Nur um noch mal kurz auf die 60€ Stundenlohn zurückzukommen, die ja einige grob stören und anderen als unnötig überteuert vorkommen:
a) kürzlich hatte ich einen handwerker wegen der Spülmaschiene im Haus. Der wollte 86€ Stundenlohn plus Anfahrt ...
b) Wie setzt sich das wohl zusammen?
Nun darf man zunächst die gesetzliche Mehrwertsteuer von 19% nicht vergessen, die von den 60 abgeführt werden wollen. Und die Rentenversicherung, Krankenversicherung, eventuell (private) Arbeitslosenversicherung und Unfallversicherung - incl. des Arbeitgeberanteils, schließlich ist ein Selbstständiger ja auch gleichzeitig sein eigener Arbeitgeber. Auch krankheitsbedingter Ausfall, der dem Angestellten ja vom AG bezahlt wird muss einkalkuliert werden, von dem - in der freien Wirtschaft gar nicht so unüblichen - 13. Monatsgehalt wollen wir gar nicht erst sprechen, bzw. den sechs Wochen bezahlten Urlaub, den vermögenswirksamen Leistungen, dem Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Bedenkt man dann noch, dass derjenige ja auch echte Ausgaben, in diesem Falle also (nicht gerade billiges) zeichenmaterial, Stifte, Pinsel, Farben etc. - und das auch für die Entwürfe und Verwerfungen - hat und er/sie ja nun auch Miete und Nebenkosten für sein/ihr Büro bezahlen muss, bekommt man ein Bild von den tatsächlichen Kosten die dahinter stehen.
Jenseits dessen will natürlich auch Vater Staat noch die normale Lohn-/Einkommenssteuer und der-/diejenige muss ja nun auch noch von etwas leben können.
Sicher - Hobbyzeichner, die wohl auch weder Mehrwertsteuer noch sonstige Lohnnebenkosten bezahlen werden (illegalerweise) und auch kaum ihren so gemachten Verdienst in ihrer Jahreseinkommenssteuererklärung angeben werden (erneut illiegalerweise) können wohl auch mit der Hälfte und etwas mehr sehr zufrieden sein. Ein professioneller Grafiker/Zeichner/Künstler der von seiner Arbeit lebt kann sich diesen Luxus wohl aber kaum leisten.
Das sollte meiner Meinung nach bedacht werden, ehe ein solcher Schritt seitens Soisses mit einem Schulterzucken hingenommen wird. Ich für meinen Teil werde in Zukunft GAR KEINE Produkte dieses Verlages mehr erwerben, da sich das Verhalten mit meinem Gewissen nicht vereinbaren lässt; denn als Kunde gebe ich ihnen ja die Rechtfertigung weiter so zu handeln, wenn ich ihre Produkte kaufe.
P.S.: diesmal bin ich zu faul auf Rechtschreibung zu korrigieren. Wer also Fehler findet darf sie behalten!