Autor Thema: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?  (Gelesen 43509 mal)

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Offline Grey

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #375 am: 16.09.2011 | 13:18 »
Sicher, Du hast mehrfach betont, daß der technische Stand sich weiterentwickelt haben soll. Aber die Einverständniserklärung wird dadurch nicht kürzer werden.
OK, hast recht. Es scheint, daß sich die Jura im Moment in diesem Thread als das Wissensgebiet herauskristallisiert, das den technischen Fortschritt der Zukunft am entscheidendsten eindämmen kann. Genau wie im richtigen Leben. ;)

Aber wie ich schon sagte: Nur, daß etwas möglich und nützlich ist, heißt noch nicht, daß Menschen es machen. Nur, daß ein Verzicht auf etwas offenkundig nachteilig und unpraktisch ist, heißt nicht, daß Menschen auch nicht eben doch lieber dankend verzichten.
Stimmt schon. Allerdings sehe ich immer wieder mit Grausen und Entsetzen auf den auch heute schon recht leichtfertigen Umgang ganzer Massenbewegungen mit, naja, ihrer Menschlichkeit. Wenn ich in der Presse lese, daß es in den USA gang und gäbe sei, daß Frauen mal eben in der Mittagspause zur Schönheits-OP beim Chirurgen gegenüber gehen... dann senkt das bei mir die Hemmschwelle, für eine Zukunft, in der es möglich ist, an einen flächendeckenden Vercyberungs-Wahnsinn zu glauben.

http://www.heise.de/tp/artikel/17/17867/1.html (Telepolis: Mexikanische Strafverfolger an der elektronischen Leine)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/RFID-Furcht-vor-technologischem-Paternalismus-106629.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/RFID-Implantate-fuer-Menschen-noch-kein-grosses-Geschaeft-145839.html
Klasse, vielen Dank für die Links! :)

Mag sein, das ist aber ein anderes Thema dann. Soweit es um Implantate und vor allem mit Neuronen verknüpfbare Implantate geht, ist es eindeutig im medizinischen Bereich angesiedelt, und folglich empfiehlt es sich (der Klarheit zuliebe), medizinische Fachbegriffe als medizinische Fachworte zu nutzen.
Naja, wir befanden uns mit diesem Teil der Diskussion gerade in der Grauzone zwischen der Medizin als Wissenschaft und dem subjektiven Empfinden derer, die von den Segnungen dieser Wissenschaft Gebrauch machen. Ich hatte das Wort "invasiv" an der Stelle einfach im umgangssprachlichen Sinne benutzt für: "kommt der betroffenen Person als unangenehm tiefer Eingriff in die eigene Persönlichkeit vor". Das war ja in Bezug darauf, wie sehr es in der Bevölkerung akzeptiert wird und sich ausbreitet, das Entscheidende.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Fat Duck

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #376 am: 16.09.2011 | 13:28 »
Und so, wie mein Bild vom "den Menschen an sich" aussieht, würde eine nicht-invasive Technik sich weitaus schneller und weiter verbreiten als eine invasive. Das hat etwas mit dem Selbstbild zu tun und damit, wieweit man anderen erlaubt, das "Selbst" anzutasten, und damit, daß Unbehagen und Zaudern vergleichsweise mächtige Impulse sind.
Das hier hat nichts mit Medizin zu tun. Aber wenn du's klarer haben willst:
Was ein Mediziner als invasiv bezeichnet (denk ich mal, ich verlass mich auf deine Definition), ist nicht unbedingt 1:1 das, was ein Mensch als invasiv empfindet. Bei letzterem kommt nämlich noch der emotionale Aspekt dazu.
Und das hat was mit individueller Einstellung zu tun; und mit kulturellen Begebenheiten, die auf diese Einstellung Einfluss haben.

EDIT: Meh, Grey war schneller. :P
« Letzte Änderung: 16.09.2011 | 13:30 von Fat Duck »
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Offline Merlin Emrys

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #377 am: 16.09.2011 | 15:17 »
Tja, ich habe vor Greys letztem Beitrag noch nie einen Menschen sagen hören, daß er etwas als "invasiv empfindet". Insofern ist mir der Sprachgebrauch fremd, und ich weiß nicht, wo er "in freier Wildbahn" zu finden wäre. Wann und wo immer ich den Begriff "invasiv" gesehen, gesehen und gehört habe, war die Rede von medizinischen (oder quasi-medizinischen) Eingriffen. Insofern behandele ich den Begriff als medizinischen Fachbegriff, und ich würde auch sagen, daß das der Verwendung von Alice zumindest nicht widersprochen hat. In diesem Sprachgebrauch ist "invasiv" keine Frage von Empfindungen oder Deutungen, sondern klar umrissen - selbst wenn er in besonderen Fällen übertragen verwendet wurde, also keine OP, sondern eine andere Art von Eingriff bezeichnet hat. Selbst für die übertragene Bedeutung muß (und das trifft, glaube ich, auch auf Greys Verwendung zu) die Grenze zwischen "invasiv" und "nicht invasiv" immer als klar vor Augen liegend gedacht werden: das Invasive "geht unter die Haut", zu tief also, um einfach hinnehmbar zu sein. Wenn also der Begriff in einem übertragenen Sinn gebraucht wird - und da waren wir uns im Grunde von Anfang ja eh an einig -, dann ist die Übertragung kulturvariant. Das medizinische Original ist es (im Wesentlichen jedenfalls) aber nicht. 

Offline Fat Duck

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #378 am: 16.09.2011 | 17:22 »
Ich glaube, wir drehen uns hier langsam im Kreis - und das auch noch sinnlos, weil Grey ja wohl eh keine Datenbuchsen o.ä. haben will (maximal fürs Militär). Und die Definition von "invasiv" ist mir eigentlich auch relativ egal.
Aber:

Selbst für die übertragene Bedeutung muß (und das trifft, glaube ich, auch auf Greys Verwendung zu) die Grenze zwischen "invasiv" und "nicht invasiv" immer als klar vor Augen liegend gedacht werden: das Invasive "geht unter die Haut", zu tief also, um einfach hinnehmbar zu sein. 

Ich sehe einfach nicht, warum "unter die Haut gehend" oder "invasiv" mit nicht "einfach hinnehmbar" gleichzusetzen ist. Dafür gibt es einfach zu viele Gegenbeispiele in unserer Geschichte und auch noch in der Gegenwart, bei indigenen Völkern Nordamerikas (Sonnentanz), Südamerikas (Bullet Ants) und bestimmt auch anderer Teile der Welt. Und es gibt immer mehr Leute, die sich intensive Bodymods machen lassen (Stalking Cat als Extrembeispiel).
Wieso sollte sich also nicht eine (möglicherweise Sub-)Kultur rund um Cyberware ausbreiten? Wenns das Militär benutzt, sind die Militärfetischisten nicht weit. Wenn es hässlich ist, kannst du davon ausgehen, dass es mal zum Erkennungsmerkmal einer Jugendbewegung wird.
Und für dieses Setting eventuell interessant: So ein Kult rund um Kopfkabel und Gehirncomputer ist auch ein schöner, offensichtlicher Angriffspunkt für eine Gegenbewegung, die Pro-Mensch und Anti-Automat ist.
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Offline Merlin Emrys

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #379 am: 16.09.2011 | 21:55 »
Dafür gibt es einfach zu viele Gegenbeispiele in unserer Geschichte und auch noch in der Gegenwart, bei indigenen Völkern Nordamerikas (Sonnentanz), Südamerikas (Bullet Ants) und bestimmt auch anderer Teile der Welt.
Beide Beispiele sagen mir nichts. Insofern kann ich da nur mit den Schultern zucken. Wenn das "unter die Haut Gehende" kulturell gefordert oder zumindest ausreichend positiv belegt ist, kann das gegenüber der Unlust und dem Unbehagen schon auch mal überwiegen. Und zwar bis ins Extreme - wenn etwa Frauen, die als Kinder beschnitten worden sind, ihre Töchter beschneiden lassen, weil sich das für sie eben so gehört und die Töchter sonst gesellschaftlich ausgegrenzt werden könnten. 

Wieso sollte sich also nicht eine (möglicherweise Sub-)Kultur rund um Cyberware ausbreiten?
Weil gerade Subkulturen Wert auf ihre, die ihnen eigene Identität legen. Das ist aber mit einer Einmischung in die Identität durch Dritte (vermittelt durch entsprechende Implantate, deren Funktionalität ja der Hersteller vorgibt) schwer vereinbar.
Wobei ich gar nicht ausschließen würde, daß es immer Extreme gibt, die alles mit sich machen und vielleicht, statt sich einen Rechner zusammenzustöpseln, sich irgendwann Implantante löten. Sie sind nur eben für die gesellschaftliche Entwicklung eher irrelevant, soweit sie nur als "irgendwie Verrückte" betrachtet werden. Für handwerklich gute Arbeit braucht man verläßliche, trainierbare und einschätzbare Leute. Solange die sich nichts implantieren lassen, ist allein die Tatsache, daß es Leute mit Implantaten gibt, ziemlich witzlos für ihren Einsatz in der Arbeitswelt.

Offline Fat Duck

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #380 am: 17.09.2011 | 16:29 »
Beide Beispiele sagen mir nichts. Insofern kann ich da nur mit den Schultern zucken. Wenn das "unter die Haut Gehende" kulturell gefordert oder zumindest ausreichend positiv belegt ist, kann das gegenüber der Unlust und dem Unbehagen schon auch mal überwiegen. Und zwar bis ins Extreme - wenn etwa Frauen, die als Kinder beschnitten worden sind, ihre Töchter beschneiden lassen, weil sich das für sie eben so gehört und die Töchter sonst gesellschaftlich ausgegrenzt werden könnten. 
Na bitte, du hast ja ein noch besseres Beispiel geliefert, danke. :)

Zitat
Weil gerade Subkulturen Wert auf ihre, die ihnen eigene Identität legen.
Jain, wenn man sich einer Subkultur anschließt, unterwirft (blödes Wort) man sich bestimmter gemeinsamer Verhaltenscodes, Riten, Kleidungsstile, Musik usw. Man legt also wohl schon Wert auf die eigene Identität, definiert sie aber (zumindest in dem Aspekt des Lebens, der mit der Subkultur zu tun hat) über eine Positionierung innerhalb der Gesellschaft. Daher ...
Zitat
Das ist aber mit einer Einmischung in die Identität durch Dritte (vermittelt durch entsprechende Implantate, deren Funktionalität ja der Hersteller vorgibt) schwer vereinbar.
... hast du immer eine Einmischung durch Dritte. Individuelle Identität ist in diesem Sinn also eher die Wahl, welche Einflüsse durch Dritte annehmbar sind und welche nicht.

Zitat
Wobei ich gar nicht ausschließen würde, daß es immer Extreme gibt, die alles mit sich machen und vielleicht, statt sich einen Rechner zusammenzustöpseln, sich irgendwann Implantante löten. Sie sind nur eben für die gesellschaftliche Entwicklung eher irrelevant, soweit sie nur als "irgendwie Verrückte" betrachtet werden. Für handwerklich gute Arbeit braucht man verläßliche, trainierbare und einschätzbare Leute. Solange die sich nichts implantieren lassen, ist allein die Tatsache, daß es Leute mit Implantaten gibt, ziemlich witzlos für ihren Einsatz in der Arbeitswelt.
Das gilt aber nur, wenn Implantate innerhalb der Gesellschaft als Extreme gelten. Und ob eine Arbeit handwerklich gut ist oder nicht, hat damit garnix zu tun. Vollkörper-Tattoos gelten bei uns als ziemlich extrem. Deshalb müssen sie nicht handwerklich schlecht sein.
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Offline Zauberelefant

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #381 am: 18.09.2011 | 19:26 »
Um mal wieder auf den Punkt zu kommen:
Vercybern lohnt sich nur, wenn dadurch eine Leistungssteigerung zustande kommt, ansonsten wird man wohl mit Neuro-Hauben, -Handschuhen, etc. zu Rande kommen, oder? Das wiederum kann man wohl (frei) definieren. Die Lösungen reichen von "gibt nur Bodyware" (für Sportler, Soldaten, Kranke, etc) über "gibt auch Cortexware" (Hilfsrechner eingepflanzt im Gehirn) bis hin zur allgemeinen Steigerung kognitiver Fähigkeiten, wovon Grey aber wohl Abstand nimmt. Für mich wäre Fall 1 durchaus denkbar, und würde wohl auch vollkommen reichen. Nimmt man noch eventuelle juristische/kulturelle Hindernisse hinzu, kann auch die Zukunft mit einem geringen Anteil an Cyberware auskommen, auch wenn neurologisch/kybernetische Schnittstellen durchaus verbreitet sein dürften. aber im Zweifelsfall höchstens als minimalinvasive Maßnahmen.
Ob das für die Erfordernisse der fernen Zukunft reicht, hängt wohl auch davon ab, wie mit KI umgegangen wird:
Entwickelt eine KI Bewusstsein nach unserem Verständnis? Dann wäre Fat Ducks wirklich amüsanter Beitrag von vor drei Seiten nach KI-affirmative Action ja gar nicht abwegig. Sobald sie wegen der Automatisierung nicht mehr wegzudenken sind, können sie ihre Rechte einfordern. Ich stoß mich da halt an der Idee der "Programmierung" einer KI, weil eine Programmierung nach heutigem (Alltags) Verständnis ja mit beliebiger Entwicklung/Lernen nichts zu tun hat.
In diesem Falle hätte man es mit "beschänkten" Assistenzsystemen zu tun, die zwar die eigentliche Arbeit machten, aber letztlich von einem Menschen als Leiter abhängen/interagieren.
In beiden Fällen sehe ich die Möglichkeit, z.B. Piloten einzusetzen. Im ersten Fall sind KI zu selten/teuer/nicht bereit, den Job zu machen. (Sie bewerten das Risiko anders als Organismen), im zweiten Fall ist es einfach unumgehbar, daß der Mensch lenkt, und die Maschine hilfreich denkt.
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Alice Crocodile Coltrane

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #382 am: 24.09.2011 | 23:29 »
Bin grad über eine chip innovation gestolpert, die euch interessieren könnte:
http://www.nature.com/news/2011/110818/full/news.2011.486.html?s=news_rss

Alice Crocodile Coltrane

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #383 am: 24.09.2011 | 23:44 »
Mit invasiv mein ich immer das medizinisch-chirurgische eingreifen in ein organ.
Bei betroffenen tritt uU aber auch das perönlichkeitsverletzte empfinden ein.

Offline Feuersänger

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #384 am: 25.09.2011 | 00:48 »
Bin grad über eine chip innovation gestolpert, die euch interessieren könnte:
http://www.nature.com/news/2011/110818/full/news.2011.486.html?s=news_rss

IBM's brainy new chip can apparently play Pong  like a pro.

 :D
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat


Offline dunklerschatten

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #386 am: 4.10.2011 | 23:09 »
dieser Artikel

http://www.golem.de/1110/86806.html

spricht wohl aktuell eindeutig Pro Cyberware, ohne große Probs
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Offline Thot

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #387 am: 5.10.2011 | 07:12 »
Langfristig dürfte die Ratte allerdings Probleme mit dem Implantat bekommen. Aber so lang lebt die Ratte wahrscheinlich nicht. Ein Mensch schon.

Und vor allem sind Ugrades bei Implantaten ja trotzdem unnötig kompliziert.


Offline dunklerschatten

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #388 am: 5.10.2011 | 07:24 »
Zitat
Langfristig dürfte die Ratte allerdings Probleme mit dem Implantat bekommen

Warum genau ??
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Offline Thot

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #389 am: 5.10.2011 | 07:24 »
Weil das Immunsystem den Chip als Fremdkörper angreifen wird. Genau wie einen Splitter im Finger.

Offline Merlin Emrys

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #390 am: 5.10.2011 | 08:29 »
... spricht wohl aktuell eindeutig Pro Cyberware, ohne große Probs
Nein, keineswegs. Oder würdest Du Dein Kleinhirn aufgeben, um zu beweisen, daß Du trotzdem blinzeln kannst?
Es ist ein gravierender (und für die Diskussion alles andere als unwichtiger) Fehler, anzunehmen, daß die Probleme medizinischer Natur wären und, wenn die erst gelöst wären, alles andere von selbst käme. Wie ich weiter oben schon ausgeführt habe, entstehen die Probleme in der Tat an ganz anderer Stelle.

Offline dunklerschatten

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #391 am: 5.10.2011 | 13:12 »
Zitat
Weil das Immunsystem den Chip als Fremdkörper angreifen wird. Genau wie einen Splitter im Finger.

Nun ja, das Immunsystem des Gehirns ist ja doch etwas anders als das des restlichen Körpers und man kann die Microglia-Zellen durchaus hemmen. Ergo muss der Chip nicht angegriffen werden.

Für die Zukunft könnte man auch postulieren das Implantate entsprechend beschitet werden, so das das "Immunsystem" sie nicht als fremd wahrnimmt.



Zitat
Nein, keineswegs. Oder würdest Du Dein Kleinhirn aufgeben, um zu beweisen, daß Du trotzdem blinzeln kannst?
Es ist ein gravierender (und für die Diskussion alles andere als unwichtiger) Fehler, anzunehmen, daß die Probleme medizinischer Natur wären und, wenn die erst gelöst wären, alles andere von selbst käme. Wie ich weiter oben schon ausgeführt habe, entstehen die Probleme in der Tat an ganz anderer Stelle.

Also ich würde mir AKTUELL sicher nicht so einen Chip implantieren lassen, wofür auch. Ich kann ja blinzeln ;) und die Ratte BEWEIST das es mit hilfe des Chips funktioniert.

Deine Ausführungen in allen Ehren, ABER anzunehmen das es in diesem Kontext noch andere schwerwiegende Gründe als medizinsich und technische gibt halte ich für falsch.
Der Mensch hat schon immer ALLES genutzt was möglich ist und wenn er davon profitiert, dann etabliert sich eine Technik eben.

Ich halte es daher für sehr sehr wahrscheinlich das in absehbarer Zukunft, "verbesserte Menschen" rumrennen werden. Eben weil es massive Vorteile bringt.
Da reicht ein Blick in die Realität, Glieder-Prothesen werden immer technisierter, erste Chips werden erfolgreich in Mensch eingesetzt (sowohl aus medizinischen und auch aus Lifestyle Gründen), es gibt MINDESTENS Gedankenspiele zur gentech. Modifizierung von Menschen, Invitro-Fertilisation ist möglich, bezahlbar und weitesgehend akzeptiert (außer von irgendwelchen Fanatikern)

Die Liste ließe sich mit Sicherheit beliebig erweitern. Aber denke es reicht um daraus einen Zukunftstrend abzulesen.

Und um hier beim Thema zu bleiben:
Bis jetzt gibt es imho KEINE zugängliche Studie/Versuche die ersschöpfend das Thema Cyberware behandelt/klärt.
Ergo ist (noch) alles möglich :)
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Offline Merlin Emrys

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #392 am: 8.10.2011 | 09:22 »
Der Mensch hat schon immer ALLES genutzt was möglich ist und wenn er davon profitiert, dann etabliert sich eine Technik eben.
Nein, erstaunlicherweise nicht. Sehr oft wurden höchst effektive Dinge nicht genutzt, weil andere Erwägungen zu sehr dagegensprechen. Du glaubst gar nicht, wo wir wären, wenn es nicht Angst und Mitleid gäbe... Oder wäre nicht ein kleiner, ferngesteuerter Hubschrauber mit mäßiger Feuerkraft eine wirklich sehr effektive Methode, von der man oft profitieren würde? Und genauso funktioniert es auf staatlicher und auf gesellschaftlicher Ebene. Möglich und effektiv sind nur zwei Aspekte - bei weitem aber nicht hinreichend.

Deine Ausführungen in allen Ehren, ABER anzunehmen das es in diesem Kontext noch andere schwerwiegende Gründe als medizinsich und technische gibt halte ich für falsch.
Hmm... warten wir mal ab. Ich nehme an, daß Du deutlich jünger bist als ich, insofern wirst Du noch eine Weile beobachten können.

Offline Thot

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #393 am: 8.10.2011 | 10:05 »
Nein, erstaunlicherweise nicht. Sehr oft wurden höchst effektive Dinge nicht genutzt, weil andere Erwägungen zu sehr dagegensprechen. Du glaubst gar nicht, wo wir wären, wenn es nicht Angst und Mitleid gäbe... Oder wäre nicht ein kleiner, ferngesteuerter Hubschrauber mit mäßiger Feuerkraft eine wirklich sehr effektive Methode, von der man oft profitieren würde? [...]

Tut mir leid, aber falls Dein Argument zutrifft, hast Du ein äußerst unglückliche Beispiel gewählt. Genau solche Geräte sind in der Entwicklung.

Offline Zauberelefant

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #394 am: 8.10.2011 | 22:10 »
...aber nicht für jede Hausfrau...
Der Außerirdische scheitert, weil er den Imperator nicht annehmen kann!

Offline Merlin Emrys

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #395 am: 9.10.2011 | 01:18 »
Genau solche Geräte sind in der Entwicklung.
In der Entwicklung? Den Bausatz für den Helikopter gibt's bei einem gut sortierten Elektronik-Fachmarkt. Oder in einer Spielzeugabteilung der Läden, wo die Gutbetuchten ihren Kindern was zum Geburtstag aussuchen. Die Feuerkraft läßt sich, wenn man nicht einen Waffenschein hat, zur Not nach einer Bauanleitung zurechtstricken. Ich glaube nicht, daß man dafür Gesetze brechen müsste, um an die "Zutaten" zu kommen. Kostenpunkt? Ich wäre überrascht, wenn es fünfstellig sein würde. Leute, die sich ein Auto kaufen können, können sich auch das leisten.
Warum also gibt es mehr Zweitwagen als solche Dinger?


Offline Zauberelefant

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #396 am: 9.10.2011 | 02:24 »
Weil der Zweitwagen ungefährlicher ist.
Die Alte ist zufrieden und hat keine bewaffnete Drohne....
 ~;D
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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #397 am: 9.10.2011 | 10:43 »
In der Entwicklung? Den Bausatz für den Helikopter gibt's bei einem gut sortierten Elektronik-Fachmarkt. Oder in einer Spielzeugabteilung der Läden, wo die Gutbetuchten ihren Kindern was zum Geburtstag aussuchen. Die Feuerkraft läßt sich, wenn man nicht einen Waffenschein hat, zur Not nach einer Bauanleitung zurechtstricken. Ich glaube nicht, daß man dafür Gesetze brechen müsste, um an die "Zutaten" zu kommen. Kostenpunkt? Ich wäre überrascht, wenn es fünfstellig sein würde. Leute, die sich ein Auto kaufen können, können sich auch das leisten.
Warum also gibt es mehr Zweitwagen als solche Dinger?

Weil die Nützlichkeit von Waffen (ganz unabhängig von der Legalität) in einer zivilisierten Umgebung ungefähr gegen null geht. Überwachungsgeräte allerdings sind weit verbreitet. So tragen wir zum Beispiel fast alle freiwillig eine Wanze mit uns herum. In den Achtzigern, als schon Kabelfernsehen die Leute misstrauisch machte, wäre das gesellschaftlich undenkbar gewesen.

Offline Merlin Emrys

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #398 am: 9.10.2011 | 11:22 »
Weil der Zweitwagen ungefährlicher ist.  
Ja. Wie ich sagte: Angst.

Weil die Nützlichkeit von Waffen (ganz unabhängig von der Legalität) in einer zivilisierten Umgebung ungefähr gegen null geht.
Nein. Sie wären sehr wohl nützlich. Mein Nachbar macht Krach? Ruhe jetzt. Diese Sprayer verschandeln meine Hauswand? Nicht noch einmal. Der schaut mich doof an? Also... - Lausch' doch mal in Dich hinein, wenn Du sauer bist: Was wünscht Du Dir dann? Wie wär's dann mit dem, was Du nicht einzusetzen wagst?
Es ist die pure Angst um sich selbst, die der Legalität ihr Gewicht verleiht: Ich wäre selbst dann auch nicht mehr lange am Leben.

Nochmal analytischer:
Es gibt zwei Grade, in denen man "Nützlichkeit" bestimmen kann:
1.) Die "pure" Nützlichkeit. Das ist alles, was positiv wäre, unter (vorläufigem) Ausblenden aller negativen Aspekte.
2.) Die "effektive" Nützlichkeit. Pseudo-mathematisch ausgedrückt ist es das, was unter Nummer 1.) steht, minus {alles, was negativ wäre}, soweit das Ergebnis dieser Rechnung > 0 ist.
Dasselbe gilt für Chips. "Pure" Nützlichkeit wird für nahezu alles gegeben sein, auch für Chips im Hirn, denn irgendwofür werden sie wohl doch auch gut sein. Aber die "effektive" Nützlichkeit ist damit noch nicht zwingend gegeben, denn dafür muß man in gleicher Weise alles mit einbeziehen, was negativ wäre, und wenn das überwiegt, ist "effektive" Nützlichkeit nicht gegeben.

Man kann also pure Nützlichkeit ohne Probleme als gegeben voraussetzen. Aber nicht effektive Nützlichkeit. Und ebenso, wie die effektive Nützlichkeit von bewaffneten Modellhubschraubern "gegen Null geht", kann es auch mit den Chips sein. Um das zu beurteilen, müßte man zunächst mal alle wesentlichen Aspekte - positive und negative - kennen, und das ist derzeit noch nicht menschenmöglich. Damit läßt sich die "effektive" Nützlichkeit aber eben auch nicht einfach so postulieren.  
« Letzte Änderung: 9.10.2011 | 11:25 von Merlin Emrys »

Alice Crocodile Coltrane

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Re: [Hard SF] Die Automatisierung, dein Feind und Helfer?
« Antwort #399 am: 19.01.2012 | 22:20 »
Turn undead thread and eat this   :D

http://www.nature.com/news/2011/111005/full/news.2011.576.html?s=news_rss

Bin ich cool oder bin ich cool?
 ;D