@Ein: Ich verstehe nicht, warum du so ein Problem mit "Leistungsrollenspiel" hast. Mir kommt es so vor, als würdest du jeden Kommentar aus der "Leistungsrollenspielecke" als Angeriff werten, obwohl es dir doch eigentlich egal ist, was andere an ihrem Spieltisch treiben. Es gibt Leute, die halt nunmal Spaß daran haben.
Das Problem das ich bei der Verwendung des Begriffes sehe, ist das die Diagnose ob jemand eine Leistung erbringt oder nicht, ob er ein "Leistungsrollenspieler" oder ein "Entspannungsrollenspieler" ist am falschen Zeitpunkt erfolgt. Ich wuerde fast behaupten am eklatant falschen Zeitpunkt.
Die Leistung beim Rollenspiel, sofern diese ueberhaupt qualitativ bewertbar ist, hat nichts oder nur recht wenig mit der Leistung zu schaffen, welche ein Rollenspieler vor der Runde in sein Hobby beziehungsweise seine Leidenschaft, das Rollenspiel, investierte.
Als der Versuch eines Beispiel.
Ich kann fuer gewoehnlich, den Handlungsinhalt von Spielsitzungen, an denen ich teilgenommen habe, relativ detailliert wiedergeben. Das bezieht sich auf Sitzungen die eine Woche zurueck liegen, allerdings auch auf Sitzungen die einige Monate zurueck liegen. Teilweise sogar Sitzungen die Jahre zurueck liegen.
In der Gruppe, in der ich regulaer spiele, koennen die Spieler, nach eigener Aussage, den Inhalt vergangener Sitzungen nicht so gut rekonstruieren. Das ich den Sitzungsinhalt von Monaten abrufen kann fuehrte dabei sogar zu Diskussionen ob ich zuviel Zeit in das RPG investieren kann.
Man koennte jetzt geneigt sein, anhand dessen, zu behaupten ich sei ein Leistungsrollenspieler und die anderen Entspannungsrollenspieler.
Dem ist aber nicht so.
Hinter meiner Faehigkeit zur Zusammenfassung beziehungsweise rekapitulation der Ereignisse steht, von meiner Seite aus, kein Leistungsaufwand. Ich muss es dafuer nicht nach der Runde schriftlich festhalten, gedanklich durchgehen, ich mache keine Gedaechtnis Uebungen und auch sonst ist es mit keiner direkten Anstrengung verbunden.
Umgekehrt, wenn jemand anderes aus der Gruppe den Inhalt des letzten Abend wiedergeben soll, erfordert es fuer denjenigen, oftmals, eine groessere Gedaechtnisleistung und ggf. entsprechende Vorbereitung bzw. Aufwand als fuer mich. Das heisst er erbringt die groessere Leistung. Obwohl das Resultat, unter Umstaenden, lueckenhafter ist.
Insofern glaube ich das dort weniger der Wunsch besteht mit anderen "Leistungsrollenspielern" zu spielen, sondern mit Rollenspielern welche die eigene "Ansprueche" erfuellen. Ob sie dafuer tatsaechlich wirklich etwas leisten muessen, ranklotzen wie noch was, oder ob es ihnen einfach so talentmaessig in den Schoss gelegt wurde.
Der Grund ist nun der das wenn man die eigenen, hohen Ansprueche mit "Leistungsrollenspielern" gleichsetzt, ist das ein arger Schlag in's Gesicht derer die, motiviert von den Anspruechen versuchen Leistung zu bringen, hart an sich / ihren Runden arbeiten, aber die Ansprueche noch nicht erreichen koennen (und vielleicht nie werden). Weil die strampeln sich bildlich gesprochen einen ab, kriegen aber dann das Etikett "Entspannungsrollenspieler".
Das ist doch grausam o.O