Hier das Journal von letztem Freitag:
6. Kelen 722 TR
Nach einem anstrengenden nächtlichen Ritt erreichen die Häscher am nächsten Morgen steif, erschöpft und müde das Flusstal am Farin, wo sich Trobridge Inn befindet. Zuerst passieren die Helden neben einigen Feldern auch ausgedehnte Wiesen, auf denen einfache Hütten und etliche Zelte stehen. Dies sind die Versammlungsplätze der verschiedenen Stämme der Chelni. Weiter zum Fluss hin befindet sich die stark befestigte Herberge, die sogar von Gräben umgeben ist. Ein kleines Dorf mit den üblichen Gärten, Koppeln und Gemeindewiesen umgibt Trobridge Inn. Weiter im Westen steht eine Wassermühle und nah beim Fluss, wo sich die längst verfallene Brücke befindet, die Lothrim einst erbauen ließ, steht ein alter Wachturm. Heute passieren die Karawanen den Fluss über eine breite Furt, die sich etwa hundert Meter östlich der Brücke befindet. Unweit davon steht ein kleines Gutshaus, das ebenfalls von einer Mauer und einem Turm geschützt ist, jedoch weitaus kleiner ist als die Herberge.
Die Häscher reiten auf die Herberge zu, wo sie ein Wachmann begrüßt und bald einlässt. Man kümmert sich rasch um ihre Pferde und nur wenig später sitzen sie im Schankraum des Hauptgebäudes, wo sie Terlin von Wesindan, der Wirt, begrüßt. Die Helden mieten Zimmer an und ordern ein reichhaltiges Frühstück, welches ihnen Terlin sofort serviert. Die Helden stellen dem Wirt einige Fragen zum Zusammenleben mit den Chelni, woraufhin Terlin erklärt, dass diese Trobridge Inn mühelos dem Erdboden gleichmachen könnten, wenn sie es nur wollten. Doch tatsächlich nutzen auch die Barbaren den Ort als Handelsstation und wenn man vorsichtig genug ist, sie nicht zu reizen, dann ist mit ihnen gut auskommen. Nach dem Frühstück gönnen sich die Helden ein zweistündiges Schläfchen, da sie nach dem nächtlichen Ritt doch sehr müde sind.
Nachdem sie wieder auf den Beinen sind, brechen die Häscher auf, um den Gara-Chelni einen Besuch abzustatten. Sie wollen die Friedensverhandlungen ohne Umschweife aufnehmen und auch den Gefangenen übergeben, den sie am Vortag gemacht haben. Also marschieren die Helden zu der großen Wiese vor dem Inn, auf dem die Gara-Chelni ihren Versammlungsplatz haben. Dort lagern nicht nur Krieger, sondern auch Frauen und Kinder. Zudem gibt es Pferde, Ziegen und andere Tiere. Zunächst schauen die Barbaren die Besucher nur entgeistert an, doch dann eilen einige Krieger herbei, welche die Helden abfangen. Als Lianar erklärt, dass man Kelehes zu sprechen wünscht, führen die Krieger die Fremden in eines der Häuser, wo sich der Anführer der Gara-Chelni befindet. Zunächst nimmt er den Gefangenen mit einem freudigen Lachen entgegen, welches auch Lianar nicht genau zu deuten weiß. Dann fragt Kelehes nach dem Grund des Besuches, woraufhin die Häscher unumwunden klar machen, dass es ihnen um Friedensverhandlungen geht. Doch Kelehes ist nicht interessiert, egal was die Helden sagen. Offensichtlich ist er gut über die aktuelle Situation in Kaldor informiert und weiß um die Schwäche des Königreichs. Er lässt sich auch nicht davon überzeugen, dass sein Bündnispartner in dem Konflikt unterliegen wird. Kelehes interessieren nur Ruhm und Beute. Immerhin verrät er den Namen des Gesandten Maldan Harabors: Gaeffel. Den Häschern ist sofort klar, dass es sich um Gaeffel von Thola, den ehemaligen Spitzel Wevran Ethasiels handelt, den sie als Doppelagenten angeworben zu haben glaubten.
Die Helden kehren in die Herberge zurück, wo sie Terlin nach Gaeffel befragen. Der Wirt bestätigt, dass Gaeffel noch immer zugegen ist. Er traf vor knapp zwei Monaten ein und benahm sich auffallend großspurig. Seine Eskorte war unterwegs von den Chelni aufgerieben worden; seine letzten beiden Begleiter starben am Tag ihrer Ankunft in der Herberge an ihren Wunden. Doch Gaeffel schien dies nicht zu kümmern. Stattdessen spazierte er unbeirrt zu den Gara-Chelni und trat in Verhandlungen mit Kelehes. Kurson Ondailis, der selbsternannte Herr von Trobridge Inn wurde auf ihn aufmerksam. Seither ist Gaeffel zu Gast auf dem Gutshaus, das Kurson mit seinen Männern bewohnt. Kursons Vater, ein Tunichtgut aus Chybisa und ehemaliger Brigantenanführer aus den Kathelahügeln, war vor vier Dekaden nach Tobridge Inn gekommen und hatte mit seinem Räuberpack das leerstehende Gutshaus besetzt. Er fing sofort an die Einwohner zu tyrannisieren und „Steuern“ einzutreiben. Zudem erhob er Zoll an der Furt. Er hatte eine Frau der Kath geraubt und zur Frau genommen. Sie gebar ihm Kurson, bevor sie ihm Jahre später einen Dolch in die Rippen jagte und verschwand. Kurson übernahm die Position seines Vaters und baute seine Machtstellung noch aus. Inzwischen wagt es kaum jemand außer Terlin sich Kurson zu widersetzen. Terlin verfügt über 20 Söldner, die den Inn beschützen. Die Chelni unternehmen nichts, da Kurson vorsichtig genug ist, sich nicht mit ihnen anzulegen.
Die Helden beschließen Kurson einen Besuch abzustatten. Zuerst schauen sie sich das Gutshaus an, auf dessen Hof offensichtlich einige von Kursons Männern ihre Waffenkünste trainieren. Dann spazieren sie geradewegs auf das Tor zu, wo zwei Wachen sie in Empfang nehmen. Die Helden verkünden, Gaeffel besuchen zu wollen, der ein alter Bekannter sei. Sofort herrscht Ruhe auf dem Hof und einer der Wachen eilt davon, um Kurson zu verständigen. Der selbsternannte Herr von Trobridge Inn empfängt die Helden tatsächlich in der Halle und bewirtet sie sogar. Von Gaeffel hingegen ist nichts zu sehen. Nachdem sich Kurson versichert hat, dass die Helden im Frieden kommen, fordert er Gaeffel auf, aus seinem Versteck zu kommen. Dem Agenten des Sheriffs von Olokand ist die Angst vor den Häschern deutlich anzusehen. Er ist – im Gegensatz zu Kurson – auch nicht gerade redselig. Aber die Helden bekommen immerhin die Bestätigung, dass er Kelehes zum Feldzug gegen Kaldor angestiftet hat. Kurson lässt seinerseits durchblicken, dass er Gaeffel dazu benutzen will ein Bündnis mit Maldan Harabor zu schließen, damit dieser ihn zum Ritter macht und ganz offiziell zum Herrn von Trobridge Inn ernennt.
Abermals kehren die Helden in den Inn zurück, wo sie beraten, wie sie am besten an Gaeffel herankommen. Ihnen ist klar, dass sie dafür Kurson aus dem Weg räumen müssen. Sie fragen Terlin, der sich bald dazu bereit erklärt, die Helden zu unterstützen solange diese nur Kurson schaden. Der Wirt stellt ihnen dafür seine 20 Söldner zur Verfügung, womit das Kräfteverhältnis zu Kursons Truppe ausgeglichen ist. Allerdings hat der Räuberhauptmann einen großen Nachteil, nämlich den, dass er seine Kämpfer auf drei Gebäude verteilt hat: das Gutshaus, das Zollhaus an der Furt und der alte Wachturm nahe der zerstörten Brücke. Die Häscher wollen die Gegner dezimieren, indem sie die einzelnen Stützpunkte nacheinander angreifen. Dazu steigt Julyn auf den Wachturm der Herberge, um die Bewegungen des Gegners im Auge zu behalten. Am Abend meldet sie, dass das Zollhaus, welches gleichzeitig das Haus des Stallmeister Irikis ist, am Tag mit fünf Bewaffneten besetzt ist, nachts jedoch nur zwei von ihnen bleiben. Zudem sind Irikis und seine zwei Gesellen zugegen. Jedoch gibt es auf dem Dach eine Glocke, mit der man Alarm schlagen kann. Sicher wird dann Unterstützung aus dem Gutshaus kommen. Die Helden fassen den Plan in der Nacht zunächst die Glocke zu sabotieren, dann das Zollhaus zu besetzen und am nächsten Morgen die neue Wachmannschaft in einen Hinterhalt zu locken. Damit hätte man bereits sieben von zwanzig Mann ausgeschaltet.
7. Kelen 722 TR
Zunächst schleicht sich Hakon los, um die Glocke am Zollhaus unbrauchbar zu machen. Es gelingt ihm leise die Furt zu durchqueren und sich dem Zollhaus auf der anderen Seite des Flusses zu nähern. Jedoch schafft er es nicht leise auf das Dach zu kommen. Es gelingt ihm zwar, nicht von den Wachen entdeckt zu werden, doch schließlich muss er sich erfolglos zurückziehen. Jamys startet einen weiteren Versuch. Tatsächlich gelingt es ihm unbemerkt auf das Dach zu kommen und die Glocke lautlos zu entfernen, doch als er vom Dach klettert, stürzt er. Jamys kommt jedoch mit größtenteils mit dem Schrecken davon und präsentiert seinen Kameraden wenig später die erbeutete Glocke. Nun rüstet man sich zum Angriff. Während Jorden mit zehn Söldnern diesseits der Furt in Deckung lauert, um etwaige Flüchtende abzufangen, durchqueren Hakon, Sygbert, Thasin, Julyn, Eryla und Ylina mit weiteren fünf Söldnern die Furt, um das Zollhaus einzunehmen. Hakon führt eine Gruppe durch den Stall von hinten ins Haus, wobei er die beiden Stallburschen schlafend vorfindet und sie fesseln lässt. Sygbert dringt mit dem anderen Teil des Trupps von vorn in das Haus ein. Die beiden Bewaffneten werden beim Würfelspielen überrascht und ergeben sich bald kampflos der Übermacht. Irikis, den Stallmeister, findet man ebenfalls schlafend im Obergeschoss des Hauses. Die Gefangenen sperrt man kurzerhand in einen Vorratsraum, dann wartet man den nächsten Morgen ab, nachdem man auch Jorden und seine Begleiter ins Zollhaus beordert hat.
Julyn, die im Glockenturm auf dem Dach Ausguck hält, meldet, dass sich fünf von Kursons Männern der Furt nähern. Zweifellos ist dies die Wachmannschaft für diesen Tag. Schnell räumt man die Stube des Zollhauses, in der sich für gewöhnlich die Wachen aufhalten, und versteckt sich im Durchgang zum Stall und im Obergeschoss. Hakon schleicht mit ein paar Männern auf die andere Seite des Hauses, um Kursons Männer zu umzingeln. Als die fünf Bewaffneten das Zollhaus erreichen, betreten drei von ihnen die leere Stube, was ihnen sofort merkwürdig vorkommt, während die übrigen beiden vor dem Haus bleiben. In dem Moment schnappt die Falle zu und Kursons Männern bleibt abermals nichts anderes übrig, als sich kampflos zu ergeben. Beinahe etwas enttäuscht fesselt man auch diese fünf und führt dann alle Gefangenen unter der Aufsicht von Jorden und fünf Söldnern in den nahen Wald, da es unmöglich ist, so viele Gefangene in dem Zollhaus zu verstecken. Jamys montiert die Glocke wieder im Turm und läutet den Alarm. Die Einwohner des Dorfes werden aufgeschreckt und eilen zum Fluss, um nachzusehen, was los ist. Wenige Augenblicke später eilen weitere acht von Kursons Männern vom Gutshaus herbei. Kaum dass sie die Furt überquert haben werden sie der feindlichen Übermacht gewahr. Die Räuber versuchen noch einen geordneten Rückzug, doch die Helden greifen an. Mehrere Gegner werden in der Furt von Pfeilen und Armbrustbolzen zur Strecke gebracht, während andere, die den Rückzug decken wollen, unter den Schwerthieben der Nahkämpfer fallen. Nach wenigen Augenblicken sind alle acht Räuber entweder gefangen oder niedergemacht. Anschließend sammeln die Helden ihre Gefangenen und treiben sie unter dem Jubel der Dorfbewohner auf den Hof der Herberge, wo der begeisterte Terlin sie einsperren lässt.
Die Helden rücken derweil auch schon gegen das nächste Ziel, den alten Wachturm aus, wo sie die zwei Mann auf dem Ausguck nach kurzer Verhandlung ergeben. Damit sind Kurson nicht einmal eine Handvoll Männer verblieben, was keinesfalls ausreicht, um einen Angriff auf das Gutshaus abzuwehren. Doch als die Häscher dort eintreffen, finden sie das Tor offen vor. Spuren von Pferden auf dem Weg davor lassen zweifelsfrei erkennen, dass sich Kurson mit drei Begleitern aus dem Staub gemacht hat. Der Stall ist leer, die meisten Wertsachen wurden offensichtlich hektisch zusammengerafft und mitgenommen. Dafür finden die Häscher Gaeffel von Thola bewusstlos vor dem Hauptgebäude liegen. Wie sie erfahren, hat sich Kurson in seiner Wut mit einem Fausthieb seines angeblichen Freundes entledigt, dem er die Schuld an seinem Unglück gab. Den Helden bleibt nichts anderes übrig, als wenigstens Gaeffel einzusammeln und ihn ebenfalls zum Inn zu bringen.
Nach einer zünftigen Siegesfeier, die Terlin nur zu gern spendiert, bringt der Wirt überraschend eine Frau in die Schankstube, die bei der Wache kurz vor Torschluss um Einlass gebeten hatte, da sie die Helden zu sprechen wünschte. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Frau um eine Schamanin der Gara-Chelni, die sich als Mankah vorstellt. Da sie nur wenig Hârnisch spricht, muss Lianar einmal mehr übersetzen. Mankah hat die Helden am Vortag in Kelehes‘ Hütte gesehen. Im Gegensatz zu ihm fürchtet sie, dass der Krieg gegen Kaldor für ihr Volk schlecht ausgeht, allerdings stehen die Chancen für einen Frieden schlecht, solange Kelehes die Gara-Chelni anführt, denn dieser braucht Ruhm und Beute, um sich an der Macht zu halten. Nach dem Gesetz der Chelni darf ein anderer Krieger den Anführer jederzeit zum Duell herausfordern und nimmt dessen Platz ein, wenn er ihn tötet. Kelehes ist zwar ein erfahrener Krieger, aber inzwischen nicht mehr der Jüngste, weshalb er fürchtet, dass er in einem Duell verlieren könnte. Daher versucht er die Krieger durch Beute und Ruhm bei Laune zu halten, so dass sich niemand veranlasst sieht, seine Position einnehmen zu wollen. Außerdem sind die meisten Krieger weit entfernt in der Chelmarsch. Der Mann mit dem besten Grund Kelehes herauszufordern, ist Bryt, der Sohn eines Rivalen, den Kelehes getötet hat. Jedoch ist Bryt genau jener junge Krieger, den die Häscher gefangen genommen und Kelehes ausgeliefert haben. Sollte es den Häschern gelingen, Bryt zu befreien und dazu zu bringen, Kelehes herauszufordern, dann gäbe es eine Chance auf Frieden.
Erfahrung: für jeden 1 Punkt auf Stealth und 2 Punkte auf Climbing
Der Kollege LuftAtmer hat an diesem Freitag familiäre Verpflichtungen. Wenn theoden dabei ist, könnten wir aber am Freitag spielen. *hoff*