Als ich anfangs die drei Grundwerke in den Händen hielt, fand ich alles zu gleich. Zu uninspiriert, zu wenig Optionsvielfalt. Viele andere Leute hatten damals die gleiche Ansicht wie ich.
Jetzt kommen vermehrt die Unkenrufe auf, dass die Vielfalt zu vielfältig wird. Man würde mit Optionen zugeschwemmt werden...
Ich glaube, da geht es um zwei verschiedene Dinge. Optionsvielfalt kann es in der Breite und in der Tiefe gehen (so wurde mir das mal erklärt). Auf der einen Seite gibt es Material, das tatsächlich neue Optionen anbietet. Danach wurde gefragt, nachdem es im PHB 1 folgendes nicht gab: Illusionsmagie, Nekromantie, Tiergefährte für den Waldläufer, Divine Domains für den Kleriker, usw. Das waren alles Indizien auf fehlende "customizability" im Grundbuch.
Jetzt drei Jahre später beschweren sich die Leute über eine Schwemme an Material, dass die Basis nicht wirklich um neue Optionen bereichert, sondern das ewig gleiche nur ein bisschen anders aufbereitet. Gerade bei den Feats ist das auffällig. Aber auch allgemeiner - greife einen beliebigen mechanischen Effekt heraus wie "provokes no opportunity attacks while charging" und das gibt es: als Power, als Feat, als Item - und es würde mich nicht wundern, wenn es auch in einem Paragon Path, einem Background oder was weiss ich noch wo auftaucht. Das ist keine Optionsvielfalt, das ist Text-Spamming. Und die 4E ist voll damit.
Anderes Beispiel - anstatt ein Element EIN mal aufzuschreiben, bekommen wir seitenlanges Copy-pasta. Also anstatt ein allgemeines Domain-Feat zu schreiben, wie:
"Prerequisite: any divine class, must worship a deity of the respective domain
Benefit: you cain a +2 feat bonus to a skill of your choice
Pick any of your character's level 1 at will powers. You get a +2 to the damage roll (+3 at lvl 11, +4 at lvl 21) when scoring a hit with that at will."
bekommen wir das ganze für jede Domain einzeln aufgedröselt. Ähnlich die Beschreibungen von magischen Gegenständen wie "tomes" - gleicher Text, immer wieder gespammt. So entsteht ganz schnell der Eindruck, man wird von Unmengen an Optionen erschlagen, wenn man in Wahrheit nur von Unmengen an Text erschlagen wird.