? Prima, die hält 6 Minuten, der Zauber des Klerikers mindestens 10 (wenn nicht 20 per Extend).
Man kann wegen beengter Verhältnisse nicht fliegen? Schön, dann beengt der Kleriker eben die Verhältnisse noch mehr, bis der Fighter nicht mehr rankommt.
Das geht auch aus irgendeinem Grund nicht? Wenn es für den Zauberer wirklich ganz beschissen läuft, kann er sich immer noch mittels Dimension Door oder Teleport entziehen. Wenn es dagegen für den Fighter schlecht läuft, kann er gar nichts machen.

Wie gesagt, offensiv ist der Insect Plague echt heftig: auf dem Level 3 Schwärme, mit insgesamt 6W6 automatischem Schaden pro Runde, immun gegen Waffenschaden (!), und erzwingen drei Giftsaves pro Runde... wenn man den Fighter auf einem Feld festnagelt, macht er's nicht lange.

[EDIT:]
Zitat
Zusätzlich gehört es normalerweise zum "guten Ton", dass ein Kleriker sich an die Vorgaben seiner Kirche hält und z.B. die bevorzugte Waffe seiner Gottheit benutzt.

Die Diskussion hatten wir schonmal, und dein Argument ist immer noch Kappes. Die meisten Gottheiten haben als bevorzugte Waffe eine Kriegswaffe, mit der Kleriker normalerweise nichtmal umgehen können. Ich habe noch nie einen Kleriker erlebt, der einen Feat auf eine einzelne Kriegswaffe verbraten hätte, nur weil sie seiner Gottheit gefällt.
[/EDIT]

Aber das ist insofern alles Makulatur, denn wie Arkam völlig korrekt bemerkt, ist D&D/PF in erster Linie ein kooperatives Gruppenspiel. Daher sind diese 1-on-1 Situationen zwar ganz nett für nen Schwanzvergleich, aber in der Spielpraxis nicht so relevant.
Aussagekräftiger ist dagegen, wenn man sich eine repräsentative Gruppe aus z.B. 4 Charakteren ansieht, und dann untersucht, wie sehr die Gruppe unter dem Ausfall eines Charakters (oder mehrerer) leidet. Und da meine ich eben, dass ein Vollcaster den Ausfall eines BSF viel leichter kompensieren kann als umgekehrt.
« Letzte Änderung: 10.07.2011 | 14:01 von Feuersänger »
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Samael

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #51 am: 10.07.2011 | 14:38 »

Aussagekräftiger ist dagegen, wenn man sich eine repräsentative Gruppe aus z.B. 4 Charakteren ansieht, und dann untersucht, wie sehr die Gruppe unter dem Ausfall eines Charakters (oder mehrerer) leidet. Und da meine ich eben, dass ein Vollcaster den Ausfall eines BSF viel leichter kompensieren kann als umgekehrt.

Da ist dir sicher zuzustimmen. Aber der Fighter ist eben in PF derart aufgewertet worden, dass sein damage output auch in höheren Klassen mehr als ausreicht, um seine Existenz in der Gruppe zu rechtfertigen. Das war unter 3/3.5 ja irgendwann nicht mehr gegeben.

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #52 am: 10.07.2011 | 14:44 »
Da ist dir sicher zuzustimmen. Aber der Fighter ist eben in PF derart aufgewertet worden, dass sein damage output auch in höheren Klassen mehr als ausreicht, um seine Existenz in der Gruppe zu rechtfertigen. Das war unter 3/3.5 ja irgendwann nicht mehr gegeben.

Damage Output war nie das Problem des Fighters. Das Problem ist, dass man ihm diesen ohne großen Aufwand wegnehmen kann, und dass er außerhalb von Damage Output eben nix kann.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #53 am: 10.07.2011 | 15:02 »
Stimmt, rein vom Output kann man aus einem 3.5er Nahkämpfer (z.B. Fighter) soviel rausholen, dass man den Schaden am besten in wissenschaftlicher Notierung aufschreibt. Ist nur irgendwann akademisch, weil selbst ein Great Wyrm "nur" 500HP hat, also ist es vollkommen wurscht ob du 500, 1000 oder 5000 Schaden pro Runde machst.
Aber es ist eben für die jeweilige Gegenseite sehr leicht, dem Nahkämpfer diesen Output komplett zu verweigern. Im einfachsten Fall "ich fliege, du nicht", aber es gibt noch massenweise andere Möglichkeiten, z.B. Kurzstreckenteleports, Black Tentacles, und etwa hundert weitere mehr. Und ob da PF so wahnsinnig viel dran ändert, indem sie dem Fighter nochmal +4 auf Angriff geben... Zweifel.

Ebenso steht es mit dem Tanken. Ist ja schön wenn der Fighter ne superhohe AC hat und dazu noch etwas DR, aber dadurch gibt er dem Gegner immer noch keinen Grund, ihn anzugreifen. Im Gegenteil, man versucht ihn stehen zu lassen und direkt die echten Bedrohungen / Glass Cannons auszuschalten.
Wie man sowas tatsächlich umsetzen kann, zeigt v.a. der Crusader aus dem Tome of Battle, dank seiner Stances: Gegner in seinem Einflussbereich bekommen Mali auf alle Angriffe _außer_ gegen den Crusader selbst, und sie wissen das auch. Sie werden also quasi mechanisch dazu gezwungen, den Tank anzugreifen. Und dann erhöht genommener Schaden auch noch die Kampfwerte des Crusaders -- für eine Tank-Klasse eine echte Win/Win-Situation.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #54 am: 10.07.2011 | 15:57 »
Die meisten Gottheiten haben als bevorzugte Waffe eine Kriegswaffe, mit der Kleriker normalerweise nichtmal umgehen können. Ich habe noch nie einen Kleriker erlebt, der einen Feat auf eine einzelne Kriegswaffe verbraten hätte, nur weil sie seiner Gottheit gefällt.

Der PF-Cleric kann mit der favorisierten Waffe seines Gottes umgehen.

Im großen und ganzen ist es natürlich wahr, dass bestimmte Klassen anderen (teilweise bei weitem) überlegen sind. Aber ich frage mich nach wie vor, ob das in irgendeiner eurer Runden wirklich mal ein großes Problem dargestellt hat? Ich muss zugeben, dass der Fighter bei uns so gut wie nie gespielt wird (und wenn mal einer will, werde ich vermutlich vorschlagen, als minimal-buff, 4+INT Skillpunkte zu geben und ein oder zwei Class-Skills nach Wahl, passend zum Hintergrund des Charakters) aber es hat sich eigentlich nie einer beschwert, dass ein Charakter das Spiel allzusehr dominieren würde.

Letztendlich liegt es am SL, Herausforderungen so zu präsentieren, dass sie die einzelnen Spieler und Charaktere (und NICHT die jeweiligen Klassen) ansprechen und an den Spielern, diese Herausforderungen auch so anzunehmen. Und wenn man mit erwachsenen Leuten spielt, dann ist es wohl auch möglich als Wizard auf Knock zu verzichten, wenn der Rogue so gern Türen knackt.

Um was zum Thema beizutragen, wie wäre es, wenn die Low-Tier-Klassen einfach einen Bonus bekommen? +2 aufs Hauptattribut, steigert sich auf Stufe 8 auf +4 und auf 16 auf +6. Mal so als Idee. Das würde die Möglichkeit eröffnen, sich auch auf andere Stats zu konzentrieren und außerdem die Attributssteigernden Gegenstände weniger wichtig, bzw. auf Sekundärattribute verteilbar machen.
« Letzte Änderung: 10.07.2011 | 16:00 von diogenes »
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #55 am: 10.07.2011 | 16:20 »
Der PF-Cleric kann mit der favorisierten Waffe seines Gottes umgehen.

Schön, das ist sinnvoll.
Allerdings ist der Cleric nach wie vor nicht verpflichtet, diese Waffe dann auch zu verwenden.

Zitat
Im großen und ganzen ist es natürlich wahr, dass bestimmte Klassen anderen (teilweise bei weitem) überlegen sind. Aber ich frage mich nach wie vor, ob das in irgendeiner eurer Runden wirklich mal ein großes Problem dargestellt hat?

Oh ja, definitiv.
Wir hatten beispielsweise mal eine D&D-Gruppe aus 2x Cleric, 1 Rogue, 1 Ranger und 1 Fighter. Der Ranger konnte nicht viel zum Spiel beitragen, aber das lag mehr an der Unfähigkeit des Spielers, also klammern wir den mal aus. Die Schurkin hingegen hat gut gespielt, musste aber irgendwann feststellen, dass ihr Spielbeitrag in der Regel aus "Würfel auf [Skill]" bestand und da nicht viel Abwechslung vorhanden war. Vor allem aber die Fighter-Spielerin hat sich zunehmend gelangweilt, weil sie außerhalb der Kämpfe das 5. Rad am Wagen war und in den Kämpfen auch nur mäßig nützlich.
Dagegen waren die Kleriker (einer davon meiner) nicht nur effektiv im Kampf, sondern hatten vor allem in Nicht-Kampfsituationen den meisten Spaß, da sie hier ihre Utility-Zauber auf kreative Weise einsetzen konnten.

Das Ende vom Lied war dann, dass die Fighter-Spielerin etwa um die 8.Stufe herum ihren Char gegen eine Druidin eingetauscht hat, und die Schurkin auf der Suche nach zauberkräftigen Prestigeklassen war. Es war also niemand mit seinem Nichtzauberer glücklich.

Zitat
Um was zum Thema beizutragen, wie wäre es, wenn die Low-Tier-Klassen einfach einen Bonus bekommen?

Kann man machen und ist unter Umständen sinnvoll. Man darf aber nicht meinen, dass dadurch die Charaktere wirklich gleichstark werden.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #56 am: 10.07.2011 | 16:37 »
Dass sie gleichstark werden will ich ja auch gar nicht. Ich persönlich finde die Unterschiede, so wie sie existieren in Ordnung. Ein Magier ist eben ein Magier und ein Kämpfer eben nicht. Und aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich auch, dass das so funktioniert.

Die Frage ist, gibt es überhaupt eine Möglichkeit, die Tiers zueinander zu bringen? Falls nicht, sehe ich drei Möglichkeiten:

- Anderes Spiel...

- Alle spielen auf einem Tier oder vielleicht zweien.

- Akzeptieren und weitermachen. Setzt voraus, dass SL und Spieler sich über die Unterschiede im Klaren sind und damit leben können. Auf SL-Seite heißt das, wie schon gesagt, die Spieler der Low-Tier-Klassen anzuspielen und für die Spieler heißt es, sich nicht unterzubuttern und unterbuttern zu lassen. Das setzt erwachsenes Miteinander und gegenseitige Kenntnis (insbesondere beim SL) voraus.

Ich persönlich favorisiere die letzte Variante. Wenn sich alle darüber im Klaren sind, was da los ist, ist es vermutlich auch einfacher, im jeweiligen Einzelfall die Low-Tier-Klasse bzw. den Charakter individuell zu stärken. Er könnte eine interessantere/mächtigere Rasse spielen, ein oder zwei kleinere Class-Features anderer Klassen bekommen, Bonus-Feats, etc.
In jedem Fall ist die individuelle Entscheidung für oder gegen bestimmte Buffs in der Gruppe einfacher, als allgemein zu versuchen, den Fighter (und andere Low-Tier-Klassen) auf das Niveau der Magier hochzudrehen oder gar die Magier runterzuschrauben (*schauder*).
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #57 am: 10.07.2011 | 16:38 »
Mir kommts halt selber bisweilen doof vor. Ich hatte in ner 3.5-Runde so Fälle, wo die anderen überlegt hatten und mein einziger Gedankengang war: "Ich kann jetzt einmal schnippen. Dann wars das." Knock nicht mit einpacken geht natürlich. Da freut sich ggf. der Magier, wenn er was Anderes nehmen kann. Eher hatte ich immer so das Phänomen: "Oh, ich hab ja diese Fähigkeit. Die kann man dafür ja auch benutzen."

Wenn man die schwächeren Charaktere aufwerten will, würde ich das nicht mit den bereits im Spiel vorhandenen Spielwerten machen. Eher würde ich ihnen irgendwelche Gummipunkte oder Aktionskarten geben.

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #58 am: 10.07.2011 | 16:42 »

Die Frage ist, gibt es überhaupt eine Möglichkeit, die Tiers zueinander zu bringen?


Ja. Zwingende Spezialisierung für Caster, damit diese eben nicht alles abdecken können. Und die Höchstgrade müssen weg bzw. irgendwie runtergeschraubt werden. Ein paar Zauber gehören schlichtweg gestrichen.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #59 am: 10.07.2011 | 16:44 »
Zu nerfen halte ich (fast) immer für den falschen Ansatz. Wenn ich schwächere Caster will, dann spiele ich lieber ein System (und eine Welt) in der Magie(r) weniger mächtig ist(sind).
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #60 am: 10.07.2011 | 16:52 »
Einfach den Spielern von allem unterhalb von T3 abraten, da diese selbst dann noch suboptimal sind, wenn man T1-2 rausnimmt.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #61 am: 10.07.2011 | 16:55 »
Zu nerfen halte ich (fast) immer für den falschen Ansatz. Wenn ich schwächere Caster will, dann spiele ich lieber ein System (und eine Welt) in der Magie(r) weniger mächtig ist(sind).

Tja, aber mundane Klassen kann man nicht beliebig hochziehen. Irgendwann muss man dann auf magische oder halbmagische Zusatzfähigkeiten zurückgreifen. Aber ein Krieger, der über magische Fähigkeiten verfügt, ist eben auch nicht das, was die meisten wollen (imo).

EDIT: Die Mächtigkeit der Magie muss ja gar nicht mal so sehr gesenkt werden (wie gesagt, Grad 8 und 9 sind schon extrem mächtig). Aber die Caster ziehen einen großen Teil ihrer Macht aus ihrer Flexibilität. Nicht, dass sie mächtige Zauber können, sondern dass sie sich die beliebig zusammenstellen können.
« Letzte Änderung: 10.07.2011 | 16:57 von Tudor the Traveller »
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #62 am: 10.07.2011 | 17:18 »
Ein Magier ist eben ein Magier und ein Kämpfer eben nicht.

Siehst du, genau das ist für mich der absolute Dealbreaker. Ich sehe es absolut nicht ein, warum Magier mächtiger sein sollen als Kämpfer, einfach weil "A wizard did it". Magier sind eine Kernklasse ohne Zugangsvoraussetzungen. Aus gleichen Anforderungen sollte auch die gleiche Mächtigkeit resultieren.

Zitat
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Beides richtig. Wie du schon sagst, bedingt das aber das Bewusstsein, _dass_ die Klassen stark unterschiedlich mächtig sind. Wenn sich alle darüber im klaren sind, schön. Aber leider gibt es nach meiner Erfahrung viel zu viele Spieler/SLs, die immer noch glauben, dass die Klassen gleichwertig seien. Oder noch besser, die den Fighter für overpowered halten. :o
Ich selber favorisiere übrigens den oberen Ansatz: alle spielen möglichst gleichwertige Klassen. In 3.5 ist für mich der Sweet Spot bei Tier 3, also Klassen wie Bard, Warblade, Faktotum.

Übrigens:
Magier zur Spezialisierung zu "zwingen" macht sie nicht schwächer. Im Gegenteil. Es gilt als suboptimal, einen Generalisten zu spielen, in PF noch mehr als in 3.5. Durch geschickte Auswahl der gebannten Schulen vergibt man sich nur sehr wenig.

Wir krebsen gerade in den Startlöchern zu einer neuen 3.5 Kampagne, bei der auch der Schwerpunkt auf Tier 3 liegen wird. Ich habe dennoch mit leichten Bauchschmerzen einen Kleriker abgenickt, weil es auf Tier 3 leider keine vernünftige Heilerklasse gibt.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #63 am: 10.07.2011 | 17:26 »
Übrigens:
Magier zur Spezialisierung zu "zwingen" macht sie nicht schwächer. Im Gegenteil. Es gilt als suboptimal, einen Generalisten zu spielen, in PF noch mehr als in 3.5. Durch geschickte Auswahl der gebannten Schulen vergibt man sich nur sehr wenig.

Da hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meine nicht die Spezialisten, die die Regeln vorsehen. Ich meine, dass man Magieanwendern generell die Spruchauswahl stark einengt, sich alle Caster also auf einen Magiebereich spezialisieren, vielleicht über Zauberketten. Ein anderer Ansatz wäre z.B. dass Magier ausschließlich eine Schule beherrschen. Setzt natürlich voraus, dass die Schulen gleichwertig sind, d.h. die müssten auch grundlegend umgebaut werden.

Man könnte auch die Zauberanzahl, auf die sie zugriff haben, deckeln. Also nur noch so und so viele Zauber, die sie lernen können.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #64 am: 10.07.2011 | 17:44 »
Siehst du, genau das ist für mich der absolute Dealbreaker. Ich sehe es absolut nicht ein, warum Magier mächtiger sein sollen als Kämpfer, einfach weil "A wizard did it". Magier sind eine Kernklasse ohne Zugangsvoraussetzungen. Aus gleichen Anforderungen sollte auch die gleiche Mächtigkeit resultieren.

Das ist eine Geschmacksfrage, denke ich. We can agree to disagree ;)

Zitat
Wie du schon sagst, bedingt das aber das Bewusstsein, _dass_ die Klassen stark unterschiedlich mächtig sind. Wenn sich alle darüber im klaren sind, schön. Aber leider gibt es nach meiner Erfahrung viel zu viele Spieler/SLs, die immer noch glauben, dass die Klassen gleichwertig seien. Oder noch besser, die den Fighter für overpowered halten.

Stimmt, bekannt muss das sein/werden. Aber ich bin ohnehin der Meinung, dass dieses ewige XYZ ist overpowered Geblubber selten viel Inhalt hat. In den meisten Fällen stellte sich das bei mir/uns immer als loophole, Regelunkenntnis oder eben einen in der Situation sehr gut angepassten Charakter heraus.

Man muss sich eben vorher darüber verständigen, welches Spielerlebnis die Gruppe will und dazu gehört auch, sich anzuschauen, was die Charaktere im Laufe des Spiels so können und ob sich zwei auf die Füße treten.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #65 am: 10.07.2011 | 17:44 »
Wir krebsen gerade in den Startlöchern zu einer neuen 3.5 Kampagne, bei der auch der Schwerpunkt auf Tier 3 liegen wird. Ich habe dennoch mit leichten Bauchschmerzen einen Kleriker abgenickt, weil es auf Tier 3 leider keine vernünftige Heilerklasse gibt.
Wenn es ums Heilen geht, würde ich auf einen auf Heilbot getrimmten Favored Soul tippen. Ich weiß, dass du die Klasse nicht besonders magst, aber sie ist nunmal für genau so etwas die perfekte Lösung, weil sie durch den eingeschränkten Pool der Zauber stark spezialisiert ist. Wenn davon viele auf Cure und Buff gelegt werden, ist der Favored eben darin relativ "nicht schlecht", ohne all zu sehr in anderen Sparten zu wildern.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #66 am: 10.07.2011 | 18:00 »
Im Prinzip hatten wir in ähnlichen Threads schon erarbeitet, was nötig wäre: man müsste die Casterklassen von Grund auf neu entwickeln, ohne Rücksicht auf alte Pfründe. In gewissem Sinne hat D&D4 das gemacht, aber das hat dafür seine eigenen Krankheiten ausgebrütet.
"Spezialisten" in deinem Sinne wären durchaus ein guter Ansatz, aber das wäre halt ein arschvoll Arbeit, vor dem jeder zurückschreckt.

Es gibt in 3.5 schon ein paar Versuche, solche Spezialisten einzuführen, wie z.B. den Beguiler und den Warmage. Nur leider sind die ausgerechnet auf die schwächsten Schulen spezialisiert.
Der Warmage beherrscht _ausschließlich_ Evocation; das ist genau die Schule, die jeder Wizard-Optimierer als erstes und ohne mit der Wimper zu zucken streicht. Er ist eine reine Feldartillerie ohne jede Finesse; er kann dabei nichtmal fliegen oder warpen, einfach nur Blast Blast Blast. Also in etwa so unattraktiv wie der Fighter, und somit nur Tier 4.
Der Beguiler beherrscht die Schulen Illusion und Enchantment, und das sind wieder genau die Schulen, aus denen jeder Wizard-Spezialist seine _zweite_ gesperrte Schule auswählt (eben nach Evocation). Meist wandert Enchantment auf den Opfertisch. Unterm Strich ist aber der Beguiler immer noch besser als der Warmage.

Vor allem aber bieten diese beiden Klassen eigentlich nichts, was ein reinrassiger Wizard, selbst wenn er sich für diese eher schwächeren Schulen entscheidet, nicht unterm Strich genauso gut oder gar besser könnte. T1 halt. Somit kommen diese Klassen eigentlich nur für Spielrunden in Frage, in denen der Wizard nicht als SC-Klasse in Frage kommt.
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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #67 am: 10.07.2011 | 18:07 »
Aber genau diese Klassen sind es, die die Balance retten könnten. Wenn der Fighter daran krankt, dass er ein One Trick Pony ist, dann müssen die Caster eben auch dazu werden. Da aber keiner ein One Trick Pony haben will, müsste man die dann etwas aufbohren (z.B. mehr Skills).

Wie soll ein Alleskönner wie der Wizard oder Cleric auch NICHT alle Nischen ausfüllen können? Ich meine, das meint man doch, wenn man von Alleskönner spricht...

Selbst derart beschränkt kann ein Magieanwender in seinem Feld noch ordentlich rocken; da spricht ja nichts gegen. Aber muss ein Erzmagier unbedingt alle tollen Zauber können, die es gibt?

Im Prinzip hatten wir in ähnlichen Threads schon erarbeitet, was nötig wäre: man müsste die Casterklassen von Grund auf neu entwickeln, ohne Rücksicht auf alte Pfründe.

Ja. Aber das war ja nie das Ziel von Pathfinder. Das wäre aber mal ein Projekt für PF 2.0
« Letzte Änderung: 10.07.2011 | 18:09 von Tudor the Traveller »
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« Antwort #68 am: 10.07.2011 | 18:08 »
Es gibt in 3.5 schon ein paar Versuche, solche Spezialisten einzuführen, wie z.B. den Beguiler und den Warmage. Nur leider sind die ausgerechnet auf die schwächsten Schulen spezialisiert.
Der Warmage beherrscht _ausschließlich_ Evocation; das ist genau die Schule, die jeder Wizard-Optimierer als erstes und ohne mit der Wimper zu zucken streicht.
Ein paar andere Schulen sind schon auch noch dabei, aber im Prinzip hast du recht. Ich möchte nur nebenbei noch auf den Dread Necromancer verweisen, den ich mit ein paar Abstrichen für eine recht gelungenen Spezialisten Caster halte.
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« Antwort #69 am: 10.07.2011 | 18:14 »
Gut, also der Beguiler leidet vor allem, weil so viel gegen Illusion und Beherrschung immun ist. Das wäre ein Punkt, wo man bei Pathfinder locker hätte ansetzen können, wo schon Sneak Attacks geöffnet worden sind. Ansonsten ist der Beguiler eine echt schicke Klasse mit viel Intelligenz und 6 Fertigkeitspunkten.

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #70 am: 10.07.2011 | 18:20 »
Zitat
Die Schurkin hingegen hat gut gespielt, musste aber irgendwann feststellen, dass ihr Spielbeitrag in der Regel aus "Würfel auf [Skill]" bestand und da nicht viel Abwechslung vorhanden war.
Wobei ich aus leidvoler Erfahrung (hab bei meinen Ausflügen zu DnD Schurken gespielt) sagen muss dass Skills beim Schurken leider auch nicht so der Hammer sind.
Am nützlichsten ist vielleicht noch das finde oder Aufspüren von Fallen.
Aber sonst:
- Tumbeln im Kampf macht Laune, ist aber bei Pathfinder unsinniger Weise generft worden
- Klettern ist auf niedrigen Leveln nützlich, wird aber irgendwann durch Fliegen Teleport u.ä. überflüssig
- Mit Use Magic Device ist auch nett aber leider kann man das erst auf Hohen Leveln eingermaßen verlässlich einsetzen (Mindestwürfe alle 20+) zudem sind Wands für die "Höheren" Zauberlevel (was bei Wands  LvL 3 und 4 bedeutet) auch nicht wirklich billig, und Caster können das eh ohne den Skill. Zudem will man ja eigendlich ein Schurke sein und kein Caster
- Und die Heimlichkeitsschiene funzt auch nur brauchbar mit magischer Unterstützung
- Für Sozialskills hatte ich nie Skillpunkte über
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Arkam

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #71 am: 10.07.2011 | 18:26 »
Hallo zusammen,

ich kenne mich jetzt mit den Pathfinder Abenteuern nicht aus. Aber nach den Berichten meiner Runde gab es bei 3.5 ein paar Abenteuer die eben für absolut maximierte Charaktere die alle Optionen auch maximal nutzen ausgelegt waren.

Zudem bauen das CR und damit die theoretische Berechenbarkeit von Kämpfen bei vielen Spielern Ängste auf.
Nur ein maximierter Charakter kann überleben weil nur dieser die im Abenteuer berechneten Herausforderungen schaffen kann.
Wenn dann noch Herausforderungen und Stufenanstieg eng miteinander verbunden werden tendiert man eben stark dazu zu minimaxen und sich möglichst keine Blöße zu geben.
Verbunden mit einer Menge Material führt das dazu das auch ein noch so sorgfältiger Spieler beim Charakterbau immer die Sorge hat eine Option vergessen zu haben.
Wenn genau diese Option jetzt aber in einem Abenteuer genutzt wird könnte sie den Charakter töten. Also sammelt man alles Material und nimmt auf Logik und vielleicht auch auf den Charakter Hintergrund eigentlich keine Rücksicht mehr.

In unserer Iron Kingdom Runde nach 3.5 etwa hatten wir ein paar erfahrene D&D Spieler die unseren Untergang beim Endkampf des Abenteuer Abschnitts vorher sagten wiel wir eben nicht optimiert wären und unsere Ausrüstung auch nicht dem Standard entspräche, in der Welt von Iron Kingdom sind magische Artefakte extrem selten.
Ein Spielleiter der hier Ängste dämpft und vielleicht noch einige als nicht gut abgestimmte Regeln korrigiert kann hier Wunder wirken.

Gruß Jochen
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Offline Feuersänger

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #72 am: 10.07.2011 | 18:46 »
Aber genau diese Klassen sind es, die die Balance retten könnten. Wenn der Fighter daran krankt, dass er ein One Trick Pony ist, dann müssen die Caster eben auch dazu werden. Da aber keiner ein One Trick Pony haben will, müsste man die dann etwas aufbohren (z.B. mehr Skills).

Niemand sollte ein One Trick Pony sein. Sowas zu spielen, wird ziemlich schnell langweilig. Vor allem weil es so binär ist: "Trick möglich -> ich gewinne; Trick nicht einsetzbar -> ich bin nutzlos". Es mag ja nach langweiligem Allgemeinplatz klingen, aber wünschenswert wäre mal wieder der Mittelweg: nicht one-trick, nicht one-hundred-trick, sondern vielleicht, sagen wir mal, ten-trick, das wäre doch eine ganz nette Auswahl.
Wie gesagt, für die Nahkämpfer gibt es in D&D mit den Martial Adepts schon Klassen, die genau das bieten.

Zitat
Selbst derart beschränkt kann ein Magieanwender in seinem Feld noch ordentlich rocken; da spricht ja nichts gegen. Aber muss ein Erzmagier unbedingt alle tollen Zauber können, die es gibt?

Das ist schon richtig. Die Spezialisten dürften halt nicht _zu sehr_ spezialisiert sein, sondern sie müssten eben sinnvoll aufeinander abgestimmte Fähigkeiten haben. Wie gesagt, Beispiel Warmage: wenn der bei seinen Extrazaubern nicht auf Evocation beschränkt wäre, könnte man da tatsächlich einen ordentlich rockenden Kampfmagier draus machen.

Zitat
In unserer Iron Kingdom Runde nach 3.5 etwa hatten wir ein paar erfahrene D&D Spieler die unseren Untergang beim Endkampf des Abenteuer Abschnitts vorher sagten wiel wir eben nicht optimiert wären und unsere Ausrüstung auch nicht dem Standard entspräche

Ja und, Pointe? Seid ihr untergegangen oder habt ihr sie Lügen gestraft?  :smash:
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Arkam

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #73 am: 10.07.2011 | 19:12 »
Hallo Feuersänger,

wir haben sie natürlich Lügen gestraft.  :d
Das lag aber sicherlich auch daran das unser Spielleiter eben nicht alle Möglichkeiten bis auf den letzten Punkt ausgenutzt hat.

Gruß Jochen
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Samael

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Re: [Pathfinder]: Punkte Kaufsystem unausgewogen?
« Antwort #74 am: 10.07.2011 | 19:19 »

Ebenso steht es mit dem Tanken. Ist ja schön wenn der Fighter ne superhohe AC hat und dazu noch etwas DR, aber dadurch gibt er dem Gegner immer noch keinen Grund, ihn anzugreifen. Im Gegenteil, man versucht ihn stehen zu lassen und direkt die echten Bedrohungen / Glass Cannons auszuschalten.

Hm? Der Spielleiter kennt ja vielleicht die Werte der SC, aber die Gegner doch nicht. Die Gegner "per default" die beste Strategie anwenden zu lassen finde ich nicht gerade optimal. Im Übrigen liegt es ja an den Castern, dem Fighter die entsprechenden buffs zu geben, damit er an den Feind ran und sein Schadenspotential entfalten kann.
Weiterhin sehe ich das mit dem "Verweigern" nicht so dramatisch. Wenn man mal durchs Bestiary blättert hat doch der überwiegende Großteil der Gegner keine solchen Möglichkeiten.