Bei SciFi habe ich i. d. R. noch irgendwie eine Story. Star Trek, Babylon 5 ... bisweilen war die Kulisse einfach grottig, Komputer-Animationen waren auch dreckig ... aber es gab halt Chars, die mensch mochte, die eine gewisse Story am Laufen hielten.
Hollywood-Filme sind auch vorhersehbar, aber da geht es ebenfalls um eine Story.
Die "Reality"-Sachen geben aber vor, "real" zu sein. Das ist, was mir nen Knoten ins Hirn windet.
Die "Reality"-Sachen haben doch auch eine rudimentäre Geschichte.
Sie erzählen die Geschichte von X Teilnehmerinnen die versuchen, in einem Wettbewerb einen Modell-Vertrag zu bekommen.
Sie erzählen die Geschichte von X Teilnehmer die in einem Dschungel gefangen sind und dort versuchen den Rang eines Dschungel König zu erstreiten.
Sie erzählen die Geschichte von einem Teilnehmer der durch Hilfe eines anderen Teilnehmer seinen Stil verändert.
Nun und um diese Geschichte zu erzählen brauchen sie eine Plattform.
Weil sie nicht so eigenständig sein wollen wie ein Film, oder nur eine Serie, greift man halt auf einen sichtbar gestellten Realismus zurück, um die Geschichte immer wieder auf das neue, mit nur leichten Variationen zu erzählen. Man kann sie ja nicht völlig aus der Luft erzählen sondern braucht ein Transportmittel.
Wobei kein Hehl daraus gemacht wird das es nur ein Transportmittel ist und es nicht darum geht Real zu sein, sondern lediglich zu unterhalten. Wenn man einen Sketch hat, auf einer Bühne, geben die Figuren doch auch, zumindest für kurze Zeit, vor das es einen realen oder einen fiktiven Hintergrund hat.
Hum.
Vielleicht kann man es mit so etwas wie dem Ohnsorg-Theater vergleichen.
Man hat eine Bühne und Personen, die im Fall des Ohnsorg-Theater vorgeben bayrische Familien zu sein, stolpern rechts nach links und umgekehrt über die Bühne, machen ein Spektakel, versuchen eine witzige Geschichte zu erzählen, aber die ganzen Frotzeleien, was da so gesagt wird, ist nicht ernstgemeint.
Wenn man sich das Dschungel-Camp ansieht hat man dort keine Bühne, aber zumindest bei der letzten Episode die ich sah, eine ähnlich starre Kamerahaltung wie beim Theater.
Nun und zumindest GNTM verläuft, nach meinen Eindruck, ähnlich streng formalistisch, wenn nicht strenger. Man hat Kandidatinen die eine Herausforderung machen, ein paar jammern. Es geht zum Haare schneiden, ein paar Jammern, bis dahin hat man schon ein paar Typen aufgebaut. Die rebellische, das Schandmaul, die bemühte, liebchen etc. die ganz Rollengerecht für Spektakel und Zoten sorgen.
Nun und gerade bei der Alm konnte man doch beobachten das das ganze einer Muppet-Show gleicht. Unten (bzw. oben auf dem Berg) hampeln die Muppets hin und her, versuchen sich am Spektakel, oben lästern Waldorf und Statler (die aber nicht mal vorgeben das ihre Witze alle witzig sind oder sie kein Teil des Spektakels).