wenn Du die Verkaufszahlen direkt in Bezug nimmst, zum einen hatten wir über die letzten Jahre einen stark schrumpfenden RPG-Bereich, zum anderen ziehst Du einen Vergleich zwischen einem RPG-System, für das ein Haufen, wenn nicht sogar ein Berg an Zusatz- und Ergänzungsmaterial, sowie mehrere neue Auflagen der alten Systeme gedruckt worden sind, mit einem System das neu auf den Markt gekommen ist.
Wenn der Rollenspielmarkt, als solcher, in der Gesamtheit geschrumpft wäre, würden auch andere Verleger, außer White Wolf, in einem ähnlichen Umfang auf PDF setzen sowie sich an Print-On-Demand Lösungen versuchen.
Allerdings ist dies offenbar bei Paizo oder WotC nicht der Fall.
Hinsichtlich des System ist die "neue" World of Darkness seit 2004 auf dem Markt und hat es geschafft über sieben Jahre sich mit einer Vielzahl von Büchern zu etablieren. Das heißt das System ist nicht mehr 'neu auf dem Markt gekommen'.
Die klassische World of Darkness ist, im Vergleich mit der Erstveröffentlichung 1991 sowie der Einstellung 2004, gerade mal dreizehn Jahre auf dem Markt gewesen, bevor die Linie eingestellt wurde.
Nimmt man die Verkaufszahlen sowie die Positionierung von White Wolf 1998 und vergleicht sie mit Heute, muß man imho leider, feststellen das die Marktstellung der World of Darkness massiv gesackt ist.
Es wird nicht mehr in der selben Frequenz gespielt und auch die Produkt Frequenz und der Ausbau der Linien, 1998 erschien gerade die dritte Edition, ist nicht mehr in dem Ausmaß gegeben.
Daher kann man, meines Erachtens, durchaus feststellen das White Wolf aktuell angeschlagen erscheint.
Nicht weil die neue World of Darkness schlecht wäre, sondern weil man die Kunden nicht derart erreichte.
Hinsichtlich des Standing in Amerika lohnt sich, meines Erachtens, ein Blick zu der Grand Masquerade.
Obwohl die klassische World of Darkness nicht mehr Support wird überwiegt sie deutlich in dem Bereich des LARP und ich habe den Eindruck das mehr klassische den neue Runden angeboten werden. Respektive das diese schneller "Sold Out" waren.
Für einen kaufmännisch gut durchdachten Schachzug ist die Neuauflage im auftreten zu verhalten.
Das heißt man hat sich eben nicht daran gewagt eine handfeste Neuauflage zu starten, sondern sich mit der ersten Jubiläumsausgabe herangetastet um nun mehr vorsichtig den Pfad weiter zu beschreiten. Stück, für Stück.
Das heißt erst Vampire 20th, dann Werewolf 20th, dann wird erstmal auf die Absatzzahlen geschaut.
Auch die Veröffentlichung der neuen Bücher ist entsprechend zurückhaltend.
Insofern ist es, meiner Meinung nach, eher Marketing technisch genial geglückt, als ein kaufmännischer Clou.
Zumal man das heulen der Fans, bewusst sieben, respektive sechs wenn man das Translation Document für Vampire berücksichtigt, Jahre lang kaufmännisch ignorierte.
Damit will ich nicht sagen das die neue World of Darkness schlecht ist.
Nun oder so etwas wie das sie White Wolf in's verderben gerissen hat.
Das wäre Unsinn.
Aber imho geben die Aussagen die man in Interviews ließt ernsthaft Anlass zur Sorge um White Wolfs Wohlergehen.
Das heißt der Rückzug aus dem Buchhandel.
Das sie die Kommunikation öffnen mussten.
Das sie die PDFs alter Produkte mit dem Argument auf dem Markt bringen das es weniger kostet als neues zu schreiben,
Das sie keine Dark Age Reihen mehr anfangen, da es zu wenig Anhänger fand.
Das einige der aktuellen Reihen keine Erweiterungen bekommen weil die Anhängerschar zu gering ist.
Auch das der Eindruck entsteht das sie auf dem Onyx Pfad eher vorsichtig entlang dippeln, als souverän aufzutreten.
Ich glaube zwar das sie Erfolg haben werden, und jetzt wieder auf die Beine kommen, das sie mit dem gerade imho grenzgenialen Marketing wo das zuschauen alleine Spaß macht [Aus der Sicht das ich auch im Marketing arbeite] Erfolg haben werden, aber so richtig wieder Standfest, wie früher, erscheinen sie imho nicht.
Und ich kann es nur nochmal betonen, das Regelwerk der nWod ist definitv besser als das der alten, aus diversen Gründen.
Ich halte das persönlich für Ansichtssache und würde keinem der beiden Regelwerke respektive Systeme das Prädikat besser oder schlechter anheften.