Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6  (Gelesen 335838 mal)

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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #900 am: 7.10.2011 | 09:23 »
Bei Legolas seh ichs auch irgendwo ein. Damit kommuniziert der Spieler, er will cinematisches Rollenspiel mit einem Char, der was reissen kann. Wenn der erste Auftrag darin besteht, Räuber Hotzenplotz die gestohlenen Lebkuchen abzunehmen, und der Elf auf 5 Meter keinen Baum trifft, geht der Ärger los.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #901 am: 7.10.2011 | 09:29 »
@Jiba
Lichte Wälder war furchtbar. Das Ding wurde nur noch von der alten Weiden-SH getoppt. "Weiden aus der Perspektive einer Bachforelle" HALLO?! Beides Beispiele für überflüssige Hintergrund- und Stimmungstexte.


Was das Elfen-Verbot an sich angeht:
Bei keiner anderen Rasse wurde bei DSA von Anfang an das Fremdartige so hervorgehoben. Hotzenplotz trifft es ganz gut. Das führt dann zu diesen seltsamen Auswüchsen. Es ist ja nicht so das SL dieses Verbot durchdrücken. Das ist sehr oft Gruppenkonsens. Es ist also keineswegs so das nur die SL den Spielern nicht zutrauen Elfen "richtig" zu spielen, sondern die Spieler es sich selbst auch nicht zu trauen.

Ich selbst kann mich da an eine Gruppe erinnern in der ich baff erstaunt angesehen wurde als ich beiläufig meinte, ich hätte kein Problem mit Elfen-SC.  

Zitat von: Erik
Damit kommuniziert der Spieler, er will cinematisches Rollenspiel mit einem Char, der was reissen kann.
Das ist unter den meisten DSA-Spielern, meiner Erfahrung nach, kein angestrebtes Ziel.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #902 am: 7.10.2011 | 09:33 »
Bei Legolas seh ichs auch irgendwo ein. Damit kommuniziert der Spieler, er will cinematisches Rollenspiel mit einem Char, der was reissen kann. Wenn der erste Auftrag darin besteht, Räuber Hotzenplotz die gestohlenen Lebkuchen abzunehmen, und der Elf auf 5 Meter keinen Baum trifft, geht der Ärger los.

Ja, das glaube ich auch.
Es ist das gleiche bei dem Drizzt-Spieler.

Kommt ja auch immer drauf an, wer das sagt. Aber wenn jemand, den ich nicht kenne, sagt: "ich will Legolas spielen", dann sagt das eben mehrere Dinge, als einfach nur "ich will einen Elfen spielen".
Mal aus dem Handgelenk gesammelt:
- Der Typ will cineastisch spielen (ist glaub ich logisch, hatten wir ja nun auch schon)
- Der Typ will eine mächtige Figur spielen, die den meisten Personen ihrer Spielwelt überlegen ist (ist schon bei manchen Systemen, zumindest am Anfang, sehr kritisch)
- Der Typ will was Besonderes sein (Legolas ist halt besonderer als Gimli)
- Der Typ will kämpfen
- Der Typ will EDO
- Der Typ will am Ende gewinnen (passt mir am wenigsten, diese gewinnen-Woller ^^)
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #903 am: 7.10.2011 | 09:36 »
Weil nur der kuuuuhle NSC-Elf mystisch aus dem Busch schleicht und in den elaborierten Worten eines Vorlesetextes kryptische Andeutungen über das Sein als solches machen kann, während die SC daneben stehen und staunen sollen.

Der SC-Elf kann anfangs nämlich gewöhnlicherweise nur schlecht aus dem Busch schleichen, hat keine Ahnung von Prophezeien und aufgrund der mangelnden sprachlichen Eloquenz des Spielers nicht die Fähigkeit, einen Satz mit anspruchsvoller Fäntelalter Sprache zu füllen, ohne "ähm" zu sagen. Außerdem erleiden viele (DSA)Mitspieler einen immersionistischen Hirnbrand, wenn sie sich den bärtigen Chipsfresser von Gegenüber am Tisch als grazilen Elb (!*) vorstellen müssen.

*
Elb = fantastisches HdR-Vorbild mit passendem Hintergrundlicht und schönen Brüsten
Elf = Wald- und Wiesenvariante der meisten Rollenspieler. Kann gut mit dem Bogen ballern und mag Tiere.



Das lässt sich aber auch wunderbar auf den geheimnisvollen Magier übertragen der in seinem Turm sitzt und mystische Phrasen drischt während seine Leibdämonen ihm die Getränke reichen. Oder die Hexe, den Druiden, etc.
Keiner der SC wird bei seinen ersten Schritten dem Erzmeister ob Magier, Hexe, Druide... das Wasser reichen können. Warum soll das dann bei denen gehen und beim Elfen nicht?
Und ob die Mitspieler keinen Augenkrebs bekommen wenn der bärtige Chipsfresser, dem grade sein 3. Bier aufs Hemd tropft eine tulamidische Hexe in durchscheinenden Seidenschals spielt, lasse ich mal dahingestellt.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #904 am: 7.10.2011 | 09:46 »
Das lässt sich aber auch wunderbar auf den geheimnisvollen Magier übertragen der in seinem Turm sitzt und mystische Phrasen drischt während seine Leibdämonen ihm die Getränke reichen. Oder die Hexe, den Druiden, etc.
Keiner der SC wird bei seinen ersten Schritten dem Erzmeister ob Magier, Hexe, Druide... das Wasser reichen können. Warum soll das dann bei denen gehen und beim Elfen nicht?
Und ob die Mitspieler keinen Augenkrebs bekommen wenn der bärtige Chipsfresser, dem grade sein 3. Bier aufs Hemd tropft eine tulamidische Hexe in durchscheinenden Seidenschals spielt, lasse ich mal dahingestellt.

Wie Zwart schon weiter oben erklärte. DSA-historisch haben allein die Elfen diesen Nimbus des überirdischen verpasst bekommen. Sowohl aus der Spielerschaft, als auch durch offizielles Material. Vom Gefühl her ist der DSA-Magier gegen den DSA-Elfen ein bodenständiger Handwerker.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #905 am: 7.10.2011 | 09:50 »
90 Minuten? Bist du irre?

Ja, aber bitte ramme mir keinen Eispickel durch die Augenhöhle.  >;D

Vielen Dank für die kommentierte Zusammenfassung. Habe mich köstlich amüsiert. Wie viele Spaten mussten während der Tortur gekillt werden?

Drei Halbe. Ich wollt mehr nicht, deswegen hab ich mir den Rest gespart.

Toll war auch die kurze Diskussion mit dem Publikum ob man es zulassen würde wenn ein DSA/RPG-Anfänger einen Char nach Vorbild Legolas haben wollte.
Die Antwort des Publikums kam einem "Steinigt ihn! Steinigt ihn!" gleich ....

Da hat sichs noch einer gegeben. :) Aber so heftig empfand ich die Publikumsreaktion jetzt nicht. Überwiegend ablehnend vielleicht, aber Lynchen lag nicht in der Luft mMn. Wobei ich denke, daß gängige Rollenmodelle (Legolas, Conan, Merlin) prinzipiell beim Fandom schlecht ankommen dürften. Ich meine, da spielt einer tatsächlich einen Bäcker aus Al'Anfa.

Ich hatte das bisher immer für einen lustigen, etwas herabwürdigenden Schnack gehalten. Aber das ist ja real. Ein Zuckerbäcker. Danach war mir ziemlich die Lust verhagelt.



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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #906 am: 7.10.2011 | 09:57 »
@Hotzenplotz: Gut, so eng hab ich das aber nie gesehen und in den Runden in denen ich gespielt habe auch nicht. Das mag zum Teil daran liegen das ich DSA mit Version 1 angefangen habe und da war der Elf die goldene Mitte zu Krieger und Magier.
Das vermystizieren fing dann auch eher bei DSA 3 an und steigerte sich dann noch. Da haben sich die Autoren wohl eher einen Bärendienst mit erwiesen weil sie die Elfen für viele versaut haben.

Die Elfenvölker dann komplett zu verbieten finde ich aus o.g. Gründen aus meiner Sicht aber nur daneben.
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #907 am: 7.10.2011 | 09:59 »
Ja, aber bitte ramme mir keinen Eispickel durch die Augenhöhle.  >;D





Die Indikation ist eindeutig.

Offline Hotzenplot

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #908 am: 7.10.2011 | 10:00 »
Find ich auch Schwachsinn. Ich mag Elfen und würde sie auch nicht verbieten. Ich verbiete ja auch keinen Neersander Fischer ^^
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #909 am: 7.10.2011 | 10:20 »
Ach ja: DSA hat auf dem Workshop auch einen neuen Werbeslogan bekommen. "Metaplot - DSA ist das einzige Spiel, wo hat."
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #910 am: 7.10.2011 | 10:25 »
Ach ja: DSA hat auf dem Workshop auch einen neuen Werbeslogan bekommen. "Metaplot - DSA ist das einzige Spiel, wo hat."

Dem DSA sein Metaplot tut dann ja automatisch am besten sein.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #911 am: 7.10.2011 | 11:20 »
Die große Überraschung an der Diskussion war ja für mich, dass die nicht gestellt ist. Ich mein, dass die DSAler ein bisschen ein eigenes Völkchen sind, ist schon klar, wenn man einen Blick in ihr GRW wirft (das der Legende nach nicht mit den anderen Regelbüchern kombinierbar sein soll). Aber wie eigen, finde ich dann schon überraschend.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #912 am: 7.10.2011 | 11:32 »
Zitat
Lichte Wälder war furchtbar.
Jupp das Ding kann man beim besten Willen nicht als Spielhilfe bezeichnen.

Nach dem ich das gelesen hatte war ich auch am überlegen ob ich Elfen zulassen sollte, weil es mir einfach nicht möglich war irgendwelche verwertbaren Informationen über aventurischer Elfen aus dem Ding zu ziehen. Vorallem die geschichtlichen/mythologischen Hintergründe (der ganze Pyrdracor-Pardonna-Hochelfen-Komplex) sind extrem dünn und wage und ohne Vorwissen völlig unverständlich.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #913 am: 7.10.2011 | 11:41 »
Boah.
Ich habe meine Ulisses-$ in die Dunkle Zeiten-Box getauscht. Die ist gerade angekommen...was für ein geiles Gerät.

Bisher konnte ich mich nicht überwinden es mir zu kaufen und habe nur bei einem Kumpel reingeschaut, aber jetzt, wo man sie selbst in Händen hält, ist es einfach nur toll. Großartiges Ding. :)

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #914 am: 7.10.2011 | 12:44 »
Wobei ich denke, daß gängige Rollenmodelle (Legolas, Conan, Merlin) prinzipiell beim Fandom schlecht ankommen dürften. Ich meine, da spielt einer tatsächlich einen Bäcker aus Al'Anfa.

Ich hatte das bisher immer für einen lustigen, etwas herabwürdigenden Schnack gehalten. Aber das ist ja real. Ein Zuckerbäcker. Danach war mir ziemlich die Lust verhagelt.
Das muss man natürlich immer im Kontext sehen. DSA bietet ja an, Charaktere auf sehr profanem Niveau zu spielen, aber auch die können ja Abenteuer erleben. Es ist ja nicht gesagt, dass man dazu verdammt sei, Nachbars Kuh aus dem Teich zu retten oder eine Katze vom Baum zu holen. Ich könnte zu irgendeiner Gelegenheit auch zum Besten geben: "Ich spiele einen Amtsschreiber aus Ferdok" und alle rollen mit den Augen.

Dieser Kerl hat allerdings:
- die Gruppe aus dem Kerker herausgequatscht,
- die Heuerkasse eines großen gegnerischen Kriegsschiffs mitgehen lassen,
- eine magische Artefakt-Bombe unter Wasser an ein gegnerisches Schiff angebracht,
- einen incognito auftretenden feindlichen Magier ausspioniert und Beweise gefälscht, die ihn bei seinem Arbeitgeber denunzierten,
- einem finsteren Menschenhändler eine Falle gestellt und sein "Gewerbe" auffliegen lassen,
- einem Ritualschamanen den Kopf mit einem Armbrustbolzen verschönert,
- eine Allianz verschiedener rivalisierender Schiffskapitäne gebildet, indem er ein ausgeklügeltes Prisensystem präsentierte und das Prinzip der Vier-Augen-Kontrolle zum Abbau des Misstrauens einführte,
- sich als Gesandter eines mittelreichischen Provinzherrschers ausgegeben und sich so erfolgreich Zutritt zu einem gut gesicherten Palast verschafft,
- einen Hinterhalt von zwei Meuchlern nicht nur überlebt, sondern den einen dabei auch noch getötet,
- und sich in eine Festung eingeschlichen, um die Wachen mit Schlafmitteln zu betäuben.

Langer Rede kurzer Sinn: Er erfüllt eine reguläre Rolle in der Heldengruppe, und zwar die des Rogue (und oft genug auch die des Wortführers), und hält sich nicht damit auf, dem verschwundenen Honigtopf von Witwe Zippelbein hinterherzusuchen.

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Schöne Grüße
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #915 am: 7.10.2011 | 12:56 »
Als Einstiegskarriere "Zuckerbäcker", oder "Rattenfänger" zu wählen, finde ich auch nicht so seltsam...
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #916 am: 7.10.2011 | 13:02 »
Eine andere Frage - und daher zunächst verborgen - ist natürlich, ob man das Professionspaket Schreiber braucht, wenn man einen Rogue spielen will. Sicherlich braucht man die große Auswahl, die DSA bietet, nicht für solche Überlegungen, aber eine Besonderheit kann man schon erkennen: Wenn man von der D&D-Klasse Rogue ausgehend baute, würde man wohl nicht so leicht auf die Charaktervariante (d.h. Betrüger/Hinterzieher/Fälscher), die ich oben vorgestellt habe, kommen.
Das ist ein ziemlich wichtiger Punkt, der häufig übersehen wird. Deshalb zerre ich den mal aus dem Spoiler. Ich hatte das oben schon einmal versucht zu erläutern: die DSA-Regeln dienen im Gegensatz zu vielen anderen Rollenspielen NICHT alleinig der Quantifizierung von Settingphänomenen. Vielmehr erheben sie auch implizit den Anspruch, das Spielgefühl des Settings einzufangen und zu spiegeln. Das ist D&D ebenso egal wie Savage Worlds. Der Ansatz ist also weniger, ein simulationistisches Regelwerk zur Verfügung zu stellen, sondern die Komplexität des Settings in den Charakteren fangen zu können. Im Idealfall geht das natürlich Hand in Hand, bei DSA hingegen ist das nicht der Fall.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #917 am: 7.10.2011 | 13:03 »
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Eindeutig eine Stärke des DSA-Generierungssystems.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #918 am: 7.10.2011 | 13:43 »
Ich meine, da spielt einer tatsächlich einen Bäcker aus Al'Anfa.

Ich hatte das bisher immer für einen lustigen, etwas herabwürdigenden Schnack gehalten. Aber das ist ja real. Ein Zuckerbäcker. Danach war mir ziemlich die Lust verhagelt.

 ~;D ~;D ~;D


Vielen Dank auch von mir für den unterhaltsamen Bericht!
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #919 am: 7.10.2011 | 13:56 »
Eindeutig eine Stärke des DSA-Generierungssystems.

Aber mit welchem Aufwand wird die erreicht? Meinem Tiefling D&D Rogue hätte ich "Bürokrat" inkl. Vorteil als Hintergrund und ev. ein passendes Thema verpasst.  Damit wird D&D noch nicht zu DSA, aber dass der Rogue mal eine Ausbildung zum Höllenbürokraten absolviert hat, ist erfolgreich integriert.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #920 am: 7.10.2011 | 13:59 »
Mit einem freien Generierungssystem wäre dies auch möglich.  ;)
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #921 am: 7.10.2011 | 15:19 »
Aber das DSA-Generierungssystem nimmt einem durch die ganzen Professionen die "Arbeit" ab, sich selbst Gedanken über Dinge wie Schreiberei und Zuckerbäckertum zu machen. Ich kann das Buch durchblättern und finde den Barbier und sage: Hey, cool, ein Barbier - das ist bestimmt eine rollenspielerische Herausforderung und macht Spaß, so einen 08/15-Typ zu spielen, der auf Abenteuer auszieht. Hat, wenn ich so drüber nachdenke ein bisschen was von "Die Siedler" mit seinen ganzen Berufen und ist typisch deutsch. Ich glaube bei DSA ist das tatsächlich eine Stärke, da alle Professionen irgendwie so... naja... berufsbezogen sind. So eine: "Was macht der Charakter/hätte der Charakter gemacht, wenn er nicht als Held herumzieht." Und man kriegt dann sogar noch Boni auf die Fähigkeiten. Klar, das könnte man sinnvoll zusammenstreichen, aber ganz wegfallen sollte es bei DSA wohl auch nicht.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #922 am: 7.10.2011 | 17:16 »
Aber mit welchem Aufwand wird die erreicht? Meinem Tiefling D&D Rogue hätte ich "Bürokrat" inkl. Vorteil als Hintergrund und ev. ein passendes Thema verpasst.  Damit wird D&D noch nicht zu DSA, aber dass der Rogue mal eine Ausbildung zum Höllenbürokraten absolviert hat, ist erfolgreich integriert.

Ohne das DSA-System verteidigen zu wollen (wäre auch für freie Generierung mit Tamplates oder ein Lifepathsystem), das DnD-System ga dir reichen, mir reicht der Mimimalsimus überhaupt nicht. Bei mir führt so ein System zu Abziehbildern.
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Offline Roland

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #923 am: 7.10.2011 | 17:32 »
Sind ein paar Talentpunkte tatsächlich eine größere Hilfe beim  Erdenken des Charakters als ein Hintergundbonus und ein paar "Sondermanöver"?

Oder wolltest Du nur Deine Meinung zu D&D sagen?
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 6
« Antwort #924 am: 7.10.2011 | 17:35 »
Was ich in meiner kurzen DSA-Karriere schon an Abziehbildern gesehen habe... au au au.

Wer einen Charakter mit Ecken und Kanten will, kann ihn sich bei DSA nicht besser und nicht schlechter bauen als bei Savage Worlds. (Bei DnD fehlt mir persönlich ein Schwächen-Mechanismus).

Wer nicht bereit ist, sich vorher ein paar Gedanken zum Charakter zu machen (also so jemand wie ich), kriegt bei DSA aber genau so ein Abziehbild wie bei DnD, Dungeonslayers oder Savage Worlds - bloß dass es bei den anderen Systemen viel leichter fällt, den Hintergrund peu à peu zu ergänzen.