Ich bin jemand, der schon je nach Anspruch das passende Regelwerk und das passende Setting auswählt. Meine jetzige Runde ist mit den Regeln überfordert, aber ein anderes Regelwerk kommt nicht infrage. In das Setting steigen wir nicht tief ein, weil sich niemand ausreichend gut damit auskennt. Also habe ich von den Regional-Spielhilfen nada und es macht auch gar keinen Sinn, sie zu lesen. Ich bin auch nicht der SL.
Parallel spiele ich in einer anderen Runde D&D3.5. Sehr regeltreu, was sowohl an den Regeln selbst als auch an den anderen Spielern liegt. Spielwelt-Details haben wir auch jede Menge, da wir in den Forgotten Realms spielen. Ich habe zwar kein Quellenbuch, das mir beschreibt, was für Schuhe die Leute da tragen oder wie die aktuelle höfische Mode aussieht, aber ich kann mich genau über die Mächtegruppen informieren, über Städte und Dörfer in der Gegend, über Gefahren, über Geheimnisse, über Bevölkerungszahlen, über die politische Situation, über offene und geheime Konflikte - eben alles, was ein Spielleiter fürs Spiel gebrauchen kann, dabei aber auch genug "Alltags-Fluff", damit ein Spieler Ideen für seinen Charakter-Hintergrund erhält. So ein Forgotten Realms Campaign Setting ist eben schon ein anderes Kaliber als die GA. Wobei die GA schon auch ihre Stärken hat. Zugegeben, ich habe sie nie gelesen, da ich schon LDSA kannte und WDSA hatte, vom Durchblättern her schien es da keinen großen Unterschied zu geben. Auf jeden Fall ok für eine Einführung. Aber eben nicht tiefgehend genug
. Obwohl da übrigens auch etwas zu Technik, Wissenschaft, Sternbildern usw. drinstehen müsste. Da müsste man aber sehr viel selber machen und dann weicht man wieder soweit ab, dass man auch gleich eine hübsche Karte nehmen kann, die einem gefällt, und sein eigenes Ding macht.
Ein gekauftes, von anderen geschaffenes Setting zu verwenden macht ja nur Sinn, wenn es genug Material liefert, dass es auch möglichst spielbereit ist und Arbeit abnimmt. (Z.B. bei Hollow Earth Expedition fehlen mir massiv Settingdetails. Andere interpretieren das positiv als Offenheit, ich verstehe das als nutzlos. Die Regeln sind top usw., aber wenn ich HEX nicht wegen der Regeln kaufe, sondern weil ich ein Hohlwelt-Setting möchte, werde ich enttäuscht, weil ich mir den Kram auf dem Detailgrad auch mit ein wenig Brainstorming selber überlegen kann.) Aber es können eben auch zu viele Details sein, die geliefert werden und dann die Spielbarkeit wieder erschweren.
Wir tuckern gerade tatsächlich in Albernia rum. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste da leiten, dann würde es ja nicht reichen, den Großen Fluss zu lesen. Ich müsste mich dann informieren, wo es Updates gab, z.B. in Abenteuern und im Aventurischen Boten. Die Spielhilfe ist ja sicher nicht aktuell. Und selbst wenn wir nicht in der aktuellen Zeit spielen, müsste ich das eben für die Zeit überprüfen, in der wir aktuell sind. Zum Teil wüsste ich nicht mal, wo ich da anfangen sollte. Das kann doch kein Zustand sein! Die Idee, aventurische Boten zusammengefasst als Aventurisches Archiv herauszubringen ist ja schon ein Anfang, aber das hinkt viel zu weit her! Ich brauche die Dinger pünktlich, ich möchte im Januar oder Februar bitte zusammengefasst die Infos aus dem vergangenen Jahr haben, damit ich gebündelt nachlesen kann, was sich verändert hat. Oder wie wäre es mit freien Updates per PDF? Damit man weiß, was Sache ist? Oder einem Ticker, in dem wichtige Ereignisse allen zugänglich gemacht werden und nicht nur denen, die die Abenteuer kaufen? Wer mehr wissen will, kauft ja sowieso.
Es geht ja nicht nur um den Umgang der RSH, es geht um das Zusammenspiel aller Informationsquellen und die Frage, wie man das Setting präsentiert. Im Moment läuft das eben über mindestens drei Ebenen: Abenteuer, AB, RSH.
Praesis Post kann ich unterschreiben! Er bringt mit so viel weniger Worten auf den Punkt, was ich zu sagen versuche
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