Autor Thema: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?  (Gelesen 13068 mal)

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Offline Bad Horse

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #75 am: 31.08.2011 | 23:10 »
Science-Fiction abseits von Space Opera - und vor allem Cyberpunk - spielt vor der Kulisse unserer Welt, die ein paar Jahre in die Zukunft projiziert wurde. In Cyberpunk existieren viele bekannte und vertraute Elemente, die durch die fiktiven Veränderungen einen Bruch erleiden.

Und dieser Bruch zwischen Bekannten und Noch-Unbekannten, dieses aber-was-wäre-wenn-sich-alles-so-entwickelt, das aber auf Bekanntem fußt, kann Fantasy nicht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline Xemides

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #76 am: 31.08.2011 | 23:15 »
Die Psychohistorie sagt ja nicht nur die Zukunft voraus, sondern manipuliert sogar die Menschenmassen, damit sie genau das machen, was sie wollen.

Das geht über Wahrsagerei hinaus.

Aber ich habe halt eine andere Meinung zur Science-Fiction. Auch die Sammlung von Wissen gehört dazu.

Ich kenne auch nur die ursprüngliche Trillogie.

Zum Gesamtwerk zählen übrigens alle möglichen seiner Romane, inklusive des Roboterzyklus.

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #77 am: 31.08.2011 | 23:17 »
Ein Golem bekommt bei der Erschaffung (wenn man zB Pratchett [aber auch andere] liest) einen Zettel in den Kopf gesteckt, der seine grundlegenden Prinzipien und Funktionen definiert.
Das ist nichts anderes als Programmierung auf Fantasy, das Thema 3 oberste Robotergesetze ist damit 1:1 umsetzbar.
Pratchets Golem ist eine Persiflage auf Asimovs Robotergesetze. Klar als Persiflage ist das Umsetzen auf ein anderes Genre ziemlich klasse. Gerade weil es damit ziemlich absurd wird. Denn genau das ist es nämlich bei Pratchet. Das hat damit einen komplett anderen Stellenwert als in SF. Und genau darum geht es hier ja.
Zitat
Und die Thematik, dass man solche Befehle/Gesetze als Basis für Verhaltensregeln basieren kann zeigt indirekt "der Zauberlehrling" im Film Fantasia von Disney...
Nee. Der Zauberlehrling ist eine ähnliche Mahnung an alle Lehrlinge wie der Struwwelpeter eine Mahung an die Kinder Da geht es darum den Lehrlingen Angst einzuflössen, damit sie weiterhin ihrem Meister unterordnen und ja nichts Eigensinniges tun. Du willst mir jetzt hoffentlich nicht klar machen, dass die Robotergesetze eigentlich als Mahnung an die IT-Lehrlinge gedacht waren.
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Offline Dark_Tigger

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #78 am: 31.08.2011 | 23:18 »
Ein Golem bekommt bei der Erschaffung (wenn man zB Pratchett [aber auch andere] liest) einen Zettel in den Kopf gesteckt, der seine grundlegenden Prinzipien und Funktionen definiert.
Das ist nichts anderes als Programmierung auf Fantasy, das Thema 3 oberste Robotergesetze ist damit 1:1 umsetzbar.

Und die Thematik, dass man solche Befehle/Gesetze als Basis für Verhaltensregeln basieren kann zeigt indirekt "der Zauberlehrling" im Film Fantasia von Disney...
+1
Genau das selbe wollte ich auch Antworten.

Davon mal ab: Ein wichtiger Bestandteil des Foundation-Zykluses ist die Degeneration des alten imperiums. Das wird in einer Geschichte gezeigt, in dem ein Adliger Geschichte als seine Hauptberufung betreibt, indem er nur noch Sekundärliteratur durchliest.
Ähh und nenn mir mal 3 Gute Gründe warum DAS nicht in ein Fantasy Setting passt. Alles was ich bis jetzt über Malmsturm weiß sagt mir das dieser Typ auch da sehr gut ins Imperium passt. Ob das nun ein Aktuelles Thema ist lass ich mal dahingestellt.

@Bad Horse
Jop Ich sage ja auch das man nicht alle SF Geschichten in Fantasy umwandeln kann. Cyberpunk gehört da definitiv zu.

@Xemides
Au contraire Ich denke wir haben ein Recht ähnliches Bild von Science-Fiction. Ich halte nur das Beispiel Foundation Trillogie für ein ausgemacht schlechtes um die nicht Austauschbarkeit von SF und Fantasy zu verdeutlichen.
« Letzte Änderung: 31.08.2011 | 23:32 von Dark_Tigger »
Zitat
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #79 am: 31.08.2011 | 23:42 »
Ähh und nenn mir mal 3 Gute Gründe warum DAS nicht in ein Fantasy Setting passt. Alles was ich bis jetzt über Malmsturm weiß sagt mir das dieser Typ auch da sehr gut ins Imperium passt. Ob das nun ein Aktuelles Thema ist lass ich mal dahingestellt.
Aber warum 3 Gründe? Einer reicht doch, oder?

Ich kenne Malmsturm leider überhaupt nicht. Spielt in der Welt Magie eine Rolle? Wenn ja, dann fällt das Setting leider vollkommen flach.
Es geht nämlich bei der Foundation darum, dass die Degeneration sich im Verlust der Wissenschaft äussert. Die Wissenschaft wird im Lauf des Zyklusses auf Terminus gehortet, während im Rest des Universums immer mehr dieser Wissenschaft verloren geht. Dieser Verlust an Technologie sorgt dafür, dass die Menschheit in ein dunkles Zeitalter fallen wird (analog zum Mittelalter zum Niedergang des Römischen Imperiums). Dieses dunkle Zeitalter soll durch Terminus verkürzt werden. (Ja, im  Foundationzyklus ist der Fortschrittsglaube passend zu seiner Entstehungszeit ziemlich glorifiziert) Um das in ein Fantasysetting umzusetzen, muss Du als erstes die Magie streichen oder so weit reduzieren, dass sie keine Rolle in der Welt spielt. Schliesslich könnte sie die verlorengehende Technologie mehr als ersetzen. Und das passt ja nicht zur Grundannahme des Foundationzyklusses nicht.

Mal als Gegenprobe:
Kennst Du ein Fantasybuch in dem der Technikfortschritt als positives Element behandelt wird? (Keine Alternativrealitätsromane oder sowas bitte. Das ist keine Fantasy)
« Letzte Änderung: 1.09.2011 | 00:11 von 6 »
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Offline Madner Kami

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #80 am: 1.09.2011 | 00:30 »
@6: Setze Magie mit Technologienutzung gleich und es kommt genau das angesprochene dabei heraus. Im Alten Imperium war die Nutzung der Magie weit verbreitet und bei seinem Niedergang wurde das Wissen um die richtigen Formeln, Zutaten und Bewegungen immer weiter verwässert, sodass zum Schluß nur noch eine Erinnerung übrig blieb. Flogen früher die Menschen mit der Aussprache eines Wortes durch die Luft, gilt es jetzt schon als außergewöhnlich, wenn jemand eine Kerze mit einer komplizierten Formel kurz zum Brennen bringen kann. Gab es früher gewaltige und architektonisch absurd konstruierte Türme, die nur von der Magie ihrer Erbauer zusammengehalten wurden, fallen jetzt die Gebäude langsam zusammen, weil niemand mehr den magischen Mörtel erneuern kann und Stein für Stein zerfallen die wahrhaft babylonischen Türme, bis nur noch Ruinen von ihnen übrig bleiben, nachdem der letzte Stein des Zusammenhalts herausbrach, das Ritual damit gebrochen wurde und die mit Engelsfiguren geschmückten Balkone lautlos aus den Himmeln fielen und geradewegs so als hätten sie noch mehr Erinnerung mit sich gerissen, mit einem gewaltigem, in den Ruinen wiederhallendem Krachen in einer Staubwolke, am Boden zerschmettern.

Dabei brauch man noch garnicht mal so hoch greifen. Allein schon der Verlust von vergleichsweise sehr mundaner Technologie durch Kriege und Seuchen ist in der Menschheitsgeschichte immer wieder vorgekommen. Ganze Hochkulturen sind verschwunden, ohne, dass irgendetwas von ihnen zurück blieb, außer Ruinen. Mit ihnen gingen alle ihre Gedanken, Träume und Geisteswelten und alles was wir noch von ihnen haben, sind unvollständige Mutmaßungen oder Mythen.
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Offline Waldviech

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #81 am: 1.09.2011 | 00:41 »
Zitat
Dieser Verlust an Technologie sorgt dafür, dass die Menschheit in ein dunkles Zeitalter fallen wird (analog zum Mittelalter zum Niedergang des Römischen Imperiums).
Wobei man bei diesem Beispiel beachten sollte, dass nach dem Fall des Römischen Imperiums eigentlich so gut wie keine Technologie verloren ging, wenn man´s genau nimmt. In Ostrom war alles noch erhalten und in unseren Breiten hat eher eine massive Weiterentwicklung auf der Basis römischen Wissens stattgefunden. Wesentlich bessere Beispiele wären das Verschwinden der Hethiter oder der Majas...aber bäck on topic:

Ich glaube, die Diskussion dreht sich hier ein bisschen im Kreise - wir sind nämlich genau dort, wo wir vorhin schonmal waren. Klar kann man Handlungen von einem Genre ins nächste verfrachten. Nur ändert das ein (teilweise erhebliches) Stück weit die grundlegende Message des Ganzen. Die Mär vom Priesterorden in Atlantis, der magisches Wissen hortet ist, trotz gleicher Grundhandlung, nun mal eine andere als die Mär vom Seldon, der der Galaxis die Wissenschaft erhalten will, auch wenn die Handlung der Geschichte an sich die selbe ist - allein deswegen, weil Weltsicht und Philosophie jeweils eine völlig andere sind. Magie ist nunmal keine rationelle Wissenschaft, auch wenn sie in vielen Fantasysettings gerne in "wissenschaftelndem Mäntelchen" präsentiert wird.

Zitat
Kennst Du ein Fantasybuch in dem der Technikfortschritt als positives Element behandelt wird?
Mir fällt gerade nicht eines ein - zumindest, wenn ich Steampunk ausklammere.
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Offline Dark_Tigger

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #82 am: 1.09.2011 | 00:42 »
Dir ist aber schon bewusst das Magie in vielen Fantasy Welten die Technologie ersetzt, oder?
Aber okay, ja der Verfall von Wissen ist etwas was man wirklich nie nirgends und auf keinen fall in einem Fantasy Roman darstellen kann.

Zurück zum Thema,
was gab es eigentlich in letzter Zeit an Nah-Zukunfts sachen, in Film und Buch an denen Mann erkennen könnte ob die Cyberpunk sachen alle erzählt sind und sich bestenfalls noch in den Motiven wiederholt?
Zitat
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Offline Waldviech

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #83 am: 1.09.2011 | 00:53 »
Zitat
Dir ist aber schon bewusst das Magie in vielen Fantasy Welten die Technologie ersetzt, oder?
Klar tut sie das. Aber sie hat grundsätzlich andere Charakteristika als Technologie. Sie ist weder physikalisch erklärbar, noch (in den meisten Fällen) für jedermann anwendbar. Sie ist, anders als Technologie, per se mystisch. Sonst wär´s ja keine Magie. Das verleiht dem Ganzen ein völlig anderes "Geschmäckle". Auch wenn Hellsichtzauber und Quantenscanner die gleiche Funktion haben, sind sie noch lange nicht das selbe.

Zitat
Zitat
Aber okay, ja der Verfall von Wissen ist etwas was man wirklich nie nirgends und auf keinen fall in einem Fantasy Roman darstellen kann.
Doch, das ist sogar eines der 0815-Standartthemen von Fantasy. Aber das war, wie du beim aufmerksamen Lesen feststellen wirst, auch nie der Punkt ;)

Zitat
was gab es eigentlich in letzter Zeit an Nah-Zukunfts sachen, in Film und Buch an denen Mann erkennen könnte ob die Cyberpunk sachen alle erzählt sind und sich bestenfalls noch in den Motiven wiederholt?
Naja, ich denke, an Filmen wie Inception oder Moon lässt sich durchaus feststellen, dass einige Themen des Cyberpunk noch immer aktuell sind - auch wenn nicht mehr haargenau die selben Stilelemente verwendet werden, wie weiland in den 80igern.
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #84 am: 1.09.2011 | 00:57 »
Nur am Rande:
Wobei man bei diesem Beispiel beachten sollte, dass nach dem Fall des Römischen Imperiums eigentlich so gut wie keine Technologie verloren ging, wenn man´s genau nimmt.
Geh von dem normalen Wissen eines Physikers in den 50-er aus. Da gab es noch die Vorstellung, dass mit dem Ende des Imperiums ein dunkles Zeitalter folgte, in dem viele Technologien verloren gegangen wären.

Dir ist aber schon bewusst das Magie in vielen Fantasy Welten die Technologie ersetzt, oder?
Nicht aber als Analogie zur Technologie (siehe Waldviechs Posting) Gerne wurde Magie sogar als Gegensatz zur Technologie verwendet.
Zitat
Aber okay, ja der Verfall von Wissen ist etwas was man wirklich nie nirgends und auf keinen fall in einem Fantasy Roman darstellen kann.
Klar kommt der Verlust von Wissen auch in Fantasyromanen vor. Aber das war, wie Waldviech ja schon sagte, nie der Punkt.
Fällt Dir zu meiner Gegenprobe eigentlich ein Fantasyroman ein? (Gerne auch als PM)

Ich glaube aber Du hast Recht, das Thema lautet eigentlich anders. Von daher sollten wir vielleicht wirklich diese Diskussion lassen.

EDIT:
@Madner Kami:
Siehe Waldviechs Posting (Sorry für die kurze Antwort, aber ich glaube Waldviech hat es eigentlich schon besser zusammengefasst, als ich es zusammenfassen könnte.)
« Letzte Änderung: 1.09.2011 | 01:18 von 6 »
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #85 am: 1.09.2011 | 01:09 »
@Waldvieh
Ich meinte nicht dich sondern 6. Und ich wollte durch diese Überspitzung zum ausdruck bringen das ich die Disskussion nicht mehr weiterzuführen gedenke. ;)


Naja, ich denke, an Filmen wie Inception oder Moon lässt sich durchaus feststellen, dass einige Themen des Cyberpunk noch immer aktuell sind - auch wenn nicht mehr haargenau die selben Stilelemente verwendet werden, wie weiland in den 80igern.
Und Hmm ja an Moon musste ich auch irgendwie denken als ich die Frage stellte. Inception ist für mich noch einmal ein ganz anderes Thema.
Ich muss gerade auch noch irgendwie an District 9 denken. Auch wenn ich den Film irgendwie Langweilig fand. Es werden also immer noch irgendwie die Klassischen
Cyperpunk Themen behandelt.
Zitat
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Offline Waldviech

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #86 am: 1.09.2011 | 01:19 »
Zitat
Inception ist für mich noch einmal ein ganz anderes Thema.
Naja, der Film hat keinen ausgeprägten Dark-Future-Aspekt, das ist schon richtig. Aber er bedient sich des alten, cyberpunkigen Schließe-Hirn-an-Maschine-an-Themas - und führt es in eine eher ungewohnte Richtung fort. Der Gedanke, dass man, wenn man menschliche Gehirne an Computer anschließen kann, vielleicht auch menschliche Gehirne "hacken" kann, liegt ja nahe...
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #87 am: 1.09.2011 | 01:23 »
Wobei ich bei Filmen immer das Gefühl habe, dass sie der SciFi-Literatur immer einige Jahre hinter hinken. (Sowohl bei Inception als auch bei Moon meine ich mich zu erinnern, dass deren Themen schon mal in Buchform vor 5 - 10 Jahren behandelt wurde. District 9 habe ich noch nicht gesehen. Von daher kann ich dazu jetzt nichts sagen)
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Eulenspiegel

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #88 am: 1.09.2011 | 01:43 »
Kann mir mal jmd erklären warum man Asimovs Foundation Trilogie NICHT völlig Blind in Fantasy umwandeln kann? Ich sehe da keinen Punkt der in einem Fantasy Universum
nicht genauso gut Funktionieren würde. Uraltes Imperium (check), die Technoligie der Foundation (check, ist sowieso Magie), Psychohistorie (statt Mathematik das gebrabbel eines Philosophen check). Ist doch alles drin.
Es gibt ja zwei Foundations:
Die erste Foundation ist voller Naturwissenschaftler und die zweite Foundation ist voller Geisteswissenschaftler.

Die zweite Foundation kann man aufgrund ihrer Psi-Fähigkeiten, die sie entwickeln, durchaus auch als Magier verstehen. Aber die erste Foundation ist meilenweit davon entfernt. Technik zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es theoretisch jeder erlernen kann und jeder einsetzen kann.

Psychohistorie kann man im Fantasybereich schlicht durch ine Wahrsagerglaskugel übersetzen, oder (um mal am Inhalt der Foundation Romane zu bleiben) einen Priesterorden von Atlantis enem Reich, das zum Untergang verdammt ist, dessen Gott präkognitive Fähigkeiten verleiht, diese aber auch mit einem klaren Auftrag versieht...
Das große Problem der Psychohistorie, das man bei einer Wahrsagerkugel nicht hätte:
Die Psychohistorie kann nur die Zukunft voraussagen, wenn die menschlichen Eigenschaften eine Normalverteilung aufweisen. Das heißt, die meisten Menschen sind im Durchschnitt und die extremeren sind immer seltener.
Außerdem kann man nur das Verhalten von Menschenmassen, aber nicht von Einzelmenschen voraussagen. Dies wird im 2. und 3. Buch thematisiert: "Das Maultier" ist ein Mensch mit so extremen Eigenschaften, dass er in der Lage ist, als Individuum bedeutenden Einfluss auf die Zukunft zu nehmen. Und auf Individuen kann man die Psychohistorie nicht anwenden.

Dieses Problem hätte man mit einer Wahrsagerkugel nicht.

Außerdem war Hari Seldon, der Erfinder der Psychohistorie nicht unfehlbar. In der zweiten Foundation wurde die Psychohistorie ständig weiterentwickelt.

Öhhh ja und auf der anderen Seite haben wir die Konzepte eines Naturphilosophen der ein Verfahren entwickelt hat das Verhalten großer Menschengruppen vorherzusagen.
Merkste was?
Und dieses Verfahren muss einen Geisteswissenschaftler sehr inspiriert haben.

Oder ein Geisteswissenschaftler war ein großer Asimov-Fan. Auf alle Fälle gibt es heutzutage eine Wissenschaft, die sich Psychohistorie nennt und die dem, was Asimov sagte, sehr ähnlich ist: Mit ihr kann man das Verhalten von großen Menschenmassen in der Zukunft voraussagen.
Die Grundzüge der Psychohistoreie wurden 10-20 Jahre nachdem der Foundation-Zyklus erschienen ist entwickelt.
Marktforschung stößt ebenfalls in eine ähnliche Lücke wie die Psychohistorik von Asimov.

Disclaimer: Die reale Wissenschaft der Psychohistorie ist nicht identisch mit der Psychohistorik von Asimov. Aber sie sind sich doch verdammt ähnlich.
« Letzte Änderung: 1.09.2011 | 02:11 von Eulenspiegel »

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #89 am: 1.09.2011 | 01:50 »
Kennt eigentlich jemand den Film "Cargo" von 2009? Irgendwie hört sich die Inhaltsbeschreibung ziemlich cyberpunkig an.
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #90 am: 1.09.2011 | 09:47 »
Das war dieser Film wo die Erde ist (laut Regierung) völlig veranzt ist, und alle die es sich Leisten können werden in diese Koloniewelt ausgeflogenber
WIRKLICH WIRKLICH böser Spoiler:
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Würde ich eher nicht als Cyberpunk einschätzen. Sonst wäre nun echt JEDE Dystopie Cyberpunk.
Zitat
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #91 am: 1.09.2011 | 10:51 »
Der Zauberlehrling ist eine ähnliche Mahnung an alle Lehrlinge wie der Struwwelpeter eine Mahung an die Kinder Da geht es darum den Lehrlingen Angst einzuflössen, damit sie weiterhin ihrem Meister unterordnen und ja nichts Eigensinniges tun. Du willst mir jetzt hoffentlich nicht klar machen, dass die Robotergesetze eigentlich als Mahnung an die IT-Lehrlinge gedacht waren.

Der Struwwelpeter und Suppenkaster, oder das Mädche mit den Zündelhölzern sollten nicht als Warnung verstanden werden. Sie wurden vielmehr geschrieben um Kindern Psychatrische Krankheitsbilder nahezubringen. Der Zauberlehring als Selbstdarstellung von Goethe als Hexenmeister der die Magie der Worte verwendet hingegen trifft es zimmlich gut.

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #92 am: 1.09.2011 | 11:13 »
Würde ich eher nicht als Cyberpunk einschätzen. Sonst wäre nun echt JEDE Dystopie Cyberpunk.
Oki. Gut sieht der Film aber trotzdem aus. :)
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #93 am: 1.09.2011 | 11:31 »
<OT>
Öhm ich sachs mal so. Die BigBudget SF Filme in der Zeit vorher hatten mich so genervt das ich für alles was einigermaßen ging dankbar war.
</OT>

Aber wo wir über Cargo reden. Kann ein Teil des "thematisch abgearbeitet" wohl damit zusammen hängen das viele die Dystopien nicht mehr sehen können?
Dieses ewige "alles wird SCHLÄÄÄÄÄÄCHTTM. Lasst alle Hoffnung fahren." kann man schließlich heute auch in den Nachrichten haben. Muss ich eigentlich keine Filme drüber gucken/Bücher drüber lesene/Spiele drüber spielen.
Und der Dystopie Aspekt ist ja irgendwie recht wichtig für den Cyberpunk.
Zitat
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #94 am: 1.09.2011 | 11:33 »
Pratchets Golem ist eine Persiflage auf Asimovs Robotergesetze. Klar als Persiflage ist das Umsetzen auf ein anderes Genre ziemlich klasse. Gerade weil es damit ziemlich absurd wird. Denn genau das ist es nämlich bei Pratchet. Das hat damit einen komplett anderen Stellenwert als in SF.

Kurzer Zwischenruf, der eigentlich OT ist:
Hat nicht schon Lem Asimovs Robotergesetze für unmöglich gehalten?

Ebenfalls OT, aber Meinungen gibts kostenlos:
Nachdem ich mir im Rollenspielerischen Kontext einige Weird West Abenteuer angesehen habe, bin ich zu der Auffassung gekommen, dass man die genauso in einen Fantasykontext setzen kann. Generell gelange ich mehr und mehr zu der Überzeugung, dass im Rollenspielbereich das Genre objektiv nur eine geringe Rolle spielt (und eher eine Geschmacksfrage ist). Außerhalb des RPG-Bereichs mag es anders sein. (Einer der Gründe, warum ich shadowrun etwas abschreckend fand beseht darin, dass ich Cyberpunk als "ernsthafte" Literatur wahrgenommen habe, und ernsthafte Literatur ist für mich keine Basis für Rollenspiel.)
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #95 am: 1.09.2011 | 11:36 »
(Einer der Gründe, warum ich shadowrun etwas abschreckend fand beseht darin, dass ich Cyberpunk als "ernsthafte" Literatur wahrgenommen habe, und ernsthafte Literatur ist für mich keine Basis für Rollenspiel.)
Kannst du das mal näher erklären?

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #96 am: 1.09.2011 | 11:47 »
@Dark_Tigger:
Da könnte was dran sein. Im Prinzip wurde die typische Cyberpunk-Dystopie ja schon von der Wirklichkeit eingeholt. Es wird Zeit für neue Utopien/Dystopien.
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #97 am: 1.09.2011 | 12:04 »
OT:

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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #98 am: 1.09.2011 | 12:30 »
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Re: Ist "Cyberpunk" thematisch abgearbeitet?
« Antwort #99 am: 1.09.2011 | 12:41 »
OT: @Ranor
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