Ach ja? Warum sind die dann auf 50 Punkte begrenzt? Woolen die den Spielern nicht mehr Tiefe und Spielspaß gönnen?
Die Menge macht's kaputt. Die 50 Punkte beschränken ja nur die von dir frei wählbaren Nachteile - jedoch kann der Charakter schon einiges aus Rasse, Kultur, Profession mitbringen. Ganz ehrlich - mir sind diverse Charakterkonzepte dadurch echt unspielbar geworden, weil ich keinen Bock auf Charaktere mit 1000 Nachteilen habe. Wie soll ich denn da noch den Überblick behalten? Ja, ein *paar* Nachteile finde ich förderlich für den Spielspaß, gerade wenn das Nachteile sind, auf die ich so vielleicht auch nicht gekommen wäre. Manchmal probiere ich auch wertetechnisch bei der Generierung herum und finde dann auf einmal zwar aus der Not heraus einen Nachteil, aber bemerke, dass dieser wie die Faust aufs Auge passt und den Charakter richtig interessant macht.
Naja. Meiner Meinung nach ist es ein Problem der DSA-Generierung, dass bestimmte teure Konzepte wie z.B. Zwerge mit teuren Professionen, Gildenmagier, bestimmte Krieger oder Schwertmeister einfach viel zu viele Nachteile benötigen. Vor allem, weil man im Generierungsprozess ja auch nicht nur das nötigste bezahlen möchte, sondern vielleicht auch gerne noch 1 oder 2 Vorteile frei wählt. Inzwischen guck ich mir die Professionen auch so an, dass ich bei teuren Professionen darauf achte, dass nicht all zu viele Nachteile mitgeliefert werden, weil die im Verrechnungssystem ja kaum was wert sind. Ebenso freu ich mich über Pakete mit wenig Talentsteigerungen, weil ich die im Paket für überteuert halte. Das ganze ist absurd. Es ist mir bis heute nicht gelungen, einen Charakter im Stil des DSA3-Zwergenkämpfers zu bauen, mit dem ich zufrieden gewesen wäre. Vielleicht sind diese teuren Kombinationen ja trotzdem effizient (wenn man dann mit hohen Körperkraft- und Konsti-Werten startet etc.), aber bei der riesigen Menge an Nachteilen sind die für mich einfach nicht mehr spielbar.
Und dann hat man Spieler in der Gruppe, die nach ein paar Abenteuern auf einmal bemerken, dass sie ja Aberglaube 12 haben.
Ich bedaure auch den Spielleiter, der all das im Kopf behalten muss.
Ansonsten freue ich mich über jeden Nachteil, der keine ernsthafte spieltechnische Relevanz hat. Gerade die schlechten Eigenschaften haben sich da meiner Erfahrung nach bislang als sehr praktisch erwiesen. Je nach Zauberausrichtung kann man auch einen Rückschlag mal schnell verkraften und Unfähigkeiten sind sowieso toll. Dass man einen Elfen mit Unfähigkeit Beschwören + Dämonen generiert gehört für mich zum guten Ton. DSA4 will das ja so. Den Spielspaß gewinnt man dadurch, dass man mit dem Nachteil das ganze überhaupt bezahlen kann.
Gerade bei der DSA-Erfahrungstabelle könnte man das aber ganz flott ändern: Man hat jede Profession sowieso schon in Kategorien eingeteilt (gesellschaftliche, reisende, kriegerische, wildnis...), also festlegen, dass jede Profession für die Talente in ihrem Schwerpunktgebiet nach C gesteigert wird, alle anderen werden nach D gesteigert, wenn man unbegabt ist halt nach E und bei Begabung und Goodie+ nach B oder A.
Dann steigert der Rahjageweihte seine gesellschaftlichen Talente nach C, der Krieger würde dieselben Talente nach D steigern - dafür steigert der Krieger seine Kampftalente nach C und der Rahjageweihte diese nach D+.
Das hätte keinen Effekt. Was der Krieger bei den Kampftalenten an Abenteuerpunkten spart, kann er direkt in gesellschaftliche Talente investieren. Die Ersparnisse/Verteuerungen würden sich nahezu 1:1 entsprechen. Darum lohnt es sich in der Regel nicht, Begabungen auf teure Talente zu setzen, es sei denn, man möchte das Talent unbedingt "maxen". Die Idee ist aber nett und funktioniert so lange, wie die Leute sich auf ihre Spezialgebiete konzentrieren - es ist ihnen dann eben schneller möglich, dort hohe Werte zu erreichen, aber nur, wenn sie die eingesparten AP nicht direkt wieder woanders investieren.
Habe ich schon erwähnt, dass ich in grundsätzlich gegen wählbare Begabungen/Unfähigkeiten bin? Das ist pure Punkterechnerei. Ich nehme anfangs einen Nachteil in Kauf (z.B. hätte ich von den GP auch Sonderfertigkeiten kaufen können, von denen man sofort profitiert), bis ich irgendwann viel später im Spiel durch meine billigeren Steigerungen den ursprünglichen Vorteil wett gemacht habe und dann erst anfange, mir einen AP-Vorteil zu verschaffen. Und dann muss man noch lang genug spielen, dass sich der AP-Vorteil auch auszahlt. Ich finde, das sind keine guten Vor- und Nachteile.