Hier das Journal für die letzten zwei Spielsitzungen:
23. Nolus 720 TR
Am folgenden Morgen reiten die Helden weiter entlang der Pelzstraße in Richtung Norden. Bereits nach wenigen Stunden finden sie am Wegesrand zwei tote Gargu-Hyeka liegen, die von Pfeilen durchbohrt wurden. Caileann kann ohne große Mühe erkennen, dass die Pfeile von Taelda stammen. Die Helden halten auf ihrem weiteren Weg nach Orks und Stammeskriegern Ausschau, sehen jedoch keine. Allerdings hören sie die Trommeln der Taelda, die vor Orks warnen, den Helden jedoch die Reise durch ihr Stammesgebiet erlauben, solange sie auf der Straße bleiben.
Am Nachmittag erreichen die Helden schließlich eine ausgedehnte Lichtung bei einem Bach, die unweit eines Sumpfgebiets liegt. Dort stoßen sie auf eine Siedlung, die von einer Palisade umgeben ist. Um die Siedlung herum liegen Felder, Weiden und einige einzelne Häuser. Innerhalb der Palisade gibt es bereits von außen ersichtlich einen Steinturm, der eine große Glocke unter einem Spitzdach beherbergt. Am Tor werden die Helden von einem bewaffneten Wächter angehalten. Der bestätigt ihnen, dass dieser Ort Haven ist. Zudem erfahren sie, dass der von ihnen gesuchte Adilan von Morad tatsächlich hier bei seinem Bruder Brok, dem Schafshirten, lebt. Er arbeitet beim Händler Lanass von Kelethin, einem der Gründer Havens. Zudem berichtet die Wache von früheren Zusammenstößen der Siedler mit Taelda und Gargun, doch seit die Palisade existiert, sind die Probleme deutlich geringer geworden. Inzwischen treibt man mit den Taelda sogar Handel. Die Helden betreten das Dorf und quartieren sich erst einmal im Gasthaus „Zum Bernstein“ ein, das dem zweiten Gründer Havens, Maed von Kelethin, gehört. Essen und Bier dort sind eher durchschnittlich, doch es gibt freie Zimmer. Der steinerne Turm mit der Glocke ist an das Gasthaus angebaut und über dessen Hinterzimmer erreichbar. Nachdem sie etwas gegessen und getrunken haben, schauen sich die Helden erst einmal im Dorf um. Sie entdecken ein Bordell, die Unterkünfte der vier Wachmänner, einen Schmied, einen Taelda namens Ruzan, der sich als Holzschnitzer in Haven niedergelassen hat, sowie einen Falkner namens Joril, der auf der Suche nach einem Wyvern-Ei ist. Schließlich suchen sie den Handelsposten Lanass von Kelethins auf. Dort begegnen ihnen vier Taelda, die gerade dem Händler Felle verkaufen. Lanass behandelt sie ausgesprochen herablassend und tauscht Eisenwaren gegen die Felle, wobei er die Barbaren ordentlich übers Ohr haut. Der älteste der Taelda versucht Lanass vor heranziehenden Gargun zu warnen, doch der macht sich nur über ihn lustig. Die Helden sowie der ebenfalls anwesende Adilan sind hingegen besorgt. Sie reden mit dem alten Taelda, der sich als Caswaun vorstellt. Er berichtet von mehreren kleinen Kriegsbanden, die von Gifuso, dem Orklager im Südwesten, herankommen. Ihr Anführer ist der berüchtigte Torz. Nach Caswauns Schätzung sind sie in spätestens zwei Tagen hier, ihre Späher jedoch schon früher. Die Taelda werden sich wie immer im Wald verstecken, doch für Haven wird es gefährlich werden.
Adilan von Morad erklärt sich bereit die Helden nach Charmic zu begleiten, aber erst nachdem er weiß, dass sein Bruder und dessen Familie in Sicherheit sind. Er ist erfreut zu hören, dass Akitt von Llack gerichtet wurde und es mit Charmic wieder aufwärts geht. Doch er möchte seinen Bruder nicht im Stich lassen. Die Helden müssen sich nun entscheiden, ob sie sich in Sicherheit bringen oder in Haven bleiben und den Einwohnern helfen wollen. Sie entscheiden sich für die zweite Möglichkeit.
Caileann und Hakon stürmen kurz entschlossen den Turm und läuten die Glocke. Sofort versammeln sich alle Einwohner Havens auf dem Dorfplatz, neugierig, was der Grund des Aufruhrs sein mag. Die Helden erklären den Dörflern zusammen mit Adilan, dass sie in Gefahr sind. Lanass von Kelethin versucht zwar wiederum die Gefahr herunterzuspielen, doch schon bald hören die Menschen nicht mehr auf ihn, obwohl er eigentlich der Vogt des Dorfs ist. Stattdessen wenden sie sich an Hakon, der schließlich Priester der Kriegsgöttin Larani, der Beschützerin der Schwachen ist. Sie willigen ein, ihm das Oberkommando zu übertragen, wenn er ihre Verteidigung organisiert, denn die Einwohner Havens weigern sich entgegen des Rats der Helden zu fliehen.
Während Hakon, Jorden und Thasin sich um die Verteidigungsanlagen und die Bewaffnung der Dörfler kümmern, zieht Caileann zusammen mit Ruzan und einem weiteren Taelda, der sich in Haven niedergelassen hat, in den Wald, um dort nach Spähern der Orks Ausschau zu halten. Wie sich herausstellt, sind die Einwohner Havens fast alle mit Speeren oder Bögen bewaffnet. Viele haben sogar einfache Rüstungen. Dazu gibt es die vier Söldner, die als Wache fungieren. Die Palisade macht einen guten Eindruck, jedoch gibt es mit dem Steinturm und einem hölzernen Ausguck am Westtor nur zwei geeignete Posten für Bogenschützen. Hakon lässt weitere Posten auf geeigneten Dächern errichten. Zusätzlich werden Gräben vor den Toren ausgehoben und das Osttor verbarrikadiert, so dass man nur ein Tor hat, das man verteidigen muss. Die Arbeit dauert jedoch einiges an Zeit.
Gegen Abend ertönen wieder die Trommeln der Taelda, die vor heranrückenden Spähern warnen. Caileann und seine Begleiter hocken inzwischen auf Bäumen. In der Nacht bemerken sie drei Späher der Orks. Es gelingt ihnen, diese auszuschalten.
24. Nolus 720 TR
Der folgende Tag wird mit weiteren Vorbereitungen verbracht. Caileann und die anderen zwei Taelda ziehen sich zum Schlafen ins Dorf zurück. Erst am Abend beziehen sie wieder ihre Positionen. Der Tag verläuft ruhig, bis bei Anbruch der Dunkelheit erneut die Trommeln der Taelda vor dem heranrückenden Feind warnen. Bald darauf bemerken die drei Wachposten im Wald eine heranrückende Schar Gargun, die sich von Westen her nähert. Während sich die Wachen ins Dorf zurückziehen, sammeln sich die Angreifer am Waldrand. Die Einwohner beziehen ihre Verteidigungspositionen. Der Steinturm soll als letzter Zufluchtsort dienen. Es ist Thasins Aufgabe, ihn zusammen mit zwei Männern zu verteidigen, während Hakon, Jorden, Sygbert und Caileann Positionen nahe der Palisade beziehen. Jeder von ihnen führt eine kleine Gruppe Verteidiger an, sogar einige Frauen sind darunter, die immerhin im Umgang mit dem Bogen leidlich geübt sind.
Die Gargun greifen sofort an. Bald wird klar, dass sie nichts von der organisierten Verteidigung der Siedlung wissen, da ihre Späher nicht zurückgekehrt sind, denn ihr Angriff ist ungestüm und schlecht vorbereitet. In einem wilden Sturmangriff überqueren sie offene Felder, einen Bach und werfen sich geradewegs vor das Westtor, während die Verteidiger sie mit ihren Bögen beschießen. Die Verluste unter den Gargun sind hoch, ohne dass sie selbst etwas erreichen können. Nur ein paar kleine Gargu-Arak, die den größeren Gargu-Hyeka als Bogenschützen dienen, können etwas ausrichten. Ihre Pfeile hinterlassen drei Verwundete bei den Verteidigern, während die Orks sich recht bald unter schweren Verlusten zurückziehen müssen. Allerdings sammeln sie sich wieder, sobald sie den Wald erreicht haben und außerhalb der Reichweite der Bögen der Verteidiger sind. Die Einwohner von Haven jubeln, als sie sehen, dass die Gargun fliehen. Doch schon bald wird ihnen klar, dass diese zurückkomen werden. Die Orks bauen ein Lager am Waldrand auf. Mehrere Lagerfeuer werden errichtet und man hört, wie Bäume gefällt werden. Doch ein weiterer Angriff erfolgt in dieser Nacht nicht.
25. Nolus 720 TR
Mit Anbruch des Tages kehrt Ruhe in das Gargunlager ein. Nur vereinzelte Wachposten sind am Waldrand zu sehen. Auch die Einwohner Havens versuchen sich von den Strapazen der letzten Nacht zu erholen, bleiben aber wachsam. Hakon hält eine Messe auf dem Dorfplatz ab, doch seine Predigt von Kampfgeist und Opferbereitschaft erreicht die Bewohner des Dorfes, die mehrheitlich Peoni-gläubig sind, nicht wirklich, sie verängstigt sie sogar ein wenig. Caileann schleicht sich aus dem Dorf, um das Lager der Gargun auszukundschaften, doch er wird entdeckt und von einem Pfeil verwundet. Schnell zieht er sich wieder zurück. Am frühen Abend kehrt wieder reges Treiben bei den Orks ein. Man hört, wie sie sägen und hämmern. Zweifellos bauen sie Kriegsgerät, um beim nächsten Angriff bessere Chancen zu haben. Die Trommeln der Taelda erklingen aus dem Wald. Zunächst verkünden sie von Spähern im Wald und Plünderern auf der Straße, später melden sie heranrückende Kriegsscharen des Feindes und den eigenen Rückzug.
Wenig später versammeln sich die Gargun wieder am Waldrand und nehmen Aufstellung für einen neuerlichen Angriff. Die Verteidiger können erkennen, dass sie drei tragbare Rammen und sechs primitive Leitern gebaut haben. Doch plötzlich kommt Unruhe in die Orkhorde, da sich ein besonders großer und fetter Ork in einem Schuppenpanzer durch ihre Reihen nach vorn drängt. Dies ist zweifellos ihr Anführer, vielleicht sogar Torz selbst, wie die Angreifer vermuten. Im nächsten Moment gibt der Orkanführer das Signal zum Angriff und die Kriegsschar setzt sich in Bewegung.
Eine große Gruppe Angreifer stürmt mit den drei Rammen auf das Tor zu. Torz führt die Nachhut an, die offensichtlich das Tor stürmen soll, nachdem es aufgebrochen wurde. An den Flanken nähern sich weitere Angreifer, jeweils mit drei Leitern ausgestattet. Sie rennen auf die Palisade zu. Dazwischen sind Bogenschützen platziert. Die Verteidiger nehmen die Gargun sofort mit ihren Bögen unter Beschuss. Immer wieder werden einzelne Gruppen der Angreifer zurückgeworfen, es gibt Tote und Verletzte unter ihnen, doch es sind zu viele, um sie alle am Erreichen der Palisade, bzw. des Tores zu hindern. Die Bogenschützen der Orks erwidern den Beschuss, können jedoch gegen die Verteidiger in ihrer Deckung nur wenig ausrichten. Schließlich erreichen zwei Gruppen mit Rammen das Tor, doch wie sich herausstellt, hält es Stand. Die rechte Flanke der Angreifer ist zwar schon dezimiert, doch einige Gargun schaffen es über die Leitern in das Dorf einzudringen. Jorden, Brok, zwei Söldner und einige Kämpfer der Miliz können sie allerdings allmählich niedermachen, wenn auch unter eigenen Verlusten. Schließlich bricht die gesamte Flanke zusammen. Auf der anderen Seite sieht es nicht so gut aus. Auch hier gelingt es den Angreifern die Palisade zu überwinden, sogar mit weniger Verlusten. Hakon, Adilan, die zwei übrigen Söldner, sowie weitere Milizionäre leisten erbittert Widerstand. Sie fügen den Gargun einige Verluste zu, doch mehrere von ihnen können unter der Führung eines besonders starken Kriegers bis tief in das Dorf vordringen, wo ihnen lediglich Thasin zusammen mit Lannas und Maed von Kelethin gegenüber steht.
Den entscheidenden Erfolg erzielen die Verteidiger am Tor unter Caileanns Führung. Pfeil um Pfeil lassen die drei Taelda sowie eine Gruppe weiblicher Bogenschützen auf die Gargun mit den Rammen niederregnen. Da es den Gargun nicht gelingt das Tor auzubrechen, kommt der Angriff ins Stocken. Schließlich wird Torz selbst von mehreren Pfeilen der Schützinnen durchbohrt und niedergestreckt. Es dauert einige Momente, doch dann bemerken die Gargun den Tod ihres Anführers im Tumult der Schlacht. Sofort kommt Unruhe in ihre Reihen. Mehrere der stärksten Krieger fangen an, die Nachfolge ihres Häuptlings handgreiflich zu regeln, wie es unter Gargun üblich ist. Es kommt zu einem Gemetzel unter den Angreifern. Einige ziehen sich geordnet zurück, andere stürmen regelrecht zum eigenen Lager, während noch andere, von den eigenen Kameraden niedergestreckt, tot zurückbleiben. Nur die Schar Gargun, die in das Dorf eingedrungen ist, kämpft noch weiter, da sie offensichtlich nichts vom Tod ihres Anführers wissen. Den Verteidigern gelingt es, sie allmählich aufzureiben. Am Ende gibt es nur eine Handvoll Verwundete unter den Verteidigern, während beinahe die Hälfte der Orks gefallen ist. Aus dem Lager der Orks ist für fast eine Stunde noch weiterhin Lärm zu hören, erst dann kehrt Ruhe ein. Die Helden können den Leichnam Torz' unter dem Jubel der Dorfbewohner bergen. Ein weiteres Mal werden die Orks sicher nicht zurückkehren.
Erfahrung: jeweils 1 Punkt auf Initiative und Condition, zudem eröffnet ihr unter Rhetoric die Spezialisierung Command, Larani-Gläubige erhalten zudem 3 Piety-Points
Der nächste Spielabend ist für den
09.11. geplant. Ich hoffe, wir sind dann Mal wieder vollzählig, denn eventuell, gibt es eine Entscheidung von großer Tragweite zu fällen.