Heute habe ich mir einmal das komplette Bonus-Material auf der DVD von Der dunkle Kristall angesehen. Diese DVD habe ich seit Montag.
So konnte ich mir zum ersten Mal die hervorragende Making-of-Dokumentation "The World of the Dark Crystal" zu Gemüte führen - mit großartigen O-Ton-Beiträgen von Frank Oz, Jim Henson und vielen ihrer Mitarbeiter, selbstverständlich auch mit Brian Froud, der sowohl in Interviewsequenzen als auch bei der Arbeit im Zeichenstudio und beim Spaziergang in England zu sehen ist.
Nach dieser Doku weiß ich nun schon so einiges und habe große Hoffnungen für den kommenden Dark-Crystal-Comicband:
Jim Henson, Froud und ihr damals 60-köpfiges Team haben in den fünf Jahren von 1977 bis 1982 die gesamte Welt von Dark Crystal durchkonstruiert und entworfen. Sie haben enorm viel Material erstellt, das im fertigen Spielfilm nicht explizit zu sehen ist, das aber für ihre Orientierung bei den Dreharbeiten sehr wichtig war. So gab es unter anderem auch eine Weltkarte der Welt Thra mit ihren Bergen, Flüssen, Wüsten und so weiter. Von den Landschaften wurde wesentlich mehr gezeichnet und entworfen, als im Film verwendet wurde, damit das Filmteam sichergehen konnte, dass es eine vollständige schlüssige Welt benutzen würde, die über den Film hinaus "wirken" kann und in der alles fremdartig und exotisch aussehen sollte, bis zu den Blumen, Sträuchern, Steinen, Insekten, Wassertieren und so weiter.
An dem Film wurde einfach alles "designt", nichts stammte aus der realen Welt. Auch die Essbestecke der Skekse, ihre Schalen, Teller, Schüsseln, Tischdecken, die Instrumente und Werkzeuge der Mystiker (Webstuhl, Schreibwerkzeug und vieles mehr), Aughras Observatorium--alles wurde designt. Außerdem haben alle zehn Skekse und zehn Ur-Ru eigene Namen und zum Teil eine Hintergrundgeschichte. Die Romanfassung von A.C.H. Smith erwähnt davon auch vieles und hilft bei der Erläuterung.
Grundsätzlich war es auch so, dass Henson und Froud zu allererst eine Welt designen wollten und erst deutlich später eine Geschichte herausentwickelten, die in dieser Welt spielen sollte.
Nachdem ich mir den Film und die Doku noch einmal genau betrachtet habe, würde ich für mein Spiel gern folgende Dinge festhalten:
Die Garthim:
Diese Wesen ähneln auf jeden Fall großen schwarzen Käfern und es gibt kaum etwas Mechanisches an ihnen, außer vielleicht ihre Geräusche. Allerdings gibt es eine Szene, in der die Garthim gegen die beiden Windläufer kämpfen. Als einer der Windläufer mit seinen langen Stelzbeinen den Panzer eines Garthim trifft, stößt dieser weißen Rauch aus... Also sind sie vielleicht Maschinen, die von den Skeksen mit Dampfkraft betrieben werden? Auch könnten sie prinzipiell innen hohl sein (Exoskelette) und von Essenzen, Miasmen oder eingefangenen Geistern animiert werden. Am Ende, als die Burg des Kristalls in sich zusammenstürzt, fallen ja auch alle Garthim auseinander und scheinen nur aus ihren Exoskelett-Platten zu bestehen.
Wandelnde Pflanzen und festgewachsene Tiere:
Jim Henson und Brian Froud kamen auf die Idee, dass auf der Welt Thra die Grenzen zwischen Pflanzen und Tieren bewusst undeutlich sein oder gar nicht existieren sollten. Deshalb gibt es Tiere wie das große, als Stein getarnte Maul im Sumpf, das kleinere Tiere wie eine fleischfressende Pflanze verschlucken kann. Andererseits gibt es diese orangefarbenen Wuschelbüsche am Felshang, die sich zurückziehen, als Jen in der Nähe ist. Also Tiere, die an einen Ort gebunden oder festgewachsen sind und Pflanzen, die herumwuseln und zumindest teilweise intelligent zu sein scheinen. Zum Beispiel Aughras Efeuranken, die auf ihr "Let him go!" hören.
Tolle Vorlagen für Fertigkeiten im Rollenspiel:
Jen ist von den Ur-Ru in deren friedlichem Tal aufgezogen worden. Daher kann er lesen und schreiben und hat genug Zeit, um am Teich friedlich Flöte zu spielen. Er ist eher häuslich eingestellt (obwohl er der männliche Part ist), kann nicht gut klettern oder wandern, erschreckt sich vor allem Neuen, hat Angst vor der wilden Natur und seiner Queste.
Auf der anderen Seite ist Kira eher das Naturkind, mehr die typische "Elfe". Sie wurde von den Podlingen aufgezogen (deren Design übrigens auf Kartoffelknollen basierte!) und hat lange im Wald gelebt. Daher spricht sie die Sprache der Tiere und die Tiere hören auf sie. Sie hat also eine Fähigkeit wie Tarzan, wenn er "Ongawa!" ruft und Elefanten und andere Kreaturen ihm prompt gehorchen.