Autor Thema: [DSA] und "Barbie"-Spiel  (Gelesen 52625 mal)

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ErikErikson

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #175 am: 13.09.2011 | 18:43 »
Der PM-Spieler hat natürlich sehr wahrscheinlich Probleme damit, charakterliche Veränderungen zuzulassen, die nicht auf dem Charakterbogen stehen oder sich anderweitig niederschlagen.

Er beschäftigt sich ja in tensiv mit dem Charakter, und hat ein mentales Bild von dessen Struktur. Wenn diese Struktur jetzt im Spiel massiv verändert wird, fordert das eine Anpassungsleistung.
Diese Anpassung muss auf mental Ebene stattfinden, der Spieler muss seine ganze Figur umstrukturieren. Da er wahrscheinlich ein recht komplexes Gebilde erschaffen hat, ist das schwer. Ein Aspekt lässt sich leicht ersetzen oder ergänzen. Aber eine Figur zu ändern, deren Charakter so eng mit Hintergrund, Biographie und Fähigkeiten verwoben ist, das ist schwer.
Jede Änderung zieht  ja auch wieder Konsequenzen für die anderen Teilgebiete der Figur nach sich.

Ein Beispiel: Der Char verbrennt sich im AB und erhält Angst vor Feuer. Der MP-Spieler baut diese Angst jetzt in seinen Char ein. Bsp. überlegt er sich, was der Stamm seines Chars dazu sagt. Nehmen wir an, der Stamm fordert absolute Furchtlosigkeit von seinen Mitgliedern. Die logische Konsequenz wäre ein Ausstoß des Charakters aus dem Clan. Zu diesem Schritt ist der Spieler aber eventuell nicht bereit, weil die Mitgliedschaft in diesem Stamm eine zentrale Komponente seines Konzepts ausmacht.

Genauso kann mna durch eine Änderung einer einzigen Fähigkeit ein gutausgetüfteltes PG-Konzept ruinieren.

grundsätzlich bastelt der MP-Spieler sich einen Charakter zusammen, der von den anderen Spielern erstmal recht unabhängig ist. Eine massive Einmischung von seiten der anderen Spieler kann da recht leicht zu Konflikten führen.

Im Idealfall sind alle MP-Spieler, tauschen sich aus, und wissen darum, das Änderungen des Charakters mit Vorsicht zu genießen sind. Ist aber bsp. ein fantischer Storyspieler dabei, kann es recht übel werden. Der meint dann etwa, das sich ein Charakter nach einschneidendem Erlebniss XY ja unbedingt verändern müsse. Das er dabei die ganze Arbeit des MP-Spielers runiert, merkt er eventuell gar nicht, weil er diese Arbeit eventuell gar nicht kennt.  

Es geht im Grunde darum, ob der MP-Spieler eine Entwicklung in sein Konzept einbauen kann oder nicht. Das ist von aussen schwer zu bestimmen, wenn man den Charakter nicht gut kennt. Wenn man den Char kennt, kann man sicher Veränderungen finden, die für den MP-Spieler eine Bereicherung darstellen.

@gunware: Du beschreibst einen Sim-Spieler. Der MP ist kein Simu. Er beschäftigt sich neben dem Spiel mit dem Charakter und erschafft eine komplexe Struktur in ihm und um ihn herum.   
« Letzte Änderung: 13.09.2011 | 18:54 von Erik Erikson »

Offline Jiba

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #176 am: 13.09.2011 | 18:44 »
Naja das kommt aber von der Selbstbezeichnung in manchen TT-Kreisen.

...und könnte jemandem, der nicht zu diesen "manchen TT-Kreisen" gehört sicherlich sauer aufstoßen und als Beleidigung anmuten. Genauso wie "Barbie-Spieler" hier von BadHorse und gunware und schlagmichtot als Selbstbezeichnung verwendet wird. Und dir sauer aufstößt. Also, selbes Problem, oder?
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Offline Xemides

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #177 am: 13.09.2011 | 18:52 »
- wobei ich da ein Stufensystem etwas ungünstig finde, weil man die gemachten Erfahrungen ja nicht unmittelbar umsetzen kann (bei Ars Magica z.B. kriegt man nach jedem Abenteuer Erfahrungspunkte, die man auf verwendete Fertigkeiten verteilen muss; dadurch kann man da Erlebte sofort in Werte umsetzen).

Deshalb hat DSA ja auch kein Stufensystem mehr, sondern nur noch das freie Steigerungssystem.
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Offline Bad Horse

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #178 am: 13.09.2011 | 19:04 »
Deshalb hat DSA ja auch kein Stufensystem mehr, sondern nur noch das freie Steigerungssystem.

Ah, okay, das war mir nicht klar. Das macht es natürlich noch besser geeignet.

Ansonsten finde ich, dass Erik meine Bedenken hinsichtlich Veränderungen im Konzept des Charakter ganz gut erfasst hat - manche scheinbar passenden Veränderungen werden von Spielern als störend empfunden und unerwünschter Eingriff gesehen, eben weil es die ganze MP-Ebene gibt, die aber dem SL meistens gar nicht bekannt ist.
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Offline Xemides

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #179 am: 13.09.2011 | 19:21 »
Unser JdF-SL hat den Bereich durch die berühmten 20 Fragen abgefragt.
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Offline Senebles

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #180 am: 13.09.2011 | 19:53 »
Die falschen Dinge zu ausführlich erfassen.
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Online gunware

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #181 am: 13.09.2011 | 20:41 »
@gunware: Du beschreibst einen Sim-Spieler. Der MP ist kein Simu. Er beschäftigt sich neben dem Spiel mit dem Charakter und erschafft eine komplexe Struktur in ihm und um ihn herum.   
Hm, so sicher bin ich mir nicht. Ich sehe den Barbie-Spieler eher darin, dass er zu jeder passenden Gelegenheit (sprich für jede mögliche Änderung) das passende Kleidchen für seine Barbie hat (die entsprechende Entwicklung wird angestoßen, je nachdem, welche Änderungen von ihm selbst oder von draußen an den Chara rangetragen werden). Denn die Leidenschaft des Barbie-Spieler liegt eben in dem Spiel mit der Entwicklung und das richtige anpassen in die Welt (über das notwendige Maß hinaus.). Die Leidenschaft eben außerhalb des Tisches richtig auszuknobeln, wie dass alles zusammen passt. Der Sim-Spieler ist mehr darauf interessiert, dass die Simulation der Welt während des Spiels richtig gehandhabt wird - er ist dem Barbie-Spieler ähnlich, aber die Schwerpunkte sind ein bisschen anders gelegt. Der Sim-Spieler hat vielleicht mehr mit Barbie-Spieler gemein als der Powergamer, es kann sein, dass ein Powergamer ein Barbie-Spieler ist, aber es ist nicht unbedingt notwendig, ein Sim-Spieler wird öfters ein Teil eines Barbie-Spieler in sich haben, aber auch hier ist es nicht unbedingt notwendig. Eher anders rum, der Barbie-Spieler wird mindestens im Ansätzen überlappende Bereiche mit Sim-Spieler haben.
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Offline Naldantis

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #182 am: 14.09.2011 | 00:13 »
Ich stelle mal folgende, gewagte Hypothese auf:

Wer Barbiespieler ist, kann keine Aspekte bilden.
(Gemeint sind die Aspekte von FATE, die in kurzen Satzfragmenten, z.B. "Der Zweck heiligt die Mittel" "Das schwarze Schaf der Familie", den Charakter in einer Weise beschreiben, die IM SPIEL BEDEUTUNG HABEN).

Das ist nämlich meine Beobachtung. Wer es gerne mag, seinen Charakter mit einem wohlausgewogenen Wert in Töpfern auszustatten, der scheut vor dramatisch interessanten Festlegungen ("zog aus, um seinem Vater seinen Wert zu beweisen")zurück. Man mag das Basteln aus vorgegebenen Bausteien wie Talenten und Fertigkeiten als Krüke empfinden, oder auch als ein aliud - es gibt hier niemanden, der beides macht.

Stimmt die These?

Jein.
Man KANN beides machen, kein Problem, aber sie haben nichts miteinander zu tun.
Das eine sind ausschmückende, ausdifferenzierende Details, das andere Missionen und Visionen.
Erstere sorgen für Identifikation und Stimmung, letzte dienen in erster Linie als Plothooks.
« Letzte Änderung: 14.09.2011 | 00:23 von Naldantis »

Offline Blechpirat

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #183 am: 14.09.2011 | 09:01 »
Ich suche aber immer noch einen Barbiespieler, der kein Problem mit der schnellen Erzeugung von Aspekten hat... bis der nicht gefunden ist, ist meine Hypothese nicht widerlegt.

Aber es gibt natürlich ohnehin nur wenige FATE-Spieler. Und die wenigsten spielen auch DSA. Aber in meinem Bekanntenkreis gibt es ja einige. Aus deren Beobachtung stammt die Hypothese...

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #184 am: 14.09.2011 | 09:05 »
Aber es gibt natürlich ohnehin nur wenige FATE-Spieler. Und die wenigsten spielen auch DSA.

Meld!  ;D

Und ich finde Aspekte geil, habe aber immer schon liebevoll an Charakterhintergründen, Portraits, Tagebucheinträgen und fiktiven Szenarien für meinen Charakter geschraubt.
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Offline Blechpirat

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #185 am: 14.09.2011 | 09:12 »
Auch überlegt, ob du Töpfern steigerst, obwohl du damit "wichtiges" (damit meine ich z.B. Kampffertigkeiten oder überhaupt Werte, auf die man sehr oft würfelt) hättest steigern können?

Wenn ja, bereue ich und behaupte fortan das Gegenteil!

Offline Dimmel

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #186 am: 14.09.2011 | 09:22 »
Auch überlegt, ob du Töpfern steigerst, obwohl du damit "wichtiges" (damit meine ich z.B. Kampffertigkeiten oder überhaupt Werte, auf die man sehr oft würfelt) hättest steigern können?

Wenn ja, bereue ich und behaupte fortan das Gegenteil!

Meld!

Ich schreibe auch dutzende Seiten von Charakterhintergrund, gebe AP für Steigerungen auf Töpfern aus auf Kosten von nützlichen Fähigkeiten  und FATE Aspekte sind geil. Und (hoffentlich) bald spielen wir FATE auch mal aktiv in einer etwas längeren Kampagne, dann kann ich sagen, das ich DSA und FATE parallel spiele.

Gruß Dimmel

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #187 am: 14.09.2011 | 09:28 »
Nein, nicht überlegt, sondern getan!

Ein gewisser Teil der AP habe ich immer in Talente umgesetzt, die nur stimmig erscheinen aber wenig bis nichts bringen. Eine Kurtisane ohne Schneidern? No Way!
Ein Söldner ohne Lederarbeiten und Kochen? Vergiss es!
Und dann war da noch dieser Hesindegeweihte, der niemals in Wäldern herumkroch, aber zum Zeitvertreib Botanik (Pflanzenkunde) studiert hat.
Mechanik als Hobby des Magiers war auch so ein Beispiel.
Oder der Mirhamer Magier, der mit einer Töpfernbegabung geboren wurde und weniger wegen seines magischen Wssens, als viel mehr wegen seiner Hartes schmelze!-Figurinen bewundert wurde.

Ich möchte aber nicht behaupten, dass ich Effektivität völlig außer Acht gelassen habe. Nur in die ganz obere Liga konnte ich so ja nicht kommen. Das war mir aber immer egal, solange der Charakter zu überraschen vermochte.
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Offline Blechpirat

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #188 am: 14.09.2011 | 09:38 »
I stand corrected. Die These ist widerlegt. Ich schwöre ab!

Offline Kriegsklinge

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #189 am: 14.09.2011 | 10:13 »
Oh, puh, 8 Seiten. Unglaublich. Ich muss gestehen, dass ich den Überblick über die verschiedenen Diskussionsfäden verloren habe. Mir scheint aber, dass sich ein paar Gedanken doch ziemlich weit von meinem Ausgangspost entfernt haben - egal, ist ja gut, wenn ihr euch inspiriert fühlt. "Mon plaisir-Spiel" finde ich auch nett als Namen, meinetwegen kann sich das gerne durchstzen (obwohl es natürlich nur die historisch verbrämte Version von Barbie ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Mon_plaisir). Weiterhin fröhliches Debattieren also.

Ich möchte nochmal anregen, sich darüber Gedanken zu machen, wie man ausgeprägte Mon-Plaisir-Spieler gut in die Gruppe einbinden kann. Bei all meiner Sympathie für diesen Teil des Rollenspiels, stimmt´s natürlich auch, dass die sehr, sehr starke Verlagerung vom Spieltisch zur Eigenbeschäftigung auch negative Folgen haben kann: Passivität und Mitläufertum, Mein-Charakter-ist-halt-so, tausende von SC-Geheimnissen, die nie im Spiel vorkommen .... eine Menge Rollenspiel-Unarten halt.

Da einige Threadteilnehmer sich gleich dagegen verwahrt haben, dass meine Beschreibung dieses besonderen Vergnügens am Rollenspiel so abwertend sei, gleich nochmal die Versicherung, dass es natürlich auch gute, sozialverträgliche Mon-Plaisir-Spieler gibt und dass auch Leute mit anderer Schwerpunktsetzung in diese Fallen tappen können. So.

Nur, die MP-Spieler (na, das klingt doch mal männlich! MP-Spieler! Rattatatat!) stecken ja eine ganze Menge Kreativarbeit ins Spiel, da wäre es schade, wenn die anderen so wenig davon haben. Und zweites ist es für die MPs selber blöd, wenn sie sich die Beteiligung am Spieltisch weitgehend versagen.

Ungeordnete Ideen:

1. Haben MPs sicher naturgemäß Spaß an allen Gruppenaufgaben, die zwischen den Sitzungen stattfinden, vor allem dem Anfertigen von Spielberichten, Diaries, Zusammenfassungen, aber auch Recherche im Regelbüchern und Nachschlagewerken (wie ist die Regel? Wer ist der Leiter der Akademie von XY? Wie funktioniert eigentlich eine Arkebuse? Ist eine Galeere schneller als eine Karavelle? Kann man im Mittelalter im Winter Bucheckernmus essen?) Sogar Handouts könnte man von diesen Spielern anfertigen lassen (mal uns mal unser Wappen ... Karte von London aus den 1890er Jahren usw.)

Ist aber natürlich immer noch abseits des Tisches. Im Spiel selbst?

2. Mal probieren, ob man von SL-Seite Hintergrundelemente des MPs anspielen kann: Herkunft, Hobbies, den Gewinn der Zuckerbäckermeisterschaft

3. Hinzuziehen der obskuren Fertigkeiten auch bei "harten", spielentscheidenden Aufgaben, also als Kampfboni oder als positive Faktoren in wichtigen Verhandlungen:

"Du kennst dich ja so gut mit der liebfeldischen Oper aus, und weißt deshalb, dass Perldrachen an der dritten Schuppe rechts verwundbar sind, kommt ja in Der Drachen-Barbier von Unau vor. +2 Angriffsbonus für den Krieger."

"Die Prinzessin des Eingeborenenstammes ist zufällig auch ein großer Fan von Töpferarbeiten und bewundert deine überlegene Glasurtechnik. +4 bei der Verhandlungsprobe"

Vielleicht spingt der MP auf, wenn man das als SL ein paar mal anreget. Diese Unterstützerfunktion kommt vielleicht auch dem Bedrüfnis entgegen, selbst nicht zu gravierende Entscheidungen treffen zu müssen, das ich bei manchen MPs vermute.

3. Man könnte aber auch versuchen, das Spiel abseits des gemeinsamen Sitzens am Tisch wirklich aufzuwerten, wenn alle daran Spaß haben. Spiele wie Pendragon oder Ars Magica kennen ja "Zwischenphasen" zwischen Abenteuern - Laborarbeit, Burgverwaltung usw. Das könnte man noch etwas ausbauen, und die Gruppe (aber vor allem den MP) ermutigen, nach Abschluss eines Abenteuers in Heimarbeit auszuarbeiten, was jetzt mit den SCs weiter geschieht. Wen lernen sie kennen? Welche Kenntnisse erwerben sie? Was stößt ihnen zu? Man geht also vom Modell der reisenden Abenteuertruppe zum Modell "Tafelrunde" über, in dem die SC zwischen den gemeinsamen Abenteuern eigene Questen erleben. Und natürlich sind die Sologeschichten dann für den SL ein Superfutter für die folgenden Geschehnisse am Spieltisch. Wenn man MPs einen kleinen Schubs gibt, dabei auch mal über den Charakter hinauszudenken, kann er den anderen SC gute Abenteuergelegenheiten bieten und gerade mit dem, was ihm am meisten Spaß macht, das Spielgeschehen ziemlich entscheidend beeinflussen.

"Daniela ist unsere MP. Seit dem letzten Abenteuer hat ihr Barbar eine Expedition in die Nebelsümpfe unternommen und dabei dem Feenprinzen Xüxü das Leben gerettet und die versunkene Stadt Rumpeldaun entdeckt. Hier ist eine Karte von Rumpeldaun, die Daniela gezeichnet hat. Ich habe mir die Freiheit genommen, ein paar Schätze hinzuzufügen. Und ach ja, der Feenprinz bittet euch, ihn bald mal zu besuchen - allerdings hat Danielas Tschar so das dumme Gefühl, dass er dem Prinzen ewig dienen soll. Nur, den Prinzen zu verärgern, das wär auch nicht gut. Macht mal was."

Muss natürlich nicht vom SL ausgehen, können und sollen auch die anderen Spieler machen.

Fällt euch noch mehr ein?

ErikErikson

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #190 am: 14.09.2011 | 10:18 »
ist doch schon ne ganze Menge. ich denke, das ist eine gute Sache. ich bekenne mich ja schuldig, dem MP-Spiel auch mit völliger Unkentniss entgegengetreten zu sein, womit ich dann auch einge Spieler verärgert habe. Es wäre schon, das Potential mehr nutzen zu können.

Offline korknadel

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #191 am: 14.09.2011 | 11:23 »
Nur, die MP-Spieler (na, das klingt doch mal männlich! MP-Spieler! Rattatatat!) ...

Ich als DIE Nadel des Korks verwahre mich gegen diese markige, toughe, schwarzbraune, bluttriefende, muskelprotzende, stahlschwänzige, penetrierende, männliche Bezeichnung. Damit assoziiere ich gleich so kitschige Sachen wie Schlächter, Orks, Trolle und Sklavinnenhalter. Ich als die Nadel finde das total abwertend. Mit solchen Begriffen soll unsereins doch nur weiter diffamiert werden. Gerade Du als DIE Klinge solltest das eigentlich verstehen
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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #192 am: 14.09.2011 | 12:45 »
Das ist doch offensichtlich. DSA hat mehr Optionen zur Charakterdifferenzierung als alle anderen mir bekannten Spiele.

Mehr Talente
Mehr zauber
Mehr Vor/Nachteile


Als GURPS?
Zitat
Mehr Archetypen
welche? Mehr als GURPS?
Zitat
Mehr Gesellschaften, wo man Miglied sein kann
Mehr als in Farun, Kulthea, Glorantha?
Zitat
mehr Städte, wo man Bürger sein kann
mehr Landschaften, wo man herkommen kann
Mehr als in Farun, Kulthea, Midgard, Krejor, Old WorldGlorantha
?
Zitat
mehr magische Traditionen, wo man vertreten kann
die Paar?vgl bitte Rolemaster, Gurps, Midgard,
Zitat
Und das teilt sich dann noch weiter auf, es gibt verschiedene Magierakademien,
und? es gibt mehr Gilden auf Midgard
Zitat
verschiedene Götter
,die Standardkost, weggetreten.


Zitat
Du bist nicht nur Magier, du bist nivesischstämmiger Magier aus Gerasim von der Akademie Donnerbach im range eines Adeptus Minor, mit abgebrochener Ausbildung als Hufschmied (wenns denn stimmig ist)
und? Nichts was in Midgard, Rolemaster, Gurps ... nicht Standardkost wäre

Zitat
Wie bitte? Es gibt über 200 Sprüche in einem Riesen-band,
Mehr nicht? mWn haben Midgard, GURPS, Rolemaster... erheblich mehr und bei Midgard und L5R sind Sie wirklich verwoben, bei DSA nicht.

 

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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ErikErikson

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #193 am: 14.09.2011 | 13:40 »
ST, ich hab doch lang und breit erklärt, das es um die Vernetzung geht, die in ein bestimmtes Spannungsverhältnis von Freiräumen und Definiertem beinhalten muss. les dir bitte die entsprecheden Beiträge durch.

Offline Naldantis

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #194 am: 14.09.2011 | 14:25 »
Ich möchte nochmal anregen, sich darüber Gedanken zu machen, wie man ausgeprägte Mon-Plaisir-Spieler gut in die Gruppe einbinden kann. Bei all meiner Sympathie für diesen Teil des Rollenspiels, stimmt´s natürlich auch, dass die sehr, sehr starke Verlagerung vom Spieltisch zur Eigenbeschäftigung auch negative Folgen haben kann: Passivität und Mitläufertum, Mein-Charakter-ist-halt-so, tausende von SC-Geheimnissen, die nie im Spiel vorkommen .... eine Menge Rollenspiel-Unarten halt.

a) Warum muß man die MP-Spieler 'stärker in die Gruppe einbinden'? und nicht die Brennner mit Zug zum Tor?
    Sind letztere denn eine Mehrheit, die sich von ersteren ausgebremt fühlt?
    Sicher das nciht eine Mehrheit von entspannt spielenden Gruppenmitgleidern sihc von den Brennern gedrängt fühlen?
   
b) Warum sollen die MP-Spieler in den Hauptplot getrieben und beschleunigt, statt die Brenner an den Nebenplots beteiligt und entschleunigt werden?

c) Nur weil man Nebenfähigkeiten auch im Kampf zur Erlangung von Boni einsetzen kann, bedeutet das doch noch nicht, daß die MP-Spieler mit größerer Begeisterung an Kämpfen teilnehmen; ihre Spielweise ist nachwievor weniger an krassem Spotlight oder Effizienz ansgelegt, und auch ein für sie einfacherer Kampf muß sie deshalb nicht dazu verlocken, mehr Begeisterung dafür zu zeigen.
Es führt - falls ich da Recht habe - nur zu einer besseren Allgemeinperformance der Gurppe im Kampf und somit zum darauf folgenden Anheben des Schwierigkeitsgrades durch den SL --> Back to Square One.
 
d) Besteht überhaupt ein Spannungsfeld zwischen effizienzorientierten und Barbie-Spielern?
   Könnte es nicht auch sein, daß sich erstere in ihrer relativ höheren Bedeutung und Leistung z.B. im Kampf sonnen, und letztere den geringeren Druck in diesen, für sie weniger interessanten Situationen genießen?
   Also eigentlich eine win-win-Situation?




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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #195 am: 14.09.2011 | 14:27 »
 Also eigentlich eine win-win-Situation?
So sieht es für mich eigentlich auch aus.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #196 am: 14.09.2011 | 14:33 »
ST, ich hab doch lang und breit erklärt, das es um die Vernetzung geht, die in ein bestimmtes Spannungsverhältnis von Freiräumen und Definiertem beinhalten muss.
Ja, ich sehe sie nur nicht so bei DSA.

Wieviele Arten von Magie gibt es bei DSA wiviele bei Midgard?

Was vernetzt den aventurischen Ritter mehr als den solamnischen?

Was ist geringer am Verhältnis der Harper zu den Knights of Silver  vs der ODL zu den PdL?

Warum ist die PrC der Shadowdancer Shars nicht so verwoben  wie Bannstrahler?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #197 am: 14.09.2011 | 14:49 »
Ja, ich sehe sie nur nicht so bei DSA.

Wieviele Arten von Magie gibt es bei DSA wiviele bei Midgard?

Was vernetzt den aventurischen Ritter mehr als den solamnischen?

Was ist geringer am Verhältnis der Harper zu den Knights of Silver  vs der ODL zu den PdL?

Warum ist die PrC der Shadowdancer Shars nicht so verwoben  wie Bannstrahler?

Bei DSA kommt da aber schon extrem viel an Vernetzung Welt/Regelwerk zusammen. Bei D&D, Rolemaster und Gurps hast du das schon vom Grundprinzip her nicht, dass weltspezifische Gimmicks direkt in die Regeln eingebaut sind. Nimm zum Beispiel die extreme Unterausdifferenzierung der magischen Traditionen bei DSA, die soweit geht, dass man unterschiedliche Zauber lernt, je nachdem, wann und in welchem Zweig man an welcher von rund 20 Akademien studiert. Das sind schon mal ein paar Dutzend durch Regeln im Setting verankerte Professionen.
Klar, man kann sich das alles auch irgendwie in anderen Spielen bauen, aber ich kenne außer DSA keines, das so eng Regeln mit Setting und Colour verzahnt und dabei so viel Anreize zum MP-Spielen gibt. Bei D&D gibt es eben keine Zuckerbäcker-Profession. Bei Rolemaster gibt es keine Sprüche mit Ingame-Stories dazu, wann die von wem entwickelt oder de-borboradianisiert wurden und wo sie wann gelehrt werden, sondern nur trockene Spruchlisten. Auch bei Midgard sind Sprüche generalisiert.

Online Mr. Ohnesorge

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #198 am: 14.09.2011 | 15:25 »
Bei D&D gibt es eben keine Zuckerbäcker-Profession.

Profession: Zückerbäcker und Craft: Zuckerbäcker und fertig (jedenfalls bei 3.5), oder sehe ich das falsch?
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [DSA] und "Barbie"-Spiel
« Antwort #199 am: 14.09.2011 | 15:51 »
Bei D&D, Rolemaster und Gurps
Elven High Magic, Mythal, Entsprechende PrC, Harper, Red Wizard, Solamnic Knight...

Und ich vermisse nichts bei Gurps Aventurien und kann mit Fantasy, Magic und Thaumatology problemlos anpassen.

Wo bei DSA irgendwas eng verzahnt ist würde mich interessieren, vgl bitte Glorantha , L5R ...

Sprüche mit Ingame Stories... Midgard Arkanum, die Sprüche von Tenser, Bigby oder von Elminster, der Simbul...

btw bei Midgard gibt es ganze Zauberschulen die nur von Mitgliedern bestimmter Orden Zirkel, Zauberarten erlernt werden können oder dürfen

Bardenlieder, KiDo, Zaubertänze, Trickser und ihre Magie, Dweomer der Druiden Heiler, Fians...
Witches of Rashemen, die keine Item Creation Feats lernen dürfen...

Handwerker bei GURPS, Rolemaster what´s the problem

RM Craft
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”