Das Gameone eine der wenigen deutschsprachigen Plattformen ist, die sich neben ihrem Unsinn auch noch kritisch mit der Philosophie und den politischen Fragen auseinandersetzt, die die Spiele aufwerfen (also zum Teil das, was Schmidt fordert), ist ja schon traurig genug. Bei genauerer Betrachtung erfüllen sie sogar recht viele Kriterien (eben keine ausschließliche Konzentration auf die großen Blockbuster, Beleuchtung des "großen Ganzen" und nicht nur die Analyse der Teilstücke etc.) des Artikels und es wäre wohl wünschenswert, wenn die "verknöcherte Gesellschaft" sich da ein wenig weiterentwickelt.
Allerdings finde ich nicht, dass das jetzt in den amerikanischen / nicht-deutschen Medien (Online-Plattformen, Printmedien, Videosites) irgendwie anders aussieht. Da ist es meiner Erfahrung nach genauso, dass viel zu viel Wert auf der detaillierten Analyse gelegt wird - ganz zu schweigen von Gefälligkeitskritiken, Hypes usw..
Edit: Frau Fröhlich hat da übrigens etwas angeschnitten, was mir ziemlich aufgestoßen ist:
"Christian Schmidt will Videospiele als Medium mit gesellschaftlicher Aussagekraft, als Kulturgut und Kunstwerke verstanden wissen. Ich rate zu Aufrichtigkeit: Die allerwenigsten Spiele taugen für ökonomische, politische, ethische, künstlerische oder gesellschaftliche Urteile, wie im Übrigen auch die wenigsten Kinofilme, TV-Serien und Bücher. Wir reden von Fußballsimulationen, von Rennspielen, von Fantasy-Rollenspielen, von Science-Fiction-Strategiespielen, von Action-Abenteuern im Indiana-Jones-Stil, die einzig einem Zweck dienen: Entertainment und Zerstreuung."
"die einzig einem Zweck dienen"
Das ist so unreflektiert, dass man sich wirklich fragen muss, ob da die Chefredakteurin einer großen Spielezeitschrift oder ein Herr Pfeiffer spricht.