Sorry, ich werde ein bisschen viel quoten müssen, aber nur, damit klar ist, worauf ich antworte.
Sowas passiert. Dinge entwickeln sich, manchmal halt von einem weg. Aber es gibt ja Alternativen. Die UT III Spieler haben bestimmt auch einen Mordsfun, mir hat Travian gut gefallen.
Das ist natürlich keine geeignete Herangehensweise, wenn man davon ausgeht, dass Ulisses möglichst viele Spieler behalten und hinzugewinnen möchte. Wenn mir jeder bei einem Anflug von Kritik sagen würde, ich solle eben das Produkt wechseln, oh weh... Es tut mir Leid, so funktioniert das nicht.
Ich gehöre zu denjenigen, die ganz unabhängig von DSA gerne tief in ein Setting eintauchen und die die Seitenzahl oder Detailtiefe nicht abschreckt. Gerde diese Informationen sind es, die mich am Rollenspiel reizen.
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Den DSA-Büchern würde ich höchstens eine gewisse Langweiligkeit vorwerfen, vor allem in den Flora-und-Fauna-Teilen.
Hm. Ich tauche auch gerne tief in Settings ein. Aber meiner Meinung nach tut man das schon bei 1000 Seiten Settingbeschreibung und nicht erst bei 3000 Seiten. Es geht hier ja um ein Spiel, nicht um die Realität. Vielleicht ist das Problem der DSA-RSH aber auch wirklich nicht die Quantität, sondern die Qualität. Welche Inhalte sind enthalten? Wie relevant sind sie für das Spiel?
Einen Flora- und Fauna-Teil würde ich ja in der Regel sofort überspringen. Das sind keine Details, wo ich das Gefühl hätte, jetzt in die Tiefe des Settings einzudringen, wenn es nicht gerade eine Spezialität des Settings ist. Spannender finde ich Organisationen, NSCs, Religionen, Herrschaftsstrukturen, Gesetze, Städte... Zugegeben, in DSA ist das alles recht trivial, allein im Bereich der Mythologie wird gelegentlich ein bisschen Unterhaltung geboten. Hotzenplotz-Setting halt.
Es ist aber halt auch ein etwas unrealistischer Ansatz, nicht alles lesen zu wollen, und trotzdem alles wissen zu können.
Es geht auch nicht darum, nicht alles lesen zu wollen und trotzdem alles wissen zu können. Es geht darum, einen Gesamtüberblick zu haben. Aber dazu ist das derzeitige Material zu umfangreich. Insofern ist meine Forderung nicht egoistisch - ich glaube, dass man damit vielen einen Gefallen tun würde. Natürlich nicht denen, die mit der Situation zufrieden sind, dass alles super detailliert beschrieben und abgehandelt wird. Und diese Auffassung vertrittst du ja. Du sagst zwar, wer möchte, kann Details weglassen. Aber du WILLST die Details. Ansonsten könnte es dir ja egal sein, ob man meinetwegen in einer DSA5-Reihe der grünen Reihe die Bände um z.B. 50 Seiten kürzt und darum allgemeiner formulieren muss.
Wieso kann man, wenn man nicht alles lesen mag, nicht einfach damit zufrieden sein, dass das, was man weiß, für den eigenen Bedarf ausreicht?
Weil es nicht zufriedenstellend ist. Es ist nämlich störend für das Spiel, weil es
nicht ausreicht. Außerdem geht es um die Gewährleistung DSAs, ein kohärentes Setting zu bieten. Ich weiß nicht, wer da gesagt hat, dass die epischen Heere auftauchen, wenn sie benötigt werden. Das ist natürlich eine asoziale Einstellung. Asozial gegenüber den Spielern, denn die Regelbücher machen das Versprechen des Phantastischen Realismus, nicht der Story-Hurerei. Würden auf einmal die epischen Heere aufploppen, käme ich mir verarscht vor und würde schon mal anfangen, mich nach einer anderen Spielrunde umzusehen. Wenn ich also im Rahmen des aventurischen Settings regel- und hintergrundkonform leiten möchte (und das möchte ich, sonst würde ich kein Aventurien bespielen, sondern Iron Kingdoms, Banestorm, Midgard, Krynn, Kreijor oder eines der vielen anderen Settings, mit denen ich mich auseinandergesetzt habe), dann muss ich alle Informationen verwerten, die verfügbar sind. Ansonsten entstehen Inkohärenzen - Inkohärenzen, die auf Dauer schädlich für das Spiel sind.