Autor Thema: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik  (Gelesen 2952 mal)

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El God

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Erstmal nur das Transcript des Spiels, Diary folgt dann (von mir) morgen. Die folgenden Notizen zu Szenenablauf, Figuren und Spielelementen sind während des Teamspeak-Spiels mit Woodman, Imion, Glitzer, Taschenschieber und mir via Piratenpad entstanden und nicht zwingend chronologisch. Traits von Figuren und Spielementen wurden nachträglich ergänzt, ohne die komplette Beschreibung in die aktuelle Szene zu kopieren, d.h. nicht alle Traits, die in Szene 1 bei einer Figur stehen, sind auch in Szene 1 dort eingetragen worden. Genaueres folgt wie gesagt noch.

Regelhilfe: http://ramshead.indie-rpgs.com/Files/BarclayUniversalisPlayAid.pdf

Coins & Gefragt-Werden-Initiative
Imion: 25
Dolge: 18
Glitzer: 8
Schieber: 14
Woodman: 20
Bank: 203

Traits - Spielrunde
-  Genre: Mecha-Anime
-  Setting: Invasion
-  Location: Wüste
-  Politik: Gespaltene Menschheit, Kolonien - Erde
-  Mecha = Wesen mit eigener Seele
-  Invasoren sind intelligent Maschinen
-  Multinationale Truppe
-  Cyberpunk: Chrom und Cyber
-  Nur Kinder/Jugendliche können die Mecha steuern
-  Mechs = menschengeschaffen - dieses Wissen ist aber verloren
-  Sport-,Tanz- und Gesangslehrer als Ausbilder
-  Brainware zur Steuerung der Mecha
-  Countrygesang als Waffe gegen die Alieninvasoren
-  Übertragen durch Klammeraffenwarheads, die die Akkustik auf die Gegner übertragen können , und wie klammernde Teddybären aussehen  
-  Nur 42 Mechas
-  Invasoren sind fanatische Europop Fans
-  Rückzug der Menschheit in unterirdische Habitate; Oberfläche der Erde nicht mehr längerfristig bewohnbar
-  RoE: Schutz der Bevölkerung geht über alles
-  Aliens haben megastarke Laserwaffen, mit denen die Menschheit nicht mithalten kann
-  Streng nach geschlechtern getrennte Einheiten auf zwei verschiedenen Trager-Wüstenschiffen
-  streng religiöse Gesellschaft
-  Alienbrückenkopf an der Basisstation vom Weltraumlift
-  Spielercharaktere haben alle upgeliftete, wahnsinnige, sprechende Haustiere, die nerven
-  Die Besatzung von Bodenfahrzeugen wird aus Kindern rekrutiert

(Regelkommentar: Einbinden von Settingtraits in Konflikte - ansprechen über in der Szene vorhandene Traits; d.h. man gibt i.d.R. 1 Coin für den aktuellen Trait aus und bekommt 2 Punkte für den Konflikte [1 durch Szenentrait und 1 durch Settingtrait])


Szene I:
Aufenthaltsraum in einem der Trägerschiffe, einige Leute sitzen hier und eine Sirene schrillt
Eine Durchsage ertönt: Alle Mechapiloten sollen Ihren Hintern in den Hangar bewegen, sechs Leute rennen durcheinander. Grezegorz bleibt davon ungerührt und frisst seine Portion Bigos???? seelenruhig weiter. Hitomi remepelt Grzegorz an und ruft "Hey beweg Deinen Hintern, wir haben nicht ewig Zeit!" worauf Grzegorz erwidert: "Muss erst Essen!" Gunnery Sergeant Colwny erscheint hinter Grzegorz, zieht ihm den Stuhl unter seinem Hintern weg und schnauzt die beiden Piloten an: "Was soll das hier? Haben sie den Alarm nicht gehört? Schnell! Schnell!"
Derweil taucht ein weißes Riesenmeerschweinchen auf und macht sich über das Bigos her.
Grzegorz verzieht angewidert das Gesicht und meint: "Baaah, jetzt mag ich das nicht mehr essen. Also los!" Gregorz verlässt den Raum in Richtung der davonlaufenden Mecha-Piloten. Hitomi ruft sein Meerschweinchen: "Runter da, Nanami...du sollst doch nicht anderen Leuten das Essen wegessen!".
Ftb.

Cast:
Grzegorz ("The Hutt")
- polnischer Mechapilot
- verfressen
- fett
- hat 'ne Wespe
- hat einen Bernhardiner

Hitomi
- Japanischer Mechapilot
- engagiert und schnell
- Streber
- Meerschweinchen Nanami
- seine Eltern wussten nicht, dass "Hitomi" ein Mädchenname ist
- der Rest der Truppe aber schon
- hat einen Grasshüpfer
- der Grashüpfer hat einen Außenlautsprecher für Country- und andere Musik
- der Grashüpfermech kann fliegen, so richtig mit Flügeln und so.

Colwyn
-Gunnery Sergeant
-by the book
-tough as nails

Nanami
- Riesenmeerschweinchen
- weiss
- gehört Hitomi    

Bernhardiner
- gehört Grzegorz

Mechas
Insektoid- spinnenartig
Cockpit ist im Kopf
verschiedene Modelle
Steuerung komplett durch Gehirnimplantat
Haustiere sind Copiloten
werden mit Katapultschienen gestartet kullern üblichwerweise nach dem Abschuss bei demr Landung im Zielgebiet

Modell Grasshüpfer: Hitomi
- Lautsprecher
- Manövrierfähig
- Chitinpanzerung x4
- Bluegrass-Kanone x2
- Feld der Stille x2

Modell Wespe: Grzegorz
- Lautsprecher
- kann fliegen

Szene II:
- dräuende Gefahr

Im Mechahangar völlig unaufgeräumt, überall liegt Schrott, niemand räumt auf, weil das Aufräumen zu viel Zeit verbrauchen würde und das Instanderhalten der Mechs oberste Priorität hat. Die Sirene erschallt innerhalb weniger Sekunden strömen aus den Toren Menschen, hauptsächlich Personal, dazwischen einige kürzere Gestalten, denen in die Mechas geholfen wird. Einige stolpern über den herumliegendes Dreck, es herrscht allgemeines Gedränge und ein grosses Chaos.
Hitomi stürmt auf seinen super gepflegten Mecha zu, den allerdings witzige Zeitgenossen mit "lustigen" Sprüchen in rosa Farbe verziert haben. Angesichts der Situation ignoriert er diese Schmierereien allerdings gekonnt und springt geschickt mit einem Ninja-Leap ins Cockpit. Neben dem Mecha steht ein peinlich berührter Techniker, der völlig verzweifelt mit einem schmutzigen Lappen über die Schmierereien wischt und sich bemüht, noch irgendwas zu vertuschen.
Grzegorsz wird per Flaschenzug in seine Wespe gehievt, wo er von seinem Bernhardiner-Uplift freudig erwartet wird. Diesem raunt er die Frage zu: "Hast du an die Kekse gedacht?"
Außenansicht der Schiffshülle: Die Mechas werden per Katapultschienen abgeschossen. Ftb.

Cast
Hitomi
Grzegorz


Szene III
-Abendrot
Mechas erreichen Einsatzgebiet in der Nähe einer Lüftungsanlage, über die die Invasoren in die unterirdischen Bunkeranlagen eindringen wollen. Der Aufschlag ist sehr hart, die beiden Piloten müssen sich erst wieder fangen und orienteren - bis das geschehen ist, sind sie bereits von Aliens umzingelt.Die Aliens befinden sich bereits im Kampf mit zwei Ameisen-förmigen Fahrzeugen. Grzegorz stellt fest, dass gerade ein Lasergeschütz auf den Lüftungsschaft ausgerichtet wird. Hinter den W8-förmigen Aliens hat sich ein einzelner großer dodekahedrischer Alien aufgebaut, der seine Genossen mit "Rhythm is a dancefloor" beschallt und sie so zu Höchstleistungen aufpeitscht.

Konflikt:
Mechapiloten: Woodman 8, Taschenschieber 2, Imion 2
Aliens: Dolge 6; Glitzer 3
Hitomi und Grzegorz setzen gemeinsam an und spielen in immenser Lautstärke "Ring of Fire" unterstützt durch imaginäre Luftgitarre und im perfekten Duett. Die geballte Macht der Country-Musik schlägt in die W8-Aliens ein und zerbröselt sie, da sie sich dieser in perfekter Nashville-Tradition vorgetragener Musik nicht erwehren können.
Während sich die beiden Mechas auf die geballte Macht der Musik verlassen und die Aliens in Staub auflösen, machen sich die beiden Ameisen daran, das Lasergeschütz durch Draufstürzen zu vernichten! Dabei werden diese Fahrzeuge so schwer beschädigt, dass sie nun kampfunfähig liegen bleiben. Der bisher kaum in Mitleidenschaft gezogene W12-Alien schnappt sich eines der aussteigendesn Besatzungsmitglieder der Ameisen und will nun mit seinem "Sample" in das Weltall verschwinden.
Aus dem Abendrot nähert sich fliegend ein Hummelmecha. Welchen Hitomi sofort als den 21sten Mecha der Mädchenstaffel identifiziert. Grzegorz bemüht sich sofort, seinem Kampfgefährten einen Highfive zu geben, um dem sich nahenden M-ä-d-c-h-e-n den Sieg über die fiesen Aliens nochmal sehr deutlich mitzuteilen. Ein kleiner Junge beschwert sich über das Comlink, dass die Mädchens immer zu spät eintreffen.
Plötzlich erinnert sich Grzegorz wieder an die ausgeschalteten Kampfameisen-Fahrzeuge, woraufhin er sich dann - noch einen Moment zwischen nahendem Mädchen und Helfen hin- und hergerissen - dazu entscheidet, den Kleinen zu helfen. Er dreht sich um und watschelt mit der Wespe zu den Fahrzeugen.
Während Grzegorz und Hitomi dabei sind, ihren kleinen Kameraden zu helfen, sieht man im Hintergrund, wie der Hummelmecha eine steile Kurve einschlägt, um den flüchtigen Alien anzusteuern und ihn abzufangen, ehe er mit seiner Beute in die Leere des Alls entschwindet. Als die beiden Jungs dies bemerken, entscheidet Hitomi sich schließlich, dem Mädchen heldenhaft zur Seite zu springen und geht auf Vollgas auf Verfolgung.
Szenenwechsel.

Cast
Grzegorz
Hitomi

Hummelmecha
- Mädchen-Mecha
- Nr. 21 aus der Mädchenstaffel
- Sechsfach Countryraketenwerfer mit House of the Rising Sun x6

W8-Aliens <- Entfernt
- sind böse Aliens
- VIELE Aliens (Gruppentrait) x3
- fettes Lasergeschütz x2
- W8-förmige Basis mit vier Armpaaren

W12-Alien<-flüchtet
- macht lauten Europop x5
- fünfarmig
- Einschüchternde Telepathie X3
- würfelförmige Jäger x4
-zerstört sich durch Euro-County gleich selbst-> Bedrohlich für den kleinen Jungen x5
Kampfameisen-Fahrzeuge
- Bodenunterstützung; x2
- kampfunfähig

junger präpubertärer Pilot
- kann noch nichts mit Mädchen anfangen

Szene IV
Ort: Luft
Staff: Hummelmädchen und Hitomi
Feinde: W12-Entführer

Das Alien nimmt Kontakt auf: Die Mechapiloten hören direkt in ihren Hirnen, ohne Umweg über die Ohren, beängstigende Geräusche. Außerdem wechselt der W12 auf Country-Europop. Vier Würfel lösen sich von ihm und stürzen sich auf die verfolgendem Insekten-Mecha. Als Antwort darauf fährt der Hummelmecha seinen integrierten Sechsfach-Raketenwerfer aus. Geladen hat die (noch namenlose) junge Dame übrigens die Hillbilly-Country-Version von House of the Rising Sun. Als Hitomi dessen gewahr wird gibt er einen gedanklichen Befehl und in der Brust seines Mechs öffnet sich eine Klappe um seiner Bluegrass-Kanone den Weg freizugeben.
Schließlich bläht sich der Dodekaeder durch Selbstbeschallung mit Euro-Country-Pop immer stärker auf und droht dadurch, sich bei Beschuss zu sprengen.

Konflikt:
Mechas: Schieber 2, Woodman 5, Imion 2
W12: Dolge 3, Imion 4
Während der W12-Mecha den Ameisenfreak zu  bedrohen, schafft Hitomi es, den Kleinen aus den Fängen des Feindes zu befreien, ehe dieser sich selbst sprengt und seine W6-Staffel auch noch mit in den Untergang reißt.

Ende. Abspann.
« Letzte Änderung: 10.08.2011 | 23:55 von Dolge »

El God

  • Gast
Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #1 am: 11.08.2011 | 11:05 »
Ok. Wild durcheinander ein paar Eindrücke:

Am Beginn, beim Aushandeln der Traits für das Setting, ging es schon damit los, dass wir nicht richtig in Fahrt kamen - zwar haben wir eine anständige Liste, aber das Generieren lief keineswegs flüssig ab, sondern stockte immer wieder, wir mussten fahnden, wer gerade an der Reihe war etc. Zum Schluss stand ein - das war vorher allerdings ungefähr abgesprochen - von "Kindern in Mechas" inspiriertes quasi-Anime-Setting mit einem kräftigen Schuss Bier und Bretzel und Wilderei bei anderen Settings. Im Nachhinein würde ich sagen, dass wir es uns hier schon zu schwer gemacht haben. Als Einstieg hätte man ein leichter zugängliches, einfacheres und stringenteres Setting wählen sollen.

Anfangs hat die Erwartungshaltung noch gestimmt, die ersten zwei / zweieinhalb Szenen waren davon geprägt, dass ich wissen wollte, wie es denn nun eigentlich weitergeht. Da gingen für mich die Probleme aber teilweise auch schon los: Ich persönlich habe keine direkte Affinität für Anime und habe daher keine Ahnung, wie dort typische Szenengestaltung, Handlungsabfolgen etc. aussehen... und mir scheint es, die anderen Spieler (kam in OT-Gesprächen durch) hatten das zwar teilweise, aber keine Ahnung, wie man das nun umsetzen könnte.

Wir sind auch alle ein bisschen mit der falschen Idee vom Spiel an die Sache herangegangen: Ich glaube, die große Mehrheit von uns hat doch ein Rollenspiel erwartet. Universalis ist kein Rollenspiel, sondern kooperatives Erzählen. Hier hätte man wunderbar all die cinematischen Tricks und Elemente, die man imho im richtigen Rollenspiel nicht perfekt einsetzen kann, anbringen können. Wir haben da echt einiges an Potential verschenkt.

Richtig gruselig wurde das Spiel dann, als wir in Szene III angefangen haben, den Konflikt mit den Aliens aufzuziehen - auch, weil wir offenbar eine Regel missachtet bzw. nicht angewendet haben (nämlich, dass verdeckt geboten wird und sich die Resolution des Konfliktes direkt anschließt, ohne dass man noch groß nachjustieren kann). So haben wir allen beteiligten Figuren und Elementen irgendwelche Traits gegeben und schön darauf geachtet, dass "unsere" Protagonisten nicht im Nachteil sind. Noch nie gab es einen unspannenderen Kampf. Das ganze war sehr verkrampft, auch, weil imho keiner wusste, wo das Spiel überhaupt hingehen sollte. Ich vermute, wenn man der Szene beim Framing eine klare Richtung vorgibt, ihr eine Art Überschrift/"Titel" verpasst, ist das ganze klarer und zielführender.

Ganz schlimm war Szene IV, in der ich das Gefühl hatte, unsere gesamte kreative Energie sei bereits verschossen und verpufft. Minutenlanges Schweigen, bereits Auswerten des Spiels (vor dem offiziellen Ende!) und unmotiviertes Traits-für-den-Finalkonflikt-Verteilen nur um dem Spiel ENDLICH EIN ENDE ZU MACHEN!!! waren keine Stimmungsbringer mehr. Große Begeisterung kam da natürlich nicht auf.

Fazit:
Wir haben einiges falsch gemacht. Ich sehe das Potential des Spiels, glaube aber auch, dass es defintiv nichts für jedermann ist. Man braucht für jede Szene einen Hinweis, einen Ansatzpunkt, in welche Richtung sie laufen soll. Ich denke, "Überschriften" könnten hier Abhilfe schaffen. Das verdeckte Bieten ist bei VoIP-Runden vermutlich schwer umzusetzen. Diese Runde waren wir auch noch sehr damit beschäftigt, das Regelwerk zu verstehen (voll durchstiegen habe ich es natürlich nach der ersten Runde immer noch nich, aber ich weiß nun zumindest was die Zielsetzung und Absicht ist) - positiv sollte sich auswirken, wenn wir uns für eine zukünftige Runde mehr aufs Spiel an sich konzentrieren und den Metaanteil so weit reduzieren wie möglich: Jeder Spieler soll seine Coins selbst haushalten, das Mitschreiben der Szene ist zwar nett fürs Diary, frisst aber Zeit. Wichtiger ist, die Traits aktuell zu halten.
Ich würde es gern nochmal probieren, weiß aber nicht, ob sich aus der Runde *irgendjemand* nochmal dazu verführen ließe.

Offline Harry

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Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #2 am: 11.08.2011 | 11:28 »
Danke für's mitteilen. Auch wenn ich Universalis noch nie ausprobiert habe, hatte ich schon sehr vergleichbare Schwierigkeiten bei Versuchen mit anderen Erzählspielen (PTA und DitV). Es tut gut zu hören, dass andere über ähnliche Dinge stolpern - offenbar hat es doch viel mit Spielgewohnheiten und Erwartungshaltungen zu tun.

Nicht den Mut verlieren! Vielleicht erst einmal ein bisschen Zeit verstreichen lassen und/oder beim nächsten Versuch ein zugänglicheres Erzählspiel ausprobieren. Ich mache gerade mit Fiasco gute Erfahrungen, auch bei sonst sehr "klassischen" Mitspieler/innen. Und mein Favorit in der Hinsicht ist nach wie vor InSpectres.

Auf meiner persönlichen "Ausprobieren-Wollen"-Liste ist Universalis spätestens seit diesem Diary definitiv vermerkt.

Liebe Grüße,
H.
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El God

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Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #3 am: 11.08.2011 | 12:00 »
Auf meiner persönlichen "Ausprobieren-Wollen"-Liste ist Universalis spätestens seit diesem Diary definitiv vermerkt.

Freut mich!  :)

Ich hoffe, die anderen Spieler geben hier auch noch den einen oder anderen Kommentar. Bei einigen dürfte es wohl noch weniger gnädig ausfallen als bei mir.

Offline גליטצער

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Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #4 am: 11.08.2011 | 13:16 »
Ich glaub wir haben da noch etliches bei den Actions falsch gemacht. Was man alles darf wenn man dran ist, wer was wann wie kontrolliert etc. Ich kann mir das Ganze sehr gut an einem Spieltisch mit Pokerchips und Karteikarten vorstellen. Auf die könnte man dann mit Bleistift die Traits schreiben, um alles übersichtlich zu halten und vor den Spieler legen, der die Kontrolle hat (Visualisierung der Mechanik ist für mich ein Schlüssel zum Erfolg für dieses System).

Ich habe auch keine Ahnung, wie lange ein typisches Universalis Abenteuer angelegt ist. Vielleicht ist eine typische Animeserie auch einfach zu viel für das System. Jedenfalls hatten unsere Charaktere gegen Ende hin schon unzählige Traits, aber leider war eigentlich kein Ende in Sicht, weil die Story das eigentlich ja noch gar nicht hergab. Ein weiterer Punkt der mir nachträglich noch eingefallen ist, ist dass das System wohl besser werden könnte, wenn es mehr als 2 Konfliktparteien gibt. Woraus ich schließe, dass das System wohl für soziale Interaktionen wesentlich besser ist, als für die unser Beispiel dominierenden Kampfszenen.

Fazit: Wenn ich das nochmal spiele, will ich einen Tisch und eine Romantische Komödie mit Dreiecks- oder besser Nochvielmehrecks-Beziehungen. Anders verspreche ich mir aus dem System keinen großen Spass.
« Letzte Änderung: 11.08.2011 | 13:19 von Glitzer »
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

Unterschätzt niemals die Macht des Glitzers!!!11

El God

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Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #5 am: 11.08.2011 | 13:29 »
Ich denke, es hätte nicht geschadet, wenn wir nicht sofort in Richtung Action gestartet wären, sondern wenn wir uns eine Exposition gegönnt hätten, um den Konflikt wirklich aufzuspannen. Aber man kann ja nur lernen.

Offline Woodman

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Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #6 am: 11.08.2011 | 13:32 »
Ja ich glaube die Visualisierung die Glitzer anspricht hilft diesem System sehr, wenn die Components die jeder gerade kontrolliert direkt vor ihm liegen und man die Chips als Stapel sehen kann dürfte der mechanische Teil wesentlich flüssiger laufen.

Offline vaxr

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Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #7 am: 11.08.2011 | 14:44 »
Wir sind auch alle ein bisschen mit der falschen Idee vom Spiel an die Sache herangegangen: Ich glaube, die große Mehrheit von uns hat doch ein Rollenspiel erwartet. Universalis ist kein Rollenspiel, sondern kooperatives Erzählen.

Ging uns ähnlich. Es war strukturiertes Erzählen mit einem hohen Buchhaltungsaufwand. Einer von mehreren Hypekäufen, die schnell zur Seite gelegt wurden ;).
Ich hasse Musik!

Taschenschieber

  • Gast
Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #8 am: 11.08.2011 | 16:41 »
Falls jemand noch nicht genug hat, mein Senf (Crosspost von http://rpgbash.wordpress.com/2011/08/11/universalismechas-die-geballte-macht-der-countrymusik/)

Eigentlich habe ich nur ein Wort zu sagen: WAAAAAAAAAAAAAH!

Bitte weitergehen. Hier gibt es nichts zu sehen.

Ach, du bist immer noch da. Gut, dann erzähle ich halt etwas mehr.

Dolge hatte gestern im Tanelorn-Chat eine spontane Teamspeak-Spielrunde vorgeschlagen. Ich hatte gerade nix vor, also zugesagt. Die Frage “Was spielen wir” war zwar Gegenstand langer und hitziger Debatten, am Ende stand dann aber das SL-lose Erzählsystem Universalis auf dem Programm, gespieltes Setting sollte irgendwas mit Mechas im Stil von Neon Genesis Evangelion sein.

Nach der grundlegenden Klärung unseres Regelunverständnisses konnten wir dann losspielen. Phase I bei Universalis ist der Kauf von Settingfakten (das Setting hat so genannte “Traits”, genau wie jedes Objekt und jeder Charakter auch). Hier haben wir uns zwar stockend, aber recht flott, auf irgendwas mit Alieninvasoren, die sich nur von Countrymusik aufhalten lassen, geeinigt. Und die Countrymusik wird von Kindern, die mit sprechenden Haustieren in Mechas sitzen, verbreitet.

So weit, so gut (und so unterhaltsam). Dann kam Phase II: Das Spielen.

Gleich Szene 1 war eine Vorbereitung auf eine Actionsequenz. Das war vermutlich ein Fehler.

Wie auch immer, erstmal wurden die Charaktere Grzegorz und Hitomi aus dem Ärmel gezaubert, begleitet von ihren Haustieren, einem Bernhardiner und dem Meerschweinchen Nanami. Und es gab einen Alarm – die Charaktere rannten sogleich in den Mechahangar. Hier machte es noch echt Spaß: Gepflegte Blödeleien, Äktschn und Spannung, was denn als nächstes passiert.

Die Ernüchterung folgte auf den Fuß: Unsere Helden wurden von W8-förmigen Aliens angegriffen, supported von einem W12-Alien, das zur Unterstützung gepflegten Europop spielte.

Was dann passiert ist, weiß ich nicht mehr. Ich habe es verdrängt. Jedenfalls folgte Stille im Äther, gemischt mit Regeldiskussionen (die noch das Spannendste waren) und gelegentlichen Versuchen, die Handlung wenigstens ein kleines Bisschen voranzutreiben und der ganzen Sache einfach nur ein Ende zu bereiten. Am Ende hat das ganze keinem am Tisch mehr Spaß gemacht.

Keine Ahnung, woran es genau lag, ob an uns oder am System. Mein bisheriger Eindruck war, dass das System für eine cinematische und detailreiche Abhandlung von Kämpfen schlicht nicht geeignet ist. Jeder Kampf, den ich bisher erlebt habe (ob DSA-Zufallsencounter oder stures LP-Runterwürfeln bei Dungeonslayers). war dynamischer und spannender.

Wie gesagt: Es kann an uns gelegen haben, oder an der fehlenden Visualisierung. Oder daran, dass das System einfach nicht für Äktschn ausgelegt ist. Aber so war das absolute Moppelkotze.

Wenn wir das Setting noch mal bespielen (was ich durchaus witzig fände), dann mit anderem System. Dieses Universalis-Dingsda möchte zumindest ich nicht noch einmal anfassen.

Offline גליטצער

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Re: [Universalis] Die geballte Macht der Country-Musik
« Antwort #9 am: 12.08.2011 | 10:42 »
Wenn wir das Setting noch mal bespielen (was ich durchaus witzig fände), dann mit anderem System. Dieses Universalis-Dingsda möchte zumindest ich nicht noch einmal anfassen.

Meiner Meinung nach schreit das Setting nach Mekton Zeta :D
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

Unterschätzt niemals die Macht des Glitzers!!!11