schwierig wird es halt immer, wenn der Spieler oder die Gruppe die "Beschränkungen" durch die eigene Gottheit mehr als Gängelung denn als Charakterkonzept ansehen. So auch das klassische Pala-Problem in D&D.
Deswegen wäre ein überzeugenderer Gläubiger doch der, der aus einer inneren Motivation heraus im Sinne seiner Gottheit handelt und diese inner Motivation sein ganzes Handeln prägt. Konzepte wie "verhalte dich so und so, sonst nehm ich dir deine Kräfte weg oder hau dir eins auf´s Dach" sind da eher irreführend.
Nehmen wir als Beispiel die 10 Gebote (wenn ich zuviel im jüdisch-christlichen Kontext argumentiere, sagt es
).
Oft werden die ja nach dem Motto interpretiert: "Ich muss die und die Regel einhalten, dann belohnt mich mein Gott". Für die alten Israeliten war ihr Gott aber, ohne etwas zu erwarten, bereits in Vorleistung getreten (Befreiung aus der Sklaverei) und gibt mit den Geboten die Regeln, wie man in dieser geschenkten Freiheit bleiben kann.
So ein Konzept wäre aber am Spieltisch schwierig, weil zum einen ein Spieler sich seinem Glauben entsprechen verhalten müsste, ohne etwas dafür zu erwarten, sondern aus einer inneren Überzeugung, das Richtige zu tun. Da die innere Überzeugung des Charakters aber nicht die des Spielers sein muss, wäre das wohl eine der am schwierigsten zu spielende Rolle. Ich habe jedenfalls noch selten jemanden einen überzeugenden Kleriker spielen sehen.
Die römische Religion hat ziemlich genau auf diese Form der Verehrung beruht: Ich opfere dir Dieses und im Gegenzug bekomme ich Jenes.
Auch die aztekische Religion beruhte stark auf Handel.
Kommt halt darauf an, wie allgegenwärtig die Götter sind.
Finde ich für´s Rollenspiel interessante Konzepte, ja. Vor allem, wenn man bedenkt, dass solche Religionsformen Kompensationsmechanismen brauchen, wenn das Erhoffte nicht eintritt. Dann braucht man einen Sündenbock oder muss die Gründe suchen, was falsch gelaufen ist.
Deshalb war im Römischen Reich die Götterverehrung ja auch Staatsdienst. Wer sich dem verweigert hat, schadete dem Staat.
BTW: Beschränkt sich der Strang hier nur auf Fantasy-Religionen? Weil es gibt auch eine Reihe von Science-Fiction Settings, in denen natürlich auch Religionen existieren.
Nein, wie ihr Religionen in Science-Fiction Settings einbauen würdet oder was es da bereits an interessanten Konzepten gibt, würde mich brennend interessieren, vor allem, weil ich grad zu dem Thema eigentlich kaum was weiß.